Re: [Neo] [Fwd: AW: Gesprächsanfrage]

2011-08-03 Diskussionsfäden Arne Babenhauserheide
Am Dienstag, 2. August 2011, 20:35:38 schrieb Daniel Horz:
 Ich sehe das ähnlich. Ich habe in der Anfangsphase des Neo-Lernens noch
 qwertz tippen müssen, weil ich mit Neo nicht schnell genug war. Abends
 habe ich mich dann immer eine halbe Stunde, Stunde hingesetzt und ktouch
 laufen lassen.

Ich habe hart umgestellt. Anfangs war es sehr qualvoll (ich hatte in Qwertz
~400 Anschläge pro Minute) aber da ich gerade in der Anfangsphase meiner
Diplomarbit war (v.a. lesen), hat es gut geklappt.

Naud einem Jahr war ich mit Neo2 bei 420 cpm.

Für die Layoutexperimente hätte ich trotzdem gerne einen Tipptrainer gehabt.
Die zwei Halblösungen, die ich genutzt habe, nenne ich nicht, weil sie nicht
frei sind.

Liebe Grüße,
Arne

PS: http://draketo.de/licht/gedichte/uiae-nrtd-ein-gedicht-im-neo-layout
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Konstruktive Kritik:

- http://draketo.de/licht/krude-ideen/konstruktive-kritik



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Re: [Neo] [Fwd: AW: Gesprächsanfrage]

2011-08-02 Diskussionsfäden daniel marohn
 Neo 2.0 zu lernen dauert sicher länger als QWERTZ – wenn es bedeutet, alle
 Ebenen zu beherrschen. Diese Einschränkung muss man, denke ich, schon

Das ist aber nicht wirklich fair. Da Neo einfach mehr Zeichen zur
Verfügung stellt, dauert es natürlich länger jeweils alle Zeichen zu
lernen die das jeweilige Layout zur Verfügung stellt. Betrachtet man
aber nur diejenigen Zeichen, die man auch wirklich braucht und nutzt
würde ich (natürlich auch nur subjektiv) sagen, das Neo deutlich
scheller zu lernen ist. Ich hatte mal eine Studie auf den Screen (die
ich aber leider nicht mehr finde), in der Testpersonen die noch gar
nicht tippen konnten in zwei Gruppen dvorak und qwertz lernen sollten.
Die dworak Gruppe konnte das Layout bedeutend schneller lernen.

 Vielleicht sollten wir hier mal aus der Erfahrung berichten: Ich habe
 deutlich weniger Schmerzen in den meisten Fingern und vor allem
 Handgelenken, /aber/ wesentlich schlimmere Schmerzen in den kleinen Fingern

Ja, das kann ich bestätigen. Nach dem Umstieg hatte ich mit dem
kleinen Finger der linken Hand richtig Probleme. Das lag aber
vermutlich auch daran das ich Ebene 3 fast ausschließlich damit
bediente. Nachdem ich mich zwang auch den rechten Modifier zu nutzen,
sind die Schmerzen weg.



Re: [Neo] [Fwd: AW: Gesprächsanfrage]

2011-08-02 Diskussionsfäden Arno Trautmann

daniel marohn wrote:

Neo 2.0 zu lernen dauert sicher länger als QWERTZ – wenn es bedeutet, alle
Ebenen zu beherrschen. Diese Einschränkung muss man, denke ich, schon


Das ist aber nicht wirklich fair. Da Neo einfach mehr Zeichen zur
Verfügung stellt, dauert es natürlich länger jeweils alle Zeichen zu
lernen die das jeweilige Layout zur Verfügung stellt.


Natürlich. Man muss aufpassen, was man vergleicht. Sagen wir einfach, 
dass wir davon ausgehen, dass die Grundebenen schneller zu lernen sind, 
die höhere hingegen ein Zusatz ist, der natürlich zusätzlichen (aber 
deutlich geringeren, wegen sinnvoller Anordnung) Lernaufwand bedeutet.



Vielleicht sollten wir hier mal aus der Erfahrung berichten: Ich habe
deutlich weniger Schmerzen in den meisten Fingern und vor allem
Handgelenken, /aber/ wesentlich schlimmere Schmerzen in den kleinen Fingern


Ja, das kann ich bestätigen. Nach dem Umstieg hatte ich mit dem
kleinen Finger der linken Hand richtig Probleme. Das lag aber
vermutlich auch daran das ich Ebene 3 fast ausschließlich damit
bediente. Nachdem ich mich zwang auch den rechten Modifier zu nutzen,
sind die Schmerzen weg.


