[rohrpost] Programm Literaturwerkstatt Berlin Januar/Februar 2008

2008-01-04 Diskussionsfäden Boris Nitzsche
Programm Literaturwerkstatt Berlin Januar/Februar 2008

 

Do 17.1.  20:00

Prosa an Posaune. Wolkenflug und Schwanenschicksal

Mit Gerd-Peter Eigner (Schriftsteller, Berlin), Conny Bauer (Jazzposaunist, 
Berlin)

 

Gerd-Peter Eigner liest eigene Prosa, Conny Bauer spielt eigene Musik: Zwei 
Meister ihres Faches wagen eine gemeinsame Text-Komposition. 

Gerd-Peter Eigner (*1942) hat neben zahlreichen Hörspielen und Essaybänden vier 
Romane veröffentlicht. Im August 2008 erscheint sein neuer Roman „Die 
italienische Begeisterung“ bei Kiepenheuer  Witsch. Ausgewählt für die 
Zusammenarbeit mit Conny Bauer hat er Auszüge aus „Golli“ (1978) und „Mitten 
entzwei“ (1986). Von Wolkenflügen, die den Himmel zur aufregenden Landschaft 
machen, ist die Rede, und von zwei Schwänen, die sich ineinander verbeißen und 
zu einem werden. Figuren kommen zu Wort, die im wahrsten Sinne des Wortes 
körperlich oder geistig gebrochen sind. Ihr Blick auf die Welt ist 
außer­ordentlich. Eigners Texte sind im hohen Grade musikalisch. Die Kritik 
nennt sie komplex. Ihre sprachliche Brillanz, ihre verzwickte Struktur fallen 
auf und aus dem Rahmen des Gängigen. 

Conny Bauer (*1943) ist seit Anfang der siebziger Jahre als Posaunist in der 
Jazz- und freien Improvisationsszene zu Hause. Immer wieder neu schaut er über 
die Grenzen seiner Musik hinaus – gerade auch in Konzertlesungen. 

 

 

Di 22.1. 20 Uhr

Übersetzer packen aus: 
Wojciech Kuczok stereophon

Mit Gabriele Leupold und Dorota Stroinska 

Moderation: Olga Radetzkaja

 

Was entsteht, wenn zwei Übersetzerinnen mit zwei Muttersprachen – in diesem 
Falle Deutsch und Polnisch – gemeinsam an einem Text arbeiten: ein 
Stoßmichziehdich? Oder eine Übersetzung, die alle Möglichkeiten beider Sprachen 
nutzt? Sind sprachübergreifende Übersetzertandems nur eine praktische, bequeme 
Form der Zusammenarbeit oder erreicht die Übersetzungskunst damit eine neue 
Stufe? 

Wojciech Kuczok (*1972), Star der jungen polnischen Literatur, erhielt für 
seinen ersten Roman „Gnój“ 2004 den NIKE, den bedeutendsten polnischen 
Literaturpreis. Gabriele Leupold und Dorota Stroinska lesen aus ihrer ebenso 
preisverdächtigen Übersetzung dieses zugleich lakonischen und 
sprachspielerischen Romans („Dreckskerl“, Suhrkamp 2007) und berichten von der 
laufenden Arbeit an Kuczoks Essayband „Höllisches Kino“. 

Gabriele Leupold (*1954) übersetzt vor allem aus dem Russischen (u.a. Andrej 
Belyj, Vladimir Sorokin, Warlam Schalamow) und ist daneben auch als 
Moderatorin, Autorin und Herausgeberin tätig. 2003 erhielt sie für ihre 
Neuübersetzung von Belyjs „Petersburg“ den Celan-Preis.  

Dorota Stroinska (*1965) übersetzt vor allem aus dem Deutschen ins Polnische 
(u.a. Karl Jaspers, Friedrich Nietzsche, Lutz Seiler, Undine Gruenter). 1998 
bekam sie den Übersetzerpreis des polnischen Übersetzerverbandes.

Eine Veranstaltung der Berliner Literaturübersetzer in Zusammenarbeit mit der 
Literaturwerkstatt Berlin.

