Hallo,

Vielen Dank, Dennis, für dein Minimalbeispiel. Hier auch noch ein Teil das 
Maxima-Codes, wie ich ihn damals gerne eingegeben hätte:
ℓ(ξ,φʹ,λʹ) := sqrt(r²+ξ²-2*r*ξ*(sin(φ)*sin(φʹ)+cos(φ)*cos(φʹ)*cos(λ-λʹ)));
I(ξ,φʹ,λʹ) := (ξ²*cos(φʹ))/ℓ(ξ,φʹ,λʹ);
diff(I(ξ,φʹ,λʹ), φ);
diff(I(ξ,φʹ,λʹ), r);
diff(%, φ);
diff(%,λʹ);
Das ist sehr viel bequemer als irgendwie ‚φs‘ einzugeben.

Pascal schrieb: 
> Kann man die meisten Fälle nicht eher mit dem normalen ASCII-Apostroph ' 
> erledigen? Für deine Beispiele aus dem LA‑Skript geht das auf jeden Fall. 
Naja, das ist halt auch typografisch falsch. Ich will ja kein Apostroph, 
sondern ein Strich. Für mich ist der ASCII-Apostroph nur ein 
Programmierzeichen (außer wenn ich Lojban schreibe ;-). Es wird ja sogar in 
der Typografie-Doku davon abgeraten den ASCII-Apostroph als Apostroph 
(zugunsten ’) zu verwenden. (In TeX würde das aber funktionieren.)

> In  (Programmier-)Sprachen, für die das Apostroph ' ein relevantes Zeichen
> ist, sollte man ohnehin keinen ähnlichen Strich als Teil des Variablennamens 
> verwenden.
Es geht ja nicht darum, dass das Apostroph ' ein relevantes Zeichen ist, 
sondern dass das Minutenzeichen von der Unicode-Kategorie „Interpunktion“ ist 
und damit kein alphanumerisches Zeichen und wird deshalb in keiner 
Programmiersprache Teil eines Variablennamens sein kann. Außerdem steht der 
strich vermutlich immer am Ende des Variablennamens, von daher kann ich mir 
jetzt keine Zeile denken, wo
„Variablenname'String in einfachen anführungsstrichen'“
vorkommt.

Ich bin halt großer Fan von „literate programming“ und mag Code gerne 
möglichst nahe an dem, was ich mir denke.

> Fazit: ich sehe wenige Vorteile, aber viele Probleme. Zu viele ähnliche 
> Zeichen sollten nicht auf einer Tastatur sein: ‘’'`ʹ′᾿ All diese Zeichen
> wird man in der Regel nicht auseinander halten können – insbesonder nicht,
> wenn man alleine sieht. Derzeit schafft es Neo, eine gute Struktur
> anzubieten, um die Verwirrung klein zu halten. Nicht grundlos haben wir aber
> das Minutenzeichen nur auf dem Keypad aufgenommen, damit nicht noch ein
> Strich auf der Haupttastatur auftritt. Darum bin ich gegen die Aufnahme.
Besonders gut zu merken ist dieser „Strich“ eben, weil er auf der Strichtaste 
liegt. Dann weiß man sofort, das ist kein Apostroph, kein backtick (den kann 
man auch so gut erkennen), keine Anführungsstriche sind und das Psili tippt 
man eh so nicht ein. Außerdem ist keines von denen auf der mathematischen 
Ebene. Wenn man auf diese wechselt, weiß man praktisch, dass dieser Strich 
jetzt wohl mathematisch gemeint ist, es kommt also nur noch der Strich oder 
das Minutenzeichen in Frage. Dies könnte man ja relativ klar dann in der 
Dokumentation vermerken.

Außerdem wäre es schön das Zeichen (oder das Minutenzeichen dann mit Cokos für 
den Strich) auf der Haupttastatur zu haben, weil insbesondere Laptopnutzer 
ohne Ziffernblock diese dann nur über die kryptischen ♫w… Cokos eingeben 
können. Desweiteren gibt man ja auch den Strich dann meist im Textfluss ein, 
und möchte die Hand dann nicht von der Tastatur nehmen um sie auf den 
Ziffernblock zu legen. Eine Trennung von Strich und Minutenzeichen, eins davon 
auf dem Ziffernblock mit seinem Hauptanwendungszweck Koordinaten einzugeben 
und eins davon auf dar Haupttastatur für mathematische Texte, erscheint mir da 
eine ganz gute Lösung.

Viele Grüße,
Alex

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