Bei mir leider nicht, was aber vor allem durchs TeXen kommt. Denn da 
passiert nun mal alles mit \ _ [] {}, was auf den rechten kleinen Finger 
geht, plus Großbuchstaben. Wenn man LaTeX3 programmiert, kommen 
CamelCase und \_{}[] alle vor und das ist tötlich. (Gut, dass ich 
momentan nur LuaTeXe ;) )


Gruſs
Arno



Re: [Neo] [Fwd: AW: Gesprächsanfrage]

2011-08-02 Diskussionsfäden Daniel Horz
Am 01.08.2011 14:27, schrieb Arno Trautmann:
 Vielleicht sollten wir hier mal aus der Erfahrung berichten: Ich habe
 deutlich weniger Schmerzen in den meisten Fingern und vor allem
 Handgelenken, /aber/ wesentlich schlimmere Schmerzen in den kleinen
 Fingern (hatte ich schonmal geschrieben). Für Programmierer ist Neo mit
 der starken Belastung der kleinen Finger nämlich auch nochmal anders zu
 betrachten. Geht das anderen auch so?

Ich beutze immer (naja, meistens) für die dritte Ebene den
entgegengesetzten mod und für Ebene 4 immer den linken, da AltGr
ziemlich doof liegt. Ich teXe meine Mathe-Vorlesungen live mit und auch
alles was sonst mit der Uni zu tun hat, wird geteXt. Den Rest meiner
Arbeitszeit verbringe ich mit Programmieren und dementsprechend auch
viel auf Ebene 3.

Ich habe *keine* Probleme mit meinen kleinen Fingern.


Grüße,
Daniel

-- 
Daniel Horz
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Re: [Neo] [Fwd: AW: Gesprächsanfrage]

2011-08-02 Diskussionsfäden Andreas Köpf

Am 02.08.2011 10:07, schrieb Daniel Horz:
Ich habe *keine* Probleme mit meinen kleinen Fingern. 


Ich tippe nun seit ziemlich genau 2 Monaten mit Neo2.

Ich hatte in den ersten Wochen meiner Neo2 Nutzung mindestens eine Woche 
lang Beschwerden in den obersten Gelenken meiner Zeigefinger - 
insbesondere beim rechten Zeigefinger. Ich führe das darauf zurück, dass 
bei der Neo-Belegung die Zeigefinger häufiger zum Einsatz kommen und 
stärker belastet werden als bei QWERTZ. Die Schmerzen sind inzwischen 
bei mir von alleine wieder verschwunden.


Weitaus schlimmer als die kleinen Unannehmlichkeiten an den Fingern, 
fand ich allerdings die Rekonditionierung im Gehirn. Das Auswendiglernen 
der Buchstabenebene geht systematisch mit einem Tipptrainer innerhalb 
eines bzw. weniger Tage (wenn man jeden Tag 1-2h trainiert sollte das 
nach spätestens 3 Tagen sitzen). Dass man sich im Kopf gemerkt hat wo 
die Tasten liegen und durch bewusstes Abrufen dieser Informationen 
(meistens) den gewünschten Buchstaben produzieren kann, heißt aber noch 
lange nicht, dass man damit im Alltag vernünftig arbeiten könnte. Ich 
habe mich in den ersten zwei Wochen fast gänzlich meiner 
Computer-Kommunikationsfähigkeiten beraubt gefühlt, da ich mich auf 
einmal nicht mehr so schnell ausdrücken konnte, wie ich es vorher 
gewohnt war.  Die Schreibgeschwindigkeit in den ersten Tagen einer 
Umstellung ist zum verrückt werden - insbesondere wenn man vorher ohne 
große Anstrengungen mit QWERTZ 400 Anschläge pro Minute getippt hat und 
dann auf ein Niveau von 60 Anschlägen zurückfällt. Die Produkitvität ist 
ganz klar im Keller, da Aufgaben wie das Schreiben einer E-Mail, der 
Chat im Instant-Messenger/IRC oder das Programmieren das zigfache der 
gewohnten Zeit in Anspruch nehmen. Inzwischen tippe ich mit Neo um die 
250 Anschlägen pro Minute - das ist noch weit von der Geschwindigkeit 
entfernt, die ich vorher hatte, aber reicht schon wieder für ein 
flüssiges Arbeiten.


