Re: [de-dev] Sitfung für OpenOffice.org: Bitte um Beteiligung an Meinungsbild im Gesam tprojekt

2005-11-29 Diskussionsfäden Bernhard Dippold

Hallo Christian, *

Christian Lohmaier wrote:


Hallo Bernhard, *,

On Sun, Nov 27, 2005 at 10:30:03PM +0100, Bernhard Dippold wrote:

[...] 
Bevor ich sie übersetze und an die [EMAIL PROTECTED] schicke, 
möchte ich Euch bitten, zu überprüfen, ob ich Euch nicht 
missverstanden habe und Eure Gedanken ausreichend erwähnt werden:



Vielleicht einen Kommentar zur Verdeutlichung...


Danke!


[...]

Stiftungen, die mögliches Sponsoring (sowohl Geld als auch 
Arbeitsleistung von Programmentwicklern) erleichtern sollen, wurden 
begrüßt, jedoch gab es auch hier Bedenken:
[...] 
- Der Umfang solcher Spenden ist bisher nicht abzusehen, es wird 
bezweifelt, dass sie zur Übernahme der Aktivitäten von Sun (sowohl 
im Bereich der Programmierung als auch allgemein innerhalb der 
Community) ausreichen würden.



Das sehe ich auch nicht als anstrebenswertes Ziel an. Sun's Aktivitäten
sollten durch freiwillige Helfer und/oder durch die ständige Beteiligung
anderer Unternehmen abgelöst (besser: unterstützt) werden. Nur auf
ich hätte hier mal ein Anliegen-Basis wird das nix.


Gemeint war, die finanziellen Möglichkeiten zu haben, Entwickler
fest anzustellen - und eine kontinuierliche Arbeit zu gewährleisten.
Zusätzlich zur Programmentwicklung ist Sun auch an anderen Stellen
der Community aktiv.

Es ist schwer vorstellbar, dass irgendeine Institution finanziell so
gut ausgestattet wird, um all diese Punkte übernehmen zu können.
Dies ist aber - soweit ich es verstanden habe - eine der Intentionen
der Foundation-Idee.



Möglich wäre jedoch eine Finanzierung 
von gesponserten Aufgaben (wie http://www.gnome.org/bounties).



Auch hier ist es ein bisserl unglücklich formuliert. Die Finanzierung
übernimmt ja der Sponsor, was die Foundation - oder wie auch immer
sich das dann nennt -  leistet ist die Abwicklung des ganzen. (Erst muß
der Sponsor-Wunsch geprüft werden. Wenn sich wer meldet (ich machs)
muß sichergestellt werden daß sich nicht auch ein anderer daran macht
und dann sagt aber ich habe das ganze zuerst *fertig* gehabt und das
Geld ebenfalls einfordert.
Weiterhin muß die Qualität der abgegebenen Leistung geprüft werden (bzw.
der Umfang vorher genauer spezifiziert werden - bei der Erstellung einer
entsprechenden Spezifikation ist dann wieder die Community gefragt). Ein
unwartbarer Hack ist sicher das Geld nicht wert. Weil da wieder Geld im
Spiel ist braucht es eine Rechtsform.


Ich hatte es anders verstanden. Für mich war die Foundation in
erster Linie für das Sponsoring zuständig - dass Du die Koordination
meintest, war mir nicht so klar (wird entsprechend geändert).




***
Für die Zukunftsvision einer Stiftung, die den Code für 
OpenOffice.org von Sun übernehmen könnte, wurde dagegen breitere 
Zustimmung signalisiert, jedoch auch Skepsis geäußert.



Ich habe es jetzt nicht im Kopf, aber war es eher is mir egal/habe
nichts dagegen oder ja, Sun soll den Code ruhig abtreten?

Deine Zusammenfassung kling wie letzteres, ich denke aber es war eher
ersteres (aber wiegesagt müßte ich da im Archiv nachschauen)


Für mich gab es zwei Aussagen:
- der Code sollte nach einem Wegbrechen von Sun übernommen werden 
können.

- der Code sollte von Sun in die Community übernommen werden, um die
Vorherrschaft zu reduzieren (abkaufen / Marketingaktion)

Der erste Punkt liegt mir mehr - doch auch der zweite (mit allen von
Euch genannten Einschränkungen) hatte seine Befürworter. Deinen 
Eindruck des Meinungsbildes kann ich (auch nach dem Nachlesen der 
Beiträge) gut nachvollziehen - ich werde die Formulierung anpassen.






