NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 130/17 | 15. NOVEMBER 2017
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Umwelt / Wolf 
Umweltministerkonferenz in Potsdam: NABU fordert sachliche Debatte zum
Wolf
Miller: Herdenschutz voranbringen statt Wolf für politische Machtspiele
missbrauchen
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Berlin – Angesichts der heute beginnenden Umweltministerkonferenz in
Potsdam mahnt der NABU die Minister zu Sachlichkeit in der Debatte um
den Umgang mit Wölfen. Die Konferenz dürfe nicht zum Gerangel um
politische Deutungshoheiten verkommen. Transparenz und eindeutige
Regelungen seien oberstes Gebot für die Akzeptanz eines nachhaltigen
Wolfsmanagements. „Keine Frage, wir brauchen einheitliche Regeln, wie
mit auffälligen Wölfen umzugehen ist. Das darf aber nicht davon
ablenken, dass sich seit der Rückkehr vor 17 Jahren nur sehr vereinzelt
Wölfe in Deutschland auffällig gezeigt haben“, so
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Deswegen appelliert der
NABU erneut, den bundesweiten praxistauglichen Herdenschutz
voranzubringen und Probleme der Weidetierhalter ernst zu nehmen.
 
Die einzelnen Umweltministerien müssen zudem endlich die Kompetenz der
Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) nicht nur
anerkennen sondern auch in der Praxis nutzen. Diese wurde 2016 auf Bitte
der Länder um fachliche Unterstützung im Wolfsthema vom Bundesamt für
Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums eingerichtet.
Sie wird aber immer wieder in ihrer Expertise angezweifelt. So wurde die
Veröffentlichung des vom BfN in Auftrag gegebenen Handlungskonzepts
„Empfehlungen für den Umgang mit auffälligen Wölfen“ der DBBW
vergangene Woche kurzfristig abgesagt. Dabei wäre die Veröffentlichung
eine wichtige Grundlage für den Austausch der Minister auf der Konferenz
gewesen. „Die UMK ist gut beraten, die Erkenntnisse dieses
Expertengremiums nicht zu ignorieren, sondern dessen Kompetenz zu
nutzen“, so Miller. 
 
Der NABU fordert die Minister der UMK dazu auf, endlich die
Verweigerungshaltung abzulegen, und den Fokus auf praxistaugliche
Lösungen zu setzen. Diese sind insbesondere beim Thema Herdenschutz
dringend erforderlich. Das schon lange vom NABU geforderte bundesweite
Herdenschutzzentrum als Ergänzung zur DBBW wäre ein erster Schritt in
Richtung länderübergreifender Zusammenarbeit. „Weidetierhalter dürfen
von der Politik nicht länger allein gelassen werden mit den
Herausforderungen, die die Rückkehr des Wolfes für sie mit sich bringt“,
so Miller. „Hier sind die zuweilen laut gewordenen Forderungen nach
Bejagung völlig fehl am Platz, da sie eine Lösung vorgaukeln, die den
Schutz der Weidetiere nicht im Mindesten verbessert.“ 
 
Dies kann nur durch fachgerecht angewendeten Herdenschutz erfolgen.
Dafür werden effektive Techniken sowie angemessene
Präventionsmaßnahmen benötigt. Die Weidetierhalter dürfen nicht
länger auf die tatsächliche Unterstützung der Politik warten müssen.
 
 
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