-----Original Message-----
Feed: umweltpolitik
Posted on: Wednesday, October 08, 2014 11:55 AM
Author: Roland Ropers
Subject: Warum wir ohne die Ozeane nicht überleben werden: Mojib Latif in „Das 
Ende der Ozeane“

Ein Weckruf an beratungsresistente Politiker

Einen Aufruf zur Rettung der Ozeane kann man „Das Ende der Ozeane“, das neue 
Buch [1] von Mojib Latif [2], auch nennen. Professor Latif erklärt nicht nur 
die internationale Klimaschutzpolitik für bankrott. In einer der wichtigsten 
Publikationen in diesem Herbst beklagt er mit detaillierten Nachweisen, wie die 
Grenzen des Wachstums ignoriert werden. Erschienen im Herder Verlag, sollte 
sein Buch zur Pflichtlektüre für entscheidungsschwache Politiker werden.

Seit 2003 ist Mojib Latif Professor am ehemaligen Institut für Meereskunde und 
heutigen Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und lehrt an der dortigen 
Christian-Albrechts-Universität. Seit 2007 ist er zudem Mitglied im 
Exzellenzcluster Ozean der Zukunft und im Vorstand des Deutschen 
Klima-Konsortiums. Der 1954 in Hamburg geborene Latif gehört zu den 
renommiertesten Klimaexperten und Ozeanografen unseres Landes. Für seine 
herausragende Arbeit wurde er bereits im Jahr 2000 mit dem Max-Planck-Preis für 
öffentliche Wissenschaft ausgezeichnet. 

Er schreibt:

  --Die Weltmeere sind die Grundlage unserer Existenz und unsere wichtigste 
Ressource. Und der Ursprung allen Lebens auf der Erde. Eine faszinierende und 
vielfach noch völlig unbekannte Welt, deren Zerstörung schon seit Jahren 
ungeahnte Ausmaße erreicht hat. Wir treten die Meere gewissermaßen mit Füßen, 
benutzen sie als Müllhalde, um unsere Abfälle loszuwerden; nutzen sie als 
Nahrungsmittelfabriken und merken bei all dem Treiben gar nicht, dass wir dabei 
nicht nur die Meere zerstören, sondern uns auch ins eigen Fleisch schneiden. 
Wir gefährden die Zukunft unserer Kinder und Enkel, wenn wir die Ozeane nicht 
achten und schützen. Schon vor über 40 Jahren hatte der Club of Rome 1972 in 
seinem Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ darauf hingewiesen, dass wir uns auf 
Kollisionskurs mit der Erde befinden. Wir haben seither nichts dazugelernt, wir 
haben die Grenzen des Wachstums einfach ignoriert.--

Der überaus sympathische Ozeanforscher, der unsere Politiker für 
beratungsresistent hält, stellt seinem erkenntnisreichen Buch ein Zitat von 
Elisabeth Mann Borgese (1918-2002) voran: 

  --Fische, Strömungen, Wellen und Wind richten sich nicht nach den Grenzen, 
die der menschliche Geist sich ausgedacht hat.--

Über seine Beweggründe schreibt Mojib Latif:

  --Mein Buch über die Ozeane ist als Weckruf gedacht. Als Mahnung an uns alle, 
die Meere endlich zu schützen. Denn wir behandeln die Ozeane schlecht. Wir 
beuten die Meere gnadenlos aus. Ein prominentes Beispiel ist die Überfischung. 
Wir benutzen zudem die Ozeane als riesige Müllkippe. Es besteht die Gefahr, 
dass die Meeresökosysteme in vielen Regionen noch in diesem Jahrhundert kippen 
werden, mit unabsehbaren Folgen für das Leben auf der Erde. Wir können alle 
sofort aufstehen und den Meeren eine Stimme verleihen. Ich tue es mit diesem 
Buch.--

Die Ozeane sind zu 50 Prozent der Hauptlieferant für den Sauerstoff in unserer 
Erdatmosphäre. Die Meere sind der artenreichste und größte Lebensraum unseres 
Planeten. Und jetzt besteht die Gefahr einer dramatischen Übersäuerung mit der 
entsprechenden Vernichtung wesentlicher Nahrungsquellen. Mojib Latif hat eine 
Fülle von wissenschaftlich fundierten Fakten in einen spannenden Lesestoff 
verwandelt. Die Menschen sind dringend aufgerufen, die Ressourcen der Erde zu 
nutzen, ohne sie zu vergeuden. Wir benötigen hierzu authentische 
Wissensvermittler für unsere nachwachsenden Generationen. Die Politiker haben 
weitestgehend versagt; die Selbstverantwortung ist das Gebot der Stunde. Vor 
fast zwei Jahren führte ich ein Gespräch [3] mit Professor Latif, das mit 
seinen bemerkenswerten Worten endete:

  --Wir haben die wahren Werte vergessen. Wir Menschen möchten glücklich sein. 
Glück hat aber nur wenig mit Konsum zu tun, zumindest in den Industrieländern. 
Glück hat vielmehr mit Liebe, mit Familie, mit Kindern, mit Freunden zu tun. 
Wir leben in einer Welt scheinbarer Glücksmomente. Und deswegen streben wir 
nach immer mehr Konsum. Wir müssen die Lebensqualität wieder mehr in den 
Vordergrund stellen. Ein Leben, ohne dass wir dauernd auf die Uhr blicken 
müssen. Die Umwelt bewahren. Uns wieder an der Schönheit der Natur erfreuen und 
sie nicht zerstören. Ein Baum ist kein störender Gegenstand, der gefällt 
gehört, sondern ein Wunder der Natur. Wir benötigen einen neuen Lebensentwurf, 
der von Nachhaltigkeit geprägt ist. Wenn wir das verinnerlichen, bedarf es 
keiner Experten mehr.--

Mojib Latif
Das Ende der Ozeane [1]
Verlag: Herder
1. Aufl. 2014
240 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-451-31237-3
22,99 Euro

--------------------------------------------------------------------------

[1] http://www.herder.de/details?k_tnr=31237
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Mojib_Latif
[3] http://tinyurl.com/pf3ec9c

--------------------------------------------------------------------------

Artikel anzeigen...
http://tinyurl.com/lz6nrcf




° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Ende der weitergeleiteten Nachricht ° Alle Rechte bei den Autor*innen
Unverlangte und doppelte Zusendungen bitten wir zu entschuldigen
Abbestellen: mailto:greenho...@jpberlin.de?subject=unsubscribe


° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Greenhouse Infopool Berlin
http://twitter.com/greenhouse_info

… oder via Facebook (Beta), RSS-Feed, Mailingliste:
http://www.facebook.com/mika.latuschek
http://tinyurl.com/greenhouse-feed
https://listen.jpberlin.de/mailman/listinfo/greenhouse-info



_______________________________________________
Pressemeldungen mailing list
Pressemeldungen@lists.wikimedia.org
https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/pressemeldungen

Antwort per Email an