.ausgestrahlt – gemeinsam gegen Atomenergie
Campact
Umweltinstitut München


Gemeinsame Pressemitteilung


Steuertrick der Atomkonzerne endlich stoppen

Protest gegen Schlupfloch bei der Brennelemente-Steuer: Innerhalb von 24
Stunden 180.000 Unterschriften gesammelt / Morgen Aktion vor
Finanzministerium


Berlin, 03. November 2016. Da die Steuer auf atomare Brennstoffe im
Dezember 2016 auslaufen soll, nutzen die deutschen Atomkonzerne Eon, RWE
und EnBW eine Lücke im Gesetz aus. Sie wechseln in diesem Jahr in ihren
acht Reaktoren nur sehr wenige Brennelemente aus und verschieben den
restlichen Austausch auf Anfang nächsten Jahres. Damit entgehen dem
Staat rund 750 Millionen Euro an Steuereinnahmen. Gegen dieses atomare
Steuer-Schlupfloch protestiert ein Bündnis aus Campact, der
Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt und dem Umweltinstitut München. Die
Organisationen fordern die Verlängerung der Steuer auf Brennelemente
über den Jahreswechsel hinaus.

Am morgigen Freitag werden die Organisationen vor dem Finanzministerium
demonstrieren, wenn Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) dort seine
November-Steuerschätzung präsentiert. Sie werden symbolisch die
Millionen aus der Brennelemente-Steuer in ein Haushalts-Loch versenken.

Zudem haben die drei Organisationen eine Online-Aktion gestartet.
Innerhalb von 24 Stunden haben sich bereits etwa 180.000 Menschen mit
ihrer Unterschrift der Forderung angeschlossen.

„Wolfgang Schäuble kann das Schlupfloch stopfen. Er muss die Atomsteuer
einfach nur um ein Jahr verlängern“, erklärt Jochen Stay, Sprecher von
.ausgestrahlt. „Macht der Finanzminister den Energiekonzernen dieses
Steuergeschenk, fehlen dem Bundeshaushalt erneut Hunderte Millionen Euro
zur Finanzierung der Atom-Folgekosten“, sagt Franziska Buch,
Energiereferentin am Umweltinstitut München. Katrin Beushausen von
Campact ergänzt: „Der Finanzminister muss jetzt beweisen, dass er
wirklich haushalten kann - und sich nicht mit einem einfachen Trick über
den Tisch ziehen lässt.“

Die Brennelemente-Steuer wurde 2011 mit dem Ziel eingeführt, die
Betreiber von Atomkraftwerken an den gesellschaftlichen Kosten der
Atomenergie zu beteiligen und einseitige Wettbewerbsvorteile zu
reduzieren. Zudem ging es in der Gesetzesbegründung um die Kosten für
die Sanierung des Atommülllagers Asse II, die mittlerweile auf zehn
Milliarden Euro geschätzt werden. Doch nun kommen aktuell weitere
Kostenrisiken auf die Gesellschaft zu. So will die Bundesregierung die
Atomkonzerne aus der langfristigen Haftung für die Atommülllagerung
entlassen. Sparen sich die Atomkonzerne jetzt auch noch die
Brennelemente-Steuer, werden selbst marode Reaktoren wie Gundremmingen
wieder profitabel. Daher sollte Finanzminister Schäuble auf keinen Fall
auf die rund 750 Millionen Euro verzichten.


Achtung Redaktionen:
Die Protestaktion findet am Freitag, 4.11., ab 13.30 Uhr vor dem
Bundesfinanzministerium, Wilhelmstr. 97, 10117 Berlin, statt.

Da es sich um eine gemeinsame Presseinformation handelt, bitten wir
Doppelsendungen zu entschuldigen.

Kontakt:
.ausgestrahlt: Jochen Stay, Tel.: 0170 9358759, s...@ausgestrahlt.de
Umweltinstitut München: Franziska Buch, Tel.: 0157 34724899,
f...@umweltinstitut.org
Campact: Katrin Beushausen, Tel.: 01577 3898504, beushau...@campact.de
-- 
Pressedienst von ausgestrahlt.de
Für Rückfragen mailto:pre...@ausgestrahlt.de
oder im Internet unter:
https://www.ausgestrahlt.de

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