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* 31. 5. 2016 

Umstrittene Kooperation der Böll-Stiftung

Airbus-Flieger sollen grüner werden

Die Grünen-nahe Stiftung und der Rüstungskonzern werben für nachhaltiges 
Fliegen. Heftige Kritik kommt auch aus den Reihen der Grünen

LINA SCHWARZ

BERLIN taz | In Zukunft klimafreundlich fliegen - ohne schlechtes Gewissen. Das 
verspricht die Heinrich-Böll-Stiftung gemeinsam mit der Airbus Group am 
Mittwoch auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in 
Berlin. Die Grünen-nahe Stiftung und der europäische Luftfahrtkonzern wollen 
hier gemeinsam eine Broschüre zum klimafreundlichen Fliegen vorstellen, die die 
Ergebnisse von Fachdiskussionen, den aktuellen Stand technischer Entwicklungen 
und die politische Debatte zusammenfassen soll. Diese Kooperation sorgt 
allerdings für jede Menge Krach.

"Das Klima schützt, wer weniger fliegt. Alles andere ist Quark", widerspricht 
die Umweltschutzorganisation Robin Wood in einem Blog-Eintrag [1]. Auch seitens 
der Nichtregierungsorganisation Urgewald hagelt es Kritik. Diese bezieht sich 
auf die Zusammenarbeit mit Airbus, die "auch innerhalb der Böll-Stiftung 
kritisch gesehen" werde. Mit der Broschüre namens "Oben - Ihr Flugbegleiter" 
profiliere die Stiftung einen Partner, "der für eine ungehemmte Exportpolitik 
von Rüstungsgütern in Konfliktzonen des Nahen Ostens und für die Produktion von 
Atomwaffen steht".

Laut einer Untersuchung von Urgewald und Facing Finance bezieht Airbus 18 
Prozent seiner Umsätze aus dem Rüstungsgeschäft - unter anderem mit 
Helikoptern, Kampf- und Transportflugzeugen. . Böll-Vorstand Ralf Fücks kann 
die Kritik an der Zusammenarbeit mit Airbus dennoch nicht nachvollziehen. Für 
ihn liegt die Lösung des Problems nicht im Verzicht auf Fliegen.

"Die weltweite Zunahme des Flugverkehrs ist schon vorprogrammiert," sagt Fücks 
laut einer Mitteilung. Heute würden 3,3 Milliarden Flugreisen pro Jahr 
unternommen. In 20 Jahren werde sich diese Zahl voraussichtlich verdoppeln, 
ebenso die Zahl der Flugzeuge. Und: Gerade die grüne Szene gehöre zu den 
Vielfliegern.

Die Lösung sieht die Böll-Stiftung daher in technischer Innovation. Durch neues 
Design der Flugzeuge, neue Antriebstechnik wie alternative Treibstoffe und neue 
Werkstoffe sei klimaneutrales Fliegen durchaus machbar.

Die Böll-Stiftung verweist darauf, dass die Militärsparte von Airbus nicht 
Gegenstand des Dialogs war. "Der Fokus lag darauf, die Kluft zwischen 
wachsendem Flugverkehr und Klimaschutz zu überbrücken", erklärt Fücks. Dass 
Airbus sich darauf einlasse, sei ein Schritt nach vorn. Der Konzern müsse sich 
künftig daran messen lassen, in welchem Tempo die CO2-Emissionen gesenkt werden.

[1] http://www.robinwood.de/wordpress/blog/aktion/2016/05/degrowth-statt-gre




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