 

 

Do 24.1. 20:00

Verlagskulturen 6: 
Verlag Das Wunderhorn

In Lesung und Gespräch: Michael Braun (Literaturkritiker und Autor, 
Heidelberg), Michael Buselmeier (Autor, Heidelberg), Manfred Metzner (Verleger, 
Heidelberg)  

Moderation: Ursula März (Literaturkritikerin, Berlin)

 

Die Diskussion um Verlage, Verleger und Verlagspolitik verdrängt die 
Literaturkritik aus den Feuilletons. In der Reihe „Verlagskulturen“ stellt die 
Literaturwerkstatt Berlin Verlage vor, die das literarische Leben wesentlich 
mitbestimmen und entgegen landläufigen Entwicklungen den Verleger im 
klassischen Sinne, als Programmmacher, Risikoträger und Partner der Autoren, an 
der Spitze haben

1978 haben Manfred Metzner, Angelika Andruchowicz und Hans Thill den Verlag Das 
Wunderhorn gegründet, der – das Wunderhorn lässt es ahnen – sich Poesie und 
Kunst auf die frankophon eingefärbte Fahne geschrieben hat. Fotografiebände 
stehen neben (zweisprachigen!) Gedichtbänden wie den VERSschmuggel-Anthologien 
der Literaturwerkstatt Berlin, Kunst­kataloge dicht an Prosa. Und es sind – wie 
bei der „Poesie der Nachbarn“ und „Die Reise nach Plovdiv“ – Reihen und größere 
Projekte, die das Profil des Verlages prägen. Michael Braun und Michael 
Buselmeier sind dem Verlag als Autoren und Herausgeber seit langem verbunden 
und stellen gemeinsam mit dem Verleger das Wunderhorn vor.

Manfred Metzner ist nicht nur engagierter Verleger, er ist auch Vorsitzender 
der Kurt-Wolff-Stiftung, die zur Förderung einer vielfältigen Verlags- und 
Literaturszene angetreten ist. Auch darüber wird zu reden sein.

 

 

Mi 30.1. 20:00 

Debütantenball. 
Die besten Lyrikdebüts 2007

Es lesen: Nora Bossong (Berlin), Ann Cotten (Berlin), Beatrix Neiss 
(Kaltenleutgeben) und Christian Schloyer (Nürnberg)  

Moderation: Richard Kämmerlings (Literaturkritiker, Frankfurt am Main), mit 
Sabine Scho (Autorin, Sao Paulo und Berlin) und Heiko Strunk 
(Literaturwerkstatt Berlin) 

 

Poesie ist im Kommen. Weit über 20 Lyrikdebüts sind 2007 erschienen, so viele 

[rohrpost] Auf dem Suche nach einer alternativen Ökonomie

2008-01-04 Diskussionsfäden Janus von Abaton
Die Frage wäre doch, auf welche Bereiche man die Modelle übertragen könnte . 
O.k. Wikipedia, klar... wir haben mal versucht das auf Videoproduktion zu 
übertragen. 

http://www.formatlabor.net/blog/?p=45

...sind die Zeiten eigenlich vorbei, wo auf Rohrpost tatsächlich über Dinge 
diskutiert wurde?

jANUS



 Original-Nachricht 
 Datum: Tue, 1 Jan 2008 16:05:06 +0100 (CET)
 Von: Sophia Nabokov [EMAIL PROTECTED]
 An: Till Nikolaus von Heiseler [EMAIL PROTECTED], rohrpost 
 rohrpost@mikrolisten.de
 Betreff: RE: [rohrpost] Volker Grassmuck erklärt zum Jahreswechsel was Freie 
 Software ist...

 Lieber Till,
 hier schicke ich dir den korrigierten Text für den Blogartikel (
 http://www.formatlabor.net/blog/?p=208 ) und auch über Rohrpost; -- vielleicht
 will ja jemand mitdiskutieren. Ich hoffe, dass ich die Sache richtig
 verstanden habe und es im Text nicht mehr so viele Tippfehler gibt. Und ich 
 hoffe
 auch, dass es dir nix ausmacht, dass ich ihn hier poste. 
 
