spam auf smtp-ebene filtern

2006-10-19 Diskussionsfäden Bastian Venthur
Hi Liste,

Wie kann ich auf smtp-Ebene am effektivsten Mails rejecten ohne
Kollateralschäden zu erzeugen?

Ich habe von black/white- und greylisting gehört wobei greylisting
ziemlich effektiv zu sein scheint. An meiner Uni scheinen sie auch die
Absender der Mails zu überprüfen.

Was gibt es noch so? Gibt es irgendwo eine Auflistung der Möglichkeiten
mit allen Vor- und Nachteilen?

Wichtig ist mir wirklich dass keine guten Mails abgewiesen werden. Und
da ich bisher noch nicht an Exims Innereien herum gedoktort habe, sollte
die Lösung auch möglichst einfach sein.


Schöne Grüße,

Bastian

-- 
Bastian Venthur
http://venthur.de


-- 
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Re: spam auf smtp-ebene filtern

2006-10-19 Diskussionsfäden Paul Puschmann
On Thu, Oct 19, 2006 at 10:43:50AM +0200, Bastian Venthur wrote:
 Hi Liste,
 
 Wie kann ich auf smtp-Ebene am effektivsten Mails rejecten ohne
 Kollateralschäden zu erzeugen?
 
 Ich habe von black/white- und greylisting gehört wobei greylisting
 ziemlich effektiv zu sein scheint. An meiner Uni scheinen sie auch die
 Absender der Mails zu überprüfen.
 
 Was gibt es noch so? Gibt es irgendwo eine Auflistung der Möglichkeiten
 mit allen Vor- und Nachteilen?
 
 Wichtig ist mir wirklich dass keine guten Mails abgewiesen werden. Und
 da ich bisher noch nicht an Exims Innereien herum gedoktort habe, sollte
 die Lösung auch möglichst einfach sein.
 
Du kannst nach vielen verschiedenen Kriterien filtern. Ich nutze
Postfix, gehe aber mal davon aus, dass man diese Einstellungen auch in
exim einstellen kann.

Hier einfach mal ein Beispiel:

smtpd_recipient_restrictions =reject_invalid_hostname,
# Prüft ob der Hostname der Gegenstelle richtig geschrieben ist
reject_non_fqdn_sender,
# weist ungültige Sender-Adressen ab
reject_non_fqdn_recipient,
# weist ungültige Empfänger ab
reject_unknown_sender_domain,
# weist Mails von einer ungültigen (nicht vorhandenen) Domain ab
reject_unknown_recipient_domain,
# weist Mails an eine Domain (für die der Host nicht zuständig ist) ab
permit_mynetworks,
# erlaube Mails, die aus meinem Netzwerk (192.168.0.x) kommen 
reject_unauth_destination,
# verbietet offenes Relaying
check_recipient_access regexp:/etc/postfix/recipient_checks.regexp,
# ist ein regex, der nochmal die Form der E-Mail-Adresse checkt
check_recipient_access hash:/etc/postfix/recipient_checks,
# ist die manuelle Whitelist für Mails an abuse@, postmaster@ und Co.
check_helo_access hash:/etc/postfix/helo_checks,
# dient als manuelle Blacklist / Whitelist für die HELO-Kennungen
check_sender_access hash:/etc/postfix/sender_checks,
# dient als manuelle Blacklist / Whitelist für Absenderadressen und Domains
check_client_accesshash:/etc/postfix/client_checks,
check_sender_access hash:/etc/postfix/disallow_my_domains,
reject_unauth_pipelining,
reject_invalid_hostname,
reject_non_fqdn_hostname,
reject_rbl_client combined.njabl.org,
# verschiedene Blacklists
reject_rbl_client sbl-xbl.spamhaus.org,
reject_rbl_client opm.blitzed.org,
reject_rbl_client relays.ordb.org,
reject_rbl_client list.dsbl.org,
reject_rbl_client cbl.abuseat.org,
check_sender_access hash:/etc/postfix/rhsbl_sender_domain_exceptions,
# manuelle Whitelist für rfc-ignorant
reject_rhsbl_senderdsn.rfc-ignorant.org,
# Blacklist wg. rfc-Ignoranz
permit

Das mal so als kleine Auflistung einer Beispiel-Konfiguration, die
ziemlich dicht ist.

