Re: [Neo] Brauche Hilfe bei der Behandlung von bigrammen mi t Großschreibung und höheren Ebenen

2010-11-20 Diskussionsfäden Arne Babenhauserheide
On Friday 22 October 2010 20:40:27 wettstein...@solnet.ch wrote:
 Wenn du an einem Tag soviel tippst, dass das Ergebnis statistisch
 brauchbar ist, bist du wirklich schnell.  Und wenn es darin nicht vor
 Tippfehlern wimmelt bist du sehr sorgfältig.  Und wenn das Ganze dann
 noch irgendwie repräsentativ ist, bist du sehr durchschnittlich, und das
 passt nicht zu «sehr schnell» und «sehr sorgfältig».

Das stimmt auch wieder :)

   Ich bin von meiner Ansicht abgerückt.  Heute behaupte ich, man müsste
   die u-ShiftL-Kollision normal und die von u-b Kollision schwächer
   werten, weil zwischen u und b ja noch eine Taste (ShiftL) gedrückt
   wird. Das ist ein Spezialfall einer «indirekten Kollision»: Einer
   Kollision zwischen Tasten, zwischen denen eine weitere Taste mit der
   anderen Hand oder mit dem Daumen getippt wird.  Mein aktuelles
   Lieblingsthema.
  
  Könntest du mir das erklären? Am besten direkt auf der Liste :)
 
 Es geht um Sequenzen von drei Tasten, von denen die erste und die letzte
 auf derselben Hand liegen, die mittlere aber nicht.  Solche Sequenzen
 mit zwei Handwechseln sind schnell zu tippen.  Daher kann man sich
 vorstellen, dass die Position der ersten Taste einen Einfluss darauf
 hat, wie leicht oder schnell die dritte zu tippen ist.

Das klingt klasse! Das Gefühl hatte ich nämlich auch schon, dachte aber, dass 
es wohl eher eine fixe Idee ist. Aber nachdem du sie nun bereits durchdacht 
hast, sollte ich sie wohl mal implementieren :)

if is_left(pos1) is is_left(pos3) is not is_left(pos2): 
  (add bigram cost)

 Faktor könnte vom Tippaufwand der mittleren Taste abhängen: Je besser
 oder schneller die mittlere Taste getippt werden kann, desto grösser der
 Faktor.  Das ist aber vermutlich nur eine unnötige Komplikation.

Das könnten wir machen, aber erstmal kommt es nur in die TODO :)

 Sequenzen wie bei der Eingabe von «uB», wenn u und b auf der selben Hand
 sind, sind ein Spezialfall davon, wobei Shift die mittlere Taste im
 Tasten-Trigramm ist.  «Bu» ist ähnlich, aber nicht ganz gleich: Die
 erste Taste ist Shift und die mittlere b.  Allerdings muss Shift
 gehalten werden bis b gedrückt ist, daher beeinflusst Shift das u
 stärker als die erste die dritte Taste in normalen Trigrammen.  Der
 Vorfaktor vor dem Bigrammgewicht sollte daher grösser sein, aber nach
 wie vor kleiner eins.

Damit könnte ich also einfach den Code wiederverwenden. Allerdings müsste dann 
alles über trigramme laufen, und die sind nicht wirklich schnell (weil viel zu 
viele…). 

 Bei Trigrammen ohne Handwechsel kann die erste Taste natürlich auch
 bestimmen, wie gut die dritte zu tippen ist.  Die Situation ist aber
 viel verwickelter, da die mittlere Taste eine grosse Rolle spielt.

Ich hoffe, dass da die Auswirkungen ausreichend gering sind. Nur wenn die 2. 
Stelle (fast) wegfällt, sollte die 3. viel ausmachen. Zumindest, wenn die 
Auswirkungen ausreichend schnell fallen. Wenn das nicht der Fall sein sollte, 
wird das ganze hier *sehr* teuer… aber wenn es sein muss, muss es sein. 

Ich fühle mich gerade in meine Physik-Vorlesungen zurückversetzt: Quadrupole 
sind nur dann direkt sichtbar, wenn die Bipole sich aufheben (heißt: Die 2. 
Ableitung ist nur relevant, wenn die 1. wegfällt). Und ja, das muss man 
trotzdem rechnen… :)

  Ich habe allerdings noch kein effizientes System im Kopf, um das sauber
  zu machen. Wie hast du das implementiert?
 