 Sophia
 
 Hier der Text: 
 
 Die Geschichte der Freien Software ist nicht nur die Geschichte eines nie
 da gewesenen Produktes, eines Produktes, das einerseits immateriell ist
 (wie alle digitalen Daten) und anderseits produktiv wie andere
 Produktionsmittel auch (wie etwa Fabriken und Maschinen), sondern die 
 Geschichte der
 Freien Software erzählt das Wachsen einer alternativen Ökonomie, in der Arbeit
 nicht mehr bezahlt wird und Leistungen nichts mehr kosten. Die
 Arbeitsstrukturen in denen Freie Software geschrieben (produziert) wird, sind
 prinzipiell offen. Prinzipiell im zweifachen Sinne a) im Sinne der der 
 Definition
 und des Prinzips - Freie Software zeichnet sich dadurch aus, eben nicht in
 einem geschlossenen Unternehmenszusammenhang produziert zu werden und b) im
 Sinne der Einschränkung, denn tatsächlich teilnehmen kann nur der, der es
 vermag zum Autor Freier Software zu werden und eine entsprechende
 Qualifikation mitbringt. Wenn wir die Produktionsstrukturen Freier Software
 modellhaft begreifen und
  also nach ihrer Übertragbarkeit auf andere Arbeits- und
 Produktionsstruktur fragen, erscheint es sinnvoll, zunächst die 
 Besonderheiten der Freien
 Software zu beschreiben.
  1. Historische Wurzeln. Computerprogramme haben womöglich zwei Wurzeln.
 Die eine liegt in der kostenlosen Beigabe der Software zu einer Hardware
 und die andere liegt in der Universität. Die Universität ist ein
 privilegierter Ort, zu vergleichen mit dem antiken Staatstheater. Ein Ort, 
 der für
 die Wissensproduktion der Gemeinschaft so wichtig erscheint, dass man ihn
 gemeinschaftlich über Steuern finanziert.
  2. Globalität. Die Zusammenarbeit an Freier Software ist grundsätzlich
 nicht örtlich gebunden, sondern kann über das Internet geschehen. Sie ist
 nicht lokal gebunden.
  3. Anerkennungsökonomie. Die Community ist gut vernetzt und das
 Bedürfnis der Anerkennung besteht vor allem in der Peer-to-Peer-Gruppe. Die
 Anerkennung der Peer-to-Peer Gruppe ist nicht käuflich. Den anderen
 Gesellschaftsmitglieder ist die Wertschätzung der eigentlichen 
 Programmierarbeit
 weitgehend verschlossen (denn Sie können den Code nicht lesen und
 beispielsweise eine elegante Lösung nicht von einer weniger eleganten 
 unterscheiden).
  4. Inmaterialität. Es handelt sich um ein digitales Produkt d.h. um ein
 Produkt, das prinzipiell kostenlos distribuiert werden kann. Wird ein Brot
 gebrochen und verteilt, bekommt jeder nur einen Teil. Die digitale
 Information dagegen wird durch Teilung nicht weniger. Unter diesem Aspekt 
 ähnelt
 Software allen Formen von Information und Wissensformen, die sich von ihren
 materiellen Trägern emanzipieren können.
  5. Kopplung von Lese- und Schreibkompetenz. Für Programmierer ist ein
 Code, wenn er offen ist, lesbar. Gegenüber ihren Konsumenten verhält sich
 Software dagegen eher wie audio-visuelle Formate (Kinofilme, TV-Format) zu
 deren Konsumenten: Sie ist ausschließlich ausführbar. Dies entspricht der
 Lesbarkeit (dem Sehen und Verstehen) etwa von Filmen. Der Konsument von
 Filmen und TV besitzt in der Regel eine Lese- , aber keine Schreibkompetenz.
 Auf der Seite der Programmierer verhält sich Freie Software wie Schrift;
 denn bei Schrift schließt Lesefähigkeit in der Regel die Fähigkeit zu
 Schreiben ein.
  ***
  Die Produktionsstrukturen der Freien Software verweisen auf eine Welt, in
 der Arbeit und Konsum neuen Regeln gehorchen, eine Welt, in der die
 Lebensberechtigung von Geldarbeit abgekoppelt ist (vgl. hierzu Konzepte des
 bedingungslosen Grundeinkommens) und in der deshalb nicht für den Bedarf,
 sondern für Bedürfnisse produziert werden. (Zur Unterscheidung von Bedürfnis
 und Bedarf)
 