In den Blacklists liegt natürlich eine Gefahr: 
Kann eine Liste nicht erreicht werden (z.B. DNS-Probleme), so werden
die E-Mail nicht angenommen. Das passiert auf SMTP-Ebene.

Paul


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Re: spam auf smtp-ebene filtern

2006-10-19 Diskussionsfäden Andre Timmermann
Am Donnerstag, den 19.10.2006, 10:43 +0200 schrieb Bastian Venthur:

 Ich habe von black/white- und greylisting gehört wobei greylisting
 ziemlich effektiv zu sein scheint. An meiner Uni scheinen sie auch die
 Absender der Mails zu überprüfen.

Greylisting mag effektiv sein, jedoch wird hier ausgenutzt, das
vernünftige Mailserver ein zweites Mal die Zustellung probieren. Ich
persönlich finde das unschön, da hier ja quasi nur eine Lücke in den
Spamservern ausgenutzt wird. *IMHO ist es nur eine Frage der Zeit, bis
darauf reagiert wird. Zudem trifft es die armen Mailserver mit
Mehrarbeit, die gar nichts dafür können.

 Wichtig ist mir wirklich dass keine guten Mails abgewiesen werden. Und
 da ich bisher noch nicht an Exims Innereien herum gedoktort habe, sollte
 die Lösung auch möglichst einfach sein.

Abweisen geht sowieso nicht. Um festzustellen, ob es sich um Spam
handelt, muss man die Mail untersuchen, dafür muss man sie erstmal ins
System lassen. 

Wenn Du mit z.B. Spamassassin und Amavis die Mails prüfst und
gegebenenfalls entsorgst, richtest Du wohl am wenigsten
Kollateralschaden an. Ich hatte bis jetzt noch keine gute Mail, die
als Spam klassifiziert worden ist, abgesehen von ein paar Mails über
Mailinglisten wie FD.

Natürlich rutschen mal ein paar Spams durch, die Spammer werden ja auch
immer gewitzter, aber damit kann man leben.

Zudem kann man dann Mail mit einer gewissen Spampunktzahl gleich in
einen Spezialordner werfen: /dev/null Da ist viel Platz und man muss
sich nicht ärgern. Zusätzlich kann man ein Logfile anlegen, so dass man
im Zweifelsfall nachvollziehen kann, das was gelöscht wurde:

Auszug aus meinem Log:
-- 8 --
From [EMAIL PROTECTED]  Thu
Oct 19 08:59:28 2006
Subject:  Re: WideScreenTFT
Folder: Maildir/.debian_lists.german.2006.10_oct/new/1 5247
*** SPAM DELETED *** From [EMAIL PROTECTED]  Thu Oct 19 08:59:29 2006
Subject: *SPAM* Re: VIgAGRA Folder: /dev/null
-- 8 --

Ich bin ganz zufrieden mit meinem Setup.

Ein kleiner Hinweis noch, den man im Hinterkopf haben sollte:
Bitte denk daran, dass Spambekämpfung auch ein rechtliches Problem sein
kann, wenn Du einen Mailserver betreibst, der für andere zugänglich ist.
Du darfst ja nicht einfach fremde Mails wegwerfen. Das wäre so, als ob
der Postbote entscheidet, was er in Deinen Briefkasten wirft.
Bei solchen öffentlichen Servern darfst Du den Spam nur taggen, so dass
der Benutzer entscheiden Kann, ob es weg soll oder nicht.

Greetz,
Andre

-- 
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Re: spam auf smtp-ebene filtern

2006-10-19 Diskussionsfäden Matthias Haegele

Bastian Venthur schrieb:

Hi Liste,


Hallo Bastian!


Wie kann ich auf smtp-Ebene am effektivsten Mails rejecten ohne
Kollateralschäden zu erzeugen?


Hmm. Wenn du rejectest (was für ein Unwort), bleibt imho immer ein 
Restrisiko, evtl. wäre der Ansatz das über 
Filtersoftware/Antispamsoftware zu lösen der bessere? Oder Spam nur zu 
taggen und das den usern zu überlassen.
Grober Müll lässt sich auf smtp Ebene filtern, imho kann man aber 
nicht alles an Spam effektiv auf SMTP-Ebene erschlagen, es wird wohl 
immer etwas durchrutschen wenn man nicht auch legitime (evtl. 
schlecht konfigurierte) Mailserver ausgrenzen will ...



