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19.05.2014 

Hoffnungsschimmer für Wagner Solar

Mitarbeiter des insolventen hessischen Solartechnikbetriebs gründen 
Genossenschaftsinitiative

Von Ulrike Kumpe

Das Solartechnikunternehmen Wagner & Co. GmbH [1] musste am 22. April wegen 
schlechter Auftragslage Insolvenz anmelden. Die Mitarbeiter wollen das nicht 
einfach so hinnehmen.
Mit der Insolvenz des Solartechnikpioniers Wagner & Co GmbH aus dem hessischen 
Cölbe gründete sich eine Mitarbeiterinitiative [2] zur Übernahme des 
Unternehmens. In einer Pressemitteilung kündigten sie an, das Unternehmen mit 
einem neuen Geschäftsmodell weiter führen zu wollen. Geplant ist die Gründung 
einer Genossenschaft. Christoph Geiger, einer der Initiatoren dieser 
Initiative, sagte gegenüber »nd«: »Mit unserer Presseerklärung [3] wollten wir 
ein Signal geben, dass es eine Zukunft geben kann.«

Bis jetzt haben sich 25 der 150 Mitarbeiter von Wagner Solar zusammengesetzt 
und erste Planungen für eine Übernahme des Betriebes als Genossenschaft 
vorbereitet. In dieser Woche sollen alle Mitarbeiter in Cölbe und Kirchhain von 
der Initiativengruppe informiert werden. Die rechnet mit einer breiten 
Beteiligung. Das könnte auch daran liegen, dass das Unternehmen seit seiner 
Gründung im Jahr 1979 ein Betrieb in Belegschaftshand ist. Viele Mitarbeiter 
bei Wagner Solar sind gleichzeitig Angestellte und Gesellschafter.

Der rückläufige Markt im Solarsektor machte dem Unternehmen, das im Jahr 2005 
mit dem Deutschen Solarpreis ausgezeichnet wurde, aktuell schwer zu schaffen. 
Viele Mitarbeiter mussten aufgrund der schlechten Auftragslage entlassen 
werden. Für die Situation machen die Mitarbeiter von Wagner Solar und der 
Interessenverband Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien (Eurosolar 
[4]) die Energiepolitik der Bundesregierung verantwortlich. Die Novellierung 
des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, die am 1. August in Kraft treten soll, 
verunsichere viele Menschen, heißt es.

Das Amtsgericht Marburg bestellte nun Jan Markus Plattner zum 
Insolvenzverwalter für Wagner & Co. Er fasste seinen Eindruck in einer 
Erklärung zusammen: »Die Rahmenbedingungen für eine dauerhafte 
Betriebsfortführung sind äußerst schwierig. Aber mit Blick auf die 
Produktpalette und die in der Vergangenheit bewiesene Leistungsfähigkeit von 
Wagner Solar gibt es auch gute Argumente, mit denen wir Geldgeber und 
potenzielle Investoren überzeugen können.«

Die Mitarbeiter denken, dass sie es schaffen können. Mit ihrer Initiative 
müssen sie sich neben anderen Investoren behaupten. Sie haben kein 
Vorkaufsrecht für den Betrieb. Ihnen ist bewusst, dass sie mit der Erstellung 
eines Businessplans keine Zeit verlieren dürfen. Geiger fasst die Situation 
zusammen und betont: »Wir stehen noch ganz am Anfang, doch die Zeit drängt.« Im 
Detail steht das Geschäftsmodell noch nicht fest. Eine große Rolle wird aber 
die Beschaffung des Eigenkapitals spielen. Mit der Gründung einer 
Genossenschaft könnten Kunden, Interessierte und Freunde Genossenschaftsanteile 
erwerben und damit zusammen mit Stephan Grüger vom Vorstand der deutschen 
Sektion von Eurosolar eine neue Grundlage für Wagner Solar schaffen.

Geiger und seine Kollegen denken, dass sie die Unterstützung, die sie 
benötigen, erhalten werden: »Wir haben schon immer ein enges Verhältnis zu 
unseren Kunden gehabt. Mit vielen stehen wir auf du und du. Wir bekommen jetzt 
schon viele Solidaritätsbekundungen«, so Geiger hoffnungsvoll.

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[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Wagner_&_Co_Solartechnik
[2] http://www.wir-wenden-weiter.de/
[3] http://tinyurl.com/llat7bv
[4] http://www.eurosolar.de/




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