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Einigung: Mitsubishi soll Mehrheit von Eneco übernehmen 

25.11.2019 

von Philip Akoto

Rotterdam (energate) - Der niederländische Kommunalversorger Eneco soll für
4,1 Mrd. Euro nach Japan verkauft werden. Ein zweiköpfiges Konsortium unter
Führung von Mitsubishi entschied das Bieterrennen für sich. Mit dem jetzt
vereinbarten Deal will sich Eneco vor allem im Bereich Offshore-Windkraft
breiter aufstellen. Die Vereinbarung zwischen den 44 niederländischen
Eignerkommunen und den Japanern sieht vor, dass Mitsubishi mit 80 Prozent
Mehrheitseigner von Eneco wird. Die restlichen Anteile soll der private
Stromversorger und Netzbetreiber Chubu Electric halten, teilte Eneco mit.
Das Unternehmen habe sich für das beste aller vorliegenden Angebote
entschieden, hieß es. Als ein Interessent war im Vorfeld unter anderem der
Mineralölkonzern Shell gehandelt worden.
 
Eneco soll 400 MW Offshore-Projekte bekommen - CEO geht

Mitsubishi beabsichtige, seine Aktivitäten auf dem europäischen Energiemarkt
auf Eneco zu konzentrieren. Ein Schwerpunkt der Japaner ist die Windkraft
zur See. Der Konzern unterhält unter anderem ein Joint Venture mit dem
dänischen Windradhersteller Vestas. Einen Teil seiner
Offshore-Windkraft-Aktivitäten will Mitsubishi an Eneco übertragen. Es
handelt sich um Projekte in niederländischen Gewässern mit 400 MW Kapazität.
Außerdem baut das Eneco-Management darauf, über den neuen Hauptinvestor
Zugang zu den als aussichtsreich geltenden Offshore-Märkten in Japan und den
USA zu bekommen. Ferner sei vereinbart, dass sich der Eigentümerwechsel
weder auf die Eigenständigkeit noch auf die Organisationsstruktur oder
Mitarbeiterzahlen von Eneco auswirken soll. Klar ist allerdings, dass die
Führungsebene bei Eneco umbesetzt wird. CEO Ruud Sondag und die
Aufsichtsratsvorsitzende Charlotte Insinger geben Amt ihre Ämter auf.
Während Sondag dem Konzern als Berater erhalten bleibt, übernimmt der
ehemalige Tennet-Chef Mel Kroon künftig den vakanten Posten im Aufsichtsrat.
Neuer CEO von Eneco soll ein noch nicht benannter Niederländer werden, hieß
es. Ebenfalls noch offen ist, wer Mitsubishi im Gremium vertreten wird.
 
Milliardenkredit für Eneco

Mitsubishi sagte Eneco überdies eine Kreditlinie im Umfang von 1 Mrd. Euro
zu. So viel Kapital will Eneco bis 2024 in den Niederlanden, Belgien und
Deutschland investieren. Hierzulande ist Eneco als Alleineigner von
Ökostromanbieter Lichtblick und Miteigner des Direktvermarkters Next
Kraftwerke aktiv (knapp 30 Prozent). Zudem sind die Niederländer Investor
von Thermondo. Gerade aus der Sicht eines Ökostromanbieters wie Lichtblick
könnte der Deal einen Schönheitsfehler haben. Denn Chubu Electric betreibt
auch Kohle- und Gaskraftwerke. Noch äußerte sich Lichtblick dazu nicht. Für
die Eneco-Führung läuft bei der Privatisierung alles nach Plan. Im September
hatte der Konzern erklärt, noch vor Weihnachten einen Käufer präsentieren zu
wollen (energate berichtete).

Ob der Mitsubishi-Deal zustande kommt, hängt nun von zwei Faktoren ab: zum
einen von der Zustimmung der niederländischen und belgischen
Wettbewerbsbehörden, zum anderen davon, dass ausreichend viele Kommunen das
Angebot aus Japan annehmen. Dazu zeigt sich Eneco optimistisch. Knapp 95
Prozent der Anteilseigner hätten die Bereitschaft signalisiert, zu
verkaufen, so Eneco. Damit die Transaktion über die Bühne geht, reicht es,
wenn 75 Prozent das Angebot annehmen. Sollten die Japaner die Schwelle von
95 Prozent erreichen, streben sie einen Squeeze-out an. Im nächsten Schritt
will das Eneco-Management eine begründete Stellungnahme zu dem Deal
herausgeben. Danach bekommen die Kommunen 40 Werktage Zeit, sich endgültig
zu entscheiden. Diese Frist kann zwei Mal verlängert werden. /pa


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