Re: [de-dev] Sitfung für OpenOffice.org: Bitte um Beteiligung an Meinungsbild im Gesam tprojekt
Hallo Christian, * Christian Lohmaier wrote: Hallo Bernhard, *, On Sun, Nov 27, 2005 at 10:30:03PM +0100, Bernhard Dippold wrote: [...] Bevor ich sie übersetze und an die [EMAIL PROTECTED] schicke, möchte ich Euch bitten, zu überprüfen, ob ich Euch nicht missverstanden habe und Eure Gedanken ausreichend erwähnt werden: Vielleicht einen Kommentar zur Verdeutlichung... Danke! [...] Stiftungen, die mögliches Sponsoring (sowohl Geld als auch Arbeitsleistung von Programmentwicklern) erleichtern sollen, wurden begrüßt, jedoch gab es auch hier Bedenken: [...] - Der Umfang solcher Spenden ist bisher nicht abzusehen, es wird bezweifelt, dass sie zur Übernahme der Aktivitäten von Sun (sowohl im Bereich der Programmierung als auch allgemein innerhalb der Community) ausreichen würden. Das sehe ich auch nicht als anstrebenswertes Ziel an. Sun's Aktivitäten sollten durch freiwillige Helfer und/oder durch die ständige Beteiligung anderer Unternehmen abgelöst (besser: unterstützt) werden. Nur auf ich hätte hier mal ein Anliegen-Basis wird das nix. Gemeint war, die finanziellen Möglichkeiten zu haben, Entwickler fest anzustellen - und eine kontinuierliche Arbeit zu gewährleisten. Zusätzlich zur Programmentwicklung ist Sun auch an anderen Stellen der Community aktiv. Es ist schwer vorstellbar, dass irgendeine Institution finanziell so gut ausgestattet wird, um all diese Punkte übernehmen zu können. Dies ist aber - soweit ich es verstanden habe - eine der Intentionen der Foundation-Idee. Möglich wäre jedoch eine Finanzierung von gesponserten Aufgaben (wie http://www.gnome.org/bounties). Auch hier ist es ein bisserl unglücklich formuliert. Die Finanzierung übernimmt ja der Sponsor, was die Foundation - oder wie auch immer sich das dann nennt - leistet ist die Abwicklung des ganzen. (Erst muß der Sponsor-Wunsch geprüft werden. Wenn sich wer meldet (ich machs) muß sichergestellt werden daß sich nicht auch ein anderer daran macht und dann sagt aber ich habe das ganze zuerst *fertig* gehabt und das Geld ebenfalls einfordert. Weiterhin muß die Qualität der abgegebenen Leistung geprüft werden (bzw. der Umfang vorher genauer spezifiziert werden - bei der Erstellung einer entsprechenden Spezifikation ist dann wieder die Community gefragt). Ein unwartbarer Hack ist sicher das Geld nicht wert. Weil da wieder Geld im Spiel ist braucht es eine Rechtsform. Ich hatte es anders verstanden. Für mich war die Foundation in erster Linie für das Sponsoring zuständig - dass Du die Koordination meintest, war mir nicht so klar (wird entsprechend geändert). *** Für die Zukunftsvision einer Stiftung, die den Code für OpenOffice.org von Sun übernehmen könnte, wurde dagegen breitere Zustimmung signalisiert, jedoch auch Skepsis geäußert. Ich habe es jetzt nicht im Kopf, aber war es eher is mir egal/habe nichts dagegen oder ja, Sun soll den Code ruhig abtreten? Deine Zusammenfassung kling wie letzteres, ich denke aber es war eher ersteres (aber wiegesagt müßte ich da im Archiv nachschauen) Für mich gab es zwei Aussagen: - der Code sollte nach einem Wegbrechen von Sun übernommen werden können. - der Code sollte von Sun in die Community übernommen werden, um die Vorherrschaft zu reduzieren (abkaufen / Marketingaktion) Der erste Punkt liegt mir mehr - doch auch der zweite (mit allen von Euch genannten Einschränkungen) hatte seine