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Aufruf zu Beiträgen

Theme: Interkulturelle Philosophie und Dekoloniales Denken
Type: Internationaler Workshop
Institution: Université Toulouse – Jean Jaurès
   Universität Tübingen
Location: Tübingen (Deutschland)
Date: 27.–28.10.2022
Deadline: 30.9.2022

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Das von der Deutsch-Französische Hochschule (DFH) geförderte
Promotionsprogramm „Neue kritische Theorien und dezentralizierte
Epistemologien / Nouvelles théories critiques et epistémologies
décentrées“ (2022-2026) ist eine Kooperationsinitiative der
Universitäten Tübingen und Toulouse (Jean Jaurès), die darauf
abzielt, die europäische philosophische Erkenntnistheorie mit neueren
Strömungen der kritischen Welttheorie, wie z.B. postkoloniale und
dekoloniale Studien, interkulturelle Philosophie, Gender Studies,
Cultural Studies, Kulturphilosophie und ökologische Studien, zu
konfrontieren. Die Anforderungen, die sich aus dem ständigen
Zusammentreffen verschiedener Traditionen und Denkformen in unserer
Zeit ergeben, erfordern eine grundsätzliche Offenheit gegenüber
nicht-westlichen Philosophien. Eine solche Perspektive impliziert
eine breite Öffnung der akademischen Forschung für das Wissen von
Minderheiten und für nichtakademische Wissensproduzenten, die nicht
mehr als Objekte des Wissens, sondern als vollwertige Partner in der
Produktion von kritischem akademischem Wissen betrachtet werden.
Diese Perspektive impliziert auch eine Öffnung für die Denkweisen
außereuropäischer Kulturen und für die Herausforderungen der gelebten
Erfahrung, die sich aus neuen interkulturellen Situationen ergeben.

Im Rahmen dieses Kollegs findet am 27./28. Oktober 2022 ein Workshop
zu „Interkultureller Philosophie und dekolonialem Denken“ statt.

Der Workshop möchte die Beziehung zwischen Interkultureller
Philosophie und dekolonialem Denken beleuchten und den Austausch
zwischen diesen beiden Forschungsrichtungen fördern. Der Schwerpunkt
interkultureller Philosophie liegt auf der Offenheit einer Vielfalt
von Erfahrungswelten gegenüber, die jede Form eines
essentialistischen Kulturverständnisses übersteigt. Das erfordert
einen Rückgang auf die „Grunderfahrungen“, die in den verschiedenen
Erfahrungswelten zur Entfaltung kommen. Auch das Staunen, von dem
Platon und Aristoteles sagen, dass es am Anfang der Philosophie
steht, gehört zu solchen kulturstiftenden „Grunderfahrungen“ und kann
in der interkulturellen Begegnung nicht als allgemein verbindlich
vorausgesetzt werden. Dem dekolonialen Denken geht es dagegen
zunächst darum, die konkreten Bedingungen aufzuklären, unter denen
der Andere als „Anderer“ begegnet. Dabei zeigt sich, dass der
„Andere“ nicht in einer gleichberechtigten Position auftritt und wir
deshalb auch nicht einfach in einen Dialog mit ihm treten können.
Daher fordert das dekoloniale Denken, dass zunächst der
historisch-politische Hintergrund und die Machtverhältnisse erläutert
werden, die den Nichteuropäer als „anders“ klassifizieren und ihn in
die „Position“ der Unterlegenheit und Minderheit versetzen. Das
primäre Ziel der bevorstehenden Konferenz ist es, diese Unterschiede
zu thematisieren und gleichzeitig ein Forum zu schaffen, in dem sich
die beiden Strömungen wechselseitig inspirieren können.

Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Französisch, aber es ist auch
möglich, auf Englisch zu präsentieren.

Bitte senden Sie Ihr Abstract (max. 500 Worte) sowie einen
tabellarischen CV (max. 2 Seiten) bis zum 30. September an die
folgende Adresse:
abbed.kan...@ciis.uni-tuebingen.de






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