 Das kannst du im Optimierer sehen, in den Funktionen «aufwand» und
 «diff_aufwand», siehe http://wettstae.home.solnet.ch/opt.c (Falls jemand
 damit rumspielen will, ich habe das auch zusammen im Paket mit meinen
 Korpora, in http://wettstae.home.solnet.ch/Optimierer.tar.gz).

…dafür brauche ich vermutlich etwas länger… (code wirklich verstehen). 

  Die Kosten von Tasten (nicht Zeichen) kann ich ja eigentlich
  zwischencachen (die bleiben bei dem Layout ja gleich). Mappst du dann
  einfach die Tastenpositionen und Kosten auf eine Matrix und schreibst
  die Bigramme in Positionen um?
 
 Genau.  Jede Taste hat einen Index zwischen 0 und ntaste-1, und zwei
 solcher Indices geben bezeichnen einen Eintrag in der Matrix mit vorab
 berechneten Bigrammkosten (Dazu kommen noch zusätzliche Indices für die
 Behandlung von Shift, aber das ändert nichts am Prinzip).

Matrizen in der Art habe ich inzwischen einmal getestet, allerdings suboptimal 
implementiert (alle Zeichen in der Matrix, statt nur Grundlinie + vorher die 
ngram-listen umschreiben, was ich eh machen muss). 

Mal sehen, was passiert, wenn ich die Matrizen nicht zu groß mache… 
(perfektionismus ist gerne mal überhaupt nicht perfekt :) ). 

Danke für die Tipps!

Liebe Grüße, 
Arne

--
Konstruktive Kritik: 

- http://draketo.de/licht/krude-ideen/konstruktive-kritik



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Re: [Neo] [NordTast] Re: Suche nach der endgülti gen Tastatur

2010-11-20 Diskussionsfäden Arne Babenhauserheide
On Wednesday 17 November 2010 20:06:26 Wolf Belschner wrote:
  Das heißt: Richtungsänderung über die Tastatur hinweg minimieren? Also
  nicht nur auf einer Hand?
 
 Unbedingt versuchen. Ist aber vielleicht auch abhängig von der
 Grundkonstellation der Tastatur. Das Schreiben verteilt sich ja über die
 ganze Tastatur, bei dieser ganz extrem, was ich an der polaren Lage von
 s und h festmache. diese Belegung bietet dazwischen viel Platz für den
 Rest des Geschehens, macht sozusagen die Bühne weit auf. Im Schreibfluss
 entsteht das Gefühl: in weiten Bögen von rechtslinksrechts. Das war
 auch ein Grund das C nach oben zu legen: sch macht jetzt einen Bogen
 über oben, das ist angenehmer als sch gerade auf der Grundlinie direkt
 nach links.

Das kann ich bestätigen. Ich tippe mit Neo 2, und „buch“ (rechter Zeigefinger 
unten, linker kleiner Finger, linker Zeigefinger oben, rechter Zeigefinger 
oben) 
fühlt sich angenehmer an als „asche“ und „eure“. Obwohl der kleine Finger drin 
ist. Weite *Bögen* könnten also auch nach meinem Gefühl ein bedeutendes 
Qualitätsmerkmal sein. 

 Bei Nordtast gab es ein ganz anderes Gefühl, da klebte ich mit den
 kleinen Fingern am Rand links und rechts aussen und versuchte von dort
 aus die Mitte zu bedienen. (In dem Zusammenhang wäre mal wichtig das
 Verhältnis von s und t zueinander zu untersuchen)

Ich würde allgemein fragen, wie sich häufige Bigramme verhalten. Allerdings 
könnten für uns deutlich erkennbare Bigramme (ei, eu, st, …) für das 
subjektive Schreibempfinden wichtiger sein als andere, weil wir uns stärker an 
sie erinnern. 