Allerdings wurde bei mir sicherlich ein Großteil der 
QWERTZ-Konditionierung im Kopf überschrieben: Wenn ich zu QWERTZ 
umschalte fühle ich mich ähnlich wie bei der Neo-Nutzung in den ersten 
Tagen .. aber zum Glück ist die QWERTZ Belegung ja auf die Tastatur 
gedruckt, so dass man spicken kann. Ganz verlernen tut man QWERTZ wohl 
nicht so schnell - aber wer beide Layouts gut beherrschen und ohne Mühe 
zwischen beiden wechseln möchte, der sollte dies besser gleich von vorne 
herein trainieren...


Unstrittig für mich ist, dass Neo2 im Vergleich zu QWERTZ das deutlich 
bessere Layout ist. Langfristig erwarte ich auf jeden Fall mindestens 
die gleiche Geschwindigkeit/Sicherheit wie mit QWERTZ zu erreichen.


Aufgrund des hohen Zeitaufwands, der mit dem Lernen eines 
Tastaturlayouts verbunden ist, werde ich pro Jahr wohl höchstens ein 
Experiment in dieser Richtung unternehmen. An Neo2, Neo3 und auch 
Nordtast stört mich bei der normalen Arbeit beim Schreiben von 
Programmquellcode und bei der Benutzung einer Shell in erster Linie, 
dass keine Sonderzeichen ohne Modifier zu erreichen sind. Hier sind 
sowohl QWERTY (US) als auch Programmers Dvorak deutlich angenehmer...


Gruß
Andreas (blueling)



Re: [Neo] [Fwd: AW: Gesprächsanfrage]

2011-08-02 Diskussionsfäden Michael Gattinger

Am 01.08.2011 14:27, schrieb Arno Trautmann:

1) Macht es Sinn, diese neue Belegung zu benutzen?


Das kann natürlich nicht allgemein beantwortet werden. Vorausgesetzt,
man arbeitet oft genug am Rechner, dass man blind schreiben möchte
sollte man überlegen ob man folgenden Aussagen zustimmen kann:
• Ich kann QWERTZ mit über 300 Anschlägen pro Minute schreiben.
• Ungünstige Buchstabenfolgen stören mich nicht.
• Ich benötige in der Computerbenutzung keine Programmier- und
   Sonderzeichen (z.B. / \ [ ] $  = )

 • Ich navigiere meistens mit der Maus und habe kein Problem mit dem
 ständigen Wechsel zur Tastatur.

• Ich arbeite sehr oft an fremden Rechnern auf denen ich das
   Tastaturlayout nicht umstellen kann.
Je mehr der Aussagen man mit „nein“ beantwortet, desto sinvoller ist es
Neo zu lernen.
Ich denke das versteht so verschachtelt ja keiner. Besonders das mit der 
navigation der Maus mit der UND-Verknüpfung mit der Wechseln der 
Tastatur. Ich mein ich als Informatiker weiß, dass wenn einer der 
Teilsätze falsch ist, dann ist die gesamte Aussage falsch, also 
nein ... aber das rafft ja so keiner, besonders nicht im Radio, wo man 
nicht zurückspulen kann. Im Fall des Punktes drei wäre dann sogar 
doppelte Verneinung. Für einen schnellen Radiobeitrag ungünstig...


Das Neo-Tastaturlayout lohnt sich wenn:
- man mit QWERTZ weniger als 300 Anschläge pro Minute schreibt.
- man sich bei QWERTZ an ungünstig gelegenen Buchstaben stört.
- man viele Sonderzeichen benutzt oder IT-Programmierer ist.
- man öfters mit der Tastatur navigiert anstatt mit der Maus.
- man Probleme beim wechseln zwischen Maus und Tastatur hat.

_Das es mehr lohnender ist, je mehr Aussagen mit ja beantwortet 
werden_, ist wohl mit gesundem Menschenverstand zu verstehen und 
_braucht im Interview keine Erwähnung_!


Den letzten Punkt mit den fremden Rechnern lasse ich mal weg, auf vielen 
Windowsrechnern auf Arbeitsstellen kann man ja wohl mit dem neo2.0.exe 
einfach das Tastaturlayout umstellen. Ich konnte dies bisher überall, wo 
ich dies wollte. Sollten tatsächlich in einem Unternehmen die USB-Rechte 
und / oder die Ausführungsrechte zum Ausführen von Anwendungen gesperrt 
sein, so wird es der Angestellte schon selbst wissen. M.M.n sollten wir 
die Leute aber damit nicht verunsichern.


