Pressemitteilung vom 02. März 2018

++ „Pestizidfreie Kommune“: 181 Städte und Gemeinden gegen Glyphosat ++


Berlin: Zum Tag des Artenschutzes am 03. März 2018 zieht der Bund für Umwelt 
und Naturschutz Deutschland (BUND) eine erste positive Zwischenbilanz des 
Projekts „Pestizidfreie Kommune“ zum Erhalt der Artenvielfalt. Seit der 
Veröffentlichung einer interaktiven Karte, auf der Kommunen eingetragen werden, 
die auf Glyphosat und andere Pestizide bei der Pflege ihrer Grün- und 
Freiflächen verzichten, hat sich die Anzahl der Kommunen in nur drei Monaten* 
von 90 auf 181 Städte und Gemeinden verdoppelt. Insektizide und Herbizide töten 
und schädigen viele Insekten wie Bienen und Wildbienen direkt oder vernichten 
deren Lebensraum und deren Nahrungsgrundlage. So sind chemisch-synthetische 
Mittel mitverantwortlich für das verheerende Insektensterben.



Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin und Leiterin des Projekts „Pestizidfreie 
Kommune“ erklärte zu dem gelungenen Projektstart: „Mit großer Freude haben wir 
die vielen Rückmeldungen von Kommunen und Städten, von engagierten Bürgerinnen 
und Bürger und von lokalen Politikern aufgenommen. Mit dem Bekenntnis zum 
Verzicht auf Pestizide kommen die Kommunen ihrer Verantwortung für Menschen und 
Umwelt nach und zeigen, dass es sehr wohl ohne Glyphosat und andere Pestizide 
geht.“



Mit Blick auf den morgigen Tag des Artenschutzes fordert die Pestizidexpertin 
die neue Bundesregierung auf, einen nationalen Ausstiegsfahrplan für den 
Einsatz von Glyphosat vorzulegen. Das Totalherbizid ist mitverantwortlich für 
das dramatische Insektensterben und den Verlust der Artenvielfalt in der 
Agrarlandschaft. Es vernichtet alle Wildkräuter und entzieht dadurch Insekten 
die Nahrungsgrundlage und den Lebensraum. Das Insektensterben wiederum 
gefährdet auch andere Tierarten und letztlich die Lebensmittelproduktion für 
Menschen, denn rund zwei Drittel der Kulturpflanzen sind auf Bestäuber 
angewiesen. „Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und viele Arten mehr leiden unter 
dem Einsatz von Glyphosat. Ihre Bestände sind dramatisch zurückgegangen“, sagte 
Corinna Hölzel. „Vor dieser Tatsache darf einen neue Regierung die Augen nicht 
verschließen und muss zügig das Ende des Glyphosat-Einsatzes in Deutschland 
einläuten. Was in den Kommunen möglich ist, ist auch in der Landwirtschaft und 
in Hobbygärten möglich: Es gibt umweltfreundliche Alternativen zu Glyphosat, 
die Insekten wie Bienen und Wildbienen nicht gefährden. Blütenreich und ohne 
Gift – das sollte nicht nur das Motto aller Städte und Gemeinden sein.“



Über den zügigen Ausstiegsfahrplan für den Glyphosateinsatz hinaus, sieht der 
BUND die neue Bundesregierung in der Pflicht, auch die bienengefährlichen 
Neonikotinoide zu verbieten. Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA hatte 
erst in dieser Woche erneut das hohe Risiko für Honig- und Wildbienen 
bestätigt. Sollte es am 22. März auf der Frühjahrstagung des Europäischen Rates 
zu einer Abstimmung der Mitgliedsstaaten über Neonikotinoide kommen, muss 
Deutschland für ein Verbot von drei Mitteln dieser Pestizidgruppe und für ein 
Verbot aller Freilandanwendungen stimmen.



Informationen: Die interaktive Karte mit pestizidfreien Kommunen und weitere 
Informationen, darunter eine Beschlussvorlage für den Gemeinderat, gibt es im 
Internet unter: 
www.bund.net/pestizidfreie_kommune<http://www.bund.net/pestizidfreie_kommune>



*Zeitraum der Erfassung: 01.12.2017 – 01.03.2018


Pressekontakt: Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin, Tel.: 0175-4487691, 
corinna.hoel...@bund.net<mailto:corinna.hoel...@bund.net> bzw. Sigrid Wolff, 
BUND-Pressesprecherin, Tel.: 030-27586-425, 
pre...@bund.net<mailto:pre...@bund.net>, www.bund.net<http://www.bund.net/>

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