 Nein, heißt es erstmal nicht. Die Aufgaben sind aber unterschiedlich:
 Während der Mittelfinger nur eine Reihe hat, die er bedienen muss hat
 der Zeigefinger aus zwei Reihen auszuwählen. Der Zeigefinger hat also
 doppelt so viel 'Entscheidungen' zu treffen (bzw die Verknüpfungen im
 Hirn, die den Zeigefinger steuern) Ich empfinde den Mittelfinger daher
 als einfacher zu steuern oder besser: treffsicherer als den Zeigefinger,
 der Zeigefinger ist 'unsicherer',er hat einfach mehr Chancen Fehler zu
 machen, ist aber für die Aufgabe durchaus die beste Wahl, weil am
 beweglichsten. Er sollte aber möglichst eindeutige Aufgaben bekommen,
 zB. O  M finde ich recht eindeutig.

Heißt eindeutig dann auch einfach? Also starke Unterschiede (von Klang, Art 
oder Aufgabe der Buchstaben her – Vokal vs. Konsonant, Wortanfang vs. 
Wortmitte, hart vs. weich?)? 

Die Art von Konsonanten ließe sich nach dem Schema von Tolkien klassifizieren: 
Wo im Mund (vorne, mitte, hinten), offen oder geschlossen, hart oder weich? 
(das ist, was seine Elbenschrift Tengwar macht)

Buchstaben für einen Finger könnten dann mindestens zweien der Kategorien 
unterschiedlich sein müssen. p vs. b wäre das nicht: die sind beide vorne und 
geschlossen. b und k wären es, und p und g. 

Idealerweise noch sicherstellen, dass sich gegenüberliegende Zeichen 
unterschiedlich genug sind. 

…ich sehe langsam mehr und mehr Gründe, doch die Buchstabenbeziehungen als 
eigene Kategorie im Optimierer zu haben – losgelöst von den nGrammen. 

 Vielleicht darauf achten, dass die Zeichen mit denen Wörter häufig
 beginnen vorwiegend auf den Zeigefinger kommen. m,b,g,p liegen da völlig
 richtig, auch v,w,z wären da Kandidaten.

Ich habe immer wieder Probleme mit b vs. p. Verwechsel ständig die Zeigefinger…

 1. Ein gutes Layout steht und fällt mit der Anordnung seiner häufigsten
 Zeichen also in dem Fall iaeo trns und dazu noch c,h und d, u, z. Wie
 diese Zeichen zueinander stehen und interagieren macht die Grundstruktur
 und auch die Grundcharakteristik einer Belegung aus, alles andere lässt
 sich daran anpassen. Ich habe den Verdacht, das nur einige wenige dieser
 Grundstrukturen Sinn machen, was die tatsächliche Tippbarkeit betrifft.
 Vielleicht hilft eine Konzentration darauf die Auswahl aus dem Meer der
 Möglichkeiten etwas zu vereinfachen.

Wenn du willst, kannst du dir mal die Layoutfamilien in einem früheren Post 
von mir anschauen. Da werden nur die Grundstrukturen gesammelt – definiert 
dadurch, dass sie sich von anderen in häufig getippten Zeichen unterscheiden 
(genauer: Zeichenunterschied der Belegungen (welche Zeichen sind an anderen 
Orten), gewichtet nach der Häufigkeit der Zeichen). 

Wenn sich davon eins richtig gut anfühlt und alle anderen schlecht, dann 
deutet das darauf hin, dass du mit der Vermutung recht hast. Falls mehrere gut 
sind, gibt er viele in etwa gleichwertige Möglichkeiten, die Grundlinie 
anzuordnen. 

 2. Um og. Grundstrukturen auf die Spur zu kommen könnte man ein Layout
 mit hervorragenden Werten einem zweiten Bewertungsdurchlauf unterziehen
 mit eventuell reduziertem Korpus, der nur die häufigsten 3000 oder 5000
 Wörter enthält. Diese machen den Hauptteil der Schreibarbeit aus, das
 ewige 'ist, wird, und, kann, ich, du, hatte' usw. exotische Wörter wie
 Biosphäre oder Exponentialquotient werden auch beim Tippen immer eine
 erhöhte Aufmerksamkeit brauchen.

Das kommt 

[Neo] Fwd: Re: [NordTast] Re: Wie tauscht man die Buchstaben im Neo-Treiber?

