Rotes Kreuz schlägt Alarm: Menschenunwürdige Zustände im griechischen Asylsystem
"Angesichts der menschenunwürdigen Zustände im griechischen Asylsystem darf Österreich asylsuchende Menschen nicht mehr dorthin abschieben", schlägt Werner Kerschbaum, stv. Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK), Alarm. "Griechenland ist mit zigtausenden Flüchtlingen überfordert. Diese befinden sich in einer hoffnungslosen Lage, die Züge einer humanitären Katastrophe hat. Es ist unverantwortlich, dass europäische Staaten und auch Österreich noch immer laufend Menschen dorthin zurück schicken." Hunderte Beschwerden betroffener Menschen wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen liegen bereits beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg vor. Der EGMR prüft derzeit diese Fälle und hat vor kurzem vier EU-Staaten ersucht, alle Rückführungen nach Griechenland bis zu seiner Entscheidung einzustellen. Gleichzeitig hat der Gerichtshof angekündigt, jede Rückschiebung nach Griechenland - egal aus welchem EU-Staat - auf Antrag sofort aussetzen zu wollen. Zwei derartige Anträge aus Österreich wurden bereits positiv entschieden - die beiden betroffenen Asylsuchenden, die die österreichischen Asylbehörden demnächst zurückschieben wollten, dürfen bis auf weiteres in Österreich bleiben. Weitere Anträge werden folgen. "Angesichts dieser deutlichen Signale ist es an der Zeit, dass Österreich seine bisherige Haltung in dieser Frage ändert und den Tatsachen Rechnung trägt" ergänzt Kerschbaum. "Österreich hat immer wieder Engagement für die Menschenrechte gezeigt; genau das ist auch jetzt wieder gefragt. In Wahrnehmung seiner humanitären Grundsätze und als "Anwalt der Schwachen" richtet das Rote Kreuz das dringende Ersuchen an die politisch Verantwortlichen, der Empfehlung des EGMR zu folgen und sich der wachsenden Gruppe jener Staaten anzuschließen, die unter den gegebenen Umständen keine Asylsuchenden mehr nach Griechenland zurückschickt." Rückfragehinweis: Mag. Andrea Winter Österreichisches Rotes Kreuz Presse- und Medienservice Mobil: +43 664 823 48 54
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