Michael


Re: [Neo] [Fwd: AW: Gesprächsanfrage]

2011-08-02 Diskussionsfäden Carsten Ace Dahlmann
Hallo zusammen!

Am Mon, 01 Aug 2011 14:07:06 +0200
schrieb Benjamin Kellermann:

  2) Dauert es lange, bis man das beherrscht?
 [...]

Ich finde, die Fragen sind alle nicht sehr überzeugend beantwortet. Man
könnte die Vorteile doch etwas mehr hervorheben.

Insbesondere unter Punkt 1 fehlt mir eine konkrete Auflistung der neuen
Möglichkeiten (seien es die neuen Ebenen, die /{}:-)( etc. auf der
Grundreihe verfügbar machen, sei es die 4. Ebene oder seien es die
echten „“”‚‘’ sowie der – oder das sich langsam ausbreitende ẞ oder
die griechischen Buchstaben), außerdem die Anwendungsgebiete als
Beispiele (seien es Programmierer, Naturwissenschaftler, aber auch
Philologen aller Art – und natürlich der normale 08/15-User).

Sicherlich kann man hier und da auch ehrlich abwägen, aber etwas mehr
und euphorisch Werbung für Neo zu machen, kann ja nicht schaden.
Immerhin hat man sich entschlossen, die Gemeinde selbst zu fragen und
keinen unabhängigen IT-Experten oder so.

LG,
Ace
-- 
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/\  www.asciiribbon.org   - against proprietary attachments

http://www.dahlmann.net/?Informatives/Gekonntes_E-Mailen


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Re: [Neo] [Fwd: AW: Gesprächsanfrage]

2011-08-02 Diskussionsfäden Matthias Wächter

On 02.08.2011 13:21, Michael Gattinger wrote:

Meiner Meinung nach hast du da grundlegend etwas falsch gemacht: Du kannst es 
erst, wenn du 120 Anschläge die Minute schaffst. Wenn du die
Positionen auswendig lernst und es abrufen kannst aber bis zur Ausführung 1 
Sekunde brauchst dann ist das nicht das was du brauchst. Du meinst du
hättest es in 3 Tagen auswendig gelernt. Meiner Meinung nach sitzt das ganze 
dann im Kurzzeitgedächtnis und vorallem BEWUSST. Ziel sollte es doch sein
das ganze ins Unterbewusstsein zu befördern. So denkst du doch bei qwertz auch 
nicht nach welche Tasten du drückt, sondern machst es einfach. Es sind
halt die Bewegungsabläufe, die bei qwertz im UNTERBEWUSSTSEIN gespeichert sind 
und nicht die Positionen der Tasten. Die Positionen der Tasten befinden
sich m.M.n im bewussten Langzeitgedächtnis.


Ich habe im Juni 2008 – in der heißen Phase meiner Diplomarbeit :) – mit Neo2 angefangen und habe nach nicht einmal 2 Wochen Eingewöhnung erste 
Adaptierungen am Layout vorgenommen. Alternativen a la NordTast oder AdNW gab es noch nicht, also bin ich meinen eigenen Instinkten gefolgt und habe 
insbesondere die linke Hand anders angeordnet: Alle Vokale (aeiou, äöü und y) waren bei mir auf den linken Fingern 5, 4 und 3 angeordnet, und die 
Konsonanten sind auf den Zeigefinger gewandert. Mit meinem »Neo-VM« bin ich einige Zeit gut ausgekommen, bis sich erste Alternativen ergeben haben.


Seither habe ich etwa 15 bis 20 Mal das Layout gewechselt. Einige Belegungen habe ich vollständig bis zur Geläufigkeit erlernt, andere schon nach 
Stunden oder wenigen Tagen aufgegeben. Derzeit teste ich »DIEgO«, eine Belegung, die sich von AdNW ableitet und deren Finger-Laut-Kollisionen 
vermeidet. Das heißt, der Optimierer hat das Layout gefunden, indem er die Strafpunkte minimiert, die sich für ein Layout ergeben, wenn sich ähnliche 
Laute wie d/t, b/p, g/k, s/ß auf dem gleichen Finger befinden, was zu häufigeren Vertippern führt. Interessanter Weise hat gerade QWERTZ hier 
keinerlei Schwierigkeiten, da diese Laute bereits von vornherein weit auseinander liegen. Ich halte diesen Umstand dafür verantwortlich, dass dieser 
Effekt erst so spät Beachtung findet.


