Moin Erik,
On Wed, Aug 02, 2017 at 11:45:04PM +0200, Pfannenstein Erik wrote:
> On Dienstag, 1. August 2017 20:37:29 CEST Helge Kreutzmann wrote:
> > > > Das " "versteckt nicht die Tatsache, dass ein bestimmter PID-Wert
> > > > existiert
> > > > (dies " "kann durch andere Methoden, beispielsweise »kill -0 $PID«,
> > > > herausgefunden " "werden), aber es versteckt die UID und GID des
> > > > Prozesses,
> > > > die ansonsten " "durch Einsatz von B<stat>(2) auf einem
> > > > I</proc/[PID]>-Verzeichnis " "herausgefunden werden könnte.
> > > 
> > > Zwei Mal hintereinander »herausgefunden«. Ich würd mir hier ein Synonym
> > > wünschen, wie »festgestellt«, »ermittelt« oder »in Erfahrung gebracht«.
> > > 
> > > Gleiches gilt für »verstecken« (mögliche Synonyme: verbergen,
> > > verschleiern,
> > > verdecken, verhüllen, kaschieren).
> > 
> > Ich bin eher dafür, die gleichen Begriffe zu verwenden, anstatt die
> > Leser mit Synonymen zu verwenden, inbs. wenn im Original die gleichen
> > Begriffe verwandt werden.
> 
> sag mal, für wie doof hältst du unsere Leser eigentlich?

Ich mache keine Aussage über unsere Leser. Das ist ja auch ein
Grundproblem -- wer liest (die deutschen Seiten) wirklich. Ich weiß es
nicht, muss also raten.

> Der Text richtet sich an weit fortgeschrittene bzw. professionelle Anwender 
> und Programmierer und die willst du mit einem Schreibstil auf 
> Grundschulniveau 
> abspeisen, weil du glaubst, es könnte sonst ihr Textverständnis überfordern? 
> Wirklich?

Ich finde Deine Argumentation so nicht korrekt. 
a) Konsistenz in den Begriffen ist gerade bei technischen Texten
   wichtig. Wir schreiben keine Prosa. 
b) Gerade im Bereich Dokumentation wird Freie Software oft gescholten:
   Schlecht, inkonsistent, unvollständig. Bei Übersetzungen kommt dann
   noch dazu, dass teilweise »merkwürdig« übersetzt wird (wobei
   letztes natürlich auch im Auge des Betrachters liegt).
c) Klare kurze Sätze haben nichts mit Grundschule zu tun, aber
   natürlich wäre es schön, wenn die Schüler das dort schon lernen
   würden.
d) Ich glaube persönlich eher, dass der »professionelle Anwender« die
   englische Variante liest. Die ist (zumindest gefühlt) aktueller und
   unsere Übersetzung hat(te) nicht immer den besten Ruf. Und der
   Profi kann eher englisch. Insofern sehe ich den
   privaten/semiprofessionellen Anwender eher als unsere Zielgruppe.
e) /proc wird wohl nur gelegentlich von Programmieren konsultiert,
   eher von Systemadministratoren, gerade auch von Privatanwendern,
   die etwas (mehr) wissen wollen oder etwas spezielles konfigurieren
   möchten.
f) Wir schreiben keine Prosa. Ich weiß, dass ich das dupliziere, aber
   im Zweifelsfall sollte die Klarheit und Konsistenz eindeutig vor
   schönen Formulierungen und Bandwurmsätzen den Vorrang haben.

> Der Text handelt von einem Pseudo-Dateisystem mit Pseudo-Dateien, nicht von 
> Quantenverschränkung oder Shakespeare in der Originalfassung. *Jede/r* mit 

Genau. Physikalische Texte würde ich anders übersetzen und bei
Shakespeare müsste ich komplett passen - so etwas kann ich gar nicht
übersetzen.

> etwas Ahnung von Verzeichnissen, Dateien und Prozessen wird da durchsteigen, 

Aber warum müssen wir solche Eingangshürden aufbauen? Lassen wir die
Texte doch so, dass auch alle anderen (noch) etwas davon haben. 

