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Öffentliche Sichtung
15. Dezember, 19 Uhr, Kino Arsenal 2
EROSU + GYAKUSATSU (Eros + Massaker) Yoshishige Yoshida, Japan 1969, OmE, 165 
min
Zu Gast: Ines Schaber und Peter Müller

Die Öffentliche Sichtung eines Films aus dem Archiv des Arsenal wird diesmal 
vom DFG-Graduiertenkolleg „Sichtbarkeit und Sichtbarmachung. Hybride Formen des 
Bildwissens“ durchgeführt. Im selten aufgeführten Film EROSU + GYAKUSATSU 
trifft japanischer Anarchismus der 20er auf studentisches Leben der späten 
60er. Zentral sind die Liebesverhältnisse des vom Militär ermordeten 
Anarchisten Ōsugi Sakae zu drei Frauen, die verschiedentlich das einfordern, 
für was Ōsugi steht. Dies wiederum beschäftigt auch eine Studentin und einen 
Student, die sich beeinflusst durch Ōsugis Lebensentwurf fragen, was es 
beispielsweise mit der Politik der freien Liebe auf sich hat.

Zu dem Plus im Titel von EROSU + GYAKUSATSU hat der Kritiker Pascal Bonitzer 
angemerkt, dass es bereits eine Logik der Schleife impliziere, die sich im Film 
ständig selbst annulliert. Der Regisseur Yoshishige Yoshida fügte dem hinzu, 
dass die Zeit des Films eine Imaginäre sei, in der Vergangenheit, Gegenwart und 
Zukunft sich befragen. EROSU + GYAKUSATSU soll also eine Konstruktion sein, die 
ständig dazu aufruft, als Konstruktion ihr habhaft zu werden.

EROSU + GYAKUSATSU spielt dies mit verschiedenen Mitteln der Adressierung und 
Verfremdung durch. Eine davon ist ein extrem dezentrierender Umgang mit dem 
Cinemascope. In den Standbildern, die vom Film zu finden sind, weist das breite 
Bild einen ungenügenden oder obligatorischen Charakter auf. Der Kadrierung 
entgeht etwas oder gelingt es noch nicht. Zugleich ist alles sehr 
durchkomponiert – Peripheres wie Verflachungen erscheinen neuralgisch.

In der Sichtung stellt Peter Müller gemeinsam mit Ines Schaber zur Diskussion, 
welcher Einstieg heute in diese sich de- wie rekonstruierende Imagination 
politisierter Zeiten möglich ist. Peter Müller hat den Film aufgrund seines 
Interesses an Bildformaten vorgeschlagen. Er untersucht in seinem 
Promotionsvorhaben normierende Aspekte in 16:9. Hierbei geht es unter anderem 
um Raumverfasstheiten und Blickordnungen, die auch EROSU + GYAKUSATSU auf seine 
Weise destabilisieren möchte. (Peter Müller)

English version!

Public Screening
December 15, 7 pm, Arsenal Cinema 2
EROSU + GYAKUSATSU (Eros + Massacre) Yoshishige Yoshida, Japan 1969, OV/EnS, 
165 min
Guest: Ines Schaber and Peter Müller

This time, the public screening of a film from the Arsenal archive is being 
organized by the DFG research training group “Visibility and Visualisation. 
Hybrid Forms of Pictorial Knowledge.” In the rarely screened film EROSU + 
GYAKUSATSU, Japanese anarchism in the ’20s meets the student life of the late 
’60s. The central focus is the love relationships of the anarchist Ōsugi Sakae, 
who was assassinated by the military, with three women, each of whom has a 
different claim over what Ōsugi stood for. This in turn also interests two 
students who have been influenced by Ōsugi’s ideas about life, for example 
looking into what the politics of free love is all about. 

Critic Pascal Bonitzer remarked that the plus in the title EROSU + GYAKUSATSU 
already implies a logic of the loop, which is constantly undoing itself in the 
film. Director Yoshishige Yoshida added that the time of the film is imaginary, 
in which past, present and future interrogate one another. EROSU + GYAKUSATSU 
is thus meant to be a construction that constantly calls to be grasped as a 
construction.  

EROSU + GYAKUSATSU  plays this out using various means of address and 
estrangement. One of them is an extremely decentered use of Cinemascope. In the 
still images that one finds from the film, the wide image displays an 
insufficient or obligatory character. The framing overlooks something or 
doesn’t quite manage it yet. At the same time, everything is very 
through-composed – the peripheral as well as the leveling out seem neuralgic. 

At the screening, Peter Müller along with Ines Schaber will open up a 
discussion about this deconstructing and reconstructing imagination of 
politicized times. How can we access it today? Peter Müller suggested the film 
due to his interest in aspect ratios. In his doctoral work he is examining 
standardizing social aspects of 16:9, including spatial constitutions and 
viewing arrangements, which EROSU + GYAKUSATSU also seeks to destabilize in its 
own way. (Peter Müller)


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