Re: [monochrom] Schwimmbrillen und Pfefferspray

2016-06-12 Diskussionsfäden s97...@riseup.net
Hello,

ja, die helfen. Ein bisschen. Das Zeug ist irritierend für die Haut,
schlimmer als das ist aber die Wirkung auf die Atemwege. Da helfen
feuchte Tücher, aber auch nur ein bisschen.

beste Grüße
Michel

Am 12.06.2016 um 14:17 schrieb j. grenzfurthner/monochrom (das ende der
nahrungskette):
> Liebe Leute!
> 
> Helfen Schwimmbrillen gegen Pfefferspray?
> Oder ist das Zeug auch sehr irritierend fuer die Haut?
> 
> Alles Liebe,
> Johannes
> ___
> bagasch mailing list
> bagasch@lists.monochrom.at
> http://monochrom.at/mailman/listinfo/bagasch
> 
___
bagasch mailing list
bagasch@lists.monochrom.at
http://monochrom.at/mailman/listinfo/bagasch


Re: [monochrom] Der Fehler im Geldsystem

2012-01-17 Diskussionsfäden s97...@riseup.net
Liebe Leute, 

Ich muss mich da nach einiger Zeit Mitlesen mal einmischen. Huhu Liste. 

Zum einen wurmt die Frage: Wieso Geldsystem? Man könnte auch sagen
Arbeitssystem, Profitsystem, Wertvergesellschaftung oder
Kapitalismus. Jeder Begriff nimmt ein bestimmtes Merkmal der
bezeichneten Sache als das entscheidende in den Mittelpunkt, hier also
das Geld. Wieso? Kann man alle mit Geld operierenden Systeme von der
Antike über den Feudalismus bis heute über einen Kamm schweren und
anhand des Mediums charakterisieren? Ich meine nicht und würde stark
machen wollen, dass Geld nur eine Form ist, die das Kapital im Prozess
der Verwertung annimmt und dieser Prozess für die Welt, in der wir
leben, allemal entscheidender ist, als das Geld. 

Dann Thema asymetrische Märkte: Ja, Aldi hat im Kapitalismus einen
Vorteil gegenüber Imbissbude. Aber ist das wirklich das Grundübel des
Kapitalismus? Wäre ein System, in dem wirklich alle die selben
Informationen und Chancen hätten, so viel besser? Klar, es würden dann
diejenigen verhungern, die es wirklich verdient hätten. Das wäre
gerecht, aber wäre es auch gut? Ich finde, nicht. 

beste grüße
michel



Am Sonntag, den 15.01.2012, 11:14 +0100 schrieb Franz Ablinger:
 Lieber Martin,
 
 ja, fast alle Systeme sind gerechter als das, das wir haben. In der
 aktuellen Situation ist es utopisch, aber ich gebe dir Recht: Über
 die Einführung von Alternativsystemen kann und muss man nachdenken.
 Im Kapitalismus sind die Märkte leider per se asymmetrisch - große
 Marktteilnehmer haben immer einen Informationsvorsprung - ein Grundübel, 
 das mit dem Internet nur ansatzweise etwas geglättet wird. Da gibt es
 natürlich noch viel Arbeit.
 
 Mein Mail zielt jedoch auf anderes: WARUM verflixt noch mal funktioniert
 ein System, das hunderte Jahre funktioniert, plötzlich nicht mehr? Was
 hat sich verändert - was wurde verändert? Ich will das verstehen. Am
 Anfang hab ich mich in esoterische Dualismustheorien geflüchtet: Wenn 
 der Kommunismus zusammenbricht, muss auch sein Widerpart zusammenbrechen.
 Aber diesen Gegenspieler gab es ja bei weitem nicht so lange wie das 
 Original. Das ist es wohl nicht.
 
 Warum dann? Gier? Im 18. und 19. Jahrhundert waren die Leute noch viel 
 gieriger als heute - nur im Zeitalter des Internets erfahren wir von jedem 
 einzelnen Grasser. Das ist zwar gut so, aber das kann nicht die Ursache 
 sein. Wenn das Geldsystem so kranken würde wie es in den Medien klingt, 
 dann hätten wir keine Inflation von 2% sondern 2000%. So krank ist das 
 System nun doch nicht.
 
 Gut, dann lügen und betrügen die Banken vielleicht und sagen einfach nicht, 
 dass sie mehr Geld herausgeben, als sie haben. Stimmt so auch nicht, weil die
 Banken, die derart schweren Betrug begehen, halten sich nicht lang (obwohl,
 Lehmann... Na, ja.). Es kommt zumindest innerhalb einer Generation mal auf. 
 Wäre ein guter Teil der Banken so böse, würde das Gesamtkonstrukt schon 
 längst zusammengefallen sein. Ich unterstellen niemandem von vornherein, 
 abgrundtief böse zu sein. Auch keiner Bank.
 
 Vielleicht schummeln wie du sagst die Banken bei ihren Bilanzen? Ja, schon.
 Aber nicht so, wie du annimmst. Googeln wir Wirtschaftstheorie zum Thema
 Geldschöpfung und ihre Darstellung in Bilanzen: 
 In einem Mischgeldsystem resultiert die Geldschöpfung bzw. 
 Geldvernichtung in einer Änderung des Bestandes an Giralgeld der 
 Geschäftsbanken im Bereich der Nichtbanken. Sie schlägt sich in einer 
 Bilanzverlängerung oder -verkürzung nieder. Bilanzverlängerung heisst: 
 Aktiva und Passiva ändern sich in gleichem Maße - das Schlagwort dazu
 ist aufgeblasene Bilanz. Bei Geldschöpfung ändern sich immer beide 
 Seiten der Bilanz, daher fällt es in einer Bilanzpressekonferenz nicht 
 auf. Aber freies Erfinden von Kapital ist das nicht. Dafür gibt es ja
 eine Bilanz, um das zu verhindern. Lehmann hat seine Löcher übrigens 
 immer tageweise über die Bilanztermine drübergehoben, bis der Brocken 
 mit 600 Mrd US$ zu groß zum Verstecken wurde. Das ist aber auch nicht 
 das gesuchte Problem. 
 
 Wo ist dann das Problem?
 Die Geldschöpfung passiert in den einander konkurrierenden Banken nach 
 ihrem freien, unregulierten und unkontrollierten Willen. Manche nennen
 das Marktwirtschaft, aber das ist einfach nur Blödsinn. Niemand kann die
 Basis eines Austauschs ändern, ohne das Austauschsystem zu gefährden. 
 Und im Moment schöpft jede Bank wie sie gerade lustig ist. Und zwar so, 
 wie es ihnen - so glauben die Banken - am Besten nützt: Freudig in 
 Boomphasen und sehr zurückhaltend in Krisen. Obwohl man genau das 
 Umgekehrte machen müsste. Somit gilt das Fazit: Könnte die Zentralbank 
 auch die Giralgeldschöpfung kontrollieren, wäre das Problem vom Tisch.
 
 Und endlich habe ich ein medientaugliches Schlagwort dafür:
 Verstaatlicht das Geld, nicht die Banken!
 
 fra
 
 Weiterführendes: Einfach Vollgeld googeln.
 ___
 bagasch mailing list
 bagasch@lists.monochrom.at