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Posted on: Tuesday, April 01, 2014 11:17 PM
Author: greenpeace-magazin.de: Tagesthemen
Subject: Einigung über Ökostrom-Förderung - Bund kommt Ländern entgegen 

Berlin (dpa) - Bund und Länder haben sich bei der Reform der Ökostrom-Förderung 
weitgehend geeinigt. Bei einem Spitzentreffen am Dienstagabend in Berlin 
verständigten sich die 16 Ministerpräsidenten der Länder sowie Bundeskanzlerin 
Angela Merkel (CDU) und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) auf Maßnahmen, 
um den Kostenanstieg beim Ausbau erneuerbarer Energien zu bremsen und zugleich 
die künftige Förderung planbar fortzuführen. Der Bund kam bei der Reform des 
Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) den Ländern vor allem bei der Windförderung 
an Land und See sowie der Biomasse entgegen. Die geplanten Einschnitte fallen 
weniger stark aus.

Nach vierstündigen Verhandlungen im Kanzleramt teilte Merkel mit, im Großen und 
Ganzen sei ein hohes Maß an Einigkeit erreicht worden. Bund und Länder seien 
entschlossen, die Kostensteigerungen bei der Umlage für den Ökostrom-Ausbau zu 
begrenzen und gleichzeitig einen verlässlichen Ausbaupfad für die Energiewende 
und den Anteil Erneuerbarer Energien zu vereinbaren. «Beides ist gelungen», 
sagte Merkel. Gabriel sprach von «einem ersten großen Schritt zur Absicherung 
der Energiewende».

Mit den Maßnahmen ist es laut Gabriel möglich, die erhebliche Kostendynamik bei 
der Ökostrom-Umlage zu durchbrechen und das heutige Niveau in den kommenden 
Jahren zu stabilisieren. Bis 2020 ergäbe sich unterm Strich eine Erhöhung um 
0,2 Cent je Kilowattstunde: «Von daher gehen wir davon aus, dass wir ... sehr 
gute, für die Energiewende planbare, aber auch berechenbare Veränderungen des 
Gesetzentwurfes vorgenommen haben.»

Über die Umlage werden Förderkosten für Windräder, Biogasanlagen und 
Solaranlagen auf die Strompreise abgewälzt. Derzeit sind es netto 6,24 Cent je 
Kilowattstunde, ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden 
zahlt netto knapp 220 Euro EEG-Umlage.

Konkret wurde vereinbart, dass der Austausch alter Windräder durch neue und 
leistungsstärkere nicht einberechnet wird in die geplante Begrenzung von 2500 
Megawatt pro Jahr beim Windkraftausbau an Land. Beim Ausbau für 
Windenergieanlagen auf See soll es weitere Genehmigungen geben, geplant sind 
aber nur noch 6500 statt 10 000 Megawatt bis 2020. Förderbedingungen für 
windschwächere Standorte im Binnenland sollen etwas verbessert werden. Bei 
Biomasse sollen Erweiterungen bestehender Anlagen nicht unter die Deckelung 
fallen. Hier soll der Zubau auf 100 Megawatt im Jahr begrenzt werden.

Keine Einigung gab es im Streit um den Stichtag. Bisher ist geplant, dass die 
neue Regelung mit Förderkürzungen rückwirkend für Anlagen gelten soll, die nach 
dem 23. Januar 2014 genehmigt worden sind. Schleswig-Holstein etwa fordert eine 
Verschiebung auf das Jahresende 2014. Einig sind sich Bund und Länder, dass 
Belastungen für die Industrie nicht weiter steigen.

Das Energiewende insgesamt ist Gabriel zufolge damit aber noch nicht 
abgearbeitet. Die großen Themen wie Netzausbau, Speicherkapazitäten und die 
Zukunft des konventionellen Kraftwerksparks würden nach Verabschiedung der 
EEG-Novelle im Kabinett angegangen: «Die nächsten Schritte werden jetzt 
unmittelbar folgen.»

Unter den Bundesländern gab es breiten Widerstand gegen eine aus Kostengründen 
geplante Deckelung des Windkraftausbaus. Die Mehrzahl pochte auf 
Nachbesserungen beim sogenannten Repowering, dem Austausch alter Windräder. 
Merkel und Gabriel strebten eine frühzeitige Einigung mit den Ländern an, um 
eine lange Hängepartie im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat zu 
verhindern.

Ohne eine rasche Reform drohen die Strompreisbelastungen stärker zu steigen. 
Gabriel will insgesamt weg von der bisherigen Fördergarantie über 20 Jahre, er 
will zudem mehr Steuerung beim Ausbau und mehr Wettbewerb. Die Novelle soll am 
8. April vom Kabinett beschlossen werden und im August in Kraft treten.

Parallel zur Beratung der EEG-Reform muss Gabriel auch noch mit 
EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia eine Einigung über die von Brüssel 
verlange Kürzung der Industrie-Rabatte finden. Rund 2100 Unternehmen kommen in 
diesem Jahr in den Genuss von 5,1 Milliarden Euro Entlastung bei den 
Förderkosten, das belastet die Strompreise zusätzlich. Am Mittwoch reist 
Gabriel nach Brüssel, um erneut mit Almunia zu sprechen, bis nächste Woche soll 
eine Einigung stehen.  

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