Worauf ich eigentlich hinaus will, ist die Feststellung meinerseits, dass ich als perfektionierter 10-Finger-Tipper bislang bei jedem Layout-Wechsel 
die Belegung auf 6 klar erkennbaren Ebenen lernen musste, sie sich in drei aktive Mechanismen und drei Kontrollmechanismen aufspalten. Hier eine grobe 
Übersicht über diese Ebenen.


1. Die bewusste Ebene

Man konzentriert sich auf den einzelnen Buchstaben und drückt in Folge die richtige Taste. Hier wird mit bewusster Suche und gelegentlichem Spicken 
auf die großflächige Tastenbelegungstabelle gearbeitet. Diese Ebene lässt sich gut erlernen, indem man sämtliche visuelle Reize entfernt – 
insbesondere das visuelle Feedback (siehe Punkt 6). Am besten ist es, man schließt in dieser Phase die Augen und stellt sich die 
Tastenbelegungstabelle im Geiste vor. Schon nach wenigen Minuten stellt sich für einige Tasten die unbewusste Assoziation ein, und der Übergang zur 
Ebene 2 kann sich vollziehen.


In dieser Phase kommt einem immer wieder das Finger-Feedback (Punkt 4) in die Quere: Man will einen Finger auf die Reise zur nunmehr neuen Taste 
schicken, aber das Gehirn drückt den Buzzer und sagt: Nein, damit wirst du daneben hauen! Wenn man das Finger-Feedback am Anfang nicht rasch genug 
ausschaltet, kommt es schnell zu Krämpfen, die maßgeblich für den Frust mit dem neuen Layout verantwortlich sind.


2. Die unbewusste Ebene

Man trifft die richtige Taste zum Buchstaben, ohne sich auf die Taste konzentrieren zu müssen. Auch wenn sich noch keine vollständige Geläufigkeit 
eingestellt hat, kann man schon ansehnlich Texte schreiben. Ich schätze, die unbewusste Ebene beginnt bei etwa 150–200 Zeichen pro Minute.


Auch in dieser Phase des Umlernens hat man Probleme mit »schlechten Angewohnheiten«. Das Finger-Feedback hat man durch bewusstes Ignorieren 
deaktivieren können, dennoch hat man bei vielen Tastendrücken ein schlechtes Gewissen, insbesondere wenn sich die erste Geläufigkeit einstellt: Kaum 
fangen die Finger an, vom Trab zum Galopp zu wechseln, fangen die Krämpfe wieder an, manchmal korrigiert man bereits richtig geschriebene Buchstaben, 
weil irgend ein unterbewusster Kontrollmechanismus den Tastendruck als falsch einstuft. Ich nenne das Tasten-Feedback (Punkt 5), welches sich auch 
erst langsam entwickeln muss.


3. Die geläufige Ebene

Man denkt an ein Wort und vollführt eine schnelle Abfolge von Fingerbewegungen, die in ihrer Gesamtheit das Wort im Computer aufbauen. Jetzt klappert 
der Storch so richtig, die Finger fliegen nur so dahin. Das einzig verbliebene Problem ist hier das visuelle Monitor-Feedback (Punkt 6), das manchmal 
als unterbewusster Kontrollmechanismus meint, dass die Buchstaben am Bildschirm – ungeachtet ihrer Sinnhaftigkeit – nicht zu den tatsächlich 
gedrückten Tasten passen. 

Re: [Neo] [Fwd: AW: Gesprächsanfrage]

2011-08-02 Diskussionsfäden Andreas Köpf

Am 02.08.2011 13:21, schrieb Michael Gattinger:

Am 02.08.2011 12:56, schrieb Andreas Köpf:
Weitaus schlimmer als die kleinen Unannehmlichkeiten an den Fingern, 
fand ich allerdings die Rekonditionierung im Gehirn. Das 
Auswendiglernen der Buchstabenebene geht systematisch mit einem 
Tipptrainer innerhalb eines bzw. weniger Tage (wenn man jeden Tag 
1-2h trainiert sollte das nach spätestens 3 Tagen sitzen). Dass man 
sich im Kopf gemerkt hat wo die Tasten liegen und durch bewusstes 
Abrufen dieser Informationen (meistens) den gewünschten Buchstaben 
produzieren kann, heißt aber noch lange nicht, dass man damit im 
Alltag vernünftig arbeiten könnte. Ich habe mich in den ersten zwei 
Wochen fast gänzlich meiner Computer-Kommunikationsfähigkeiten 
beraubt gefühlt, da ich mich auf einmal nicht mehr so schnell 
ausdrücken konnte, wie ich es vorher gewohnt war.  Die 
Schreibgeschwindigkeit in den ersten Tagen einer Umstellung ist zum 
verrückt werden - insbesondere wenn man vorher ohne große 
Anstrengungen mit QWERTZ 400 Anschläge pro Minute getippt hat und 
dann auf ein Niveau von 60 Anschlägen zurückfällt.
Meiner Meinung nach hast du da grundlegend etwas falsch gemacht: Du 
kannst es erst, wenn du 120 Anschläge die Minute schaffst. 


Es mag natürlich sein, dass es wissenschaftlich erwiesen bessere 
Rekonditionierungsstategien gibt - aber so überlegt und strukturiert 
gehe ich so etwas normalerweise nicht an. Und wenn ich mir die 
Erfahrungsberichte aus dem Neo-Wiki ansehe, dürfte das bei vielen 
anderen Nutzern nicht anders sein. Ich habe mir jedenfalls nicht mehrere 
Wochen Zeit genommen stundenlang 'Trockenübungen' in Tipptrainern zu 
absolvieren - das habe ich nur ein paar Abende im Urlaub gemacht, bis 
ich langsam schreiben konnte. Zurück im Büro habe ich mich entschlossen 
ins kalte Wasser zu springen und Neo2 zum Default-Layout zu machen. 
Seitdem geht es mit der Tippgeschwindigkeit und gefühlten Sicherheit im 
Umgang mit der Tastatur stetig bergauf. Insbesondere längere Sessions 
mit einer Linux-Shell haben meine Fehlerquote deutlich reduziert und die 
Tippgeschwindigkeit erhöht.


Ich kann nur für mich selbst sprechen: Meine initiale Motivation Neo2 zu 
lernen war der Wunsch noch schneller und entspannter als mit QWERTZ 
tippen zu können und eine gute Tastaturbelegung zum Programmieren zu 
haben. Inzwischen habe ich realisiert, dass einiges an Zeit vergeht, bis 
ein Layout mit maximaler Geschwindigkeit genutzt werden kann und mein 
Hauptziel für die Umstellung nicht so schnell zu erreichen ist. Bis 
jetzt beobachte ich bei mir aber eine langsame kontinuierliche 
Steigerung. Ziemlich sicher hängt die Lernkurve aber von persönlichen 
Fähigkeiten, Alter usw. ab und meine Erfahrungen müssen so nicht für 
andere Leute gültig sein.


Wenn man Leute zum Schreiben mit Neo2 begeistern will, dann sollte man 
ihnen am besten nicht die ganze Wahrheit auftischen - das schreckt nur 
ab. Wenn ich vorher gelesen hätte, dass ich im Idealfall mehrere Wochen 
täglich ein paar Stunden Neo lernen muss bevor ich es im Alltag 
einsetzen kann, hätte ich eine Umstellung vermutlich nicht ernsthaft in 
Erwägung gezogen. Gleiches gilt sicher für meine radikale Entscheidung 
'im laufenden Betrieb' komplett auf Neo2 umzustellen und mit den 
Produktivtätseinbußen am Anfang zu leben - das kann sicherlich nicht 
jeder so machen, da evtl. der Chef im Dreieck springt.


Wenn du die Positionen auswendig lernst und es abrufen kannst aber bis 
zur Ausführung 1 Sekunde brauchst dann ist das nicht das was du 
brauchst. Du meinst du hättest es in 3 Tagen auswendig gelernt. Meiner 
Meinung nach sitzt das ganze dann im Kurzzeitgedächtnis und vorallem 
BEWUSST. Ziel sollte es doch sein das ganze ins Unterbewusstsein zu 
befördern. So denkst du doch bei qwertz auch nicht nach welche Tasten 
du drückt, sondern machst es einfach. Es sind halt die 
Bewegungsabläufe, die bei qwertz im UNTERBEWUSSTSEIN gespeichert sind 
und nicht die Positionen der Tasten. Die Positionen der Tasten 
befinden sich m.M.n im bewussten Langzeitgedächtnis.