 
 Till Nikolaus von Heiseler [EMAIL PROTECTED] schrieb:
 Volker Grassmuck erklärt zum Jahreswechsel was Freie Software ist..
 Sein Buch Freie Software gibt es zum kostenlosen Download :::
 
 http://www.formatlabor.net/blog
 
 Happy New Year!
 das formatlaborteam
 
 _
 

[rohrpost] p l a y t i m e

2008-01-04 Diskussionsfäden artist series


sprechen wir weder von axiomen noch von prinzipien noch von thesen. es
handelt sich einfach und im strengen etymologischen sinn um aphorismen,
um abgrenzungen – grenzen, zwischen welchen die wahrheit stets sich
wiederfindet, wovon man auch ausgehe [ferdinand de saussure]


p l a y t i m e

http://subjektivation.de/tothehappyfew.mov
http://subjektivation.de/raushole.mov
http://subjektivation.de/leisler-kiep.mov
...


...  click http://subjektivation.de for rohrpost* series


subjektivation | http://subjektivation.de/

archiv fuer kontemplative bewegtbilddokumentation
frankfurt am main

quicktime required | copyright control

alle filme duerfen kopiert und verwendet werden



* featuring achim szepanski
adelheid schulz
adrian belew
adriana viboh   
alexander karschnia 
alois jakoby
andrea förster
andrea kromann
andreas hofmann 
anette schröter 
angie kanzler
anika smilli plöderl
anja freund 
anke kerschgens
anke schleper
anla courtis
anna balint
anne imhof  
anna-karina korn
anton franz 
astrid köpfler
barbara schleicher
beate zurwehme
bela emerson
birgit zmrhal   
björn lange 
boris bornheim  
carl merlet 
carsten langmann
cathi franz 
chris roesing
christian josenhans 
christian kissner   
christian schroeder
christiane stäbler
christoph korn
claudius frankewitz 
conni maly
dan flavin
daniel birnbaum
daniela keiling 
diane khalik
dirk reheis
edward germain  
egon eiermann
ekkehard ehlers
eva bayer   
florian cramer
frank stupp 
frederik alex lange 
geert lovink
graeme revell
gregor knüppel  
guido braun
heike meister
heike schleper  
ilka diehl
ines streu
jens heeren 
isil tarkan 
jan-paul grüner
jim thirlwell
joachim kluge
jochen tesche   
jörg eberle
jorgen sparwasser
karl korn
kathrin brunner 
kathrin müller  
katja rumpel
katja schuchhardt
keith leblanc
keith moon
kerstin lutz
klaus bossert   
kolja sulimma
laiki kostis
lars kerschbaum
lasse-marc riek
luca neuperti   
lucas abela
manfred peckl
manu weissel
manuel bonik
marc behrens
marcel bittoun
marianne braig
marina grzinic
marion müller
marion wolf 
mark stewart
martin kippenberger
martin wagner
martina blank
martina sehring 
matheo burioni  
mathilda josenhans
matthias morgenstern
matthias schwarze
matthias weller 
mirek macke
misa ellenberg
norman westberg
oliver augst
patrick bayer
pauline keiling 
peter christopherson
peter kremeier
peter sachs
peter weiss
philipp jacks
philipp sturm
pierre van kerkvoorde   
regine paul 
reinhard roy
rene hartmann
robert sachs
rocky balboa
ruben frederik
sascha büttner
sascha sulimma
sibylle schremp 
simon schaefer
skip mcdonald
small dogs army
sören neuperti
stefan beck 
steffi franz
stella friedrichs
susanne koch
sven herder 
sylke rudolph
tanja runk
terry bozio
thea konstantinidis
theo alexander goodman
thomas draschan
thomas orban
thorsten zorsch
till nikolaus von heiseler
till stepping
tilman baumgärtel
tim wiengarten
toni resic  
ulf soltau
uwe horstkötter 
verena dörrpflaum   
zampa di leone
zoe stupp   



---

rohrpost (est. 1998)
-- 
rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze
Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost 
http://post.openoffice.de/pipermail/rohrpost/
Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de/cgi-bin/mailman/listinfo/rohrpost/

Re: [rohrpost] Auf dem Suche n ach einer alternativen Ökonomie

2008-01-04 Diskussionsfäden Till Nikolaus von Heiseler
Ja, ich glaube das eben ist das Problem: Alles ist Möglich = Nichts passiert.

