NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 124/20 | 17. DEZEMBER 2020

________________________________________________________________

Energiepolitik/Umwelt/Klima

NABU: EEG-Novelle passt nicht zum Klimaziel

Neufassung fördert Verbrennen von Holzbiomasse zur Stromerzeugung / 
Krüger: Massive Schädigung von Klima und Biodiversität

________________________________________________________________

 

Berlin – Der Bundestag hat heute die Novelle des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes nach zweiter Lesung verabschiedet.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Nur eine Woche nachdem die EU
ein neues Klimaschutzziel beschlossen hat, verpasst die Bundesregierung
die Chance, die passenden Ausbauziele für erneuerbare Energien in der
EEG-Novelle zu setzen. Der Anteil von 65 Prozent erneuerbarer Energien
am Strommix im Jahr 2030 ist viel zu gering. Schlimmer noch: Das
Wirtschaftsministerium hat den prognostizierten Verbrauch
kleingerechnet. In der Konsequenz wird der Ausbau der erneuerbaren
Energien noch weiter ausgebremst.“

 
Aus Sicht des NABU zudem besonders kritisch: In der Neufassung finden
sich zusätzliche Anreize für das Verbrennen von Holzbiomasse. Im Gesetz
ist eine höhere Förderung von aus Biomasse erzeugtem Strom vorgesehen;
das jährliche Ausbauziel wurde von 200 auf 500 Megawatt gesteigert. Bis
Ende des Jahres will die Bundesregierung die Verordnung zur Förderung
für erneuerbare Wärme fertigstellen. Hier sind ebenfalls deutliche
Anreize zur Nutzung von Holz als Energieträger vorgesehen. Im Rahmen des
Kohleausstiegsgesetzes will die Bundesregierung bis Ende 2020 ein
Förderprogramm für die Umstellung von Kohlekraftwerken auf Biomasse
auf den Weg bringen. „Diese Gesetzes-Novelle wird dazu führen, dass noch
mehr Holz in Kraftwerken verbrannt wird. Das ist in der Gesamtbilanz
klimaschädigend und bedroht darüber hinaus Waldökosysteme. Diese
Entwicklung ist absolut kontraproduktiv im Kampf gegen Klima- und
Artenkrise“, so Krüger. „Es gibt aber auch einen Lichtblick, denn
immerhin werden kleine Aufdach-Photovoltaik-Anlagen bessergestellt. Auch
der Weiterbetrieb von kleinen, alten PV-Anlagen auf Dächern wird ohne
große Hürden möglich gemacht.“


Für Rückfragen:
Sebastian Scholz, NABU-Energieexperte, 
Mobil +49 (0) 172 41 79 727, E-Mail: sebastian.sch...@nabu.de
 
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------
NABU-Pressestelle
Julian Bethke | Britta Hennigs | Katrin Jetzlsperger | Silvia Teich 
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1538 | -1722 | -1534 | -1588 
Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: pre...@nabu.de
 Sollten Sie keine Pressemeldungen mehr von uns erhalten wollen, können
Sie sich hier abmelden: www.NABU.de/presseabo-abbestellen
( http://www.nabu.de/presseabo-abbestellen) 

_______________________________________________
Pressemeldungen mailing list
Pressemeldungen@lists.wikimedia.org
https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/pressemeldungen

Antwort per Email an