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Hallo Gudrun,

ich darf mich verspaetet nochmal einmischen?

Gudrun Hoffmann wrote:
> Source heisst auf deutsch Quellcode, auf dem jedes Programm
> basiert. OpenSource bedeutet, dass der Quellcode von jedermann
> _frei_ verändert werden kann, sprich er ist an keinerlei Bedingung
> gebunden, außer der, dass er seine Änderungen ebenfalls _frei_ zur
> Verfügung stellen muss.

Die Definitionen von OpenSource und frei sind nicht 100% eindeutig,
zumal im Englischen noch staerker /free/ mit kostenlos gleichgesetzt
wird und /open source/ als ein eher technischer Ausdruck fuer lesbaren
code begonnen hat.

Veraendern und Weiterzugeben sind zwei wesentliche Merkmale fuer
OpenSource Lizenzen. Die OSI
http://www.opensource.org/docs/definition.php listet insgesamt zehn:

1) frei weiterzugeben
2) Source in verwendbarer Form
3) frei zu veraendern und dann gleichartig frei weiterzugeben
4) Veraenderung evtl. verfolgbar
5) keine Nutzer-Gruppen ausschliessen
6) kein Verwendungszweck ausschliessen (z.B. Gentechnik)
7) Verteilung mit einer einzigen Lizenz
8) keine Einschraenkung auf eine spezifische Distribution
9) keine Einschraenkung gegenueber anderen Lizenzen in der Distribution
10) keine Einschraenkung auf Technologien zur Lizenzanerkennung

Es sollte aber, wenn man sich schon mal darueber unterhaelt, nicht
verschwiegen werden, dass es zumindest eine Unterteilung im Lager der
OpenSource/Free Software gibt:

- ----
|The fundamental difference between the two movements is in their
|values, their ways of looking at the world. For the Open Source
|movement, the issue of whether software should be open source is a
|practical question, not an ethical one. As one person put it, ``Open
|source is a development methodology; free software is a social
|movement.'' For the Open Source movement, non-free software is a
|suboptimal solution. For the Free Software movement, non-free software
|is a social problem and free software is the solution.
- ----

Daher auch immer /free as in freedom/.

Der Text ist aus
http://www.gnu.org/philosophy/free-software-for-freedom.html
was sich trotz der Laenge immer mal wieder lohnt zu lesen, besonders
wenn man vergessen hat warum man sich die Naechte fuer irgendeine dumme
Software um die Ohren haut, und das noch als User, der nicht mal einen
wirklichen finanziellen Vorteil davon hat. Ich sage jetzt mal nicht, in
welchem Lager ich mich sehe. :-)

> Er darf aber sein Produkt verkaufen, somit sind OpenSource-Produkte
> nicht zwingendermaßen _kostenlos_ (unter LGPL).

Tatsaechlich ist die Kostendiskussion eine etwas obsolete und wird
inzwischen etwas differenzierter gefuehrt als nur "Kostet kein Geld im
Einkauf".

Bis auf Ausnahmen hat sich durchgesetzt, dass fuer die Weitergabe der
Sourcen selbst keine finanziellen Forderungen ausser evtl. den
entstehenden Kosten verlangt werden. Dies ist aber, wie OSI feststellt,
mehr ein Mittel den Wunsch nach dem schnellen Euro zu daempfen, als eine
zentrale Open Source Software Forderung gegen Kommerz.


Gruss,
- --
                          Michael Thomas Kirchner

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