2010-11-20 Diskussionsfäden Arne Babenhauserheide
On Tuesday 09 November 2010 16:56:21 Arne Babenhauserheide wrote:
 On Tuesday 09 November 2010 14:59:11 Ulf Bro wrote:
  Nun, es muss zumindest damit anfangen, dass man die Familien
  identifiziert. Ich halte es nicht für falsch, wenn jemand im Wiki eine
  Seite anlegt über Gruppierung von Versuchstastaturen oder ähnliches
  und diese Seite dann als  Schmierpapier benutzt. Platz ist ja genug auf
  dem Server.
 
 Ich hätte dazu einen Vorschlag: Die Layouts automatisch Ähnlichkeit,
 gewichtet mit der Buchstabenhäufigkeit sortieren und einen maximalen
 „Abstand“ festlegen.

Ich habe das mal implementiert :)

Das hier rechnet die Kosten für alle Layouts aus unseren gemeinsamen 
Optimierwochen erneut, teilt sie dann in Familien auf und zeigt jeweils das 
beste Layout jeder Familie. 

./recheck_all_result_layouts.py --families --family-threshold 0.5 --namepart 
2010-09-19.1-result-layouts-reference-uniq

Anmerkung: threshold  0.88 würde Neo und NordTast in die gleiche Familie 
packen. 0.5 reduziert unsere besten 21 auf 3 Grundtypen: 

xuc.ö vdlsjq´
fiaeo mtnrhk
⇚,üzäy bgwßp

xuc.ö vhtl,ß´
miaeo dsrngk
⇚yüzäq bfjwp

x.coü vdsljq´
keaiu mtrnhf
⇚,yzäö bgßwp

Bei 0.3 löst bildet heaiu eine eigene Familie und fiaeo spaltet sich auf: 

xko.ü wcsbzq´
heaiu dtrnlf
⇚vyä,ö mgßpj

xuc.ü pdsljq´
fiaeo mtrnhk
⇚v,zäö bgßwy


Anmerkung 2: Er rechnet erst die Kosten für *alle* Layouts, bevor er 
Ergebnisse bringt. Bereitet euch also auf Wartezeiten vor… Um die Wartezeit 
etwas zu verkürzen, gibt er die Ebene-1-Strings der gerade gerechneten Layouts 
aus. 

Liebe Grüße, 
Arne

-
-- 
Ein Mann wird auf der Straße mit einem Messer bedroht. 
Zwei Polizisten sind sofort da und halten ein Transparent davor. 

Illegale Szene. Niemand darf das sehen.

Der Mann wird ausgeraubt, erstochen und verblutet, 
denn die Polizisten haben beide Hände voll zu tun. 

Willkommen in Deutschland. Zensur ist schön. 
  ( http://draketo.de/stichwort/zensur )



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Re: [Neo] [NordTast] ~8000 layouts in 10 Familien aufgeteilt

2010-11-20 Diskussionsfäden Arne Babenhauserheide
On Wednesday 10 November 2010 15:17:22 Arne Babenhauserheide wrote:
 Das ist recht schwierig, weil die Beziehungen zwischen Tastenpositionen und
 Schreibgefühl sehr komplex sind – Buchstabenposition + Bigramme
 (Tastenübergänge und BEwegungsmuster) + Trigramme (Handwechsel und
 Auswirkung der ersten auf die 3. Taste).
 
 Viel davon müssen wir erst empirisch herausfinden: „Was fühlt sich gut an,
 und warum?“

Ich habe gerade gemerkt, dass das hier etwas unklar war. Daher an einem 
Beispiel: 

Die beiden Belegungen

xucoä vdslzß´
,teia mhnrkw
⇚füy.ö bgjqp

und

ßlcgb äüuh,q´
mrntd oaeskp
⇚zxfwj .iöyv

haben fast die gleichen Werte. Einfache gleiche Muster finden sich unter ihnen 
aber kaum, abgesehen von dem üblichen: Häufig verwendete Tasten sind auf der 
Grundlinie. 

Der Grund ist, dass wir relativ viel Symmetrie und gleichzeitig viele freie 
Parameter haben, die einfach linear addiert werden, um den Gesamtwert zu 
finden. Damit kann sich der Optimierer recht früh in eine bestimmte Richtung 
festlegen und so auf zwei sehr unterschiedlichen Pfaden zu gleichwertigen 
Ergebnissen kommen – die allerdings völlig verschiedene Tastenpositionen 
haben. 