- Eine andere, mehrfach vertretene Meinung bezweifelt, dass Sun an 
der Abgabe des Programmcodes Interesse haben könnte. Das Abkaufen 
des Codes und die Finanzierung zukünftiger Programmentwickler würden 
eine sehr gute finanzielle Ausstattung der Stiftung voraussetzen.



Mal so als einschub: 
Theoretisch müßte man da nix abkaufen. Man könnte genausogut forken.

(ist aber nicht erwünscht - zumindest von mir nicht)


Es geht um die intellectual property - wenn ich das richtig
verstanden habe, ist das mehr als eine Lizenz.



[...] 
***
[...] 
***

[...]



OK.



***

Ich selbst habe noch einen Punkt, den ich gerne erwähnen möchte - 
ohne Ahnung von seiner Umsetzbarkeit:


Eine Foundation mit entsprechender Ausstattung (sowohl finanziell 
als auch inhaltlich, falls sie den Code übernehmen sollte) wird ein 
Schwergewicht in der Entscheidungsfindung der Community sein 
(ähnlich wie Sun heute). Hier müsste klar geregelt sein, wie die 
Community selbstbestimmt bleibt - sonst ließe sich damit keinerlei 
Vorteil erkennen (außer dass mehr Firmen gemeinsam [oder 
gegeneinander?] dahinter stehen würden). Mein Vorschlag wäre hier 
die Leitung der Foundation der Community zu übertragen - und zwar 
dem Gremium, das auch sonst die Geschicke des Projektes lenkt: dem 
Community Council.



Hier ist doch aber wieder die Frage: Eigentlich gibt es ja das alles
bereits, warum sollte es in einer externen Struktur besser funktionieren
als 

Re: [de-dev] Sitfung für OpenOffice.org: Bitte um Beteiligung an Meinungsbild im Gesam tprojekt

2005-11-28 Diskussionsfäden Bernhard Dippold

Hi André,

Danke für die Präzisierung!

Andre Schnabel wrote:


Hi,

Bernhard Dippold schrieb:


...
***

Die Idee einer Stiftung innerhalb von OOo zur Unterstützung und 
Verbreitung des ODF-Dateiformats wurde abgelehnt, außerhalb der 
Community (auch unter Beteiligung von OOo-Mitgliedern) befürwortet.


Ich verstehe hier die Aufteilung innerhalb und ausserhalb der 
Community nicht. Wie kommst du auf diese Trennung?


Denk- und Formulierungsfehler meinerseits:
Der ursprüngliche Plan (von Louis) stellte eine von OOo unabhängige 
Stiftung (Plan A) einer gegenüber, in der sich die Community direkt 
beteiligt (Plan B). Hier sollte ein spezifischer Platz für 
OOo-Entwicklung innerhalb der ODF-Foundation entstehen - wie genau 
war noch nicht weiter besprochen, wurde aber von vorne herein eher 
abgelehnt.


Die von Dir angesprochene Trennung ist mein Fehler - es war nie 
geplant, eine ODF-Stiftung als Teil der OOo-Community zu gründen.




***

Eine AddOn-Stiftung wird zum Teil begrüßt (vor allem, wenn sie auf die 
spätere Code-Übernahme ausgelegt ist), zum Teil aber auch vehement 
abgelehnt. Hier wird das neu aufgelegte Incubator-Projekt (wie immer 
es jetzt heißen soll) von Laurent Godard als wesentlich günstiger 
empfunden.


Die Ablehnung des JCA wird weniger gravierend gesehen als die 
Ablehnung der LGPL durch Programmierer, die sich der GPL verschrieben 
haben.


Es gibt einige Probleme, warum die Beteiligung am Projekt für 
unabhängige Entwickler schwierig ist. Ein paar wenige davon haben mit 
der Lizenz zu tun. ein paar mehr mit der Zentralen Rolle von Sun .. noch 
mehr (imho) aber mit der Komplexität des Projektes.


Gut - dann werde ich die Relevanz umstellen.



