[rohrpost] Programm Literaturwerkstatt Berlin Januar/Februar 2008
Programm Literaturwerkstatt Berlin Januar/Februar 2008 Do 17.1. 20:00 Prosa an Posaune. Wolkenflug und Schwanenschicksal Mit Gerd-Peter Eigner (Schriftsteller, Berlin), Conny Bauer (Jazzposaunist, Berlin) Gerd-Peter Eigner liest eigene Prosa, Conny Bauer spielt eigene Musik: Zwei Meister ihres Faches wagen eine gemeinsame Text-Komposition. Gerd-Peter Eigner (*1942) hat neben zahlreichen Hörspielen und Essaybänden vier Romane veröffentlicht. Im August 2008 erscheint sein neuer Roman „Die italienische Begeisterung“ bei Kiepenheuer Witsch. Ausgewählt für die Zusammenarbeit mit Conny Bauer hat er Auszüge aus „Golli“ (1978) und „Mitten entzwei“ (1986). Von Wolkenflügen, die den Himmel zur aufregenden Landschaft machen, ist die Rede, und von zwei Schwänen, die sich ineinander verbeißen und zu einem werden. Figuren kommen zu Wort, die im wahrsten Sinne des Wortes körperlich oder geistig gebrochen sind. Ihr Blick auf die Welt ist außerordentlich. Eigners Texte sind im hohen Grade musikalisch. Die Kritik nennt sie komplex. Ihre sprachliche Brillanz, ihre verzwickte Struktur fallen auf und aus dem Rahmen des Gängigen. Conny Bauer (*1943) ist seit Anfang der siebziger Jahre als Posaunist in der Jazz- und freien Improvisationsszene zu Hause. Immer wieder neu schaut er über die Grenzen seiner Musik hinaus – gerade auch in Konzertlesungen. Di 22.1. 20 Uhr Übersetzer packen aus: Wojciech Kuczok stereophon Mit Gabriele Leupold und Dorota Stroinska Moderation: Olga Radetzkaja Was entsteht, wenn zwei Übersetzerinnen mit zwei Muttersprachen – in diesem Falle Deutsch und Polnisch – gemeinsam an einem Text arbeiten: ein Stoßmichziehdich? Oder eine Übersetzung, die alle Möglichkeiten beider Sprachen nutzt? Sind sprachübergreifende Übersetzertandems nur eine praktische, bequeme Form der Zusammenarbeit oder erreicht die Übersetzungskunst damit eine neue Stufe? Wojciech Kuczok (*1972), Star der jungen polnischen Literatur, erhielt für seinen ersten Roman „Gnój“ 2004 den NIKE, den bedeutendsten polnischen Literaturpreis. Gabriele Leupold und Dorota Stroinska lesen aus ihrer ebenso preisverdächtigen Übersetzung dieses zugleich lakonischen und sprachspielerischen Romans („Dreckskerl“, Suhrkamp 2007) und berichten von der laufenden Arbeit an Kuczoks Essayband „Höllisches Kino“. Gabriele Leupold (*1954) übersetzt vor allem aus dem Russischen (u.a. Andrej Belyj, Vladimir Sorokin, Warlam Schalamow) und ist daneben auch als Moderatorin, Autorin und Herausgeberin tätig. 2003 erhielt sie für ihre Neuübersetzung von Belyjs „Petersburg“ den Celan-Preis. Dorota Stroinska (*1965) übersetzt vor allem aus dem Deutschen ins Polnische (u.a. Karl Jaspers, Friedrich Nietzsche, Lutz Seiler, Undine Gruenter). 1998 bekam sie den Übersetzerpreis des polnischen Übersetzerverbandes. Eine Veranstaltung der Berliner Literaturübersetzer in Zusammenarbeit mit der Literaturwerkstatt Berlin. Do 24.1. 20:00 Verlagskulturen 6: Verlag Das Wunderhorn In Lesung und Gespräch: Michael Braun (Literaturkritiker und Autor, Heidelberg), Michael Buselmeier (Autor, Heidelberg), Manfred Metzner (Verleger, Heidelberg) Moderation: Ursula März (Literaturkritikerin, Berlin) Die Diskussion um Verlage, Verleger und Verlagspolitik verdrängt die Literaturkritik aus den Feuilletons. In der Reihe „Verlagskulturen“ stellt die Literaturwerkstatt Berlin Verlage vor, die das literarische Leben wesentlich mitbestimmen und entgegen landläufigen Entwicklungen den Verleger im klassischen Sinne, als Programmmacher, Risikoträger und Partner der Autoren, an der Spitze haben 1978 haben Manfred Metzner, Angelika Andruchowicz und Hans Thill den Verlag Das Wunderhorn gegründet, der – das Wunderhorn lässt es ahnen – sich Poesie und Kunst auf die