Selbst wenn wir die Fingerlast nehmen, kommen wir auf ähnliche Werte: 

,teia: 6.9 9.6 17.2 16.6 - 16.0 15.2 10.3 6.8
mrntd: 7.1 10.3 12.9 16.1 - 17.0 18.5 9.7 6.9

Es gibt für das Optimierungsproblem schlicht mehrere sehr unterschiedliche 
Lösungen. Der Wert kann zwar fast gleich bleiben, wenn nur zwei Tasten 
getauscht werden (oder sich schon dadurch massiv verändern), aber gleichzeitig 
kann ein völlig anderes Layout den gleichen Wert haben – obwohl 10 Tastenpaare 
getauscht wurden. Und vermutlich wären die Zwischenergebnisse davon nicht 
einmal gut… 

Der Vorteil an der Vorgehensweise ist für uns, dass wir auch am Ende der 
Optimierung noch zwischen vielen guten Layouts auswählen können, welches uns 
am Besten gefällt. Der Optimierer gibt uns nur an, in welcher Ausführung die 
verschiedenen Arten von Layouts unsere Grundansprüche erfüllen. 

Liebe Grüße, 
Arne

PS: Die Fingerstatistik kannst du dir mit --fingerstats ausgeben lassen: 
$ ./check_neo.py --fingerstats -v --check-string xucoä vdslzß´
,teia mhnrkw
⇚füy.ö bgjqp


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Re: [Neo] [NordTast] ~8000 layouts in 10 Familien aufgeteilt

2010-11-20 Diskussionsfäden Arne Babenhauserheide
On Wednesday 10 November 2010 14:08:56 Wolf Belschner wrote:
 Bei der neuesten Auswertung von 8000 Layouts scheint mir das Spektrum
 allerdings zu breit als dass ich daraus ein Muster erkennen oder
 irgendwelche weiteren Schlüsse ziehen könnte. 

Das stimmt in dem Fall ganz klar und ist gewollt: Die Familien sind die 
radikal unterschiedlichen Möglichkeiten, Layouts zu strukturieren. Sie zeigen 
die unterschiedlichen Grundmuster, die genutzt werden können. Gemeinsame 
Muster sollten sich *innerhalb* der Gruppen finden lassen. Zwischen Gruppen 
dürfte es nur gemeinsame Muster bei Tasten geben, die selten genutzt werden. 
Um es genauer zu spezifizieren: Bei einer Gruppe sind 80% der Anschläge beim 
Tippen anders als bei den anderen. 

 Als Auswahlinstrument
 klingt es aber trotzdem vielversprechend, man könnte ja dann auch
 innerhalb der einzelnen Familien mit verschiedenen Tresholds so lange
 sortieren bis sich tatsächlich Muster erkennen lassen.

Erstmal können wir uns überlegen, welche Familie uns am besten gefällt. 

Dann können wir in der Familie weiterschauen. Der Code gibt bereits die ganze 
Familie aus. Das Benutzerinterface zeigt aber nur das beste Layout der Familie 
(für bessere Übersicht). 

 Ich bin kein Programmierer und kann das nicht umsetzen, um was es mir
 dabei geht ist eher 'pattern recognition', also Grundstrukturen
 herauszudestillieren die eine Auswahl erleichtern.

Das ist recht schwierig, weil die Beziehungen zwischen Tastenpositionen und 
Schreibgefühl sehr komplex sind – Buchstabenposition + Bigramme 
(Tastenübergänge und BEwegungsmuster) + Trigramme (Handwechsel und Auswirkung 
der ersten auf die 3. Taste). 

Viel davon müssen wir erst empirisch herausfinden: „Was fühlt sich gut an, und 
warum?“

Das warum kann dann wieder genutzt werden, um mehr davon zu kriegen :)

Liebe Grüße, 
Arne


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[Neo] ~8000 layouts in 10 Familien aufgeteilt

2010-11-20 Diskussionsfäden Arne Babenhauserheide
Hi, 

Ich habe den recheck*.py --families code mal über unsere 8000 unique 
Ergebnisse aus dem gemeinsamen Optimieren drüber laufen lassen. 