...
Ich selbst habe noch einen Punkt, den ich gerne erwähnen möchte - ohne 
Ahnung von seiner Umsetzbarkeit:


Eine Foundation mit entsprechender Ausstattung (sowohl finanziell als 
auch inhaltlich, falls sie den Code übernehmen sollte) wird ein 
Schwergewicht in der Entscheidungsfindung der Community sein (ähnlich 
wie Sun heute). Hier müsste klar geregelt sein, wie die Community 
selbstbestimmt bleibt - sonst ließe sich damit keinerlei Vorteil 
erkennen (außer dass mehr Firmen gemeinsam [oder gegeneinander?] 
dahinter stehen würden). Mein Vorschlag wäre hier die Leitung der 
Foundation der Community zu übertragen - und zwar dem Gremium, das 
auch sonst die Geschicke des Projektes lenkt: dem Community Council. 
Ob es solche Konstruktionen gibt, bei der die Führung einer Stiftung 
(oder ähnlichem) direkt mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit verbunden 
ist, kann ich nicht sagen, vielleicht müsste dafür auch der CC 
verändert werden.



Oh .. das ist genau das, was Louis, Charles und die meisten 
Foundation-Befürworter im Kopf haben. Hier bin ich aber wahrscheinlich 
zu pessimistisch - ich finde es unwahrscheinlich, eine Foundation zu 
gründen, die mehrere starke Mitglieder aus dem Business anzieht, und 
trotzdem durch die (nicht-business getriebene) Community kontrolliert wird.


Das werde ich auch mit einbringen...

Herzlichen Gruß

Bernhard

-
To unsubscribe, e-mail: [EMAIL PROTECTED]
For additional commands, e-mail: [EMAIL PROTECTED]



Re: [de-dev] Sitfung für OpenOffice.org: Bitte um Beteiligung an Meinungsbild im Gesam tprojekt

2005-11-27 Diskussionsfäden Bernhard Dippold

Hallo Liste,

ich habe mich an einer Zusammenfassung der von Euch geposteten 
Gedanken zur Idee einer OOo-Stiftung versucht - na klar ist es 
wieder länger geworden... ;-)


Bevor ich sie übersetze und an die [EMAIL PROTECTED] schicke, 
möchte ich Euch bitten, zu überprüfen, ob ich Euch nicht 
missverstanden habe und Eure Gedanken ausreichend erwähnt werden:


***

Die Idee einer Stiftung innerhalb von OOo zur Unterstützung und 
Verbreitung des ODF-Dateiformats wurde abgelehnt, außerhalb der 
Community (auch unter Beteiligung von OOo-Mitgliedern) befürwortet.


***

Stiftungen, die mögliches Sponsoring (sowohl Geld als auch 
Arbeitsleistung von Programmentwicklern) erleichtern sollen, wurden 
begrüßt, jedoch gab es auch hier Bedenken:


- der direkte Kontakt zu nationalen Sponsoren (sowohl öffentliche 
als auch kommerzielle) durch regionale / nationale Foundations ist 
eindeutig von Vorteil. Neben einer zentralen (internationalen) 
Stiftung wird die Gründung von nationalen (Unter-)Stiftungen 
angeregt, wobei eine auch organisatorische Trennung von Marketing 
und Code-Entwicklung möglicherweise sinnvoll sei.


- Großspender (vor allem größere Firmen) werden hier größeres 
Gewicht haben - KMUs blieben ohne wirklichen Einfluss.


- Der Umfang solcher Spenden ist bisher nicht abzusehen, es wird 
bezweifelt, dass sie zur Übernahme der Aktivitäten von Sun (sowohl 
im Bereich der Programmierung als auch allgemein innerhalb der 
Community) ausreichen würden. Möglich wäre jedoch eine Finanzierung 
von gesponserten Aufgaben (wie http://www.gnome.org/bounties).


***

Für die Zukunftsvision einer Stiftung, die den Code für 
OpenOffice.org von Sun übernehmen könnte, wurde dagegen breitere 
Zustimmung signalisiert, jedoch auch Skepsis geäußert.


