Hm,

die brauchen vielleicht Nachhilfe im postkapitalistischen
Musikmarketing, wenngleich die Bedenken natürlich berechtigt sind

Die kanadische Musikerin Jane Siberry bietet ihre Musik seit 2003 als
Download nach dem Pay as You wish Prinzip an und formulierts sogar
andersrum: "‘transactions’ is where you can pay for jane’s work if you
don’t choose to accept it as a gift." --> http://www.janesiberry.com/how/

Aber deren Weg mag nicht für jeden gangbar sein, 2009 hat sie fast ihr
gesamtes Hab und Gut bis auf die Gitarre und ein paar Erinnerungsstücke
verkauft ... (könnt ich nicht mit meiner geliebten Bibliothek)

LG

Martin

 

 

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren!

Ende Jänner wird die Initiative "Kunst hat Recht" der Öffentlichkeit
vorgestellt. "Kunst hat Recht" ist eine Aktion österreichischer
Kunstschaffender zur Stärkung der Urheber- und Nutzungsrechte der
Künstler/innen. Diese Initiative wird von der IG Autorinnen Autoren, der
Literar-Mechana und den übrigen österreichischen
Verwertungsgesellschaften unterstützt. Um den Anliegen der
österreichischen Kunstschaffenden Nachdruck zu verleihen, wurde die
nachstehende Deklaration verfaßt, die möglichst viele
Unterzeichner/innen finden soll. Unterzeichnet werden kann die
Deklaration sowohl von Einzelpersonen als auch von Einrichtungen.

Zur Unterzeichnung der Deklaration genügt ein Antwortmail an
g...@literaturhaus.at <mailto:g...@literaturhaus.at> mit folgenden Angaben:

- Titel/Akademischer Grad
- Vorname, Familienname bzw. Name der Einrichtung
- Beruf/Funktionsbezeichnung/Tätigkeitsgebiet
- Wohn-/Arbeitsort
- Datum

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Ruiss


*Kunst hat Recht. Initiative für das Recht auf geistiges Eigentum
Deklaration
*
Das Internet fördert den Austausch von Kunst und Kultur. Wir
Kunstschaffenden begrüßen diese Entwicklung. Sie entspricht unserer
Vorstellung einer lebendigen Gesellschaft. Gleichzeitig haben wir das
Recht, über die Verwendung unserer Werke selbst zu bestimmen. Dieses
Selbstbestimmungsrecht ist unsere Lebensgrundlage. Nur wenn es
respektiert wird, ist es möglich, von schöpferischer Arbeit zu leben.

Es hat sich die Meinung verbreitet, daß die Durchsetzung unseres Rechts
"falsch" wäre. Teile der Internet-Industrie leben gut von der
"Gratiskultur", die ein Mißbrauch unserer Werke ist. Die massenhafte
Enteignung der Kunstschaffenden hat nichts mit Informationsfreiheit zu
tun. Wir Kunstschaffenden können das nicht länger hinnehmen.

Die Lebensgrundlage der Kunstschaffenden ist bedroht!

Der Trend zur "Gratiskultur" führt dazu, dass immer weniger
Kunstschaffende in Österreich von ihrer Arbeit leben können. Dadurch
gibt es weniger künstlerische Arbeit und einen Verlust an kultureller
Vielfalt. Das bewirkt auch die Vernichtung zahlreicher Arbeitsplätze:
Vielen Menschen, die in Österreich für Musik, Film, Text und Bild
arbeiten, bleibt nichts mehr zum Leben. Kreativität – die unser Land
lebenswerter macht – braucht eine wirtschaftliche Grundlage.

Der mit der Verletzung unseres Rechts verbundene Schaden für das
Kulturland Österreich ist groß. Ohne Absicherung seiner Kunstschaffenden
wird Österreich international an Bedeutung verlieren, mit negativen
Folgen für die Gesellschaft und die Wirtschaft.

Das ist nur mit gesetzlichen Regeln zu lösen!

Das elementare Recht der Kunstschaffenden auf Bezahlung ihrer Leistung
muß selbstverständlich sein. Dazu braucht es ein entschlossenes
Auftreten der österreichischen Politik: Nur wenn die Anerkennung des
geistigen Eigentums vom Gesetzgeber garantiert wird, wird sich das
Kulturland Österreich positiv entwickeln. Wir brauchen grundsätzliche
und nachhaltige gesetzliche Regelungen, die den aktuellen Technologien
entsprechen. Dafür gibt es Lösungen, sie müssen nur umgesetzt werden.

Es gibt kein Recht auf Enteignung!

Wir Kunstschaffenden fordern ein Umdenken der Konsumentinnen und
Konsumenten: Jeder Arbeitnehmerin, jedem Handwerker, jeder Unternehmerin
wird das Recht zugesprochen, für die geleistete Arbeit entlohnt zu
werden – nur uns Kunstschaffenden nicht? Wem ein künstlerisches Werk
nichts wert ist, der braucht es nicht zu "konsumieren". Wer es nutzen,
erleben oder besitzen will, der muß dafür bezahlen. Kunst hat Recht.

Unterstützt von:


 

 

 

_______________________________________________
bagasch mailing list
bagasch@lists.monochrom.at
http://monochrom.at/mailman/listinfo/bagasch

Antwort per Email an