frankophon eingefärbte Fahne geschrieben hat. Fotografiebände stehen neben (zweisprachigen!) Gedichtbänden wie den VERSschmuggel-Anthologien der Literaturwerkstatt Berlin, Kunstkataloge dicht an Prosa. Und es sind – wie bei der „Poesie der Nachbarn“ und „Die Reise nach Plovdiv“ – Reihen und größere Projekte, die das Profil des Verlages prägen. Michael Braun und Michael Buselmeier sind dem Verlag als Autoren und Herausgeber seit langem verbunden und stellen gemeinsam mit dem Verleger das Wunderhorn vor. Manfred Metzner ist nicht nur engagierter Verleger, er ist auch Vorsitzender der Kurt-Wolff-Stiftung, die zur Förderung einer vielfältigen Verlags- und Literaturszene angetreten ist. Auch darüber wird zu reden sein. Mi 30.1. 20:00 Debütantenball. Die besten Lyrikdebüts 2007 Es lesen: Nora Bossong (Berlin), Ann Cotten (Berlin), Beatrix Neiss (Kaltenleutgeben) und Christian Schloyer (Nürnberg) Moderation: Richard Kämmerlings (Literaturkritiker, Frankfurt am Main), mit Sabine Scho (Autorin, Sao Paulo und Berlin) und Heiko Strunk (Literaturwerkstatt Berlin) Poesie ist im Kommen. Weit über 20 Lyrikdebüts sind 2007 erschienen, so viele
[rohrpost] Auf dem Suche nach einer alternativen Ökonomie
Die Frage wäre doch, auf welche Bereiche man die Modelle übertragen könnte . O.k. Wikipedia, klar... wir haben mal versucht das auf Videoproduktion zu übertragen. http://www.formatlabor.net/blog/?p=45 ...sind die Zeiten eigenlich vorbei, wo auf Rohrpost tatsächlich über Dinge diskutiert wurde? jANUS Original-Nachricht Datum: Tue, 1 Jan 2008 16:05:06 +0100 (CET) Von: Sophia Nabokov [EMAIL PROTECTED] An: Till Nikolaus von Heiseler [EMAIL PROTECTED], rohrpost rohrpost@mikrolisten.de Betreff: RE: [rohrpost] Volker Grassmuck erklärt zum Jahreswechsel was Freie Software ist... Lieber Till, hier schicke ich dir den korrigierten Text für den Blogartikel ( http://www.formatlabor.net/blog/?p=208 ) und auch über Rohrpost; -- vielleicht will ja jemand mitdiskutieren. Ich hoffe, dass ich die Sache richtig verstanden habe und es im Text nicht mehr so viele Tippfehler gibt. Und ich hoffe auch, dass es dir nix ausmacht, dass ich ihn hier poste. Sophia Hier der Text: Die Geschichte der Freien Software ist nicht nur die Geschichte eines nie da gewesenen Produktes, eines Produktes, das einerseits immateriell ist (wie alle digitalen Daten) und anderseits produktiv wie andere Produktionsmittel auch (wie etwa Fabriken und Maschinen), sondern die Geschichte der Freien Software erzählt das Wachsen einer alternativen Ökonomie, in der Arbeit nicht mehr bezahlt wird und Leistungen nichts mehr kosten. Die Arbeitsstrukturen in denen Freie Software geschrieben (produziert) wird, sind prinzipiell offen. Prinzipiell im zweifachen Sinne a) im Sinne der der Definition und des Prinzips - Freie Software zeichnet sich dadurch aus, eben nicht in einem geschlossenen Unternehmenszusammenhang produziert zu werden und b) im Sinne der Einschränkung, denn tatsächlich teilnehmen kann nur der, der es vermag zum Autor Freier Software zu werden und eine entsprechende Qualifikation mitbringt. Wenn wir die Produktionsstrukturen Freier Software modellhaft begreifen und also nach ihrer Übertragbarkeit auf andere Arbeits- und Produktionsstruktur fragen, erscheint es sinnvoll, zunächst die Besonderheiten der Freien Software zu beschreiben. 1. Historische Wurzeln. Computerprogramme haben womöglich zwei Wurzeln. Die eine liegt in der kostenlosen Beigabe der Software zu einer Hardware und die andere liegt in der Universität. Die Universität ist ein privilegierter Ort, zu vergleichen mit dem antiken Staatstheater. Ein Ort, der für die Wissensproduktion der Gemeinschaft so wichtig erscheint, dass man ihn gemeinschaftlich über Steuern finanziert. 