Befürworter. Deinen Eindruck des Meinungsbildes kann ich (auch nach dem Nachlesen der Beiträge) gut nachvollziehen - ich werde die Formulierung anpassen. - Eine andere, mehrfach vertretene Meinung bezweifelt, dass Sun an der Abgabe des Programmcodes Interesse haben könnte. Das Abkaufen des Codes und die Finanzierung zukünftiger Programmentwickler würden eine sehr gute finanzielle Ausstattung der Stiftung voraussetzen. Mal so als einschub: Theoretisch müßte man da nix abkaufen. Man könnte genausogut forken. (ist aber nicht erwünscht - zumindest von mir nicht) Es geht um die intellectual property - wenn ich das richtig verstanden habe, ist das mehr als eine Lizenz. [...] *** [...] *** [...] OK. *** Ich selbst habe noch einen Punkt, den ich gerne erwähnen möchte - ohne Ahnung von seiner Umsetzbarkeit: Eine Foundation mit entsprechender Ausstattung (sowohl finanziell als auch inhaltlich, falls sie den Code übernehmen sollte) wird ein Schwergewicht in der Entscheidungsfindung der Community sein (ähnlich wie Sun heute). Hier müsste klar geregelt sein, wie die Community selbstbestimmt bleibt - sonst ließe sich damit keinerlei Vorteil erkennen (außer dass mehr Firmen gemeinsam [oder gegeneinander?] dahinter stehen würden). Mein Vorschlag wäre hier die Leitung der Foundation der Community zu übertragen - und zwar dem Gremium, das auch sonst die Geschicke des Projektes lenkt: dem Community Council. Hier ist doch aber wieder die Frage: Eigentlich gibt es ja das alles bereits, warum sollte es in einer externen Struktur besser funktionieren als
Re: [de-dev] Sitfung für OpenOffice.org: Bitte um Beteiligung an Meinungsbild im Gesam tprojekt
Hi André, Danke für die Präzisierung! Andre Schnabel wrote: Hi, Bernhard Dippold schrieb: ... *** Die Idee einer Stiftung innerhalb von OOo zur Unterstützung und Verbreitung des ODF-Dateiformats wurde abgelehnt, außerhalb der Community (auch unter Beteiligung von OOo-Mitgliedern) befürwortet. Ich verstehe hier die Aufteilung innerhalb und ausserhalb der Community nicht. Wie kommst du auf diese Trennung? Denk- und Formulierungsfehler meinerseits: Der ursprüngliche Plan (von Louis) stellte eine von OOo unabhängige Stiftung (Plan A) einer gegenüber, in der sich die Community direkt beteiligt (Plan B). Hier sollte ein spezifischer Platz für OOo-Entwicklung innerhalb der ODF-Foundation entstehen - wie genau war noch nicht weiter besprochen, wurde aber von vorne herein eher abgelehnt. Die von Dir angesprochene Trennung ist mein Fehler - es war nie geplant, eine ODF-Stiftung als Teil der OOo-Community zu gründen. *** Eine AddOn-Stiftung wird zum Teil begrüßt (vor allem, wenn sie auf die spätere Code-Übernahme ausgelegt ist), zum Teil aber auch vehement abgelehnt. Hier wird das neu aufgelegte Incubator-Projekt (wie immer es jetzt heißen soll) von Laurent Godard als wesentlich günstiger empfunden. Die Ablehnung des JCA wird weniger gravierend gesehen als die Ablehnung der LGPL durch Programmierer, die sich der GPL verschrieben haben. Es gibt einige Probleme, warum die Beteiligung am Projekt für unabhängige Entwickler schwierig ist. Ein paar wenige davon haben mit der Lizenz zu tun. ein paar mehr mit der Zentralen Rolle von Sun .. noch mehr (imho) aber mit der Komplexität des Projektes. Gut - dann werde ich die Relevanz umstellen. ... Ich selbst habe noch einen Punkt, den ich gerne erwähnen möchte - ohne Ahnung von seiner Umsetzbarkeit: Eine Foundation mit