Warum Sun auf seine Position als Hauptsponsor mit Besitz des Codes 
und Führerschaft in der Programmentwicklung verzichten sollte, wurde 
jedoch unterschiedlich (zum Teil skeptisch) gesehen:
- Eine Position betrachtet eine zukünftige Konsolidierung des 
Gesamtkonzerns Sun, bei der der Bereich OpenOffice.org und 
StarOffice wegen hoher Investitionen und geringem Gewinn abgestoßen 
werden soll. Hier müsste es eine Möglichkeit geben, die 
Programmierer und den Code für das Projekt zu erhalten, wofür eine 
solche Stiftung gut geeignet sein.
- Eine andere, mehrfach vertretene Meinung bezweifelt, dass Sun an 
der Abgabe des Programmcodes Interesse haben könnte. Das Abkaufen 
des Codes und die Finanzierung zukünftiger Programmentwickler würden 
eine sehr gute finanzielle Ausstattung der Stiftung voraussetzen.
- Solange die Hauptarbeit der Programmentwicklung von 
Sun-Mitarbeitern geleistet wird (auch wenn ihre Arbeit dann der 
Stiftung gespendet würde), hat Sun eine hervorragende Position mit 
entsprechend hohen Einflussmöglichkeiten. Dies entspricht auch dem 
Open-Source-Grundsatz, dass jeder in größerem Maße Beitragende 
weitgehend selbständig entscheiden kann, auf welche Weise sein 
Beitrag verwendet werden soll.


***

Eine AddOn-Stiftung wird zum Teil begrüßt (vor allem, wenn sie auf 
die spätere Code-Übernahme ausgelegt ist), zum Teil aber auch 
vehement abgelehnt. Hier wird das neu aufgelegte Incubator-Projekt 
(wie immer es jetzt heißen soll) von Laurent Godard als wesentlich 
günstiger empfunden.


Die Ablehnung des JCA wird weniger gravierend gesehen als die 
Ablehnung der LGPL durch Programmierer, die sich der GPL 
verschrieben haben.


***

Prinzipiell wird die Lösung von bestehenden Community-Problemen 
durch eine Stiftung eher skeptisch gesehen - es besteht die Gefahr, 
dass die Stiftung mit hohem Organisationsaufwand verbunden ist oder 
als Institution die Probleme anzugehen scheint, ohne wirklich daran 
zu arbeiten. Für Koordinationsaufgaben innerhalb des Projektes wäre 
sie nicht der richtige Platz.


***

Ich selbst habe noch einen Punkt, den ich gerne erwähnen möchte - 
ohne Ahnung von seiner Umsetzbarkeit:


Eine Foundation mit entsprechender Ausstattung (sowohl finanziell 
als auch inhaltlich, falls sie den Code übernehmen sollte) wird ein 
Schwergewicht in der Entscheidungsfindung der Community sein 
(ähnlich wie Sun heute). Hier müsste klar geregelt sein, wie die 
Community selbstbestimmt bleibt - sonst ließe sich damit keinerlei 
Vorteil erkennen (außer dass mehr Firmen gemeinsam [oder 
gegeneinander?] dahinter stehen würden). Mein Vorschlag wäre hier 
die Leitung der Foundation der Community zu übertragen - und zwar 
dem Gremium, das auch sonst die Geschicke des Projektes lenkt: dem 
Community Council. Ob es solche Konstruktionen gibt, bei der die 
Führung einer Stiftung (oder ähnlichem) direkt mit einer 
ehrenamtlichen Tätigkeit verbunden ist, kann ich nicht sagen, 
vielleicht müsste dafür auch der CC verändert werden.


***

Soweit von mir - wer mag noch etwas kommentieren oder hinzufügen?

Herzlichen Gruß
Bernhard

-
To unsubscribe, e-mail: [EMAIL PROTECTED]
For additional commands, 

Re: [de-dev] Sitfung für OpenOffice.org: Bitte um Beteiligung an Meinungsbild im Gesam tprojekt

2005-11-27 Diskussionsfäden Andre Schnabel

Hi,

Bernhard Dippold schrieb:

...
***

Die Idee einer Stiftung innerhalb von OOo zur Unterstützung und 
Verbreitung des ODF-Dateiformats wurde abgelehnt, außerhalb der 
Community (auch unter Beteiligung von OOo-Mitgliedern) befürwortet.
Ich verstehe hier die Aufteilung innerhalb und ausserhalb der 
Community nicht. Wie kommst du auf diese Trennung?



