NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 99/18 | 24. AUGUST
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Umwelt/Wald
NABU: Großflächige Waldbrände zeigen, wie dringend der Waldumbau ist
Miller: Brände sind ein hausgemachtes Problem - es brennen vor allem
Nadelwald-Monokulturen
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Berlin – Die extreme Hitze und die lange Trockenheit der vergangenen
Monate sorgen nicht nur für Ernteausfälle in der Landwirtschaft sondern
setzten auch unseren Wälder massiv zu. Aktuell brennen südlich von
Potsdam gut 400 Hektar Wald. Erst vor wenigen Wochen musste wegen eines
Waldbrandes nahe Potsdam die A9 gesperrt werden. Waldbrände gibt es in
Deutschland immer wieder, allerdings sind sie in dieser Größe eine
Ausnahme..
 
„Es brennen vor allem die Nadelwaldmonokulturen, in naturnahen
Laubwäldern gibt es so gut wie keinen Waldbrände. Ein hausgemachtes
Problem, denn die Monokulturen wurden von uns Menschen angelegt und es
wurde über viele Jahrzehnte dafür gesorgt, dass eine Durchmischung mit
heimischen Laubbaumarten nicht stattfinden kann“, so der
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. 
 
Seit Jahren setzen sich der NABU und die Arbeitsgemeinschaft
Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW) für den naturnahen Waldumbau ein.
„Naturnaher Wald ist ein großer Beitrag zur Waldbrandprävention“, so
Hans von der Goltz, Bundesvorsitzender der ANW. „Flächendeckendes,
leicht entflammbares Gras und die Nadel-Streuauflage der Monokulturen
wird in strukturreichen Wäldern durch die grünen Bäumchen der nächsten
Waldgeneration verdrängt.“
 
Von Natur aus kämen in Deutschland vor allem Laubwälder vor. Der Mensch
 in den vergangenen Jahrhunderten Laubwälder abgeholzt und mit schnell
wachsenden Nadelbäumen wieder aufgeforstet. Heute gibt es immer noch
viele naturferne Nadelforste aus Fichte und Kiefer. 
 
Ein grundlegendes Problem ist der intensive Verbiss junger Laubbäume
durch Rehe und Dam- sowie Rothirsche. Nach der dritten
Bundeswaldinventur ist fast jede zweite Eiche, Ahorn, Kirsche oder Esche
in einer Höhe zwischen 20 und 130 verbissen, bei den Buchen ist fast
jede fünfte betroffen. 
 
„Es ist weiterhin eine große Herausforderung der nächsten Jahre den
naturnahen Waldumbau voranzutreiben. Dazu braucht es Gesetze, die die
Jagd in die Mitverantwortung einbeziehen, Jäger, die effektiv Rehe
jagen, Förster, die naturnahe Waldstrukturen fördern und eine Politik
die entsprechendes Handeln fördert. Wir brauchen stabile Wälder und je
naturnäher unsere Wälder sind, desto weniger anfällig sind diese
gegenüber extremen Wetterereignissen“, so der NABU Waldexperte Stefan
Adler.
 
Mehr Infos: 
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/waelder/index.html?ref=nav

https://www.anw-deutschland.de


Für Rückfragen:
Stefan Adler, NABU-Waldexperte , Tel. +49 (0)30.284984-1623 
E-Mail: stefan.ad...@nabu.de
 
Christiane Schröder, NABU-Landesgeschäftsführerin Brandenburg,
+49(0)331-201 5576, schroe...@nabu-brandenburg.de
 
Hans von der Goltz, Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft
Naturgemaße Waldwirtschaft (ANW), go...@anw-deutschland.de 
 
 
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