entsprechender Ausstattung (sowohl finanziell als auch inhaltlich, falls sie den Code übernehmen sollte) wird ein Schwergewicht in der Entscheidungsfindung der Community sein (ähnlich wie Sun heute). Hier müsste klar geregelt sein, wie die Community selbstbestimmt bleibt - sonst ließe sich damit keinerlei Vorteil erkennen (außer dass mehr Firmen gemeinsam [oder gegeneinander?] dahinter stehen würden). Mein Vorschlag wäre hier die Leitung der Foundation der Community zu übertragen - und zwar dem Gremium, das auch sonst die Geschicke des Projektes lenkt: dem Community Council. Ob es solche Konstruktionen gibt, bei der die Führung einer Stiftung (oder ähnlichem) direkt mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit verbunden ist, kann ich nicht sagen, vielleicht müsste dafür auch der CC verändert werden. Oh .. das ist genau das, was Louis, Charles und die meisten Foundation-Befürworter im Kopf haben. Hier bin ich aber wahrscheinlich zu pessimistisch - ich finde es unwahrscheinlich, eine Foundation zu gründen, die mehrere starke Mitglieder aus dem Business anzieht, und trotzdem durch die (nicht-business getriebene) Community kontrolliert wird. Das werde ich auch mit einbringen... Herzlichen Gruß Bernhard - To unsubscribe, e-mail: [EMAIL PROTECTED] For additional commands, e-mail: [EMAIL PROTECTED]
Re: [de-dev] Sitfung für OpenOffice.org: Bitte um Beteiligung an Meinungsbild im Gesam tprojekt
Hallo Liste, ich habe mich an einer Zusammenfassung der von Euch geposteten Gedanken zur Idee einer OOo-Stiftung versucht - na klar ist es wieder länger geworden... ;-) Bevor ich sie übersetze und an die [EMAIL PROTECTED] schicke, möchte ich Euch bitten, zu überprüfen, ob ich Euch nicht missverstanden habe und Eure Gedanken ausreichend erwähnt werden: *** Die Idee einer Stiftung innerhalb von OOo zur Unterstützung und Verbreitung des ODF-Dateiformats wurde abgelehnt, außerhalb der Community (auch unter Beteiligung von OOo-Mitgliedern) befürwortet. *** Stiftungen, die mögliches Sponsoring (sowohl Geld als auch Arbeitsleistung von Programmentwicklern) erleichtern sollen, wurden begrüßt, jedoch gab es auch hier Bedenken: - der direkte Kontakt zu nationalen Sponsoren (sowohl öffentliche als auch kommerzielle) durch regionale / nationale Foundations ist eindeutig von Vorteil. Neben einer zentralen (internationalen) Stiftung wird die Gründung von nationalen (Unter-)Stiftungen angeregt, wobei eine auch organisatorische Trennung von Marketing und Code-Entwicklung möglicherweise sinnvoll sei. - Großspender (vor allem größere Firmen) werden hier größeres Gewicht haben - KMUs blieben ohne wirklichen Einfluss. - Der Umfang solcher Spenden ist bisher nicht abzusehen, es wird bezweifelt, dass sie zur Übernahme der Aktivitäten von Sun (sowohl im Bereich der Programmierung als auch allgemein innerhalb der Community) ausreichen würden. Möglich wäre jedoch eine Finanzierung von gesponserten Aufgaben (wie http://www.gnome.org/bounties). *** Für die Zukunftsvision einer Stiftung, die den Code für OpenOffice.org von Sun übernehmen könnte, wurde dagegen breitere Zustimmung signalisiert, jedoch auch Skepsis geäußert. Warum Sun auf seine Position als Hauptsponsor mit Besitz des Codes und Führerschaft in der Programmentwicklung verzichten sollte, wurde jedoch unterschiedlich (zum Teil skeptisch) gesehen: - Eine Position betrachtet eine zukünftige Konsolidierung des Gesamtkonzerns Sun, bei der der Bereich