Retrospektive 2016: Bahman Ghobadi - Pionier des kurdischen Kinos Wird diese 
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Bahman Ghobadi © Mij Film

Pressemitteilung
19. Mai 2016

34. INTERNATIONALES FILMFEST MÜNCHEN: RETROSPEKTIVE BAHMAN GHOBADI
Pionier des kurdischen Kinos
Das 34. FILMFEST MÜNCHEN (23.06.-02.07.2016) widmet dem kurdisch-iranischen 
Regisseur Bahman Ghobadi eine umfassende Retrospektive
Ghobadi präsentiert alle sieben Langfilme, einen Kurz- und einen Episodenfilm 
sowie den von Flüchtlingskindern gedrehten Dokumentarfilm "Life on the Border" 
persönlich in München
Sein neuester Film "A Flag Without a Country" wird als Europapremiere gezeigt
Wie kein anderer erzählt Bahman Ghobadi aus der Mitte des kurdischen Volkes 
heraus und nutzt das Medium Film, um die schwierige geopolitische Situation im 
Mittleren Osten einem breiten Publikum zu vergegenwärtigen. Ghobadi wurde 1969 
im kurdischen Teil des Irans nahe der irakischen Grenze geboren. Er drehte die 
ersten kurdisch-sprachigen Filme, die international Beachtung fanden, und 
gehört zu den wichtigsten iranischen Filmemachern.
"Bahman Ghobadis Filme stehen für eine Region, aber auch für unsere gesamte 
Welt, in der die Menschen Krieg, Gewalt und Flucht satt haben", so 
Festivalleiterin Diana Iljine. "Er findet poetische Geschichten in einem Land, 
das seit über drei Jahrzehnten von Krisen gebeutelt wird. Seine Filme erzählen 
von schmerzlichen Lebensumständen, sind aber fern jeder Trostlosigkeit."
Bahman Ghobadi drehte schon in seiner Jugend erste Kurzfilme und studierte 
Fotografie und Film in Teheran. Anschließend arbeitete er u.a. als 
Regieassistent von Abbas Kiarostami ("Der Wind wird uns tragen"). Sein 
Spielfilmdebüt "Zeit der trunkenen Pferde" (2000) machte ihn über Nacht 
international bekannt. Im ersten kurdischen Langspielfilm in der Geschichte des 
iranischen Kinos stehen Kinder im Mittelpunkt, die sich im Krisengebiet 
durchschlagen müssen - schlau, tapfer und schmerzlich angepasst. Auch sein 
dritter Spielfilm "Schildkröten können fliegen" (2004) ist aus dem Blickwinkel 
von Kindern erzählt, die in einem Flüchtlingslager an der irakisch-türkischen 
Grenze leben. Beispielhaft ist hier der herzerwärmende Witz, mit dem er der 
Tragik der Handlung begegnet.
Ghobadis eigene Jugend war geprägt vom Ersten Golfkrieg. Seine Herkunft 
bestimmt auch seine Filme, in denen er immer wieder auf Laiendarsteller 
zurückgreift, deren reales Leben tatsächlich so aussieht, wie es auf der 
Leinwand zu sehen ist.
Zudem spielt Musik in den Filmen Ghobadis immer wieder eine große Rolle. In 
"Verloren im Irak" (2002) sind drei Musiker auf den Spuren einer Sängerin 
unterwegs. "Half Moon" (2006) handelt von einem Komponisten, der sich als alter 
Mann mit seinen zehn Söhnen zu seinem Jubiläumskonzert aufmacht. "Niemand kennt 
die Persian Cats" (2009) über die Underground-Indie-Musik-Szene in Teheran 
filmte Ghobadi ohne offizielle Genehmigung und führte so das Thema Zensur einer 
größeren Öffentlichkeit vor Augen. Danach verließ er den Iran und lebt seither 
im Exil.
Dieses Schicksal spiegelt sich in der Geschichte des kurdischen Dichters Sadegh 
Kamangar, die Bahman Ghobadi in "Jahreszeit des Nashorns" (2012) erzählt. 
Kamangar wurde erst inhaftiert und ging nach seiner Freilassung ins Ausland. 
Auch der Hauptdarsteller Behrouz Vossoughi, ein Superstar des iranischen Kinos, 
lebt inzwischen in den USA. Immer wieder betont Ghobadi, dass er sein Land 
liebe, aber als Künstler im Iran zu arbeiten, sei derzeit unmöglich.
Seine aktuellsten Projekte, der Spielfilm "A Flag Without a Country" und der 
Dokumentarfilm "Life on the Border" (beide 2015), konfrontieren den Zuschauer 
mit dem Krieg in Syrien und liefern Bilder zum Zeitgeschehen jenseits der 
Medienberichterstattung. "Life on the Border" wurde von Ghobadi produziert, 
Regie führten Kinder, die selbst in Flüchtlings-Camps im Irak und in Syrien 
drehten. "A Flag Without a Country", der sich wieder um das Schicksal des 
kurdischen Volkes dreht, wird auf dem FILMFEST MÜNCHEN als Europapremiere 
gezeigt.
Ghobadis Filme kommen bei Kritikern und Publikum gleichermaßen gut an: Für 
"Zeit der trunkenen Pferde" wurde er 2000 mit der Goldenen Kamera und dem 
Fipresci-Preis in Cannes ausgezeichnet. Für "Niemand kennt die Persian Cats" 
erhielt er den Spezialpreis der Jury in der Reihe Un Certain Regard. 
"Schildkröten können fliegen" wurde mit insgesamt sieben Publikumspreisen 
ausgezeichnet, u.a. in Rotterdam, San Sebastián, São Paulo und Tokio. Im Iran 
sind die Filme hingegen nur selten zu sehen.
Die Retrospektive auf dem Filmfest umfasst sämtliche Langfilme, den Kurzfilm 
"Daf" (2004), den Episodenfilm "Words with Gods" (2014), zu dem neben Ghobadi 
u.a. auch Amos Gitai, Emir Kusturica und Mira Nair Teile beisteuerten, sowie 
seine neueste Arbeit als Produzent, "Life on the Border".
Bahman Ghobadi stellt sich am 27. Juni, 18 Uhr bei der Veranstaltungsreihe 
Filmmakers Live in der Black Box im Festivalzentrum Gasteig den Fragen des 
Publikums und der Presse. Kostenlose Tickets sind an den Festivalkassen 
erhältlich.
Das komplette Programm des FILMFEST MÜNCHEN finden Sie ab 6. Juni 2016 unter 
filmfest-muenchen.de. Der Vorverkauf im WebShop startet am 13. Juni.