Das Ergebnis waren 10 stark verschiedene Familien, die beste zuletzt 
(maximaler Unterschied in der Familie: 0.8). Hier sind die jeweils besten 
Vertreter der Familien (alle mit der aktuelen config neugerechnet, daher 
weichen die Werte von den früheren ab): 

./recheck_all_result_layouts.py --families --family-threshold 0.8 --namepart 
2010-09-19.1-result-layouts-reference-uniq --folder empirie
…
# Evolved Layout
qaohg ,mcüjß´
tridu fsnelw
⇚bxävy .kpöz
┌───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬──┐
│ ^ │ 1 │ 2 │ 3 │ 4 │ 5 │ 6 │ 7 │ 8 │ 9 │ 0 │ - │ ` │ ←│
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│Strg│ Fe │ Alt│  Leerzeichen  │ M4 │ Fe │ Me │Strg│
└┴┴┴───┴┴┴┴┘
# 1.40531337049 x100 total penalty per letter
# 4.04595557036 x10 billion total penalty compared to notime-noeffort
# 6.15758020289 mean key position cost in file 1gramme.txt ( 17.72792919 )
# 3.19001368849 % finger repeats in file 2gramme.txt ( 2.7306827008 )
# 8.26842058832 million keystrokes disbalance of the fingers ( 8.26842058832 )
# 0.102119693631 % finger repeats top to bottom or vice versa ( 0.6993235968 )
# 3.69212895815 % of trigrams have no handswitching (after direction change 
counted x 1 ) ( 4.3002738 )
# 3.96667950347 billion (rows²/dist)² to cross ( 2.38000770208 )
# 0.00450015675176 hand disbalance. Left: 0.495499843248 %, Right: 
0.504500156752 % ( 0.0388684146745 )
# 0.1727424924 badly positioned shortcut keys (weighted).
# 0.9457055825 no handswitching after unbalancing key (weighted).
# 3.195601636 movement pattern cost (weighted).


# Evolved Layout
ydclb ü,häjq´
strnm oiaefk
⇚zßgwx .uvöp
┌───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬──┐
│ ^ │ 1 │ 2 │ 3 │ 4 │ 5 │ 6 │ 7 │ 8 │ 9 │ 0 │ - │ ` │ ←│
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│Strg│ Fe │ Alt│  Leerzeichen  │ M4 │ Fe │ Me │Strg│
└┴┴┴───┴┴┴┴┘
# 1.27852969254 x100 total penalty per letter
# 3.68094009494 x10 billion total penalty compared to notime-noeffort
# 6.40208245137 mean key position cost in file 1gramme.txt ( 18.43186132 )
# 3.22203318312 % finger repeats in file 2gramme.txt ( 2.7580916992 )
# 6.86700057462 million keystrokes disbalance of the fingers ( 6.86700057462 )
# 0.110088470503 % finger repeats top to bottom or vice versa ( 0.7538944 )
# 1.79603614027 % of trigrams have no handswitching (after direction change 
counted x 1 ) ( 2.0918682 )
# 4.54606735056 billion (rows²/dist)² to cross ( 2.72764041033 )
# 0.0114699867764 hand disbalance. Left: 0.511469986776 %, Right: 
0.488530013224 % ( 0.0990677051773 )
# 0.1151616616 badly positioned shortcut keys (weighted).
# 0.8469692105 no handswitching after unbalancing key (weighted).
# 2.117845768 movement pattern cost (weighted).


# Evolved Layout
xüou. vcdsjq´
keaih lntrgb
⇚zöä,y wmpßf
┌───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬──┐
│ ^ │ 1 │ 2 │ 3 │ 4 │ 5 │ 6 │ 7 │ 8 │ 9 │ 0 │ - │ ` │ ←│
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│Strg│ Fe │ Alt│  Leerzeichen  │ M4 │ Fe │ Me │Strg│
└┴┴┴───┴┴┴┴┘
# 1.19940764309 x100 total penalty per letter
# 3.45314442784 x10 billion total penalty compared to notime-noeffort
# 6.08494049377 mean key position cost in file 1gramme.txt ( 17.51879645 )
# 2.83230434164 % finger repeats in file 2gramme.txt ( 2.4244800256 )
# 6.64633201717 million keystrokes disbalance of the fingers ( 6.64633201717 )
# 0.106815655301 % finger repeats top to bottom or vice versa ( 0.7314819072 )
# 1.52807315934 % of trigrams have no handswitching (after direction change 
counted x 1 ) ( 1.779768 )
# 3.40040945847 