***

Eine AddOn-Stiftung wird zum Teil begrüßt (vor allem, wenn sie auf die 
spätere Code-Übernahme ausgelegt ist), zum Teil aber auch vehement 
abgelehnt. Hier wird das neu aufgelegte Incubator-Projekt (wie immer 
es jetzt heißen soll) von Laurent Godard als wesentlich günstiger 
empfunden.


Die Ablehnung des JCA wird weniger gravierend gesehen als die 
Ablehnung der LGPL durch Programmierer, die sich der GPL verschrieben 
haben.
Es gibt einige Probleme, warum die Beteiligung am Projekt für 
unabhängige Entwickler schwierig ist. Ein paar wenige davon haben mit 
der Lizenz zu tun. ein paar mehr mit der Zentralen Rolle von Sun .. noch 
mehr (imho) aber mit der Komplexität des Projektes.



...
Ich selbst habe noch einen Punkt, den ich gerne erwähnen möchte - ohne 
Ahnung von seiner Umsetzbarkeit:


Eine Foundation mit entsprechender Ausstattung (sowohl finanziell als 
auch inhaltlich, falls sie den Code übernehmen sollte) wird ein 
Schwergewicht in der Entscheidungsfindung der Community sein (ähnlich 
wie Sun heute). Hier müsste klar geregelt sein, wie die Community 
selbstbestimmt bleibt - sonst ließe sich damit keinerlei Vorteil 
erkennen (außer dass mehr Firmen gemeinsam [oder gegeneinander?] 
dahinter stehen würden). Mein Vorschlag wäre hier die Leitung der 
Foundation der Community zu übertragen - und zwar dem Gremium, das 
auch sonst die Geschicke des Projektes lenkt: dem Community Council. 
Ob es solche Konstruktionen gibt, bei der die Führung einer Stiftung 
(oder ähnlichem) direkt mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit verbunden 
ist, kann ich nicht sagen, vielleicht müsste dafür auch der CC 
verändert werden.


Oh .. das ist genau das, was Louis, Charles und die meisten 
Foundation-Befürworter im Kopf haben. Hier bin ich aber wahrscheinlich 
zu pessimistisch - ich finde es unwahrscheinlich, eine Foundation zu 
gründen, die mehrere starke Mitglieder aus dem Business anzieht, und 
trotzdem durch die (nicht-business getriebene) Community kontrolliert wird.


André

-
To unsubscribe, e-mail: [EMAIL PROTECTED]
For additional commands, e-mail: [EMAIL PROTECTED]



Re: [de-dev] Sitfung für OpenOffice.org: Bitte um Beteiligung an Meinungsbild im Gesam tprojekt

2005-11-13 Diskussionsfäden Thomas Krumbein
Hallo Bernahrd,

Bernhard Dippold schrieb:
[..]
 Es geht um die Einrichtung einer Foundation (Stiftung, 
 Gesellschaft, Verein - ich weiß nicht, welche Rechtsform in 
 Deutschland dem gewünschten Ansatz entspricht), 

Stiftung wäre der entsprechende deutsche Begriff, allerdings sind
gemeinnützige Unternehmensstiftungen nur noch in einigen Bundesländern
möglich.

Ich kommentiere jetzt mal nicht die einzelnen Punkte an sich, halte aber
 den Weg an sich für dringend notwendig.

Meiner Ansicht ist abzusehen, dass irgendwann das OOo Projekt bei Sun
gekippt wird, d.h. wenn erst einmal entsprechende Unternehmensberater
auf das kleine und unbedeutende Projekt OOo aufmerksam werden (im
Vergleich zum Sun Industriekonzern) und es an der Börse eng werden
sollte, dann ist dies sicherlich ein strategische Masse, die schnell
abgestossen wird - nur Kosten, wenig bis keinen Gewinn. Und StarOffice
wird das leider nicht retten. Dazu fehlt die Differenzierung und die
Marketingmacht.

In diesem Fall muss irgendjemand die Entwickler auffangen, zumindest
teilweise, und das kann eigentlich nur eine Stiftung sein.

Bedenkt man nun, das viele der Entwickler hier ansässig sind
(Deutschland), sollte diese auch hier ansässig oder zumindest stark
vertreten sein. Sie sollte auch in der Lage sien, den Code Sun
abzukaufen, und entsprechend weiterzuentwickeln.

