Pressemitteilung vom 24. März 2017


BUND beantragt bei Gericht einstweilige Anordnung eines Verkaufsstopps zu viel 
Stickoxid ausstoßender Diesel-Neuwagen



Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat heute beim 
Verwaltungsgericht Schleswig den Erlass einer einstweiligen Anordnung gegen den 
weiteren Verkauf zu viel Stickoxid ausstoßender neuer Diesel-Pkw beantragt. 
Jens Hilgenberg, Verkehrsexperte des BUND, begründet das Vorgehen der 
Umweltorganisation: „Tagtäglich werden in Deutschland rund 3500 neue 
Euro-6-Dieselautos verkauft, die auf der Straße den gesetzlich vorgeschriebenen 
Stickoxid-Grenzwert teils massiv überschreiten. Von staatlicher Seite wird 
nichts dagegen getan. Bundesverkehrsminister Dobrindt und das ihm unterstellte 
Kraftfahrtbundesamt erlauben die tägliche Fortsetzung eines rechtswidrigen 
Zustandes mit seinen negativen Auswirkungen für Jahre. Wegen der Dringlichkeit 
der Abwehr gesundheitlicher Beeinträchtigungen verlangen wir ein sofortiges 
Verkaufsverbot für die inkriminierten Fahrzeuge.“



Bereits im November letzten Jahres hatte der BUND beim Kraftfahrtbundesamt 
(KBA) in Flensburg einen Verkaufsstopp für neue Diesel-Pkw der Abgasnorm Euro 6 
beantragt, wenn diese im Realbetrieb die gesetzlichen Schadstoffhöchstmengen 
überschreiten. Für Euro-6-Neufahrzeuge gilt ein gesetzlicher 
Stickoxid-Grenzwert von maximal 80 Milligramm pro gefahrenem Kilometer. Das 
Bundesverkehrsministerium hatte in eigenen Untersuchungen bei Neuwagen von 
Audi, BMW, Dacia, Ford, Honda, Hyundai, Jaguar, Land Rover, Mazda, Mercedes 
Benz, Opel, Peugeot, Porsche, Renault, Suzuki, Volkswagen und Volvo teilweise 
exorbitante Überschreitungen im Realbetrieb nachgewiesen. Der BUND geht davon 
aus, dass eine große Zahl von weiteren Neufahrzeugen auch von anderen 
Herstellern ebenfalls betroffen ist.



„Das KBA räumt offen ein, dass die Stickoxid-Grenzwerte auf der Straße 
überschritten werden. Es hat uns gegenüber zwar erklärt, es sei für einen 
Verkaufsstopp solcher Fahrzeuge gar nicht zuständig. Entsprechende 
EU-Verordnungen besagen jedoch das Gegenteil. Für den BUND besteht kein 
Zweifel, die Dobrindt unterstellte Behörde muss handeln und das geforderte 
Verbot des Verkaufs gesetzeswidriger Neu-Pkw erlassen“, sagte Hilgenberg.



In einer repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag des BUND sprachen sich 
kürzlich 58 Prozent der Deutschen gegen den weiteren Verkauf zu viel Stickoxid 
ausstoßender Diesel-Neuwagen aus. Nur 26 Prozent sind für den weiteren Verkauf 
solcher Pkw.



Ein Hintergrundpapier zum Antrag des BUND beim Verwaltungsgericht Schleswig 
finden Sie unter: www.bund.net/kba_antrag<http://www.bund.net/kba_antrag>

Weitere Informationen zu „Dieselgate“ unter: 
www.bund.net/abgaswerte<http://www.bund.net/abgaswerte>



Die Emnid-Umfrage zu „Dieselgate“ im Auftrag des BUND unter: 
www.bund.net/diesel-umfrage<http://www.bund.net/diesel-umfrage>


Pressekontakt: Jens Hilgenberg, BUND-Verkehrsexperte, E-Mail: 
jens.hilgenb...@bund.net<mailto:jens.hilgenb...@bund.net>, Tel. 030-27586-467, 
Mobil: 0151-56313302 bzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher, Tel. 
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