Das ist sozusagen der Denkfehler aller Techniker. Man muss Regeln
festlegen und man muss garantieren, das wenn die Regeln eingehalten
werden, es verwertbare Resultate gibt. Und dann kann natürlich jeder
andere Regeln vorschlagen, muss nur eben dann auch garantieren, das
was rauskommt.

Das kann man ganz schön in der Zusammenarbeit in Wikis erleben.
(((Vielleicht diskutieren wir erst mal über Zusammenarbeit generell
und kommen später auf Videoproduktionen zurück.)))

Wenn ich für meine Studenten ein Wiki hinstelle und ein paar Texte
ablege und sage, jeder kann überall schreiben, schreiben in 4
Seminaren mit jeweils ca. 25 - 30 Personen KEINER. Nun haben wir es
immerhin geschafft eine Plattform aufzubauen, auf der tatsächlich
Leute (mehrere Universitäten) arbeiten, da werden
DFG-Forschungsanträge entwickelt und Tagungen werden in Videoform
abgelegt. Alles ist offen.


Da ist ja nun Medientheatraliker bin, zitieren ich aus einem Chat mit
Pit Schultz

Chat Pit Schulz - tnvh
   23. Okt. 2007

-++-
M E D I E N T H E A T E R
   [Vorhang auf!]
 -++-


Pit: wer macht den wiki-gärtner bei euch?

15:29 till.n.v.heiseler: Die Gärtnerei ist Regelorientiert, ich habe
die Gene in Form von Spielregeln geschrieben und alles läuft nach
unseren Vorgaben, die so ein bisschen kategorisch vorgetragen wurden
um allen ein bisschen halt zu geben und das Gefühl, dass wir wissen
wovon wir sprechen.
Es gibt 5 Makrobereiche, die nach unterschiedlichen Regeln gestaltet werden.
1. Digital Classroom = Akademischer Lehrer sagt, wie's läuft.
2. keshma case = Projekte in jeweils eigenen Namespaces.
3. Media archives = Vorträge, offen aber bitte nix ändern.
4. Von uns Open Wiki = no rules
5. reseach = Metareflexion des Gesamtprojektes offen für alle beteiligten.

Pit: sehr interessant. guck mal:
http://meta.wikimedia.org/wiki/Using_the_python_wikipediabot

15:35 till.n.v.heiseler: class room läuft gut. Die Projekte übersehe
ich nicht alle, aber sie stören sich zumindest nicht. Wird viel
gearbeitet. media achives habe ich vorträge hochgeladen und so.
Benutze ich auch wenn ich Seminare gebe. Die Seite von Wolfgang Ernst
ist da probeweise ausgearbeitet. Können auch die Studenten benutzen.
und research habe ich mal ein glossar versucht, habe dann in unseren
block übertragen (www.formatlabor.net/blog) aber noch nicht sichtbar
gemacht. Werde das alles jetzt noch mal aus dem block in unser
formatlabor-wiki holen. Für die Publikation. Die kommt nun endlich im
Frühling bei Kadmos (und heißt Medientheater).

15:36 Pit: toll  das waere mal ein thema fuer einen workshop bei
newthinking 15:37 stellst du das modell andernorts mal vor?

till.n.v.heiseler: ja. nur leider weiß ich nicht wirklich, warum es
nun funktioniert und davor nicht. Ich kann zwar erklären was ich
gemacht habe. Aber warum das nun besser geht, weiß ich nicht.
Impressionmanagment? Die Pointe ist, das im Open Wiki, wo es keine
Regeln gibt, NIEMAND GESCHRIEBEN HAT.



Am 04.01.08 schrieb Mirko Fichtner [EMAIL PROTECTED]:
 Ich habe vor zwei Jahren mal ein solches Projekt angefangen, Open Movie,
 ein collorabatives Drehbuch, das dann von einzelne Szenen von einzelnen
 Teams bearbeitet werden sollten - so das ein Patchworkfilm entsteht.
 Allerdings waren viele Sachen in 3D geplant, wobei alle Modelle dann
 jedem zur Verfügung stehen. Auch kann jeder sein eigenen Schnitt machen
 bei Lust und Laune.
 Würde so etwas funktionieren können?

