Am 05.09.19 um 13:51 schrieb Heiko Schlittermann:
Thomas Güttler (Do 05 Sep 2019 13:01:36 CEST):
Es ist für mich binär: Es war erfolgreich (keine Warnungen) oder es war nicht
erfolgreich,
dann gibt es (neben der Fehlermeldung) keinen Output (du nennst es
Betriebsdaten).
http hat sich durchgesetzt. Da gibt es klare return-codes. Wenn man eine 200
bekommt, dann passt
es und ich kann die Nutzdaten verarbeiten. Wenn ich zB eine 404 bekomme,
dann weiß ich, dass in den Daten nur eine Fehlermeldung steht, also keine
Betriebs/Nutzdaten.
Das verstehe ich jetzt nicht. Command Line Applications haben eine klare
Konvention, was Return Codes angeht. Und es liegt an Dir, Daten, die auf
STDOUT erscheinen, zu ignorieren und Daten auf STDERR dann als
beschreibende Details zum Fehler zu verstehen.
Meine Meinung: Ein Ausgabekanal würde das deutlich einfacher machen. Es ist mir
aber klar, dass das sich niemals nie mehr ändern wird. Ähnliche wie die
Zeichenketten-
terminieriung mit \0 in der Programmiersprache C. In meinem Kontext gibt
es viel mehr http-Aufrufe als Aufrufe von Subprozessen deren stdout/stderr man
auswertet.
Und es ist gut, daß diese Dinge nicht jeder selbst implementieren muss,
sondern daß genau dafür die Shell da ist, die unerwünschte und nicht
unterdrückbare Betriebsausgaben nach /dev/null schickt.
Linux und Shell sind zwei getrennte Dinge. Dank systemd ist es gar nicht so
unvorstellbar
einen Server zu betreiben auf der gar keine Shell installiert ist. Fände ich
cool.
Also ich verstehe das Problem noch nicht. Die Unix-Idee mit der Shell
gibt mir die Flexibilität und schränkt mich nicht ein.
Wenn man einen Subprozess hat und nur einen Kanal hat, dann kann man einfach
mit read()
lesen und warten bis alles da ist.
Bei zwei Kanälen klappt das eben nicht. Da muss man dann mit select oder
sonstigen async-io
Spaß arbeiten. Alles machbar, aber deutlich mehr Aufwand.
Das ist etwa wie "Shell vs Programmiersprache". Bei der Shell gibt es eine
Warnung auf stderr
und dann wird lustig die nächste Zeile ausgewertet. Da werde ich zum Autist. So
kann
Shell *ist* Programmiersprache.
Was Du mit nächste Zeile meinst, weiß ich jetzt nicht, ob im Script oder
bei der Verarbeitung der Daten. Die Shell¹ kennt „set -e“. Sehr nützlich.
ich keine zuverlässigen Produkte erstellen. Die Shell wird bei mir nur noch
interaktiv verwendet.
Wichtiger sind aber automatisierte Tests. Wenn es davon genug gibt, dann ist es
eigentlich egal
wie die Implementierung arbeitet.
Ob zuverlässig oder nicht, hängt sicher von der Aufgabenstellung ab. Ich
denke, für Dein Eingangsproblem ist die Shell zuverlässig genug :)
Und ich erkenne nicht, wie diese zwei Ausgabekanäle Deine automatisierte
Auswertung erschweren - im Gegenteil, sie wird vereinfacht, weil Du eben
Betriebsdaten (die Du vielleicht nicht unterdrücken kannst) von anderen
Daten trennt.
# C
errno = 0; // to be safe
int d = get_delta();// how to declare failure?
if (errno) perror("delta")
# Perl
$d = get_delta(); # return undef on failure, details in $@
if (not defined $d) {
die $@
};
# Go
d, err := get_delta() // return err != nil on error
if err != nil {
fmt.Fatal(err)
}
Du schlägst gerade etwas vor, was dem von „C“ entspricht. (Nicht falsch
verstehen, ich finde „C“ eine super Sprache, sollte jeder lernen, der
was mit Programmieren tut.)
In meinem Kontext werden bei Fehlern in der Regel Exceptions geworfen.
Das „die()“ im Perl Beispiel kann wie eine Exception behandelt werden.
In Go könnte man statt fmt.Fatal() mit panic() arbeiten, aber man hat da
eine etwas andere Einstellung zu Fehlern. Nur die wirklichen „this
should not happen“ sollten eine Panic erzeugen, andere sollten als
diskreter Fehler an den Aufrufer zurückgeliefert werden. Aber das ist
eine andere Baustelle als Dein Eingangsproblem, denke ich.
Ja, das stimmt.
Gruß,
Thomas
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Heiko
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Thomas Guettler http://www.thomas-guettler.de/
I am looking for feedback: https://github.com/guettli/programming-guidelines