Ich habe von black/white- und greylisting gehört wobei greylisting
ziemlich effektiv zu sein scheint. An meiner Uni scheinen sie auch die
Absender der Mails zu überprüfen.


Noch (greylisting) ...


Was gibt es noch so? Gibt es irgendwo eine Auflistung der Möglichkeiten
mit allen Vor- und Nachteilen?


Es gibt ganz einfache Methoden wie Prüfen (Nichtverwendung) auf 
hostnamen, ipadresse, des (eigenen Servers), dies ist imho recht sicher 
und filtert bei mir so ca. 5% spam aus ...
Eine komplette Auflistung wäre mir nicht bekannt, musste das in 
Fragmenten zusammensuchen ...
Blacklists können ganz nützlich sein, aber immer auch ein Stück 
gefährlich ...



Wichtig ist mir wirklich dass keine guten Mails abgewiesen werden. Und
da ich bisher noch nicht an Exims Innereien herum gedoktort habe, sollte
die Lösung auch möglichst einfach sein.


Bei Posftfix gibt es einen Parameter warn_if_reject evtl. gibt es das 
auch bei exim,

ist ganz gut zum Testen ...


Schöne Grüße

Bastian


Grüsse
MH


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Re: spam auf smtp-ebene filtern

2006-10-19 Diskussionsfäden Matthias Haegele

Bastian Venthur schrieb:

Wie kann ich auf smtp-Ebene am effektivsten Mails rejecten ohne
Kollateralschäden zu erzeugen?



[...]


Wichtig ist mir wirklich dass keine guten Mails abgewiesen werden. Und
da ich bisher noch nicht an Exims Innereien herum gedoktort habe, sollte
die Lösung auch möglichst einfach sein.


wenn ich das richtig verstanden habe:
Unterschied Filterung Mail auf SMTP-Ebene Filterung mittels 
SA/amavisd-new ...:


Ein MTA kann nur relativ simpel prüfen ob eine Bedingung vorliegt 
oder nicht und aufgrund dieser Entscheidung/Vorgabe dann
eine Aktion wie reject ausführen, mittels SA ... kann man feiner 
granuliert vorgehen, es können dann z.B. mehrere Entscheidungen zu 
einer Score (X-Spam-Level) herangezogen werden die dann über das weitere 
Schicksal einer Mail entscheiden kann. (Reject/quarantine/Ausliefern mit 
Subject-rewrite usw.), dadurch lässt sich z.B. auch eine blacklist 
relativieren die u. U. eine Falschentscheidung getroffen hat/hätte (da 
der Score nicht unbedingt hoch genug zum Filtern ist), beim MTA ist 
diese Entscheidung meist recht hart, es gibt weniger kleine 
Schräubchen an denen man drehen könnte (allerdings werden auch weniger 
Ressourcen verschwendet) ...

(comments hierzu welcome)

btw:[Da nach einem Howto vorgegangen wurde gehe ich davon aus dass
keine langjährige Erfahrung mit Mailsystem/Anti-Spam vorhanden ist?]


Schöne Grüße,

Bastian


Grüsse  hth
MH


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Re: spam auf smtp-ebene filtern

2006-10-19 Diskussionsfäden Paul Puschmann
On Thu, Oct 19, 2006 at 11:12:41AM +0200, Andre Timmermann wrote:
 Am Donnerstag, den 19.10.2006, 10:43 +0200 schrieb Bastian Venthur:
 
  Ich habe von black/white- und greylisting gehört wobei greylisting
  ziemlich effektiv zu sein scheint. An meiner Uni scheinen sie auch die
  Absender der Mails zu überprüfen.
 
 Greylisting mag effektiv sein, jedoch wird hier ausgenutzt, das
 vernünftige Mailserver ein zweites Mal die Zustellung probieren. Ich
 persönlich finde das unschön, da hier ja quasi nur eine Lücke in den
 Spamservern ausgenutzt wird. *IMHO ist es nur eine Frage der Zeit, bis
 darauf reagiert wird. Zudem trifft es die armen Mailserver mit
 Mehrarbeit, die gar nichts dafür können.

