Hallo *, Thorsten schrieb: > Unsere Gründe werden anderweitig besser verstanden: > > http://www.fsf.org/news/openoffice-apache-libreoffice
Danke für diese Aussage, sie bestätigt genau meine Wahrnehmung das sich LO, in Teilen, ideologisiert. (Ich halte es auch keineswegs gerechtfertigt das Du hier von "unsere" sprichst, denn ich wüßte nicht das ich mich bei LO verpflichten muß solcherlei Positionen zu teilen wie sie hier die FSF vertritt.) Was die FSF hier tut verwundert andererseits aber wohl niemanden der ihr 'Wirken' der letzten Jahre aufmerksam beobachtet hat. Als damaliges OOo-Projektmitglied war ich stolz auf OOo, wie klar man seitens des OOo-CC den Extremgforderungen der FSF hinsichtlich des OOo-Extensionverzeichnissses eine klare Abfuhr erteilte. Ich halte es für eine absolute Frechheit wie es damals die FSF billigend in Kauf nahm einzelne Firmen, die viel für die Verbreitung von OOo in DE getan haben, nur deshalb bezüglich einiger Extensions am Pranger zu stellen weil deren Lizenz der FSF nicht passte. An der Stelle sollte sich auch niemand verwirren lassen. Freier Code ist frei und bleibt frei, denn Kopien dieses Codes mit Erweiterungen durch Dritte, unter möglicherweise anderer Lizenz, machen den ursprünglichen Code nicht unfrei, denn auch nach ERstellung eines anders lizensierten Programmes das den Code nutzt steht immer noch der ursprüngliche Code, zu ursprünglichen Konditionen zur Verfügung und ist durch beliebiges Kopieren beliebig zu vermehren. Genau diese Tatsache das Code verlustfrei immer wieder kopierbar ist ist sonst das große Thema von Sonntagsreden der FSF und ihrer Anhänger als Begründung gegen Regelungen des Urheberrechts und 'Kasse machen' bei Software, da heißt es dann immer so schön das es eigentlich natürlich sei Code frei zu kopieren weil er ja durch das Kopieren nichts verliere. Ver jedoch glaubt mit Lizenzen wie GPL erzwingen zu können das Entwickler des ursprünglichen Codes nachfolgenden Entwickler aufzwingen zu können unter welcher Lizenz sie ihre darauf aufbauenden Werke veröffentlichen redet nicht über Freiheit sondern allenfalls über erzwungene Freiheit. GENAUSO fängt es an und wie es endet sieht man hundertfach in der Geschichte wo auch immer das Gute (und freie Software ist etwas Gutes) von bestimmten Organisationen, Parteien etc. in Geiselhaft genommen wurde mit der Maßgabe es könne nur dann wirklich gut sei wenn man es allumfassend erzwinge. Für mich persönlich ist Freiheit immer die Freiheit die JEDER EINZELNE für sich selbst will, nicht die Freiheit die ich versuche anderen z.B. durch Lizenzen meiner Software in der Form aufzuzwingen das ich ihn damit in seiner freien Entscheidung behindere. Wo sich diese Frage bei freier Software vielleicht an GPL und BSD festmacht, so heißt ihr Äquvalent, in der realen Welt, vielleicht Stalinismus oder Libertarismus ... Niemand täusche sich in diesen Dingen, denn wo es heute Organisationen wie der FSF nur um die 'gierigen großen IT-Konzerne' geht, wird es ihnen morgen um mittelständische Unternehmen gehen und übermorgen um Einzelunternehmer/Freiberufler ... bis dann eines Tages nur noch gilt das Geldverdienen mit Software 'unmoralisch' ist. Ich übertreibe hier keinesfalls denn wie weit die Ideologisierung von bestimmten Anhängern freier Software (genauer gesagt von Leuten die sich als Solche ausgeben) geht sieht man an 'Projekten' wie Oekonux. Oh, ich bin nicht naiv, ich weiß also wenn ich copyleftschwache Lizenzen nutze das ich dann 'Gefahr' laufe das anderen diesen Code vielleicht auch anders nutzen möchten, allerdings halte ich das für völlig in Ordnung denn ich sehe keine Begründung dafür warum ich es als freiheitliche Tat ansehen sollte Freiheit zu meinen Konditionen zu definieren und sie anderen aufzuzwingen, nach dem Motto das sie ja auch auf meinen Code verzichten könnten wenn ihnen die Lizenz nicht passe. Ich bevorzuge in diesen Dingen, den eher mühevollen Weg von freier Software zu überzeugen, denn für mich ist jemand der völlig freiwillig etwas an die Community zurückgibt hundertmal mehr Wert als jemand dem ich das durch meine Lizensierung abnötige, zumal Nutzer/Entwickler die ihren Code nur deshalb unter eine bestimmte Lizenz stellen weil sie keine tatsächliche Wahl haben, schwerlich auf den Weg gelangen können von der Idee freier Software wirklich ergriffen zu werden sondern sie bleiben meist nur Mitläufer. Gruß Jörg -- ----------------------------------------------------------------- To unsubscribe send email to dev-unsubscr...@de.openoffice.org For additional commands send email to sy...@de.openoffice.org with Subject: help