Im Rahmen der Retrospektive werden auf dem Filmfest folgende Filme gezeigt:
Zeit der trunkenen Pferde (Zamani barayé masti asbha)
von Bahman Ghobadi, Iran/Frankreich 2000
mit Ayoub Ahmadi, Rojin Younessi, Ameneh Ekhtiardini, Kolsoum Ekhtiardini, Madi 
Ekhtiardini
Verloren im Irak (Gomgashtei dar aragh)
von Bahman Ghobadi, Irak 2002
mit Shahab Ebrahimi, Faegh Mohammadi, Allah-Morad Rashtian, Rojan Hosseini, 
Iran Ghobadi
Daf
von Bahman Ghobadi, Iran/Irak 2004
mit Hamed Mohamadi, Monire Zamani, Elham Bahmani, Saman Bahmani, Maryam Abasi
Schildkröten können fliegen (Lakposhtha parvaz mikonand)
von Bahman Ghobadi, Iran/Frankreich/Irak 2004
mit Avaz Latif, Soran Ebrahim, Saddam Hossein Feysal, Hiresh Feysal Rahman, 
Abdol Rahman Karim
Half Moon (Niwemang)
von Bahman Ghobadi, Iran/Österreich/Frankreich 2006
mit Ismail Ghaffari, Allah Morad Rashtiani, Hedye Tehrani, Golshifteh Farahani
Niemand kennt die Persian Cats (Kasi az gorbehaye irani khabar nadareh)
von Bahman Ghobadi, Iran 2009
mit Negar Shaghaghi, Ashkan Koshanejad, Hamed Behdad, Babak Mirzakhan
Jahreszeit des Nashorns (Fasle kargadan)
von Bahman Ghobadi, Türkei/Iran/Irak 2012
mit Behrouz Vossoughi, Monica Bellucci, Yilmaz Erdogan, Caner Cindoruk, Beren 
Saat
Words with Gods
von Bahman Ghobadi, Guillermo Arriaga, Emir Kusturica, Amos Gitai, Mira Nair, 
Warwick Thornton, Hector Babenco, Hideo Nakata, Álex de la Iglesia, Mexiko/USA 
2014
A Flag without a Country
von Bahman Ghobadi, Irak 2015
mit Helly Luv, Nariman Anwar
Life on the Border
von Hazem Khodeideh, Besameh Soleiman, Sami Hussein, Diar Omar, Zohour Saeid, 
Rounahi Ezaddin, Delovan Kekha, Mahmod Ahmad, Irak 2015
produziert von Bahman Ghobadi

Interviewanfragen
Anfragen für Bahman Ghobadi richten Sie bitte gerne an uns.

Pressematerial
Plakatmotive, Festival-Logos und Portraits von Ehrengästen finden Sie im 
Pressebereich.
Bilder, Pressehefte und Bewegtbildmaterial zum bereits veröffentlichten 
Programm finden Sie auf dem Presse-Server - bereitgestellt von S&L Medianetworx.

Akkreditierung
Journalisten, die sich für das FILMFEST MÜNCHEN 2016 akkreditieren möchten, 
können sich unter filmfest-muenchen.de im Bereich Presse informieren oder 
wenden sich an:
accreditat...@filmfest-muenchen.de.
Akkreditierungsschluss: 10. Juni 2016 / Early-Bird-Akkreditierung bis 27. Mai 
2016

Sophie-Opel-Preis
Alle Informationen zum neuen Nachwuchspreis, Richtlinien und 
Teilnahmebedingungen auf filmfest-muenchen.de. Einsendeschluss: 27. Mai 2016.

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