Und nicht nur der gegnerische Mailserver hat mehr zu tun weil er die
Mail nochmal schicken muss, sondern deiner gleich mit dazu.
 
  Wichtig ist mir wirklich dass keine guten Mails abgewiesen werden. Und
  da ich bisher noch nicht an Exims Innereien herum gedoktort habe, sollte
  die Lösung auch möglichst einfach sein.
 
 Abweisen geht sowieso nicht. Um festzustellen, ob es sich um Spam
 handelt, muss man die Mail untersuchen, dafür muss man sie erstmal ins
 System lassen. 

1/2-flasch. Wenn eine Nachricht einen gültigen Absender und Empfänger
hat und sonst alles richtig macht (HELO und Co.), dann kannst du die
wriklich erst per Spamassassin und Co. untersuchen und ggf. filtern.

Du kannst allerdings viele Mails auf anderen Wegen ausschließen:
- die, die versuchen deinen Server als Relay zu missbrauchen
- mit Phantasie-Hostname
- mit Phantasie-Absenderdomain
- mit Phantasie-HELO
- HELOs mit deinem eigenen Mailserver als ID
- E-Mail-Absender, die von außen kommen, aber technisch nur von innen
- kommen könnten

Natürlich kannst du bei einer äußerst strikten Konfiguration auch mal
pech haben, so dass gewollte Mails nicht ankommen.
So habe ich dann mal kurz mitgeholfen den gegnerischen SMTP-Server
so zu konfigurieren, dass er sich mit vernünftigem HELO meldet (und
damit von unserem und anderen Mailservern besser akzeptiert wird).
 
 Wenn Du mit z.B. Spamassassin und Amavis die Mails prüfst und
 gegebenenfalls entsorgst, richtest Du wohl am wenigsten
 Kollateralschaden an. Ich hatte bis jetzt noch keine gute Mail, die
 als Spam klassifiziert worden ist, abgesehen von ein paar Mails über
 Mailinglisten wie FD.

 Natürlich rutschen mal ein paar Spams durch, die Spammer werden ja auch
 immer gewitzter, aber damit kann man leben.
 
 Zudem kann man dann Mail mit einer gewissen Spampunktzahl gleich in
 einen Spezialordner werfen: /dev/null Da ist viel Platz und man muss
 sich nicht ärgern. Zusätzlich kann man ein Logfile anlegen, so dass man
 im Zweifelsfall nachvollziehen kann, das was gelöscht wurde:
 
 Auszug aus meinem Log:
 -- 8 --
 From [EMAIL PROTECTED]  Thu
 Oct 19 08:59:28 2006
 Subject:  Re: WideScreenTFT
 Folder: Maildir/.debian_lists.german.2006.10_oct/new/1 5247
 *** SPAM DELETED *** From [EMAIL PROTECTED]  Thu Oct 19 08:59:29 2006
 Subject: *SPAM* Re: VIgAGRA Folder: /dev/null
 -- 8 --
 
 Ich bin ganz zufrieden mit meinem Setup.
 
 Ein kleiner Hinweis noch, den man im Hinterkopf haben sollte:
 Bitte denk daran, dass Spambekämpfung auch ein rechtliches Problem sein
 kann, wenn Du einen Mailserver betreibst, der für andere zugänglich ist.
 Du darfst ja nicht einfach fremde Mails wegwerfen. Das wäre so, als ob
 der Postbote entscheidet, was er in Deinen Briefkasten wirft.
 Bei solchen öffentlichen Servern darfst Du den Spam nur taggen, so dass
 der Benutzer entscheiden Kann, ob es weg soll oder nicht.
 
Right! Ich denke, dass das aber bei den absichtlichen
Täuschungsmanövern (gefälschte Absender  Co.) nicht zutirfft, oder?

Paul
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Re: spam auf smtp-ebene filtern

2006-10-19 Diskussionsfäden Peter Velan
am 2006-10-19 11:12 schrieb Andre Timmermann:
 Am Donnerstag, den 19.10.2006, 10:43 +0200 schrieb Bastian Venthur:
 Wichtig ist mir wirklich dass keine guten Mails abgewiesen werden. Und
 da ich bisher noch nicht an Exims Innereien herum gedoktort habe, sollte
 die Lösung auch möglichst einfach sein.
 
