NABU-PRESSEMITTEILUNG | 10. JANUAR 2020

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Umwelt/Meere

NABU: Minensprengungen im Meeresschutzgebiet waren rechtswidrig

Wissenschaftlicher Dienst des Bundestags bestätigt Auffassung des NABU
/ Krüger: Bundesregierung muss Vorfall aufklären

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Berlin – Im August 2019 sprengte die Bundesmarine bei einem
NATO-Manöver 42 Grundminen in der deutschen Ostsee, 39 davon im
Naturschutzgebiet Fehmarnbelt. Die Detonationen töteten alles Leben im
Umkreis von 30 Metern, vermutlich starben mehr als 18 Schweinswale durch
den gewaltigen Schalldruck. Nachdem die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
mithilfe einer Kleinen Anfrage das Ausmaß der Sprengungen in die
Öffentlichkeit brachte, gibt es jetzt eine naturschutzrechtliche
Einordnung des Vorfalls durch den wissenschaftlichen Dienst des
Deutschen Bundestags. Dazu NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger:

 

„Der wissenschaftliche Dienst bestätigt die Auffassung des NABU, dass
die Minensprengungen im Fehmarnbelt einen Verstoß gegen das
Bundesnaturschutzgesetz darstellen. Dabei wird deutlich: Das Bundesamt
für Naturschutz hätte als verantwortliche Fachbehörde eingebunden und
eine Verträglichkeitsprüfung mit Anordnung von Schutzmaßnahmen für die
streng geschützten Schweinswale vornehmen müssen. Eine eigene
Rechtseinschätzung des NABU sieht darüber hinaus einen eklatanten Verstoß
gegen geltendes Habitatschutzrecht. Die maßgeblichen Erhaltungsziele
eines Naturschutzgebietes, Schweinswale und artenreiche Riffe zu
schützen, wurden mit Füßen getreten. Die Bundesregierung ist jetzt
aufgefordert, den Vorfall lückenlos aufzuklären, den Rechtsbruch zu
ahnden und derartige Alleingänge des Verteidigungsministeriums in
Zukunft zu verhindern.“

 

Der Vorfall im Meeresschutzgebiet Fehmarnbelt verdeutlicht nach Ansicht
des NABU das langjährige Versagen der Bundespolitik im Umgang mit
Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee. „Es ist Zeit für einen
Sinneswandel", so Krüger. Das habe auch die letzte Konferenz der
Umweltminister von Bund und Ländern im November 2019 bestätigt. Der NABU
fordert jetzt ein strategisches Konzept zur umweltverträglichen Bergung
gefährlicher Kriegsaltlasten im Meer - dies sei bereits lange
überfällig.

 

Mehr Informationen zur Sprengung: 
www.NABU.de/munition
( http://www.nabu.de/munition)  

 

Kostenfreie Pressefotos zu Schweinswalen und Seeminen:

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Dr. Kim Detloff, NABU-Leiter Meeresschutz, 
Mobil +49 (0)152.09202205, E-Mail: kim.detl...@nabu.de
 
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