OpenOffice.org und StarOffice wegen hoher Investitionen und geringem Gewinn abgestoßen werden soll. Hier müsste es eine Möglichkeit geben, die Programmierer und den Code für das Projekt zu erhalten, wofür eine solche Stiftung gut geeignet sein. - Eine andere, mehrfach vertretene Meinung bezweifelt, dass Sun an der Abgabe des Programmcodes Interesse haben könnte. Das Abkaufen des Codes und die Finanzierung zukünftiger Programmentwickler würden eine sehr gute finanzielle Ausstattung der Stiftung voraussetzen. - Solange die Hauptarbeit der Programmentwicklung von Sun-Mitarbeitern geleistet wird (auch wenn ihre Arbeit dann der Stiftung gespendet würde), hat Sun eine hervorragende Position mit entsprechend hohen Einflussmöglichkeiten. Dies entspricht auch dem Open-Source-Grundsatz, dass jeder in größerem Maße Beitragende weitgehend selbständig entscheiden kann, auf welche Weise sein Beitrag verwendet werden soll. *** Eine AddOn-Stiftung wird zum Teil begrüßt (vor allem, wenn sie auf die spätere Code-Übernahme ausgelegt ist), zum Teil aber auch vehement abgelehnt. Hier wird das neu aufgelegte Incubator-Projekt (wie immer es jetzt heißen soll) von Laurent Godard als wesentlich günstiger empfunden. Die Ablehnung des JCA wird weniger gravierend gesehen als die Ablehnung der LGPL durch Programmierer, die sich der GPL verschrieben haben. *** Prinzipiell wird die Lösung von bestehenden Community-Problemen durch eine Stiftung eher skeptisch gesehen - es besteht die Gefahr, dass die Stiftung mit hohem Organisationsaufwand verbunden ist oder als Institution die Probleme anzugehen scheint, ohne wirklich daran zu arbeiten. Für Koordinationsaufgaben innerhalb des Projektes wäre sie nicht der richtige Platz. *** Ich selbst habe noch einen Punkt, den ich gerne erwähnen möchte - ohne Ahnung von seiner Umsetzbarkeit: Eine Foundation mit entsprechender Ausstattung (sowohl finanziell als auch inhaltlich, falls sie den Code übernehmen sollte) wird ein Schwergewicht in der Entscheidungsfindung der Community sein (ähnlich wie Sun heute). Hier müsste klar geregelt sein, wie die Community selbstbestimmt bleibt - sonst ließe sich damit keinerlei Vorteil erkennen (außer dass mehr Firmen gemeinsam [oder gegeneinander?] dahinter stehen würden). Mein Vorschlag wäre hier die Leitung der Foundation der Community zu übertragen - und zwar dem Gremium, das auch sonst die Geschicke des Projektes lenkt: dem Community Council. Ob es solche Konstruktionen gibt, bei der die Führung einer Stiftung (oder ähnlichem) direkt mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit verbunden ist, kann ich nicht sagen, vielleicht müsste dafür auch der CC verändert werden. *** Soweit von mir - wer mag noch etwas kommentieren oder hinzufügen? Herzlichen Gruß Bernhard - To unsubscribe, e-mail: [EMAIL PROTECTED] For additional commands,
Re: [de-dev] Sitfung für OpenOffice.org: Bitte um Beteiligung an Meinungsbild im Gesam tprojekt
