Ist das nicht AHK was Du beschreibst? Vielleicht sollte ich erst noch die anderen Mails lesen, aber das kam mir da sofort in den Sinn. Gibt es natürlich nur für Windows dieses AHK. Aber da vermisst Du es doch. Ok, die einfache Konfigurationsdatei ist der wesentliche Vorteil, den Du suchst, nehme ich an.

Grüße,
Erik


El 28/8/25 a las 18:46, qwertfisch escribió:
Hallo zusammen,

bei den ganzen Mails und interessanten Vorschlägen und Erweiterungen des Neo-Layouts habe ich bemerkt, dass ein gewisser Bedarf besteht, ein Software-Tastaturlayout möglichst einfach konfigurieren zu können, ohne auf Programmierkenntnisse zurückzugreifen. Selbst wenn man manches programmieren kann, heißt es nicht, dass es einfach ist, noch dass schnelle Anpassungen zum Experimentieren drin sind.

Für Windows-Nutzer ist Reneo ein ziemlich gutes Tool. Es hat die Handhabung der Neo-Ebenen und ihrer Umschalttasten in sich einkodiert und stellt dazu eine JSON-Schnittstelle bereit, um mit Layouts der Neo-Familie zu spielen oder eigene Variationen schnell und dauerhaft konfigurieren zu können. Das ist sehr praktisch, aber bin bei meinen Ideen bereits auf Features gestoßen, die damit nicht realisierbar sind, die wiederum weitere Spezialfälle im Reneo-Code erfordern. Das ist nicht wirklich nachhaltig noch besonders schnell oder motivierend.

Daher möchte ich hier kurz ein bisschen vorfühlen und weitere Ideen sammeln für eine generische Variante von Reneo, die ich Keymechs nenne. Ich trage dieses Projekt seit über zwei Jahren mit mir herum und hatte Anfang 2023 auch eine erste lauffähige Rohversion (jedoch nicht konfigurierbar). Dann kam das Leben dazwischen und die Idee verflog ein wenig. Durch die ganzen Mails hier habe ich mich entschieden, sie wieder aufleben zu lassen und weiß nun auch, dass der Ansatz nicht über die Implementierung, sondern über die Konfiguration erfolgen sollte.


Die Ziele von Keymechs sind:

• wie Reneo ein Programm im Usermode, dass die eingehenden getippten Tasten interpretiert und gemäß der aktuellen Layoutkonfiguration „umbaut“, sodass das gewünschte Zeichen / Taste / Funktion herauskommt.
• unabhängig vom tatsächlich aktiven Tastaturlayout
• generische Definition von Ebenen, nicht nur auf die Neo-Familie beschränkt
• Ermöglichen verschiedener Verhaltensweisen, darunter auch Mod-Tap
• einfachere Konfiguration als bisher (JSON ist nicht dafür gemacht)
• anpassbar an unterschiedliche Hardware-Layouts (nicht nur ISO/ANSI)


An Reneo finde ich einiges gut, das ich gerne auch übernehmen würde:
• Einlesen und Verwenden von Compose Combinations
• Bildschirmtastatur (hier ggf. auch mit Darstellung von CoCos)
• Konfiguration für Laien


Wenn man sich den Reneo-Code durchschaut (und versteht), wird man einige gewachsene Strukturen entdecken. Vieles ist aus Neo einfach hartkodiert drin, so dass es umso schwieriger ist, mit den Layer-Umschalttasten andere Dinge zu erreichen, oder andere/weitere Layer zu definieren. Manches geht, aber ist dann auch wieder explizit einkodiert worden. Auch der Einhandmodus, der eine ganz spezielle Mod-Tap-Konfiguration verwendet, ist manuell drin im Code. Dies führt zu einer schlechten Erweiterbarkeit und ist wie oben beschrieben der Grund, dass ich hier nochmal neu ansetzen möchte, um all diese Sache konfigurierbar zu machen, was entsprechend auch mehr Einstellmöglichkeiten braucht.

Ich möchte mich in der Funktionsweise grob an dem orientieren, was ZMK für programmierbare Tastaturen bietet, die sogenannten Behaviors: https://zmk.dev/docs/keymaps/behaviors Dies soll nicht (unbedingt) die Syntax zur Konfiguration sein. ZMK setzt an einer ganz anderen Stelle an als Reneo, weswegen die Optionen von ZMK hier weder komplett möglich noch sinnvoll in dieser Form sind. Doch die Behaviors finde ich sehr nützlich und reichen (fast) aus, um mindestens Neo damit generisch zu definieren.


Was die Implementierung von Keymechs angeht, habe ich bereits ein funktionierendes Konzept erstellt. Ich würde das zwar nochmal überarbeiten (ist zwei Jahre her), aber vom Prinzip her klappt es. Die Konfiguration ist dagegen das, was mir Schwierigkeiten bereitet. Ich hätte gerne eine „sprechende“, direkt verständliche Konfiguration, ohne viel Klimbim und unnötige Optionen. Eine die man erstmal so runterschreiben kann und die visuell auf einen Blick zeigt, wie eine Ebene ausschaut. Mal ein Beispiel mit 6x3 Tasten:

[Mod3]
… _ [ ] ^ !
\ / { } * ?
# $ | ~ ` +

Dazu kommen noch die Optionen für die Verhaltensweisen von Tasten, um die Ebenenumschaltung zu steuern, Locks festzulegen usw. Die machen die Darstellung natürlich länger, aber aus meiner Sicht besteht keine Notwendigkeit für elendig hässliche Strukturen wie bei JSON.

Ich habe ein paar Ideen für das Konfigurationsformat, welche ich aber in einer weiteren Mail schreibe (die hier ist bereits zu lang).


So wie ich das in den letzten Wochen gelesen habe, besteht vermehrt Bedarf. Ich würd’s halt auch erstmal nur für Windows entwickeln, halte mir aber eine Umsetzung desselben Prinzips für Linux offen (Mac ist eine andere Geschichte). Ich weiß auch um bestehende Tools wie bspw. ZMK (keyboard firmware), KMonad, Kanata, keyd (nur Linux) oder keymapper (arbeitet auf Tasten statt Ebenen), die alle die eine oder andere Sache umsetzen, teils sehr feature-reich sind. Ich habe mir viele davon angesehen und bin zu dem Schluss gekommen, dass sie entweder nicht geeignet sind, nicht für Windows erhältlich, oder meistens viel zu umständlich in der Konfiguration daherkommen. Mächtig, ja, aber wenn ich quasi Lisp programmieren muss, um mein Tastaturlayout zu bekommen, dann wünsche ich mir lieber eine kompaktere und intutiv verständliche Sprache genau für diesen Zweck.

Ich würd’s halt gerne probieren und dabei vor allem für mich lernen, eine Konfigurationsdatei einer selbstdefinierten Sprache (DSL) zu parsen. Ich freue mich über jegliche Anregung, Kritik, Hinweise.


qwertfisch
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