Somit wäre die Grundvoraussetzung gegeben: Die Stiftung muss unabhängig
sein, Firmen könnten Geldgeber sein (Novell, IBM, Sun...) und die
primäre Aufgabe wäre die Wahrung und Weiterentwicklung des Codes.
Starten könnte eine solche Stiftung meiner Meinung nach zunächst als
Sammelbecken für Add-Ons, quasi in Wartestellung für den Crash, aber
könnte natürlich auch gleich mit Sun Kontakt hinsichtlich des Codes
aufnehmen.

Um Fördermittel zu erhalten, bedarf es meist einer nationaleren
Ausrichtung - oder zumindest einer europäischen. Dieses sollte also eher
 nationalen Ablegern der Foundation vorbehalten bleiben - und auf
konkrete Teilprojekte bezogen (zum Beispiel öffentliche Verwaltungen...).

Die größte Gefahr einer Foundation sehe ich eigentlich im
bürokratischen Aufwand und den daraus direkt folgenden
Selbstverwaltungen, die leider meist dann Interessenskonflikte und
persönliche Begehrlichkeiten beinhalten. Aus solchen Streitigkeiten
entstehen dann eben zu oft Abspaltungen, die berühmten Forks.
Aber - da muss man einfach durch. Das lässt sich halt nicht ändern.

Also: Ich wäre für eine (!) große Foundation, die als Dach den Code
übernimmt und die Weiterentwicklung fördert. Hiervon abgeleitet sollten
nationale Stiftungen entstehen, die dann die jeweiligen Länderinteressen
wahrnehmen - über den gesamten Bereich, also Entwicklung, Marketing und
ähnliches. Eine Trennung halte ich hier nicht für sinnvoll. Diese
wiederum müssten jedoch neutral aufgestellt sein, so dass es parrallel
dazu nationale Marketingorganisationen geben sollte und müsste, die
die Interessen der Buisinessteilnehmer bündelt und gemeinsam vermarktet.

Die gemeinsame Foundation könnte zunächst als Sammelbecken für Add-Ins
gestartet werden, jedoch mit der klaren Zielrichtung, den kompletten
Code zu übernehmen.

Soviel meine 2 cent zur Idee.

Gruss
Thomas

PS: Wenn Mitarbeit gewünscht wird, wäre ich mit dabei.


-- 
## Marketing deutschsprachiges Projekt
## http://de.openoffice.org  - www.openoffice.org
## Vorstand OpenOffice.org Deutschland e.V.
## Mitglieder willkommen: www.OOoDeV.org

-
To unsubscribe, e-mail: [EMAIL PROTECTED]
For additional commands, e-mail: [EMAIL PROTECTED]



Re: [de-dev] Sitfung für OpenOffice.org: Bitte um Beteiligung an Meinungsbild im Gesam tprojekt

2005-11-13 Diskussionsfäden Andre Schnabel

Hi Bernhard, *

da es mir in deutsch nun mal leichter fällt, meine Gedanken zu 
formulieren, schreib ich erstmal auf deutsch .. und dann später auf den 
internat. Listen. Also ...


Zuerst einmal: mir gefällt die Art der Diskussion, wie sie geführt wird 
nicht. Warum? Weil aus meiner Sicht Probleme, die unser Projekt hat in 
diese Diskussion eingemischt werden, die eine Stiftung nicht lösen kann 
und auch nicht lösen wird.
Soweit ich die Diskussion verstehe, soll die Foundation zum einen den 
Kontrollanspruch Suns (was ich jetzt nicht als wertenden Begriff 
verstanden sehen möchte) abschwächen, und gleichzeitig die Tür für 
weitere Firmen oder andere Beitragende öffnen. Das ganze soll im 
Interesse und aus der Community heraus erfolgen.


.. gute Idee .. nur meiner Meinung nach nicht realistisch.

