NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 142/18 | 28. DEZEMBER 2018
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Umwelt/Auszeichnungen
NABU kürt RWE-Chef Schmitz zum "Dinosaurier des Jahres 2018"
Tschimpke: Rodung des Hambacher Forstes wäre Foulspiel auf Kosten von
Klima und Natur
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Berlin – Der NABU hat den Vorstandsvorsitzenden der RWE AG, Rolf Martin
Schmitz, mit dem Negativ-Preis „Dinosaurier des Jahres 2018“
ausgezeichnet. 
 
„Während international auf Klimakonferenzen und national in der
Kohlekommission um konkreten Klimaschutz gerungen wird, hat sich Herr
Schmitz  diesen Herbst mit seiner unzeitgemäßen Machtdemonstration im
Streit um die Rodung des Hambacher Waldes selbst ins Abseits gestellt“,
sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Der RWE-Boss wollte mit der Rodung
des Waldes Tatsachen schaffen –  ohne Rücksicht auf die
gesellschaftliche Stimmungslage, die laufenden Verhandlungen in der
Kohlekommission über einen geregelten Kohle-Ausstieg und die Folgen für
Natur und Umwelt. Vorausgegangen waren massive Proteste aus breiten
Teilen der Bevölkerung. Erst durch ein Gerichtsurteil im Eilverfahren
wurde die Abholzung des Waldes vorerst gestoppt. Die endgültige
Entscheidung steht noch aus.
 
Schmitz habe mit seinem Beharren auf die Rodung des Hambacher Waldes
die zunehmend aufgeheizten Debatten um den in Deutschland nicht
vorankommenden Klimaschutz zusätzlich polarisiert. „Herr Schmitz nahm
bewusst ein Scheitern der Kohlekommission in Kauf, indem er vorzeitig
Fakten schaffen wollte. Das war ein bewusstes Foulspiel auf Kosten von
Klima und Natur. Auch ein Branchen-Dinosaurier muss einmal die Zeichen
der Zeit erkennen“, so Tschimpke. Ziel müsse es sein, den Menschen in
den Kohleregionen Alternativen aufzuzeigen. Mit der öffentlichen
Stimmungsmache gegen Kohlekommission und Umweltschützer habe der
RWE-Chef den Verhandlungen über einen Kohleausstieg geschadet. Hinzu
komme eine Geringschätzung der Natur, in diesem Fall von besonders
wertvollen und alten Wäldern. 
 
„Dass der RWE-Konzern nicht als Natur- und Klimaschützer in die
Geschichte eingehen wird, ist uns klar. Aber jene Vehemenz, mit der Herr
Schmitz an der Zerstörung eines jahrhundertealten Waldes festgehalten
hat, zeigt, dass er keinen Wert auf den Erhalt von Natur und
Artenvielfalt legt“, so der NABU-Präsident. Anders sei es nicht zu
erklären, dass er bewusst in Kauf nehme, wertvolle Lebensräume der
Bechsteinfledermaus und des Großen Mausohrs mit der Rodung des Hambacher
Waldes unwiederbringlich zu zerstören. Aus Klimaschutzgründen sei es für
viele Menschen nicht nachvollziehbar, dass immer noch Wälder, die große
Kohlenstoffspeicher sind,  für den Braunkohleabbau zerstört werden und
dann im Zuge der Kohleverstromung noch mehr schädliches Treibhausgas in
die Umwelt gelange. 
 
„Während andere große Konzerne erkannt haben, dass Nachhaltigkeit ein
Schlüssel zum Erfolg und für breite Akzeptanz in der Öffentlichkeit ist,
handelt die RWE-Spitze immer noch wie von vorgestern und wenig
weitsichtig. Denn auch RWE weiß: Am Kohleausstieg führt kein Weg vorbei,
wenn Deutschland die Klimaziele aus dem Pariser Abkommen erfüllen will“,
so Tschimpke.
Für den Essener Energiekonzern –  der mit seinen Kohle-Kraftwerken zu
den größten Luftverschmutzern Europas zählt – ist es bereits der dritte
Umwelt-Dinosaurier. In den vergangenen zwölf Jahren ging die Trophäe
ingesamt dreimal an einen RWE-Vorstandsvorsitzenden. 2010 erhielt der
damalige RWE-Chef Jürgen Großmann den Negativ-Preis für die Aufkündigung
des Atomkonsenses in Deutschland und seine Lobbyarbeit für die
Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke. 2006 wurde sein Vorgänger im
Amt, Harry Roels, für den Antrag auf Laufzeitverlängerung für den
Schrott-Atomreaktor Biblis A zum „Dinosaurier des Jahres“ gekürt.
 
Mit dem „Dinosaurier des Jahres“, einer 2,6 Kilogramm schweren
Nachbildung einer Riesenechse, zeichnet der NABU seit 1993
Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus, die sich durch
besonders rückschrittliches öffentliches Engagement in Sachen Natur- und
Umweltschutz hervorgetan haben. Preisträger 2017 war
Bauernverbandspräsident  Joachim Rukwied für die Blockade einer
umweltverträglichen Agrarpolitik, 2016 erhielt Bayer-Chef Werner Baumann
 die Trophäe für die damals noch angestrebte Fusion von Bayer und
Monsanto.
 
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