NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 95/20 | 27. OKTOBER 2020
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Umwelt/Abfall/Verpackungen
NABU-Studie: Immer mehr Müll durch verpacktes Obst und Gemüse
Miller: Handel  und Politik müssen endlich Abfallvermeidung in den
Fokus stellen
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Berlin – Verpacktes Obst und Gemüse verursacht immer größere Müllberge.
Wie eine neue Studie des NABU zeigt, gab es 2019 über 103.000 Tonnen
Müll durch Vorverpackungen für frisches Obst und Gemüse. Das sind
10.000 Tonnen mehr als 2016. Noch immer werden über 60 Prozent dieser
Waren verpackt verkauft. Die Ergebnisse spiegeln auch die heute
veröffentlichten Daten des Umweltbundesamts (UBA) wieder, nach denen
2018 mit 19 Millionen Tonnen erneut ein Höchststand bei
Verpackungsabfällen erreicht wurde.
 
„Die Ankündigungen von Politik und Handel, endlich die Verpackungsflut
im Lebensmitteleinzelhandel einzudämmen, haben bisher keine Auswirkung.
Hier wird eher umgepackt statt ausgepackt, etwa Plastik durch Pappe
ersetzt. Zudem machen neue Trends Einsparungen an anderer Stelle wieder
zunichte: Für die Ressourcenschonung bringt es nichts, wenn Salatgurke
und Banane endlich ausgepackt werden, gleichzeitig aber für neue
Mini-Sorten noch viel mehr Verpackungsmaterial verbraucht wird als
vorher“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. 
 
Wie die Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung zeigt,
setzt sich ein Trend vorausgegangener Untersuchen weiter fort: Obst und
Gemüse wird zu oft in verkleinerten Verpackungsgrößen verkauft, so
verursachen Beeren und Trauben inzwischen den meisten Verpackungsmüll,
gefolgt von Tomaten. Neu ist, dass seit 2016 nicht nur der
Kunststoffbedarf angestiegen ist, sondern auch der Verbrauch an Papier,
Pappe und Karton. Letzterer war in den vergangenen Jahrzehnten stark
rückläufig. Miller: „Der Handel muss endlich auspacken statt
umpacken. Auch die Herstellung von Papierverpackungen hat stark negative
Auswirkungen auf Umwelt und Natur. Daher dürfen auch sie nur dort
eingesetzt werden, wo nicht auf Verpackungen verzichtet werden kann.
Leider sieht man im Handel viel zu oft, dass auf Papier umgestellt wird,
anstatt ganz auf die Verpackung zu verzichten.“
 
Der NABU fordert vom Handel, lose Ware zum Standard zu machen, auch
wenn dies durch veränderte Logistikprozesse aufwendig ist. „Viele Sorten
werden bereits auch lose verkauft. Das zeigt, dass sich unverpacktes
Obst und Gemüse durchaus lange genug hält und sicher transportieren
werden kann. Für besonders schutzbedürftige Produkte, wie Beeren. müssen
endlich innovative Verpackungslösungen gefunden werden. Auch
Mehrwegnetze, die inzwischen fast überall angeboten werden, machen nur
Sinn, wenn lose Ware der Standard statt die Ausnahme ist. Hier müssen
den Worten endlich Taten folgen“, so NABU-Verpackungsexpertin Katharina
Istel.


Studienergebnisse unter: www.NABU.de/gemueseverpackungen 
Kostenfreie Pressebilder: www.NABU.de/pressebilder_verpackungen 
 
Für Rückfragen:
Katharina Istel, NABU-Expertin für nachhaltigen Konsum, Tel. +49
(0)30.284984-1661, E-Mail: katharina.is...@nabu.de
 
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