Hi, Bernhard Dippold schrieb: ... *** Die Idee einer Stiftung innerhalb von OOo zur Unterstützung und Verbreitung des ODF-Dateiformats wurde abgelehnt, außerhalb der Community (auch unter Beteiligung von OOo-Mitgliedern) befürwortet. Ich verstehe hier die Aufteilung innerhalb und ausserhalb der Community nicht. Wie kommst du auf diese Trennung? *** Eine AddOn-Stiftung wird zum Teil begrüßt (vor allem, wenn sie auf die spätere Code-Übernahme ausgelegt ist), zum Teil aber auch vehement abgelehnt. Hier wird das neu aufgelegte Incubator-Projekt (wie immer es jetzt heißen soll) von Laurent Godard als wesentlich günstiger empfunden. Die Ablehnung des JCA wird weniger gravierend gesehen als die Ablehnung der LGPL durch Programmierer, die sich der GPL verschrieben haben. Es gibt einige Probleme, warum die Beteiligung am Projekt für unabhängige Entwickler schwierig ist. Ein paar wenige davon haben mit der Lizenz zu tun. ein paar mehr mit der Zentralen Rolle von Sun .. noch mehr (imho) aber mit der Komplexität des Projektes. ... Ich selbst habe noch einen Punkt, den ich gerne erwähnen möchte - ohne Ahnung von seiner Umsetzbarkeit: Eine Foundation mit entsprechender Ausstattung (sowohl finanziell als auch inhaltlich, falls sie den Code übernehmen sollte) wird ein Schwergewicht in der Entscheidungsfindung der Community sein (ähnlich wie Sun heute). Hier müsste klar geregelt sein, wie die Community selbstbestimmt bleibt - sonst ließe sich damit keinerlei Vorteil erkennen (außer dass mehr Firmen gemeinsam [oder gegeneinander?] dahinter stehen würden). Mein Vorschlag wäre hier die Leitung der Foundation der Community zu übertragen - und zwar dem Gremium, das auch sonst die Geschicke des Projektes lenkt: dem Community Council. Ob es solche Konstruktionen gibt, bei der die Führung einer Stiftung (oder ähnlichem) direkt mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit verbunden ist, kann ich nicht sagen, vielleicht müsste dafür auch der CC verändert werden. Oh .. das ist genau das, was Louis, Charles und die meisten Foundation-Befürworter im Kopf haben. Hier bin ich aber wahrscheinlich zu pessimistisch - ich finde es unwahrscheinlich, eine Foundation zu gründen, die mehrere starke Mitglieder aus dem Business anzieht, und trotzdem durch die (nicht-business getriebene) Community kontrolliert wird. André - To unsubscribe, e-mail: [EMAIL PROTECTED] For additional commands, e-mail: [EMAIL PROTECTED]
Re: [de-dev] Sitfung für OpenOffice.org: Bitte um Beteiligung an Meinungsbild im Gesam tprojekt
Hallo Bernahrd, Bernhard Dippold schrieb: [..] Es geht um die Einrichtung einer Foundation (Stiftung, Gesellschaft, Verein - ich weiß nicht, welche Rechtsform in Deutschland dem gewünschten Ansatz entspricht), Stiftung wäre der entsprechende deutsche Begriff, allerdings sind gemeinnützige Unternehmensstiftungen nur noch in einigen Bundesländern möglich. Ich kommentiere jetzt mal nicht die einzelnen Punkte an sich, halte aber den Weg an sich für dringend notwendig. Meiner Ansicht ist abzusehen, dass irgendwann das OOo Projekt bei Sun gekippt wird, d.h. wenn erst einmal entsprechende Unternehmensberater auf das kleine und unbedeutende Projekt OOo aufmerksam werden (im Vergleich zum Sun Industriekonzern) und es an der Börse eng werden sollte, dann ist dies sicherlich ein strategische Masse, die schnell abgestossen wird - nur Kosten, wenig bis keinen Gewinn. Und StarOffice wird das leider nicht retten. Dazu fehlt die Differenzierung und die Marketingmacht. In diesem Fall muss irgendjemand die Entwickler auffangen, zumindest teilweise, und das kann eigentlich nur eine Stiftung sein. Bedenkt man nun, das viele der Entwickler hier ansässig sind (Deutschland), sollte diese auch hier ansässig oder zumindest stark vertreten sein. Sie sollte auch in der Lage sien, den Code Sun abzukaufen, und entsprechend weiterzuentwickeln. Somit wäre die Grundvoraussetzung gegeben: Die Stiftung muss unabhängig