 Viele Grüße
 macro


 Janus von Abaton schrieb:
  Die Frage wäre doch, auf welche Bereiche man die Modelle übertragen könnte 
  . O.k. Wikipedia, klar... wir haben mal versucht das auf Videoproduktion zu 
  übertragen.
 
  http://www.formatlabor.net/blog/?p=45
 
  ...sind die Zeiten eigenlich vorbei, wo auf Rohrpost tatsächlich über Dinge 
  diskutiert wurde?
 
  jANUS
 
 
 
   Original-Nachricht 
 
  Datum: Tue, 1 Jan 2008 16:05:06 +0100 (CET)
  Von: Sophia Nabokov [EMAIL PROTECTED]
  An: Till Nikolaus von Heiseler [EMAIL PROTECTED], rohrpost 
  rohrpost@mikrolisten.de
  Betreff: RE: [rohrpost] Volker Grassmuck erklärt zum Jahreswechsel was 
  Freie Software ist...
 
 
 
  Lieber Till,
  hier schicke ich dir den korrigierten Text für den Blogartikel (
  http://www.formatlabor.net/blog/?p=208 ) und auch über Rohrpost; -- 
  vielleicht
  will ja jemand mitdiskutieren. Ich hoffe, dass ich die Sache richtig
  verstanden habe und es im Text nicht mehr so viele Tippfehler gibt. Und 
  ich hoffe
  auch, dass es dir nix ausmacht, dass ich ihn hier poste.
 
  Sophia
 
  Hier der Text:
 
  Die Geschichte der Freien Software ist nicht nur die Geschichte eines nie
  da gewesenen Produktes, eines Produktes, das einerseits immateriell ist
  (wie alle digitalen Daten) und anderseits produktiv wie andere
  Produktionsmittel auch (wie etwa Fabriken und Maschinen), sondern die 
  Geschichte der
  Freien Software erzählt das 

Re: [rohrpost] Auf dem Suche nach einer alternativen Ökonomie

2008-01-04 Diskussionsfäden Mirko Fichtner

Ich habe vor zwei Jahren mal ein solches Projekt angefangen, Open Movie,
ein collorabatives Drehbuch, das dann von einzelne Szenen von einzelnen
Teams bearbeitet werden sollten - so das ein Patchworkfilm entsteht. 
Allerdings waren viele Sachen in 3D geplant, wobei alle Modelle dann 
jedem zur Verfügung stehen. Auch kann jeder sein eigenen Schnitt machen 
bei Lust und Laune.

Würde so etwas funktionieren können?

Viele Grüße
macro


Janus von Abaton schrieb:
Die Frage wäre doch, auf welche Bereiche man die Modelle übertragen könnte . O.k. Wikipedia, klar... wir haben mal versucht das auf Videoproduktion zu übertragen. 


http://www.formatlabor.net/blog/?p=45

...sind die Zeiten eigenlich vorbei, wo auf Rohrpost tatsächlich über Dinge 
diskutiert wurde?

jANUS



 Original-Nachricht 
  

Datum: Tue, 1 Jan 2008 16:05:06 +0100 (CET)
Von: Sophia Nabokov [EMAIL PROTECTED]
An: Till Nikolaus von Heiseler [EMAIL PROTECTED], rohrpost 
rohrpost@mikrolisten.de
Betreff: RE: [rohrpost] Volker Grassmuck erklärt zum Jahreswechsel was Freie 
Software ist...



  

Lieber Till,
hier schicke ich dir den korrigierten Text für den Blogartikel (
http://www.formatlabor.net/blog/?p=208 ) und auch über Rohrpost; -- vielleicht
will ja jemand mitdiskutieren. Ich hoffe, dass ich die Sache richtig
verstanden habe und es im Text nicht mehr so viele Tippfehler gibt. Und ich 
hoffe
auch, dass es dir nix ausmacht, dass ich ihn hier poste. 