 Abweisen geht sowieso nicht. Um festzustellen, ob es sich um Spam
 handelt, muss man die Mail untersuchen, dafür muss man sie erstmal ins
 System lassen. 

Man kann eine schon geholte Mail abweisen: auf das schliessende
.crlf mit hau ab antworten.

HELO - ok
MAIL FROM -ok
RCPT TO - ok
DATA - ok
headers
body
.
   Mail ist jetzt komplett angekommen,
   wird durch den SA (ode was auch immer gejagt)
   und dann u.U. eben:
BÄTSCH hau ab, nix ok!

Ich selber mache das nicht so, sondern schiebe Werdächtige in einen
Quarantäne-Bereich.

 Wenn Du mit z.B. Spamassassin und Amavis die Mails prüfst und
 gegebenenfalls entsorgst, richtest Du wohl am wenigsten
 Kollateralschaden an. Ich hatte bis jetzt noch keine gute Mail, die
 als Spam klassifiziert worden ist, abgesehen von ein paar Mails über
 Mailinglisten wie FD.

ACK

 Ein kleiner Hinweis noch, den man im Hinterkopf haben sollte:
 Bitte denk daran, dass Spambekämpfung auch ein rechtliches Problem sein
 kann, wenn Du einen Mailserver betreibst, der für andere zugänglich ist.
 Du darfst ja nicht einfach fremde Mails wegwerfen. Das wäre so, als ob
 der Postbote entscheidet, was er in Deinen Briefkasten wirft.
 Bei solchen öffentlichen Servern darfst Du den Spam nur taggen, so dass
 der Benutzer entscheiden Kann, ob es weg soll oder nicht.

Ja, das ist wirklich wichtig.

Ciao,
Peter


-- 
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Re: spam auf smtp-ebene filtern

2006-10-19 Diskussionsfäden Jan Kohnert
-BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-
Hash: SHA1

Paul Puschmann schrieb:
 On Thu, Oct 19, 2006 at 11:12:41AM +0200, Andre Timmermann wrote:

 Zudem trifft es die armen Mailserver mit
 Mehrarbeit, die gar nichts dafür können.

 Und nicht nur der gegnerische Mailserver hat mehr zu tun weil er die
 Mail nochmal schicken muss, sondern deiner gleich mit dazu.

Mit einer vernuenftigen Whitelist, die man sich natuerlich erzeugen
sollte, kann dieser Mehraufwand innerhalb weniger Stunden/Tage/Wochen (je
nach Mailaufkommen und verschiedener Adsender) aber auf nahezu null
absinken.

Postgrey bietet z.B. spezielle Optionen dazu an, und legitime Mail landet
bei mir mittlerweile so gut wie nie in der Greylistingwarteschlage. Spam
dagegen sehr wohl, und was da dann durchkommt, wird mit Amavis erschlagen.
;)

MfG Jan

-BEGIN PGP SIGNATURE-
Version: GnuPG v1.4.5 (GNU/Linux)

iD8DBQFFN2yZZRp6KEAo/3oRAqPCAJ45DS1Pvdc8e4jfYk251SJ2ppOXFgCdH0iF
MRBXNFWLlv4ZTTXHtJHZp/A=
=SNSl
-END PGP SIGNATURE-


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Re: spam auf smtp-ebene filtern

2006-10-19 Diskussionsfäden Andre Timmermann
Am Donnerstag, den 19.10.2006, 11:42 +0200 schrieb Paul Puschmann:

 1/2-flasch. Wenn eine Nachricht einen gültigen Absender und Empfänger
 hat und sonst alles richtig macht (HELO und Co.), dann kannst du die
 wriklich erst per Spamassassin und Co. untersuchen und ggf. filtern.
 
 Du kannst allerdings viele Mails auf anderen Wegen ausschließen:
 - die, die versuchen deinen Server als Relay zu missbrauchen
 - mit Phantasie-Hostname
 - mit Phantasie-Absenderdomain
 - mit Phantasie-HELO
 - HELOs mit deinem eigenen Mailserver als ID
 - E-Mail-Absender, die von außen kommen, aber technisch nur von innen
 - kommen könnten

OK, das stimmt natürlich. Dafür benötigt man auch keine zusätzlichen
Werkzeuge, das ist Bestandteil einer (guten) Serverkonfiguration.