Suns Kontrollanspruch entsteht aus verschiedenen Gründen:
- rechtlich hält  Sun das Copyright (bzw. analoge Rechte) am gesamten 
OOo-Quellcode. Dass diese Rechte an eine Foundation abgegeben werden ist 
zwar möglich, im Moment aber unwahrscheinlich (was wäre der Anreiz für Sun?)
- Suns Mitarbeiter tragen nach wie vor den grössten Teil zur OOo 
Entwicklung bei. Dabei zählt nicht nur aktuell geleistete Arbeitsstunde 
sondern auch das Wissen der einzelnen Mitarbeiter und der 
Wissensaustausch unter den Mitarbeitern eine erhebliche Rolle. Eine der 
Grundregeln in OpenSource Projekten ist aber, dass derjenige, der den 
grössten Beitrag leistet auch weitgehend darüber bestimmt, wie er diesen 
Beitrag leistet. Eine übergreifende Stiftung würde nichts daran ändern, 
dass Sun diese Beiträge leistet und über seine eigenen Beiträge 
bestimmt. Die logische Konsequenz wäre, dass Sun nicht mehr so viel 
beitragen dürfte ... was glaube ich keine gute Idee ist.
- auch neben den Beiträgen durch Mitarbeiter stellt oder zahlt Sun viele 
Ressourcen im Projekt. Wenn wir über eine Stiftung reden, die selbst 
Kontrolle über das OOo Projekt hat, dann müssen wir auch drüber reden, 
dass sie diese Ressourcen stellt oder zahlt.



Die vielen neuen Beiträge, die eine Stiftung ermöglichen soll, sollen 
aus drei Richtungen kommen.
- Freie Programmierer, die in eine unabhängige Stiftung mehr vertrauen 
haben und jetzt keinen Code beitragen, weil sie das JCA unterzeichnen 
müssen. Ich glaube aber nicht, dass das JCA das Hauptproblem für diese 
Programmierer ist. Hier gibt es andere organisatorische Probleme im 
Projekt, die auch nicht durch die Schaffung einer Stiftung gelöst werden.
- Weitere Firmen sollen Entwicklerleistungen und Gelder in OOo über die 
Stiftung einbringen. Hmm .. ja .. können sie doch jetzt schon. Viele tun 
das nicht oder nur zögerlich, weil sie ihre Leistungen nicht direkt an 
Sun weitergeben möchten. Angeblich kontrolliert Sun zu stark, was mit 
diesen Beiträgen gemacht wird. ... aber würden diese Firmen zulassen, 
dass eine Foundation die Verwendung der Beiträge kontrolliert?
- Grossanwender (immer wieder werden hier öffentliche Institutionen 
und Verwaltungen genannt) wäre bereit, Gelder an eine Stiftung zu geben 
.. eher, als an eine einzelne Firma. Nur .. wenn das wirklich sooo 
riessen Summen wären, sind es auch grössere Projekte. Vom Geld allein 
entsteht aber kein Code, den muss jemand entwickeln. Jörg hatte in 
seiner Mail erwähnt, dass bei der Auflistung der Firmen KMU's fehlen .. 
ich fürchte einfach, dass das nachher auch in der Realität so sein wird.


Wie gesagt ... ich fürchte, hier wird über die Gründung einer Stiftung 
diskutiert, um eine Stiftung zu gründen, nicht um bestehende Probleme zu 
lösen. Zur Lösung der diskutierten Probleme kann eine Stiftung aus 
meiner Sicht nur wenig beitragen. Ich befürchte eher, dass im Moment 
etwas geschaffen würde, was nur so aussieht, als hätte es die Kontrolle. 
(Wer Douglas Adams gelesen hat: The President in particular is very 
much a figurehead - he wields no real power whatsoever. ... His job is 
not to wield power but to draw attention away from it.)



Den für mich wirklichen Grund, eine Stiftung zu gründen, hat Thomas 
genannt - die Gefahr, dass Sun als zentrale Instanz wegfällt. Sollte das 
passieren, wäre das ein herber Schlag, den eine Stiftung abfedern könnte.
Eine klare Positionierung, dass diese Stiftung momentan nur Adons 
betreut, im Zweifelsfall aber den gesamt code übernehmen kann, wäre aus 
meiner Sicht durchaus denkbar und sinnvoll. Das würde dann etwa der 
Vereinbarung entsprechen, die TrollTech mit KDE hat.




sooo .. falls übrigens jemand Beispiele von anderen funktionierenden 
Stiftungen hat, würde ich gerne wissen, ob und wie die funktionieren. Im 
Moment fällt mir nur OSDL als negativ-Beispiel ein.


André

-
To unsubscribe, e-mail: [EMAIL PROTECTED]
For additional commands, e-mail: [EMAIL PROTECTED]