2. Globalität. Die Zusammenarbeit an Freier Software ist grundsätzlich nicht örtlich gebunden, sondern kann über das Internet geschehen. Sie ist nicht lokal gebunden. 3. Anerkennungsökonomie. Die Community ist gut vernetzt und das Bedürfnis der Anerkennung besteht vor allem in der Peer-to-Peer-Gruppe. Die Anerkennung der Peer-to-Peer Gruppe ist nicht käuflich. Den anderen Gesellschaftsmitglieder ist die Wertschätzung der eigentlichen Programmierarbeit weitgehend verschlossen (denn Sie können den Code nicht lesen und beispielsweise eine elegante Lösung nicht von einer weniger eleganten unterscheiden). 4. Inmaterialität. Es handelt sich um ein digitales Produkt d.h. um ein Produkt, das prinzipiell kostenlos distribuiert werden kann. Wird ein Brot gebrochen und verteilt, bekommt jeder nur einen Teil. Die digitale Information dagegen wird durch Teilung nicht weniger. Unter diesem Aspekt ähnelt Software allen Formen von Information und Wissensformen, die sich von ihren materiellen Trägern emanzipieren können. 5. Kopplung von Lese- und Schreibkompetenz. Für Programmierer ist ein Code, wenn er offen ist, lesbar. Gegenüber ihren Konsumenten verhält sich Software dagegen eher wie audio-visuelle Formate (Kinofilme, TV-Format) zu deren Konsumenten: Sie ist ausschließlich ausführbar. Dies entspricht der Lesbarkeit (dem Sehen und Verstehen) etwa von Filmen. Der Konsument von Filmen und TV besitzt in der Regel eine Lese- , aber keine Schreibkompetenz. Auf der Seite der Programmierer verhält sich Freie Software wie Schrift; denn bei Schrift schließt Lesefähigkeit in der Regel die Fähigkeit zu Schreiben ein. *** Die Produktionsstrukturen der Freien Software verweisen auf eine Welt, in der Arbeit und Konsum neuen Regeln gehorchen, eine Welt, in der die Lebensberechtigung von Geldarbeit abgekoppelt ist (vgl. hierzu Konzepte des bedingungslosen Grundeinkommens) und in der deshalb nicht für den Bedarf, sondern für Bedürfnisse produziert werden. (Zur Unterscheidung von Bedürfnis und Bedarf) Till Nikolaus von Heiseler [EMAIL PROTECTED] schrieb: Volker Grassmuck erklärt zum Jahreswechsel was Freie Software ist.. Sein Buch Freie Software gibt es zum kostenlosen Download ::: http://www.formatlabor.net/blog Happy New Year! das formatlaborteam _
[rohrpost] p l a y t i m e
sprechen wir weder von axiomen noch von prinzipien noch von thesen. es handelt sich einfach und im strengen etymologischen sinn um aphorismen, um abgrenzungen – grenzen, zwischen welchen die wahrheit stets sich wiederfindet, wovon man auch ausgehe [ferdinand de saussure] p l a y t i m e http://subjektivation.de/tothehappyfew.mov http://subjektivation.de/raushole.mov http://subjektivation.de/leisler-kiep.mov ... ... click http://subjektivation.de for rohrpost* series subjektivation | http://subjektivation.de/ archiv fuer kontemplative bewegtbilddokumentation frankfurt am main quicktime required | copyright control alle filme duerfen kopiert und verwendet werden * featuring achim szepanski adelheid schulz adrian belew adriana viboh alexander karschnia alois jakoby andrea förster andrea kromann andreas hofmann anette schröter angie kanzler anika smilli plöderl anja freund anke kerschgens anke schleper anla courtis anna balint anne imhof anna-karina korn anton franz astrid köpfler barbara schleicher beate zurwehme bela emerson birgit zmrhal björn lange boris bornheim carl merlet carsten langmann cathi franz chris roesing christian josenhans christian kissner christian schroeder christiane stäbler christoph korn claudius frankewitz conni maly dan flavin daniel birnbaum daniela keiling diane khalik dirk reheis edward germain egon eiermann ekkehard ehlers eva bayer florian cramer frank stupp frederik alex lange geert lovink graeme revell gregor knüppel guido braun heike meister heike schleper ilka diehl ines streu jens heeren isil tarkan