Ich bin da völlig deiner Meinung.

Meiner Meinung nach ist es der falsche Ansatz sich das in 3 Tagen 
reinzukloppen. Vielmehr solltest du dir Lektionen suchen, bei denen du 
Stück für Stück neue Buchstaben lernst. Du solltest frühestens dann 
zur nächsten Lektion übergehen, wenn du 100 Anschläge die Minute 
erreicht hast.


Ich vermute der Hauptpunkt, den du an meiner Herangehensweise 
kritisierst und als 'grundsätzlich falsch' bezeichnest, ist meine 
voreilige Nutzung des Layouts bei der täglichen Arbeit ohne es erst 
nebenher über mehrere Wochen systematisch (z.B. abends) in einem 
Tipptrainer bis zur Perfektion zu lernen. Klar könnte man das machen - 
ob das der geeignetste Weg ist, hängt aber vmlt. von der jeweiligen 
Persönlichkeitsstruktur ab. Ich bin nicht der Typ für eine so 
strukturierte Herangehensweise.


Was das 'reinkloppen in 3 Tagen' angeht: Irgendwie muss man ja anfangen. 
Wie lange es dauert bis 

Re: [Neo] [Fwd: AW: Gesprächsanfrage]

2011-08-02 Diskussionsfäden Patrick Strasser
Hallo!

Ich bin seit wenigen tagen begeisterter Neo-2-Lerner. Bin gerade über
die Mailingliste gestolpert, und gerade recht zu diesem Thread. Auch
wenn ich ganz neu bin möchte ich meine bescheidenen Senf dazu geben,
vielleicht mit einem ganz frischem unverdorbenen Blick.

schrieb Benjamin Kellermann on 2011-08-01 14:07:

 2) Dauert es lange, bis man das beherrscht?
 
 Es dauert keinesfalls länger als QWERTZ zu lernen. 

Das denke ich auch. Wie von Windows auf Linux wechseln: Windows musste
man auch erst lernen (gilt natürlich für jeden OS-Wechsel)

 Wenn man nicht bereit
 ist, die Zeit ins Blindschreiben-lernen zu investieren sollte man auf
 jeden Fall bei QWERTZ bleiben, da Neo im 2-Finger-Suchmodus nur wenige
 Vorteile bietet.

Verstehe ich nicht. Suchmodus geht auch nicht sofort von der Hand, und
man erspart sich schon weg. Außerdem gehe ich davon aus, dass QWERTZ
keine intrinsische Logik hat, Neo 2 hingegen ist natürlich ausgelegt,
was praktisch liegt geht in die Finger, wie auch er auf QWERTZ.

Ich würde sogar sagen, wer wirklich sinnvoll schreiben will soll sich
eine unbeschriftete Tastatur besorgen.

 3) Ist sie denn wirklich schneller?
 
 Wenn man sich anschaut, welche Virtuosität Pianisten erreichen und
 welche Geschwindigkeiten/Fehlerquote bei Meisterschaften im
 Tastschreiben erreicht werden wird schnell klar, dass die menschliche
 Ergonomie so gut ist, dass sie jede noch so schlechte Tastaturbelegung
 „ausbügeln“ kann. Das heißt nicht, dass man mit Neo _nicht_ schneller
 schreiben kann, auf jeden Fall kann man aber mit QWERTZ so schnell
 schreiben, dass der Flaschenhals im täglichen Arbeiten nicht das drücken
 der Buchstaben ist.

Ich kann alles bis zum Umfallen üben, bis ich spitze bin darin. Ich
würde die frage nicht so defensiv beantworten. Im Grunde ist die Aussage
Neo 2 ist nicht besser als QWERTZ, dann wäre das ja alles um sonst.

 4) Sprich, lohnt es sich für die Finger und die Gelenke, diese neue
 Schreibart zu erlernen?
 
 Ob es die Erkrankungen reduziert ist nicht wissenschaftlich belegt, Fakt
 ist allerdings, dass man kürzere Wege mit den Fingern zurücklegen und
 sich weniger „verrenken“ muss. Spätestens wenn man sich beim täglichen
 Arbeiten an schwierigen Griffen oder ungünstigen Buchstabenfolgen stört,
 sollte man sich überlegen ob es einem Wert ein anderes Layout zu lernen.