  Ein kleiner Hinweis noch, den man im Hinterkopf haben sollte:
  Bitte denk daran, dass Spambekämpfung auch ein rechtliches Problem sein
  kann, wenn Du einen Mailserver betreibst, der für andere zugänglich ist.
  Du darfst ja nicht einfach fremde Mails wegwerfen. Das wäre so, als ob
  der Postbote entscheidet, was er in Deinen Briefkasten wirft.
  Bei solchen öffentlichen Servern darfst Du den Spam nur taggen, so dass
  der Benutzer entscheiden Kann, ob es weg soll oder nicht.
  
 Right! Ich denke, dass das aber bei den absichtlichen
 Täuschungsmanövern (gefälschte Absender  Co.) nicht zutirfft, oder?

Hmm, das würde ich so nicht unterschreiben. Technisch betrachtet ist es
ja eine Nachricht, die zum Empfänger zugestellt werden soll. Dabei ist
ja unerheblich, wo das Ding herkommt.

In der Analogie zum Postboten hat er selbst ja auch nicht überprüft, wer
der Absender ist. Er dürfte so oder so nicht einzelne Briefe
unterdrücken.

Ich denke die ganze Sache ist mehr oder weniger Grauzone. Bei einem
(halb)öffentlichen Mailserver sollte man sich nicht auf zu dünnes Eis
begeben. Ich wollte auch nur darauf hinweisen, dass einen dieser Punkt
unter Umständen kalt erwischen kann. Wenn ich mich recht erinnere, ist
die Höchststrafe laut Postgesetz bei 5 Jahren angesiedelt. Somit stehen
Mailadministratoren in Firmen mitunter mit einem Bein im Knast
(übertrieben gesagt ;)

Greetz,
Andre


-- 
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Re: spam auf smtp-ebene filtern

2006-10-19 Diskussionsfäden Paul Puschmann
On Thu, Oct 19, 2006 at 03:22:44PM +0200, Andre Timmermann wrote:
 Am Donnerstag, den 19.10.2006, 11:42 +0200 schrieb Paul Puschmann:
 
  1/2-flasch. Wenn eine Nachricht einen gültigen Absender und Empfänger
  hat und sonst alles richtig macht (HELO und Co.), dann kannst du die
  wriklich erst per Spamassassin und Co. untersuchen und ggf. filtern.
  
  Du kannst allerdings viele Mails auf anderen Wegen ausschließen:
  - die, die versuchen deinen Server als Relay zu missbrauchen
  - mit Phantasie-Hostname
  - mit Phantasie-Absenderdomain
  - mit Phantasie-HELO
  - HELOs mit deinem eigenen Mailserver als ID
  - E-Mail-Absender, die von außen kommen, aber technisch nur von innen
  - kommen könnten
 
 OK, das stimmt natürlich. Dafür benötigt man auch keine zusätzlichen
 Werkzeuge, das ist Bestandteil einer (guten) Serverkonfiguration.
 
   Ein kleiner Hinweis noch, den man im Hinterkopf haben sollte:
   Bitte denk daran, dass Spambekämpfung auch ein rechtliches Problem sein
   kann, wenn Du einen Mailserver betreibst, der für andere zugänglich ist.
   Du darfst ja nicht einfach fremde Mails wegwerfen. Das wäre so, als ob
   der Postbote entscheidet, was er in Deinen Briefkasten wirft.
   Bei solchen öffentlichen Servern darfst Du den Spam nur taggen, so dass
   der Benutzer entscheiden Kann, ob es weg soll oder nicht.
   
  Right! Ich denke, dass das aber bei den absichtlichen
  Täuschungsmanövern (gefälschte Absender  Co.) nicht zutirfft, oder?
 
 Hmm, das würde ich so nicht unterschreiben. Technisch betrachtet ist es
 ja eine Nachricht, die zum Empfänger zugestellt werden soll. Dabei ist
 ja unerheblich, wo das Ding herkommt.
 
 In der Analogie zum Postboten hat er selbst ja auch nicht überprüft, wer
 der Absender ist. Er dürfte so oder so nicht einzelne Briefe
 unterdrücken.
 