sein, Firmen könnten Geldgeber sein (Novell, IBM, Sun...) und die primäre Aufgabe wäre die Wahrung und Weiterentwicklung des Codes. Starten könnte eine solche Stiftung meiner Meinung nach zunächst als Sammelbecken für Add-Ons, quasi in Wartestellung für den Crash, aber könnte natürlich auch gleich mit Sun Kontakt hinsichtlich des Codes aufnehmen. Um Fördermittel zu erhalten, bedarf es meist einer nationaleren Ausrichtung - oder zumindest einer europäischen. Dieses sollte also eher nationalen Ablegern der Foundation vorbehalten bleiben - und auf konkrete Teilprojekte bezogen (zum Beispiel öffentliche Verwaltungen...). Die größte Gefahr einer Foundation sehe ich eigentlich im bürokratischen Aufwand und den daraus direkt folgenden Selbstverwaltungen, die leider meist dann Interessenskonflikte und persönliche Begehrlichkeiten beinhalten. Aus solchen Streitigkeiten entstehen dann eben zu oft Abspaltungen, die berühmten Forks. Aber - da muss man einfach durch. Das lässt sich halt nicht ändern. Also: Ich wäre für eine (!) große Foundation, die als Dach den Code übernimmt und die Weiterentwicklung fördert. Hiervon abgeleitet sollten nationale Stiftungen entstehen, die dann die jeweiligen Länderinteressen wahrnehmen - über den gesamten Bereich, also Entwicklung, Marketing und ähnliches. Eine Trennung halte ich hier nicht für sinnvoll. Diese wiederum müssten jedoch neutral aufgestellt sein, so dass es parrallel dazu nationale Marketingorganisationen geben sollte und müsste, die die Interessen der Buisinessteilnehmer bündelt und gemeinsam vermarktet. Die gemeinsame Foundation könnte zunächst als Sammelbecken für Add-Ins gestartet werden, jedoch mit der klaren Zielrichtung, den kompletten Code zu übernehmen. Soviel meine 2 cent zur Idee. Gruss Thomas PS: Wenn Mitarbeit gewünscht wird, wäre ich mit dabei. -- ## Marketing deutschsprachiges Projekt ## http://de.openoffice.org - www.openoffice.org ## Vorstand OpenOffice.org Deutschland e.V. ## Mitglieder willkommen: www.OOoDeV.org - To unsubscribe, e-mail: [EMAIL PROTECTED] For additional commands, e-mail: [EMAIL PROTECTED]
Re: [de-dev] Sitfung für OpenOffice.org: Bitte um Beteiligung an Meinungsbild im Gesam tprojekt
Hi Bernhard, * da es mir in deutsch nun mal leichter fällt, meine Gedanken zu formulieren, schreib ich erstmal auf deutsch .. und dann später auf den internat. Listen. Also ... Zuerst einmal: mir gefällt die Art der Diskussion, wie sie geführt wird nicht. Warum? Weil aus meiner Sicht Probleme, die unser Projekt hat in diese Diskussion eingemischt werden, die eine Stiftung nicht lösen kann und auch nicht lösen wird. Soweit ich die Diskussion verstehe, soll die Foundation zum einen den Kontrollanspruch Suns (was ich jetzt nicht als wertenden Begriff verstanden sehen möchte) abschwächen, und gleichzeitig die Tür für weitere Firmen oder andere Beitragende öffnen. Das ganze soll im Interesse und aus der Community heraus erfolgen. .. gute Idee .. nur meiner Meinung nach nicht realistisch. Suns Kontrollanspruch entsteht aus verschiedenen Gründen: - rechtlich hält Sun das Copyright (bzw. analoge Rechte) am gesamten OOo-Quellcode. Dass diese Rechte an eine Foundation abgegeben werden ist zwar möglich, im Moment aber unwahrscheinlich (was wäre der Anreiz für Sun?) - Suns Mitarbeiter tragen nach wie vor den grössten Teil zur OOo Entwicklung bei. Dabei zählt nicht nur aktuell geleistete Arbeitsstunde sondern auch das Wissen der einzelnen