Zu wenig Angriffsfläche für Witze und Theorien, welche bösen
Verschwörungen dahinterstecken mögen, bietet die Schlagerwelt ohnehin
nicht. Aber diese Satire, die in den kommenden Wochen im Wiener
Spektakel gezeigt wird, ist besonders böse. Da geht es um einen
Schlagerstar und Schauspieler, eine christliche Sitcom, die Moral und
Liebe zu Mensch und Tier lehrt, und dann geht es freilich um Intrigen,
Hass, Sex, Affären, bis zu politischer Intervention und
Vergewaltigungsvorwürfen.
Mit der „Hansi Halleluja Show“ hat das Komm.st-Theaterkollektiv eine
Satire auf Medien, Musikindustrie und Politik in Österreich geschaffen,
inklusive Musikstücken, tragischer Wendungen und Miteinbeziehung des
Publikums. Diese Woche startet das Stück über eine neue Schlagersitcom
in Wien, nachdem die Truppe um die ORF-Moderatoren Hannes Duscher und
Roland Gratzer und das Kunstkollektiv Monochrom vorigen Mai damit schon
im Rahmen des Komm.st-Festivals durch steirische Gasthäuser getourt ist.
Im Zentrum steht Hansi Halleluja (Duscher), ein alternder Schlagerstar,
der in seiner TV-Sitcom Kindern seit Jahrzehnten christliche Werte
vermitteln und seine Plattenverkäufe ankurbeln will. Doch nicht einmal
seine Ehefrau (FM4-Moderatorin Conny Lee) oder die anderen Schauspieler
der Show (Gratzer, Monochrom-Mitglieder Johannes Grenzfurthner und
Harald List) können ihn ernst nehmen.
Hinter den Kulissen toben Eifersucht, Hass und familiäre Probleme. Als
dann die Regierung eine neue Produzentin (neu im Ensemble:
Flüsterzweieck-Kabarettistin Antonia Stabinger) schickt und
Missbrauchsvorwürfe gegen Hansi auftauchen, bricht die fromm-fröhliche
Schlageridylle vollkommen zusammen. Mitschunkeln und Schaudern sind hier
garantiert.
Das Stück unter der Regie von Johannes Grenzfurthner läuft nur mehr drei
mal im Theater Spektakel und zwar am Dienstag, 15. Jänner, Freitag, 18.
Jänner und Sonntag, 20. Jänner immer um 19:30!
Ticket-Info: https://ntry.at/diehansihallelujashow
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