NABU-PRESSESTATEMENT | 10. SEPTEMBER 2019
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Umwelt/EU
NABU-Kommentar zur Vorstellung der neuen EU-Kommissare
Miller: Von der Leyens Team sendet Signal für grünen Aufbruch und muss
jetzt Taten folgen lassen
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Brüssel – Die Vorstellung der zukünftigen EU-Kommissare durch die
designierte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kommentiert
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller:
 
 „Die Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche der künftigen EU-Kommissare
sind ein ermutigendes Signal, dass Ursula von der Leyen die ökologischen
Herausforderungen erkannt hat. Der NABU hatte mit anderen Verbänden
gefordert, dass die neue EU-Kommission ihre Struktur am
Nachhaltigkeitsprinzip ausrichtet. Dies scheint angekommen zu sein.“ 
Positiv sei, dass der designierte litauische Umweltkommissar Virginijus
Sinkevicius explizit damit beauftragt wird, die Biodiversität zu
schützen und Überfischung zu beenden. „Außerdem erhält er ein klares
Mandat, bestehendes EU-Umweltrecht zu vollziehen – genau der richtige
Schritt, nachdem der NABU seit Jahren mit EU-Beschwerden auf
Vollzugsmängel etwa bei den beiden wichtigen
EU-Naturschutzrichtlinien, der Fauna-Flora-Habitat  und
Vogelschutzrichtlinie, hinweist.“
 
Der NABU begrüßt, dass der designierte Vize-Präsident Frans Timmermans
echte Kompetenzen erhält. Timmermans soll neben dem Klimaschutz u.a. für
die neuen Kommissare für Umwelt und Ozeane sowie für Landwirtschaft
zuständig sein. Damit kann er sich von übergeordneter Stelle auch um
die Artenkrise und eine Null-Schadstoffstrategie kümmern, auch im
Bereich der Landnutzung.
 
Dem polnischen Agrarkommissar Janusz Wojciechowski schreibt von der
Leyen immerhin ins Pflichtenheft, die Reform der Gemeinsamen
Agrarpolitik (GAP) mit Blick auf die Umwelt- und Klimaschutz-Ziele
ambitioniert anzugehen. Der NABU erinnert nun den designierten
Agrarkommissar daran, dass er in seiner früheren Rolle beim Europäischen
Rechnungshof wissenschaftliche Berichte veröffentlicht hat, welche die
vorliegenden GAP-Vorschläge von Kommissar Phil Hogan als unzureichend
beim Umwelt- und Klimaschutz abtun. Jetzt hat Wojciechowski die
Möglichkeit und Pflicht, diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen
Taten folgen zu lassen.
 
Miller: „Die neue EU-Kommission ist offenbar bereit, die ökologischen
Herausforderungen unserer Erde ernst zu nehmen. Der NABU wird die
weiteren Schritte wachsam verfolgen und ist bereit, Ursula von der Leyen
und ihr Team bei der Erreichung wichtiger Umweltziele zu unterstützen.“

 
Äußerst kritisch sieht der NABU hingegen die Idee des „one in, one
out“, wonach für jedes neue Gesetz ein bestehendes Gesetz aufgehoben
werden soll. „Die Rettung unseres Planeten ist kein Nullsummenspiel.
Gesetze müssen immer dann erlassen werden, wenn es wissenschaftlich
erforderlich ist. Der NABU appelliert an die Abgeordneten des
EU-Parlaments, dieser Idee in den nun anstehenden Anhörungen der
Kommissare eine klare Absage zu erteilen.“
 
Mehr Infos:
https://www.nabu.de/news/2019/07/26556.html




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