NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 77/20 | 16. SEPTEMBER 2020
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Umwelt/Wald
NABU legt Studie zum Einfluss der Forstwirtschaft auf den
Wasserhaushalt vor
Krüger: Wir brauchen Änderung des Bundeswaldgesetzes, Zusammenhang von
Wald und Wasser muss berücksichtigt werden
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Berlin – Die Wälder in Deutschland leiden massiv unter Hitze und den
fehlenden Niederschlägen der vergangenen drei Jahre. Wie Wälder gegen
die Auswirkungen des Klimawandels stark gemacht werden können, zeigt die
Studie „Wasserhaushalt und Forstwirtschaft“, die der NABU heute
vorgelegt hat. 
 
„Wälder sind enorm wichtig für die Bildung von Niederschlag, für die
Temperaturregulierung und Speicherung von Wasser. Wir brauchen dringend
eine Änderung des Bundeswaldgesetzes, die den engen Zusammenhang
zwischen Wasser und Wald in den Vordergrund stellt, wie ihn auch unsere
Studie belegt. Um Wälder gegen die Auswirkungen der Erderhitzung zu
wappnen, muss das Wasser möglichst lange im Wald gehalten werden“, so
der NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger. 
 
Die Studie des Öko-Instituts zeigt, dass, um Wasser im Wald zu halten,
naturnahe Wälder erhalten und gefördert werden müssen. Wälder sollten
aus heimischen Laubbaumarten bestehen und über ein möglichst dichtes
Kronendach verfügen. So wird die Sonneneinstrahlung reduziert und die so
wichtige Wasserspeicherung gefördert. Darüber hinaus muss der Waldboden
geschützt und die Humusbildung unterstützt werden.
 
Wälder wirken sich auch positiv auf den Wasserhaushalt ihrer Umgebung
aus. Da Deutschland zu gut über einem Drittel von Wäldern bedeckt ist,
ist der Zustand der Wälder für den gesamten Wasserhaushalt wichtig.
Durch einen Waldumbau hin zu Laubmischwäldern, kann die
Grundwasserversorgung gerade in trockenen Regionen langfristig
verbessert werden.
 
Fast die komplette Waldfläche Deutschlands wird bewirtschaftet. Die
Forstwirtschaft hat daher einen großen Einfluss auf den Wasserhaushalt
der Wälder. Die Branche sucht derzeit nach Baumarten, die sich an die
zukünftigen klimatischen Bedingungen in Deutschland anpassen können und
zudem schnell wachsen, um die Holzproduktion zu fördern. „Dabei wird
viel zu wenig beachtet, dass heimische Baumarten Teil vielfältiger
Ökosysteme sind“, so Krüger. Die verschiedenen Lebewesen in diesen
Ökosystemen stehen in Wechselbeziehungen und Abhängigkeiten. So
können Baumarten durch Pilze besser Nährstoffe aufnehmen, während sie
an die Pilze Zucker abgeben, den diese nicht selbst bilden können. Durch
den Austausch von Baumarten werden diese Netzwerke zerstört.
 
„Heimische Baumarten wie die Rotbuche leiten zudem mit ihrer
trichterförmigen Aststruktur besonders viel Regenwasser den Stamm
hinab und tragen so maßgeblich dazu bei, dass Wasser in den Boden
gelangt. Da sie zusätzlich über fünf Monate im Jahr kein Blätter tragen
und so kein Wasser verdunsten, haben sie im Vergleich mit
Nadelbaumarten, einen positiven Einfluss auf die Grundwasserneubildung“,
so der NABU-Waldreferent Stefan Adler.
 
Die Studie zum Download: www.nabu.de/studie_wald-und-wasser
Mehr Infos zum Wald: www.NABU.de/Wald
( http://www.nabu.de/Wald)  
 
 
Für Rückfragen:
Stefan Adler, NABU-Waldexperte, Mobil +49 (0)172.2832663, E-Mail:
stefan.ad...@nabu.de
 
 
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