jan-paul grüner jim thirlwell joachim kluge jochen tesche jörg eberle jorgen sparwasser karl korn kathrin brunner kathrin müller katja rumpel katja schuchhardt keith leblanc keith moon kerstin lutz klaus bossert kolja sulimma laiki kostis lars kerschbaum lasse-marc riek luca neuperti lucas abela manfred peckl manu weissel manuel bonik marc behrens marcel bittoun marianne braig marina grzinic marion müller marion wolf mark stewart martin kippenberger martin wagner martina blank martina sehring matheo burioni mathilda josenhans matthias morgenstern matthias schwarze matthias weller mirek macke misa ellenberg norman westberg oliver augst patrick bayer pauline keiling peter christopherson peter kremeier peter sachs peter weiss philipp jacks philipp sturm pierre van kerkvoorde regine paul reinhard roy rene hartmann robert sachs rocky balboa ruben frederik sascha büttner sascha sulimma sibylle schremp simon schaefer skip mcdonald small dogs army sören neuperti stefan beck steffi franz stella friedrichs susanne koch sven herder sylke rudolph tanja runk terry bozio thea konstantinidis theo alexander goodman thomas draschan thomas orban thorsten zorsch till nikolaus von heiseler till stepping tilman baumgärtel tim wiengarten toni resic ulf soltau uwe horstkötter verena dörrpflaum zampa di leone zoe stupp --- rohrpost (est. 1998) -- rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost http://post.openoffice.de/pipermail/rohrpost/ Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de/cgi-bin/mailman/listinfo/rohrpost/
Re: [rohrpost] Auf dem Suche n ach einer alternativen Ökonomie
Ja, ich glaube das eben ist das Problem: Alles ist Möglich = Nichts passiert. Das ist sozusagen der Denkfehler aller Techniker. Man muss Regeln festlegen und man muss garantieren, das wenn die Regeln eingehalten werden, es verwertbare Resultate gibt. Und dann kann natürlich jeder andere Regeln vorschlagen, muss nur eben dann auch garantieren, das was rauskommt. Das kann man ganz schön in der Zusammenarbeit in Wikis erleben. (((Vielleicht diskutieren wir erst mal über Zusammenarbeit generell und kommen später auf Videoproduktionen zurück.))) Wenn ich für meine Studenten ein Wiki hinstelle und ein paar Texte ablege und sage, jeder kann überall schreiben, schreiben in 4 Seminaren mit jeweils ca. 25 - 30 Personen KEINER. Nun haben wir es immerhin geschafft eine Plattform aufzubauen, auf der tatsächlich Leute (mehrere Universitäten) arbeiten, da werden DFG-Forschungsanträge entwickelt und Tagungen werden in Videoform abgelegt. Alles ist offen. Da ist ja nun Medientheatraliker bin, zitieren ich aus einem Chat mit Pit Schultz Chat Pit Schulz - tnvh 23. Okt. 2007 -++- M E D I E N T H E A T E R [Vorhang auf!] -++- Pit: wer macht den wiki-gärtner bei euch? 15:29 till.n.v.heiseler: Die Gärtnerei ist Regelorientiert, ich habe die Gene in Form von Spielregeln geschrieben und alles läuft nach unseren Vorgaben, die so ein bisschen kategorisch vorgetragen wurden um allen ein bisschen halt zu geben und das Gefühl, dass wir wissen wovon wir sprechen. Es gibt 5 Makrobereiche, die nach unterschiedlichen Regeln gestaltet werden. 1. Digital Classroom = Akademischer Lehrer sagt, wie's läuft. 2. keshma case = Projekte in jeweils eigenen Namespaces. 3. Media archives = Vorträge, offen aber bitte nix ändern. 4. Von uns Open Wiki = no rules 5. reseach = Metareflexion des Gesamtprojektes offen für alle beteiligten. Pit: sehr interessant. guck mal: http://meta.wikimedia.org/wiki/Using_the_python_wikipediabot 15:35 till.n.v.heiseler: class room läuft gut. Die Projekte übersehe ich nicht alle, aber sie stören sich zumindest nicht. Wird viel gearbeitet. media achives habe ich vorträge hochgeladen und so. Benutze ich auch wenn ich Seminare gebe. Die Seite von Wolfgang Ernst ist da probeweise ausgearbeitet. Können auch die Studenten benutzen. und research habe ich mal ein glossar versucht, habe dann in unseren block übertragen (www.formatlabor.net/blog) aber noch nicht sichtbar gemacht. Werde das alles jetzt noch mal aus dem block in unser formatlabor-wiki holen. Für die Publikation. Die kommt nun endlich im Frühling bei Kadmos (und heißt Medientheater). 