Re: [Neo] [NordTast] Re: Suche nach der endgülti gen Tastatur

2010-11-20 Diskussionsfäden Arne Babenhauserheide
On Wednesday 17 November 2010 20:06:26 Wolf Belschner wrote:
  Das heißt: Richtungsänderung über die Tastatur hinweg minimieren? Also
  nicht nur auf einer Hand?
 
 Unbedingt versuchen. Ist aber vielleicht auch abhängig von der
 Grundkonstellation der Tastatur. Das Schreiben verteilt sich ja über die
 ganze Tastatur, bei dieser ganz extrem, was ich an der polaren Lage von
 s und h festmache. diese Belegung bietet dazwischen viel Platz für den
 Rest des Geschehens, macht sozusagen die Bühne weit auf. Im Schreibfluss
 entsteht das Gefühl: in weiten Bögen von rechtslinksrechts. Das war
 auch ein Grund das C nach oben zu legen: sch macht jetzt einen Bogen
 über oben, das ist angenehmer als sch gerade auf der Grundlinie direkt
 nach links.

Das kann ich bestätigen. Ich tippe mit Neo 2, und „buch“ (rechter Zeigefinger 
unten, linker kleiner Finger, linker Zeigefinger oben, rechter Zeigefinger 
oben) 
fühlt sich angenehmer an als „asche“ und „eure“. Obwohl der kleine Finger drin 
ist. Weite *Bögen* könnten also auch nach meinem Gefühl ein bedeutendes 
Qualitätsmerkmal sein. 

 Bei Nordtast gab es ein ganz anderes Gefühl, da klebte ich mit den
 kleinen Fingern am Rand links und rechts aussen und versuchte von dort
 aus die Mitte zu bedienen. (In dem Zusammenhang wäre mal wichtig das
 Verhältnis von s und t zueinander zu untersuchen)

Ich würde allgemein fragen, wie sich häufige Bigramme verhalten. Allerdings 
könnten für uns deutlich erkennbare Bigramme (ei, eu, st, …) für das 
subjektive Schreibempfinden wichtiger sein als andere, weil wir uns stärker an 
sie erinnern. 

 Nein, heißt es erstmal nicht. Die Aufgaben sind aber unterschiedlich:
 Während der Mittelfinger nur eine Reihe hat, die er bedienen muss hat
 der Zeigefinger aus zwei Reihen auszuwählen. Der Zeigefinger hat also
 doppelt so viel 'Entscheidungen' zu treffen (bzw die Verknüpfungen im
 Hirn, die den Zeigefinger steuern) Ich empfinde den Mittelfinger daher
 als einfacher zu steuern oder besser: treffsicherer als den Zeigefinger,
 der Zeigefinger ist 'unsicherer',er hat einfach mehr Chancen Fehler zu
 machen, ist aber für die Aufgabe durchaus die beste Wahl, weil am
 beweglichsten. Er sollte aber möglichst eindeutige Aufgaben bekommen,
 zB. O  M finde ich recht eindeutig.

Heißt eindeutig dann auch einfach? Also starke Unterschiede (von Klang, Art 
oder Aufgabe der Buchstaben her – Vokal vs. Konsonant, Wortanfang vs. 
Wortmitte, hart vs. weich?)? 

Die Art von Konsonanten ließe sich nach dem Schema von Tolkien klassifizieren: 
Wo im Mund (vorne, mitte, hinten), offen oder geschlossen, hart oder weich? 
(das ist, was seine Elbenschrift Tengwar macht)

Buchstaben für einen Finger könnten dann mindestens zweien der Kategorien 
unterschiedlich sein müssen. p vs. b wäre das nicht: die sind beide vorne und 
geschlossen. b und k wären es, und p und g. 

Idealerweise noch sicherstellen, dass sich gegenüberliegende Zeichen 
unterschiedlich genug sind. 

