Pressetext Austria (pte)
http://www.pressetext.com/news/20180223004

Indien privatisiert seine Kohleindustrie zusehends

Hoffen auf internationale Investoren - Fördermengen sollen steigen 

Von Wolfgang Kempkens

Neu-Delhi (pte/23.02.2018/06:15) Indien versteigert seine Kohlebergwerke. 1973 
waren sie verstaatlicht worden. Seitdem durften sie Unternehmen nur betreiben, 
um Kohle für den Eigenbedarf zu fördern. Die Kehrtwende bringt gute Chancen für 
Investoren. Der Kohleverbrauch steigt laut dem "BP Energy Outlook" [1] bis 2035 
auf 435 Mio. Tonnen pro Jahr. Die indischen Minen fördern jedoch nicht genug. 
Elf Prozent der weltweiten Importe an Hartkohle gehen nach Indien. Der 
Subkontinent wird in den nächsten Jahren die USA als zweitgrößten 
Kohleverbraucher ablösen und damit auch zum zweitgrößten Emittenten von 
Kohlendioxid aufsteigen, nach China.

350 Mio. Menschen ohne Strom 

Trotz eines ehrgeizigen Erneuerbare-Energien-Programms werden weitere 
Kohlekraftwerke gebaut. Die indische Regierung will allen Indern zügig einen 
Stromanschluss verschaffen. Das betrifft 25 Prozent der Bevölkerung oder 350 
Mio. Menschen. An der Versteigerung der Bergwerke - meist Tagebaue - können 
sich Privatpersonen und Unternehmen beteiligen.

"Der Versteigerungsprozess wird transparent sein", verspricht Indiens 
Kohleminister Piyush Goyal. Die Kabinettsentscheidung sei die am sehnlichsten 
erwartete Reform in der Kohlepolitik. Sie solle ausländisches Kapital und 
fortschrittliche Abbautechnologien nach Indien bringen, um die Fördermengen zu 
erhöhen, die Importabhängigkeit zu reduzieren und Devisen zu sparen. Goyals 
Staatssekretär nennt einen weiteren Grund für die neue Kohlepolitik. Sie solle 
die Stromversorgung sichern, die zu 70 Prozent auf Kohle basiert.

Vorräte für mindestens 75 Jahre 

Die Erlöse aus den Versteigerungen sollen den Bundesstaaten zugute kommen, in 
denen sich die Minen befinden. Basis der Gebote ist die aktuelle Fördermenge 
der jeweiligen Zeche, also Rupien oder Dollar pro Tonne. Erfolgreiche Bieter 
haben die Freiheit, die Kohle nach eigenen Vorstellungen zu vermarkten, wobei 
die Regierung hofft, dass sie im Land bleibt. An Vorräten mangelt es nicht. Sie 
werden auf 300 Mrd. Tonnen geschätzt, reichen also für rund 75 Jahre.

"Wenn man die weltweite Verknappung an Kohle betrachtet, ist die Privatisierung 
ein Schritt in die richtige Richtung", sagt Ashok Khurana, Generaldirektor des 
Verbands der Kraftwerksbetreiber. Ein bisschen skeptisch ist er dennoch: "Wir 
hoffen, dass die Regierung aus früheren Versteigerungen gelernt hat und diese 
so gestaltet, dass es zu einer wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Preisfindung 
kommt." Er erwarte einen Schwenk weg von der Ertragsmaximierung hin zu einer 
Steigerung der Produktivität und Zukunftsfähigkeit.

[1] http://on.bp.com/2GqKZAX




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