15:36 Pit: toll das waere mal ein thema fuer einen workshop bei newthinking 15:37 stellst du das modell andernorts mal vor? till.n.v.heiseler: ja. nur leider weiß ich nicht wirklich, warum es nun funktioniert und davor nicht. Ich kann zwar erklären was ich gemacht habe. Aber warum das nun besser geht, weiß ich nicht. Impressionmanagment? Die Pointe ist, das im Open Wiki, wo es keine Regeln gibt, NIEMAND GESCHRIEBEN HAT. Am 04.01.08 schrieb Mirko Fichtner [EMAIL PROTECTED]: Ich habe vor zwei Jahren mal ein solches Projekt angefangen, Open Movie, ein collorabatives Drehbuch, das dann von einzelne Szenen von einzelnen Teams bearbeitet werden sollten - so das ein Patchworkfilm entsteht. Allerdings waren viele Sachen in 3D geplant, wobei alle Modelle dann jedem zur Verfügung stehen. Auch kann jeder sein eigenen Schnitt machen bei Lust und Laune. Würde so etwas funktionieren können? Viele Grüße macro Janus von Abaton schrieb: Die Frage wäre doch, auf welche Bereiche man die Modelle übertragen könnte . O.k. Wikipedia, klar... wir haben mal versucht das auf Videoproduktion zu übertragen. http://www.formatlabor.net/blog/?p=45 ...sind die Zeiten eigenlich vorbei, wo auf Rohrpost tatsächlich über Dinge diskutiert wurde? jANUS Original-Nachricht Datum: Tue, 1 Jan 2008 16:05:06 +0100 (CET) Von: Sophia Nabokov [EMAIL PROTECTED] An: Till Nikolaus von Heiseler [EMAIL PROTECTED], rohrpost rohrpost@mikrolisten.de Betreff: RE: [rohrpost] Volker Grassmuck erklärt zum Jahreswechsel was Freie Software ist... Lieber Till, hier schicke ich dir den korrigierten Text für den Blogartikel ( http://www.formatlabor.net/blog/?p=208 ) und auch über Rohrpost; -- vielleicht will ja jemand mitdiskutieren. Ich hoffe, dass ich die Sache richtig verstanden habe und es im Text nicht mehr so viele Tippfehler gibt. Und ich hoffe auch, dass es dir nix ausmacht, dass ich ihn hier poste. Sophia Hier der Text: Die Geschichte der Freien Software ist nicht nur die Geschichte eines nie da gewesenen Produktes, eines Produktes, das einerseits immateriell ist (wie alle digitalen Daten) und anderseits produktiv wie andere Produktionsmittel auch (wie etwa Fabriken und Maschinen), sondern die Geschichte der Freien Software erzählt das
Re: [rohrpost] Auf dem Suche nach einer alternativen Ökonomie
Ich habe vor zwei Jahren mal ein solches Projekt angefangen, Open Movie, ein collorabatives Drehbuch, das dann von einzelne Szenen von einzelnen Teams bearbeitet werden sollten - so das ein Patchworkfilm entsteht. Allerdings waren viele Sachen in 3D geplant, wobei alle Modelle dann jedem zur Verfügung stehen. Auch kann jeder sein eigenen Schnitt machen bei Lust und Laune. Würde so etwas funktionieren können? Viele Grüße macro Janus von Abaton schrieb: Die Frage wäre doch, auf welche Bereiche man die Modelle übertragen könnte . O.k. Wikipedia, klar... wir haben mal versucht das auf Videoproduktion zu übertragen. http://www.formatlabor.net/blog/?p=45 ...sind die Zeiten eigenlich vorbei, wo auf Rohrpost tatsächlich über Dinge diskutiert wurde? jANUS Original-Nachricht Datum: Tue, 1 Jan 2008 16:05:06 +0100 (CET) Von: Sophia Nabokov [EMAIL PROTECTED] An: Till Nikolaus von Heiseler [EMAIL PROTECTED], rohrpost rohrpost@mikrolisten.de Betreff: RE: [rohrpost] Volker Grassmuck erklärt zum Jahreswechsel was Freie Software ist... Lieber Till, hier schicke ich dir den korrigierten Text für den Blogartikel ( http://www.formatlabor.net/blog/?p=208 ) und auch über Rohrpost; -- vielleicht will ja jemand mitdiskutieren. Ich hoffe, dass ich die Sache richtig verstanden habe und es im Text nicht mehr so viele Tippfehler gibt. Und ich hoffe auch, dass es dir nix ausmacht, dass ich ihn hier poste. Sophia Hier der Text: Die Geschichte der Freien Software ist nicht nur die Geschichte eines nie da gewesenen Produktes, eines Produktes, das einerseits immateriell ist (wie alle digitalen Daten) und anderseits produktiv wie andere Produktionsmittel auch (wie etwa Fabriken und Maschinen), sondern die Geschichte der Freien Software erzählt das Wachsen einer alternativen Ökonomie, in der Arbeit nicht mehr bezahlt wird und Leistungen nichts mehr kosten. Die Arbeitsstrukturen in denen Freie Software geschrieben (produziert) wird, sind prinzipiell offen. Prinzipiell im zweifachen Sinne a) im Sinne der der Definition und des Prinzips - Freie Software zeichnet sich dadurch aus, eben nicht in einem geschlossenen Unternehmenszusammenhang produziert zu werden und b) im Sinne der Einschränkung, denn tatsächlich teilnehmen kann nur der, der es vermag zum Autor Freier Software zu werden und eine entsprechende Qualifikation mitbringt. Wenn wir die Produktionsstrukturen Freier Software modellhaft begreifen und also nach ihrer Übertragbarkeit auf andere Arbeits- und Produktionsstruktur fragen, erscheint es sinnvoll, zunächst die Besonderheiten der Freien Software zu beschreiben. 1. Historische Wurzeln. Computerprogramme haben womöglich zwei Wurzeln. Die eine liegt in der kostenlosen Beigabe der Software zu einer Hardware und die andere liegt in der Universität. Die Universität ist ein privilegierter Ort, zu vergleichen mit dem antiken Staatstheater. Ein Ort, der für die Wissensproduktion der Gemeinschaft so wichtig erscheint, dass man ihn gemeinschaftlich über Steuern finanziert. 2. Globalität. Die Zusammenarbeit an Freier Software ist grundsätzlich nicht örtlich gebunden, sondern kann über das Internet geschehen. Sie ist nicht lokal gebunden. 3. Anerkennungsökonomie. Die Community ist gut vernetzt und das Bedürfnis der Anerkennung besteht vor allem in der Peer-to-Peer-Gruppe. Die Anerkennung der Peer-to-Peer Gruppe ist nicht käuflich. Den anderen Gesellschaftsmitglieder ist die Wertschätzung der eigentlichen Programmierarbeit weitgehend verschlossen (denn Sie können den Code nicht lesen und beispielsweise eine elegante Lösung nicht von einer weniger eleganten unterscheiden). 4. Inmaterialität. Es handelt sich um ein digitales Produkt d.h. um ein Produkt, das prinzipiell kostenlos distribuiert werden kann. Wird ein Brot gebrochen und verteilt, bekommt jeder nur einen Teil. Die digitale Information dagegen wird durch Teilung nicht weniger. Unter diesem Aspekt ähnelt Software allen Formen von Information und Wissensformen, die sich von ihren materiellen Trägern emanzipieren können. 5. Kopplung von Lese- und Schreibkompetenz. Für Programmierer ist ein Code, wenn er offen ist, lesbar. Gegenüber ihren Konsumenten verhält sich Software dagegen eher wie audio-visuelle Formate (Kinofilme, TV-Format) zu deren Konsumenten: Sie ist ausschließlich ausführbar. Dies entspricht der Lesbarkeit (dem Sehen und Verstehen) etwa von Filmen. Der Konsument von Filmen und TV besitzt in der Regel eine Lese- , aber keine Schreibkompetenz. Auf der Seite der Programmierer verhält sich Freie Software wie Schrift; denn bei Schrift schließt Lesefähigkeit in der Regel die Fähigkeit zu Schreiben ein. *** Die Produktionsstrukturen der Freien Software verweisen auf eine Welt, in der Arbeit und Konsum neuen Regeln gehorchen, eine Welt, in der die Lebensberechtigung von Geldarbeit abgekoppelt ist (vgl. hierzu Konzepte des bedingungslosen Grundeinkommens) und in der deshalb nicht für den Bedarf, sondern für