> auch wenn das Handbuch etwas eloquenter formuliert ist. Ich gehe sogar die 
> Gegenwette ein, dass es für den beleseneren Teil des Publikums anstrengender 
> ist, über derlei sprachliche Unzulänglichkeiten hinwegzugehen als ihnen 
> Inhalt 
> zu entnehmen. Abgesehen davon darf ich daran erinnern, dass sich 
> Übersetzungen 

Das verstehe ich nicht. Ich persönlich will erst mal verstehen, worum
es geht, auch wenn ich natürlich schön formulierte Texte lieber lese
als grottige Sprache (um ein Extremfall zu nehmen).

> an Muttersprachler richten – die haben in der Regel einen Wortschatz von mehr 
> als dreißig Wörtern und bekommen die Vorlage in der Regel ohnehin nicht zu 
> Gesicht. Was hat man denn unter diesen Annahmen bitte davon, sich wortgetreu 

Ja, wir brauchen keine einfache Sprache zu verwenden, wie sie z.B. auf
Behördenwebsites angeboten wird. Aber das andere Extrem ist auch nicht
der Weisheit letzter Schluss.

> an die Vorlage zu halten und ihren (objektiv) schlechten Schreibstil in eine 
> andere Sprache hinüberzuzerren? Was macht so eine Übersetzung besser als eine 

Unzulänglichkeiten des Originals sollten wir nicht übernehmen. Aber es
darf auch keine freie Interpretation werden, denn die Autoren haben
sich in der Regel etwas bei ihrem Text gedacht, auch wenn sie es
eventuell nicht einwandfrei auf Englisch ausgedrückt haben. Also
sprachliche Fehler müssen wir nicht übernehmen. 

> aus dem Automaten? Erklär's mir, das interessiert mich echt brennend.

Mmh, ich hoffe, Du bezeichnest meine Texte nicht als
Automatenübersetzung? 

Ich hoffe, das erläutert meine Standpunkt hinreichend?

> > > Jedes I</proc/[pid]>-Unterverzeichnis enthält unten beschriebenen die
> > > Pseudo- Dateien und -Verzeichnisse. Als Besitzer der Datei ist
> > > normalerweise die effektiven Benutzer- und Gruppen-ID des Prozesses
> > > eingetragen, allerdings wird der Besitzer auf I<root:root> gesetzt, wenn
> > > das »dumpable«-Attribut des Prozesses auf einen anderen Wert als 1
> > > gesetzt ist. Dieses Attribut mag sich
> > > aus folgenden Gründen ändern:
> > Wahrscheinlich können wir »dumpable« nicht übersetzen. 
> 
> Darüber hab ich nicht groß drüber nachgedacht, das Wort taucht ja auch in der 
> Konfiguration auf. Wenn wir das übersetzen, kappen wir die Verbindung.

Ja, deshalb habe ich es auch übernommen, zumal es im Original auch
stets in Anführungszeichen steht. Ich werde es bei Gelgenheit auch in
den anderen Handbuchseiten, die es verwenden, berücksichtigen.

> > > > "und B<execve>(2) ist die bevorzugte Stelle, um solche Übergänge
> > > > vorzunehmen, " "da es bessere Steuermöglichkeiten über die
> > > > Initialisierung
> > > > des Prozesses im " "neuen Sicherheits-FIXME und die Vererbung von
> > > > Zustand
> > > 
> > > Sicherheits-FIXME?
> > 
> > Deswegen ist die Zeichenkette auch noch »,fuzzy«, d.h. nicht
> > freigeschaltet, dafür müssten wir eine Übersetzung von »security
> > label« finden.
> 
> Taucht das sonst noch irgendwo auf? Im ersten Teil, den du rumgeschickt hast, 
> kommt »security label« nur ein Mal vor.

Korrekt, aber ich hatte noch keine Gelegenheit, nachzuschauen, wie
(ob) es im Kontext von SELinux sonst (nicht) übersetzt wird.

Viele Grüße

           Helge


-- 
      Dr. Helge Kreutzmann                     deb...@helgefjell.de
           Dipl.-Phys.                   http://www.helgefjell.de/debian.php
        64bit GNU powered                     gpg signed mail preferred
           Help keep free software "libre": http://www.ffii.de/

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