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Posted on: Tuesday, November 18, 2014 6:46 PM
Author: u...@ksn-web.de (DNR / KSN)
Subject: Deutschland muss die Rücknahme zentraler EU-Umweltgesetze verhindern

Verbände besorgt um Europas Zukunftsfähigkeit

DNR-Präsident Hartmut Vogtmann: „Die Europäerinnen und Europäer wollen saubere 
Luft und ein ressourcenschonendes, zukunftsfähiges Europa - und keine 
Deregulierung auf Kosten von Umweltschutz und der Volksgesundheit“

Seit heute (17. November) diskutieren die Teams der neuen EU-Kommission über 
das Arbeitsprogramm für 2015 und die mögliche Rücknahme von 
Gesetzgebungsvorschlägen, darunter zentrale Umweltgesetzgebungen. Auch die 
Mitgliedstaaten sollen sich dazu äußern. Zur Debatte stehen unter anderem die 
im Dezember 2013 durch die EU-Kommission verabschiedete Luftstrategie sowie das 
im Juli 2014 von der Kommission veröffentlichte Maßnahmenpaket zur 
Kreislaufwirtschaft. Beide Vorschläge befinden sich bereits im 
Gesetzgebungsprozess zwischen Europäischem Parlament und dem Ministerrat. 
Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und sein erster Vizepräsident Frans 
Timmermans wollen sowohl das Abfallpaket als auch das Luftpaket im Hinblick auf 
Jobs, Wachstum und Wettbewerb noch einmal überprüfen lassen. Danach will die 
Kommissionsspitze entscheiden, ob sie beide Vorschläge modifizieren oder 
zurückziehen will. Damit würde das Prinzip der „politischen Diskontinuität“ auf 
EU-Ebene eingeführt. Bislang wurden bei einer Neubesetzung der Kommission die 
Gesetzesinitiativen der Vorgängerkommission übernommen und weiter bearbeitet.

Der Deutsche Naturschutzring, Dachverband von 96 Natur-,Tier- und 
Umweltschutzorganisationen (DNR) und sein europäischer Dachverband, das 
Europäische Umweltbüro (EEB), sehen darin eine drohende Marginalisierung der 
Umweltpolitik zu Gunsten von kurzfristigen Wirtschaftsinteressen.

Die EU-Kommission hat in ihrer Folgenabschätzung zum Abfallpaket auf die 
positiven Auswirkungen der Gesetzgebung für die Wirtschaft hingewiesen: die 
Schaffung von 180.000 Arbeitsplätzen bis 2030, positive Auswirkungen auf das 
verarbeitende Gewerbe aufgrund sichereren Zugangs zu Rohstoffen und geringere 
Abhängigkeit der EU von Rohstoffeinfuhren. „Nun stellt die Kommission ihre 
eigene Gesetzgebung und ihre eigene Folgenabschätzung auf den Prüfstand. Und 
das auf Kosten der nachhaltigen Zukunft Europas und unserer Enkel“, sagte 
DNR-Präsident Hartmut Vogtmann.

In einem offenen Brief an die Staats- und Regierungschefs und Umweltminister 
der EU weist EEB-Generalsekretär Jeremy Wates darauf hin, dass eine Rücknahme 
der Gesetzgebungsvorschläge und der damit einhergehenden jahrelangen 
Vorbereitung ein Licht auf die große Ineffizienz der EU-Kommission werfe. Das 
würde die Glaubwürdigkeit der EU-Kommission als Gesetzgebungsorgan untergraben.

„Luftverschmutzung tötet zehnmal mehr Menschen als Verkehrsunfälle. Das 
Luftpaket der EU würde diese Todesursache drastisch reduzieren. Und auch die 
Wirtschaft würde profitieren. 79 Prozent der EU-Bürger wollen, dass die 
Europäische Union in dem Bereich aktiv wird. Durch eine willkürliche Rücknahme 
der Gesetzgebungsvorschläge wird die Europaskepsis noch stärker angeheizt“, 
warnte Vogtmann. „Die Bundesregierung darf nicht zulassen, dass die neue 
EU-Kommission in den nächsten fünf Jahren nur die Wirtschaft und nicht mehr die 
Bevölkerung Europas im Visier hat. Es geht um die Zukunftsfähigkeit Europas und 
nicht um kurzfristige Wirtschaftsinteressen. Deshalb muss die Bundesregierung 
an den vorgeschlagenen Umweltgesetzgebungen festhalten.“

Das Arbeitsprogramm will die EU-Kommission am 16. Dezember verabschieden.

Weitere Informationen:

Pressemitteilung EEB: 
http://tinyurl.com/or7kod7 (eeb.org)

EU Kommission zum Luftpaket: 
http://ec.europa.eu/environment/air/clean_air_policy.htm

Eurobarometerumfrage #360 ‘Attitudes of Europeans Towards Air Quality’: 
http://ec.europa.eu/public_opinion/flash/fl_360_en.pdf

EU-Kommission zum Abfallpaket: 
http://ec.europa.eu/environment/waste/target_review.htm




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