…ich sehe langsam mehr und mehr Gründe, doch die Buchstabenbeziehungen als 
eigene Kategorie im Optimierer zu haben – losgelöst von den nGrammen. 

 Vielleicht darauf achten, dass die Zeichen mit denen Wörter häufig
 beginnen vorwiegend auf den Zeigefinger kommen. m,b,g,p liegen da völlig
 richtig, auch v,w,z wären da Kandidaten.

Ich habe immer wieder Probleme mit b vs. p. Verwechsel ständig die Zeigefinger…

 1. Ein gutes Layout steht und fällt mit der Anordnung seiner häufigsten
 Zeichen also in dem Fall iaeo trns und dazu noch c,h und d, u, z. Wie
 diese Zeichen zueinander stehen und interagieren macht die Grundstruktur
 und auch die Grundcharakteristik einer Belegung aus, alles andere lässt
 sich daran anpassen. Ich habe den Verdacht, das nur einige wenige dieser
 Grundstrukturen Sinn machen, was die tatsächliche Tippbarkeit betrifft.
 Vielleicht hilft eine Konzentration darauf die Auswahl aus dem Meer der
 Möglichkeiten etwas zu vereinfachen.

Wenn du willst, kannst du dir mal die Layoutfamilien in einem früheren Post 
von mir anschauen. Da werden nur die Grundstrukturen gesammelt – definiert 
dadurch, dass sie sich von anderen in häufig getippten Zeichen unterscheiden 
(genauer: Zeichenunterschied der Belegungen (welche Zeichen sind an anderen 
Orten), gewichtet nach der Häufigkeit der Zeichen). 

Wenn sich davon eins richtig gut anfühlt und alle anderen schlecht, dann 
deutet das darauf hin, dass du mit der Vermutung recht hast. Falls mehrere gut 
sind, gibt er viele in etwa gleichwertige Möglichkeiten, die Grundlinie 
anzuordnen. 

 2. Um og. Grundstrukturen auf die Spur zu kommen könnte man ein Layout
 mit hervorragenden Werten einem zweiten Bewertungsdurchlauf unterziehen
 mit eventuell reduziertem Korpus, der nur die häufigsten 3000 oder 5000
 Wörter enthält. Diese machen den Hauptteil der Schreibarbeit aus, das
 ewige 'ist, wird, und, kann, ich, du, hatte' usw. exotische Wörter wie
 Biosphäre oder Exponentialquotient werden auch beim Tippen immer eine
 erhöhte Aufmerksamkeit brauchen.

Das kommt 

[Neo] Ergonomische Tastatur in c't

2010-11-20 Diskussionsfäden Matthias Wächter
http://www.heise.de/ct/schlagseite/2010/25/gross.jpg

- Moesi



Re: [Neo] Ergonomische Tastatur in c't

2010-11-20 Diskussionsfäden Arne Babenhauserheide
On Saturday 20 November 2010 21:41:18 Matthias Wächter wrote:
 http://www.heise.de/ct/schlagseite/2010/25/gross.jpg

*gg* cool! 

Danke!


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Re: [Neo] Ergonomische Tastatur in c't

2010-11-20 Diskussionsfäden Ulrich Bär
On Sat, Nov 20, 2010 at 22:16, Arne Babenhauserheide arne_...@web.de wrote:
 On Saturday 20 November 2010 21:41:18 Matthias Wächter wrote:
 http://www.heise.de/ct/schlagseite/2010/25/gross.jpg

 *gg* cool!

 Danke!


ich vermute ein pianist ist auf der klaviatur mindestens
ebensoschnell, gut musik ist mit text nicht vergleichbar aber von den
angespielten noten ist man schneller.
und bei einer http://de.wikipedia.org/wiki/Jank%C3%B3-Klaviatur sind
wir schon sehr nahe an einer tastatur – ist halt bischen groß, und
fußtasten will man wohl auch nicht beim schreiben haben (wobei das
eine optimierung wäre) allerdings sollte eine tastatur ja
altagstauglich sein.

-- 
Ulrich Bär
熊
ulrich.b...@gmail.com
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as its ultimate goal the betterment of humanity.
-Nikola Tesla