 Ich denke die ganze Sache ist mehr oder weniger Grauzone. Bei einem
 (halb)öffentlichen Mailserver sollte man sich nicht auf zu dünnes Eis
 begeben. Ich wollte auch nur darauf hinweisen, dass einen dieser Punkt
 unter Umständen kalt erwischen kann. Wenn ich mich recht erinnere, ist
 die Höchststrafe laut Postgesetz bei 5 Jahren angesiedelt. Somit stehen
 Mailadministratoren in Firmen mitunter mit einem Bein im Knast
 (übertrieben gesagt ;)

Bei uns ist die private Nutzung generell untersagt.
Daher sind alle E-Mails geschäftlich.
Die Grauzone wird also heller...

Aber da dies von der Betriebsleitung so abgesegnet ist, bin ich
lediglich derjenige, der die Server beaufsichtigt ;)

Paul 


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Re: spam auf smtp-ebene filtern

2006-10-19 Diskussionsfäden Udo Mueller
Hallo Bastian,

* Bastian Venthur schrieb [19-10-06 10:43]:
 
 Wie kann ich auf smtp-Ebene am effektivsten Mails rejecten ohne
 Kollateralschäden zu erzeugen?

Checke sowohl Mail als auch Versender.

Postfix beherrscht z.B. Header-Checks und kann auch mit Amavis
zusammengeschaltet werden.

Ich habe in meinem Postfix-Server die folgenden Regeln gesetzt:

smtpd_recipient_restrictions =  permit_sasl_authenticated, 
permit_mynetworks, 
reject_invalid_hostname, 
reject_non_fqdn_hostname, 
reject_non_fqdn_sender, 
reject_non_fqdn_recipient, 
reject_unknown_sender_domain, 
reject_unknown_recipient_domain, 
reject_unverified_recipient, 
reject_unauth_pipelining, 
reject_unauth_destination

smtpd_client_restrictions = permit_mynetworks, 
permit_sasl_authenticated, 
reject_rbl_client opm.blitzed.org, 
reject_rbl_client relays.ordb.org, 
reject_rbl_client list.dsbl.org, 
reject_rbl_client sbl.spamhaus.org, 
reject_rbl_client cbl.abuseat.org, 
reject_rbl_client dul.dnsbl.sorbs.net, 
reject_rbl_client blackholes.mail-abuse.org, 
reject_rbl_client dialups.mail-abuse.org

Das mag für manche etwas streng wirken, aber die Zahlen belehren
mich eines besseren:

Ergebnis der letzten 4 Wochen:

Sent:   9085
Received:  14849
Rejected:  78702
Viruses: 154
Spam:   2187

Die Rejected sind nur auf die o.a. Einstellungen zurück zu führen.
Für Viren und Spam zeichnet sich Amavis verantwortlich.

 Ich habe von black/white- und greylisting gehört wobei greylisting
 ziemlich effektiv zu sein scheint. An meiner Uni scheinen sie auch die
 Absender der Mails zu überprüfen.

Hab ich auch schon laufen gehabt, aber der Vorteil war sehr gering.
Ich empfand nur Nachteile, wenn man dringend mal selber auf ne Email
gewartet hat.

Ausserdem werden sich die Spamversender auch darauf bald einstellen
und ihren Bots eine Queue verpassen.

 Wichtig ist mir wirklich dass keine guten Mails abgewiesen werden. Und
 da ich bisher noch nicht an Exims Innereien herum gedoktort habe, sollte
 die Lösung auch möglichst einfach sein.

Da kommt es wohl auf die Definition guter Mails an. Meine
beinhaltet, dass gute Mail diejenigen sind, die u.a. nicht von
Dial-Up-Ips gesendet werden. Sie müssen also einen offiziellen Emailserver
durchlaufen, um von mir akzeptiert zu werden.

Ausserdem vetraue ich sehr auf die Arbeit anderer, in dem ich gegen
die RBL Listen prüfe. Das kann natürlich auch ins Auge gehen, wenn
die anderen Ihre Arbeit nicht vernünftig und gewissenhaft machen.

Mit freundlichen Grüßen

Udo Müller

-- 
ComputerService Udo Müller  Tel.: 0441-36167578
Schöllkrautweg 16   Fax.: 0441-36167579
26131 Oldenburg   [EMAIL PROTECTED] Mobil: 0162-4365411


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