Hallo Harald,
danke, dass Du Deine Erfahrungen mit mir teilst. Sie sind sehr interessant und
hilfreich für meine weiteren Entscheidungen. Meine sind nämlich ganz anders.
In dem AMI-BIOS auf meinem Terramaster F2-422 kann ich die Bootlaufwerke nicht
dauerhaft einstellen. Es ist zwar möglich eine Boot-Sequence Override
durchzuführen, so dass man ein anderes OS auf die HDD installieren kann, jedoch
ist das eine einmalige Sache. Ohne die Einstellung der Boot-Sequence startet
das NAS immer von HDD und nicht vom USB-Stick. Ich habe mir auch die Hardware
angesehen. Es gibt auch keine Hardware-technische Möglichkeit über
Jumper-Einstellungen irgendetwas an der Boot-Sequence zu ändern. Das hat zur
Konsequenz, dass ich das OS ausschließlich von HDD booten kann und das möchte
ich nicht tun. Meine Recherchen haben ergeben, dass das AMI-BIOS der Geräte
mit Fx-2xx eine Umstellung der Boot-Sequence zulässt. Nicht jedoch die Serie
Fx-42x.
Deine Erfahrungen mit OpenMediaVault sind für mich sehr wertvoll. Ich möchte
kein OS mehr einsetzen, an dem ich nicht selbst unter der Motorhaube Hand
anlegen kann. Meine Erfahrung ist, dass diese Systeme, sei es nun
OpenMediaVault, FreeNAS, oder andere, irgendwann meine Wünsche nicht mehr
abdecken und ich dann ohne Systemwechsel keine Möglichkeit mehr habe, die
Anforderungen umzusetzen. Das betrifft z. B. die Möglichkeit mein externes
Bluyray-Laufwerk direkt an den Server anzuschließen. Ging z. B. mit Synology
DSM nicht und wird bis heute auch nicht unterstützt. Deshalb möchte ich ein
"natives" Betriebssystem verwenden.
Ich verwende 2x WD Red 3TB. Es stimmt, dass man die Laufwerke hört. Es ist
jedoch m. E. nicht übermäßig laut. Mich persönlich stört das auch nicht, weil
der Server im Betrieb im Keller stehen wird. Die Idee mit den Filzgleiter-Pads
zur Dämmung finde ich prima und merke ich mir.
Ich denke derzeit über Alternativen nach.
Viele Grüße
Georg
> Gesendet: Mittwoch, 06. Januar 2021 um 00:19 Uhr
> Von: "Harald Bongartz"
> An: trolug@trolug.de
> Betreff: Re: Terramaster F2-422 Unboxing - Teil 1 (war: Synology NAS
> Repository Speicher von "repo" freigeben)
>
> Hallo Georg,
>
> da ich auch zwei TerraMaster-NAS besitze, möchte ich mal meine
> Erfahrungen dazu einbringen.
>
> Seit 2017 habe ich ein F2-420 im Dauereinsatz für Backups und als
> Medienspeicher. Vor einem Jahr habe ich mir dann ein F5-221 (5 Bays)
> dazu geholt, um die Backup-Funktion irgendwann darauf zu verschieben.
> Das ist aber noch nicht im Einsatz.
>
> Ich habe beide NAS mit einem 4-GB-RAM-Modul (Original TerraMaster)
> aufgerüstet. Bei den Modulen steht eigentlich, dass man Modelle mit 2 GB
> nur mit dem 2-GB-Modul aufrüsten soll (auf dann 4 GB), aber mit dem
> 4-GB-Modul im F5-221 läuft es trotzdem mit insgesamt 6 GB problemlos.
>
> Weiterhin habe ich auf beiden NAS den internen USB-Stick durch eine
> M.2-SSD mit einem USB-M2-Adapter ersetzt, um das gesamte Betriebssystem
> darauf laufen zu lassen, mit höherer Lebensdauer als bei einem
> USB-Stick. Es ist etwas Gefrickel, SSD und Adapter ohne
> Kurzschlussgefahr in das Gehäuse zu bekommen, hat aber gut geklappt.
> Bisher gab es damit keine Probleme und das System ist ordentlich schnell.
>
> Für diese Umbauten hatte ich eine Anleitung aus der c't als Vorbild
> genommen [1,2,3].
>
> Auf dem F2-420 läuft OpenMediaVault, was prinzipiell ein Debian mit
> NAS-Erweiterungen ist. Leider greifen die OMV-Pakete ziemlich in das
> System ein, weshalb man mit eigenen Modifikationen vorsichtig sein muss.
> Am besten konfiguriert man alles über die ganz brauchbare Web-GUI, dann
> ist man auf der sicheren Seite.
>
> Auf dem F5-221 läuft ein FreeNAS, das auf FreeBSD basiert, weil ich für
> Backups gerne ZFS einsetzen wollte und das hier am besten integriert
> ist. Leider ist die Empfehlung, dass man für ZFS mit Deduplikation
> mindestens 8 GB RAM haben soll, damit der Cache (ARC) vernünftig läuft.
> Mit den jetzt 6 GB bin ich da etwas zu knapp, deshalb ist das Projekt
> ins Stocken geraten.
>
> Ach ja: Gegen das ursprüngliche TOS-Betriebssystem der TerraMaster-NAS
> könnte man wohl auch Sicherheitsbedenken anbringen [4], auch wenn unklar
> ist, wie hier die Malware auf das NAS gekommen ist.
>
> Noch ein Tipp: Die Laufwerke haben in den Gehäusen wohl einen guten
> Resonanzraum, jedenfalls sind Zugriffsgeräusche sowohl bei WD RED als
> auch HGST Deskstar NAS gut zu hören. Ich habe daher den Alu-Rahmen des
> Gehäuses innen mit selbstklebenden Filzmatten (aus einem Sammelpack mit
> diversen Filzgleitern von ALDI oder LIDL) ausgekleidet, was die
> Geräusche deutlich gedämpft hat. YMMV.
>
> Gruß,
> Harald
>
> [1] https://www.heise.de/select/ct/2017/17/1502664145090706
> [2]
> https://www.heise.de/ct/hotline/TerraMaster-F2-420-als-Mikroserver-3825182.html
> [3]
> https://www.heise.de/forum/c-t/Kommentare-zu-c-t-Artikeln/x86-NAS-TerraMaster-F2-220-als-Mikroserver/forum-385309/
> [4]