Moin Hilmar,

Am 19.04.21 um 21:12 schrieb Hilmar Preuße:
> Am 18.04.2021 um 21:35 teilte Tobias Schlemmer mit:
>> Ich habe jetzt auf die Schnelle keinen Unterschied gefunden, aber ich
>> vermute, dass Du mit dem RasPi2-Kernel 64bit-Unterstützung oder
>> ähnliches aktivierst, was auf dem 1er noch nicht ging.
>>
> In der Tat soll der 3er wohl 64bit sein, obwohl er behauptet ein ARMv7
> zu sein. Das hätte man aber auch in die Paketbeschreibung eintragen
> können, wenn dies wirklich so ist.

Der Prozessorkern vom Raspi3 (und 4) ist ein Armv8, der Aarch64 fahren
könnte. Es gibt aber immer noch keine 64bit Version vom Raspberry Pi OS
(es sind AFAIK die Grafiktreiber und ähnliche Schweinereien, die das
blockieren).

Du musst unterscheiden zwischen dem Kernel-Paket und den darin
enthaltenen Kerneln (auch stretch hat schon zwei, nämlich "kernel.img"
und "kernel7.img" s.u.). Der Kernel 4.9, den du siehst, ist halt der
alte Raspbian Kernel, bevor es auch auf Raspi aktuellere Versionen gab
-- eigentlich könnte der nur für alte Hardware noch sinnvoll sein.). Auf
einem aktuellen Buster gibt es 4 verschiedene Kernel für alle Raspi
Generationen in dem einen Kernelpaket:

```
$ grep "VERSION=" /etc/os-release
VERSION="10 (buster)"

$ dpkg -S /boot/kernel*
raspberrypi-kernel: /boot/kernel7.img
raspberrypi-kernel: /boot/kernel7l.img
raspberrypi-kernel: /boot/kernel8.img
raspberrypi-kernel: /boot/kernel.img
```

kernel.img is 32-bit for BCM2835 (RPi1 & Zero)
kernel7.img is 32-bit for BCM2836 (RPi2) and BCM2837 (RPi3)
kernel7l.img is 32-bit for BCM2711 (RPi4)
kernel8.img is 64-bit for BCM2837 (RPi3) or BCM2711 (RPi4)

Quelle:
https://raspberrypi.stackexchange.com/questions/104722/kernel-types-in-raspbian-10-buster

Du kannst auf einem rpi3 und rpi4 jederzeit den 64bit Kernel starten,
dann läuft das 32bit Userland auf dem 64bit Kernel. Was es bringt? Keine
Ahnung ;-)

Quelle:
https://www.bastianoso.de/tipps-tricks/raspberry-pi/raspberry-pi-os-auf-64-bit-umstellen.html

>> Grundsätzlich sollte der 1er Kernel immer laufen. Es gibt ja nur ein
>> Image zum Download.
>>
>> Wenn Du ne mittlere Downtime riskieren kannst, kannst du kannst ja auch 
>> einfach ein Backup von /boot und /lib/modules machen und wenn es
>> Probleme gibt, spielst Du einfach die alten mit einem Kartenleser
>> wieder ein.

Was läuft denn auf dem Pi, dass es nicht einfacher ist, ein neues System
auf eine Karte zu schreiben, die wichtigen Daten zu synchronisieren und
dann mit einem neuen System und einem neuen Kernel sauber zu starten?
Wenn's nicht klappt, einfach alte Karte wieder rein -- Downtime
höchstens ein doppelter Reboot.

> Es gibt ja gar keinen Konflikt zwischen beiden Paketen, kann kann
> linux-image-rpi einfach installieren, ohne daß der bisherigen Kernel
> entfernt wird. OK, dann ist der Test scheinbar doch einfacher als
> gedacht. Melde mich nach (Miß)erfolg zurück.

Das ist wahrscheinlich auf einem alten System noch so, da wie oben
gezeigt, buster alle Kernel in einem Paket enthält

> Mich stört ja eigentlich nur, daß der Kernel schon etwas ältlich ist und
> sicher schon einige CVE's gefangen hat.

Mich würde der Rest der Distribution viel mehr stören, je nachdem, was
darauf läuft empfindlich mehr ...

Gruß
Uwe

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