Sophia

Hier der Text: 


Die Geschichte der Freien Software ist nicht nur die Geschichte eines nie
da gewesenen Produktes, eines Produktes, das einerseits immateriell ist
(wie alle digitalen Daten) und anderseits produktiv wie andere
Produktionsmittel auch (wie etwa Fabriken und Maschinen), sondern die 
Geschichte der
Freien Software erzählt das Wachsen einer alternativen Ökonomie, in der Arbeit
nicht mehr bezahlt wird und Leistungen nichts mehr kosten. Die
Arbeitsstrukturen in denen Freie Software geschrieben (produziert) wird, sind
prinzipiell offen. Prinzipiell im zweifachen Sinne a) im Sinne der der 
Definition
und des Prinzips - Freie Software zeichnet sich dadurch aus, eben nicht in
einem geschlossenen Unternehmenszusammenhang produziert zu werden und b) im
Sinne der Einschränkung, denn tatsächlich teilnehmen kann nur der, der es
vermag zum Autor Freier Software zu werden und eine entsprechende
Qualifikation mitbringt. Wenn wir die Produktionsstrukturen Freier Software
modellhaft begreifen und
 also nach ihrer Übertragbarkeit auf andere Arbeits- und
Produktionsstruktur fragen, erscheint es sinnvoll, zunächst die Besonderheiten 
der Freien
Software zu beschreiben.
 1. Historische Wurzeln. Computerprogramme haben womöglich zwei Wurzeln.
Die eine liegt in der kostenlosen Beigabe der Software zu einer Hardware
und die andere liegt in der Universität. Die Universität ist ein
privilegierter Ort, zu vergleichen mit dem antiken Staatstheater. Ein Ort, der 
für
die Wissensproduktion der Gemeinschaft so wichtig erscheint, dass man ihn
gemeinschaftlich über Steuern finanziert.
 2. Globalität. Die Zusammenarbeit an Freier Software ist grundsätzlich
nicht örtlich gebunden, sondern kann über das Internet geschehen. Sie ist
nicht lokal gebunden.
 3. Anerkennungsökonomie. Die Community ist gut vernetzt und das
Bedürfnis der Anerkennung besteht vor allem in der Peer-to-Peer-Gruppe. Die
Anerkennung der Peer-to-Peer Gruppe ist nicht käuflich. Den anderen
Gesellschaftsmitglieder ist die Wertschätzung der eigentlichen Programmierarbeit
weitgehend verschlossen (denn Sie können den Code nicht lesen und
beispielsweise eine elegante Lösung nicht von einer weniger eleganten 
unterscheiden).
 4. Inmaterialität. Es handelt sich um ein digitales Produkt d.h. um ein
Produkt, das prinzipiell kostenlos distribuiert werden kann. Wird ein Brot
gebrochen und verteilt, bekommt jeder nur einen Teil. Die digitale
Information dagegen wird durch Teilung nicht weniger. Unter diesem Aspekt ähnelt
Software allen Formen von Information und Wissensformen, die sich von ihren
materiellen Trägern emanzipieren können.
 5. Kopplung von Lese- und Schreibkompetenz. Für Programmierer ist ein
Code, wenn er offen ist, lesbar. Gegenüber ihren Konsumenten verhält sich
Software dagegen eher wie audio-visuelle Formate (Kinofilme, TV-Format) zu
deren Konsumenten: Sie ist ausschließlich ausführbar. Dies entspricht der
Lesbarkeit (dem Sehen und Verstehen) etwa von Filmen. Der Konsument von
Filmen und TV besitzt in der Regel eine Lese- , aber keine Schreibkompetenz.
Auf der Seite der Programmierer verhält sich Freie Software wie Schrift;
denn bei Schrift schließt Lesefähigkeit in der Regel die Fähigkeit zu
Schreiben ein.
 ***
 Die Produktionsstrukturen der Freien Software verweisen auf eine Welt, in
der Arbeit und Konsum neuen Regeln gehorchen, eine Welt, in der die
Lebensberechtigung von Geldarbeit abgekoppelt ist (vgl. hierzu Konzepte des
bedingungslosen Grundeinkommens) und in der deshalb nicht für den Bedarf,
sondern für