Mitarbeiter und der Wissensaustausch unter den Mitarbeitern eine erhebliche Rolle. Eine der Grundregeln in OpenSource Projekten ist aber, dass derjenige, der den grössten Beitrag leistet auch weitgehend darüber bestimmt, wie er diesen Beitrag leistet. Eine übergreifende Stiftung würde nichts daran ändern, dass Sun diese Beiträge leistet und über seine eigenen Beiträge bestimmt. Die logische Konsequenz wäre, dass Sun nicht mehr so viel beitragen dürfte ... was glaube ich keine gute Idee ist. - auch neben den Beiträgen durch Mitarbeiter stellt oder zahlt Sun viele Ressourcen im Projekt. Wenn wir über eine Stiftung reden, die selbst Kontrolle über das OOo Projekt hat, dann müssen wir auch drüber reden, dass sie diese Ressourcen stellt oder zahlt. Die vielen neuen Beiträge, die eine Stiftung ermöglichen soll, sollen aus drei Richtungen kommen. - Freie Programmierer, die in eine unabhängige Stiftung mehr vertrauen haben und jetzt keinen Code beitragen, weil sie das JCA unterzeichnen müssen. Ich glaube aber nicht, dass das JCA das Hauptproblem für diese Programmierer ist. Hier gibt es andere organisatorische Probleme im Projekt, die auch nicht durch die Schaffung einer Stiftung gelöst werden. - Weitere Firmen sollen Entwicklerleistungen und Gelder in OOo über die Stiftung einbringen. Hmm .. ja .. können sie doch jetzt schon. Viele tun das nicht oder nur zögerlich, weil sie ihre Leistungen nicht direkt an Sun weitergeben möchten. Angeblich kontrolliert Sun zu stark, was mit diesen Beiträgen gemacht wird. ... aber würden diese Firmen zulassen, dass eine Foundation die Verwendung der Beiträge kontrolliert? - Grossanwender (immer wieder werden hier öffentliche Institutionen und Verwaltungen genannt) wäre bereit, Gelder an eine Stiftung zu geben .. eher, als an eine einzelne Firma. Nur .. wenn das wirklich sooo riessen Summen wären, sind es auch grössere Projekte. Vom Geld allein entsteht aber kein Code, den muss jemand entwickeln. Jörg hatte in seiner Mail erwähnt, dass bei der Auflistung der Firmen KMU's fehlen .. ich fürchte einfach, dass das nachher auch in der Realität so sein wird. Wie gesagt ... ich fürchte, hier wird über die Gründung einer Stiftung diskutiert, um eine Stiftung zu gründen, nicht um bestehende Probleme zu lösen. Zur Lösung der diskutierten Probleme kann eine Stiftung aus meiner Sicht nur wenig beitragen. Ich befürchte eher, dass im Moment etwas geschaffen würde, was nur so aussieht, als hätte es die Kontrolle. (Wer Douglas Adams gelesen hat: The President in particular is very much a figurehead - he wields no real power whatsoever. ... His job is not to wield power but to draw attention away from it.) Den für mich wirklichen Grund, eine Stiftung zu gründen, hat Thomas genannt - die Gefahr, dass Sun als zentrale Instanz wegfällt. Sollte das passieren, wäre das ein herber Schlag, den eine Stiftung abfedern könnte. Eine klare Positionierung, dass diese Stiftung momentan nur Adons betreut, im Zweifelsfall aber den gesamt code übernehmen kann, wäre aus meiner Sicht durchaus denkbar und sinnvoll. Das würde dann etwa der Vereinbarung entsprechen, die TrollTech mit KDE hat. sooo .. falls übrigens jemand Beispiele von anderen funktionierenden Stiftungen hat, würde ich gerne wissen, ob und wie die funktionieren. Im Moment fällt mir nur OSDL als negativ-Beispiel ein. André - To unsubscribe, e-mail: [EMAIL PROTECTED] For additional commands, e-mail: [EMAIL PROTECTED]