Wunderschönes Argument. Ich verwende für Linux/shell und gewisse
Programme US-Layout, weil deutsches Layout dafür einfach unbrauchbar
ist. Wenn mir US-Layout schon solche Vorteile bringt, dann geht es doch
sicher noch besser.

 1) Macht es Sinn, diese neue Belegung zu benutzen?
 
 Das kann natürlich nicht allgemein beantwortet werden. Vorausgesetzt,
 man arbeitet oft genug am Rechner, dass man blind schreiben möchte
 sollte man überlegen ob man folgenden Aussagen zustimmen kann:
 • Ich kann QWERTZ mit über 300 Anschlägen pro Minute schreiben.
 • Ungünstige Buchstabenfolgen stören mich nicht.

Beides sind Argumente, die aus Gewohnheit stammen. Wenn ich mich damit
abfinde, wie es ist (QWERTZ), werde ich nie den Unterschied merken.

 • Ich benötige in der Computerbenutzung keine Programmier- und 
   Sonderzeichen (z.B. / \ [ ] $  = )
 • Ich arbeite sehr oft an fremden Rechnern auf denen ich das 
   Tastaturlayout nicht umstellen kann.

Finde ich nicht. Ich benutze us und de, und kann innerhalb von wenigen
Fehlgriffen wechseln ;-). Wer verteilt schon seine Tastaturarbeit so
gleichmäßig über mehrere Rechner, dass bei keinem eine Möglichkeit zum
effizienten Neo-2-schreiben besteht?

 Je mehr der Aussagen man mit „nein“ beantwortet, desto sinvoller ist es
 Neo zu lernen.

Anscheind interessiert sich jemand für Neo 2. Ich meine die Fragen
sollten umgekehrt formuliert werden, inverse Logik ist unergonomisch
für's Hirn - bei Neo 2 geht es ja um ergonomie, oder? Wie schon oben
gesagt, nicht so defensiv. Ich halte Neo 2 für eine großartige Sache,
ihr steckt sehr viel Zeit hinein. Ihr dürft ruhig stolz darauf sein, was
alles gemacht wurde, um den Zugang so schmerzlos wie möglich zu machen.


LG

Patrick
-- 
Engineers motto: cheap, good, fast: choose any two
Patrick Strasser patrick dot strasser at  tugraz dot at
Student of Telematik, Techn. University Graz, Austria




Re: [Neo] [Fwd: AW: Gesprächsanfrage]

2011-08-02 Diskussionsfäden Daniel Horz
Am 02.08.2011 15:13, schrieb Andreas Köpf:
 Meiner Meinung nach ist es der falsche Ansatz sich das in 3 Tagen
 reinzukloppen. Vielmehr solltest du dir Lektionen suchen, bei denen du
 Stück für Stück neue Buchstaben lernst. Du solltest frühestens dann
 zur nächsten Lektion übergehen, wenn du 100 Anschläge die Minute
 erreicht hast.
 
 Ich vermute der Hauptpunkt, den du an meiner Herangehensweise
 kritisierst und als 'grundsätzlich falsch' bezeichnest, ist meine
 voreilige Nutzung des Layouts bei der täglichen Arbeit ohne es erst
 nebenher über mehrere Wochen systematisch (z.B. abends) in einem
 Tipptrainer bis zur Perfektion zu lernen. Klar könnte man das machen -
 ob das der geeignetste Weg ist, hängt aber vmlt. von der jeweiligen
 Persönlichkeitsstruktur ab. Ich bin nicht der Typ für eine so
 strukturierte Herangehensweise.

Ich sehe das ähnlich. Ich habe in der Anfangsphase des Neo-Lernens noch
qwertz tippen müssen, weil ich mit Neo nicht schnell genug war. Abends
habe ich mich dann immer eine halbe Stunde, Stunde hingesetzt und ktouch
laufen lassen.

Dadurch wurde die Umstellung in meinen Augen aber eher behindert, als
ich nach einer knappen Woche einfach ins kalte Wasser gesprungen bin,
ging die Lerngeschwindigkeit subjektiv sofort rauf. Einen Tipptrainer
habe ich seitdem maximal noch aus Spaß benutzt.

Grüße,
Daniel

-- 
Daniel Horz
jabber/mail/sip: dan...@vandenhorz.de

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Re: [Neo] [Fwd: AW: Gesprächsanfrage]

2011-08-02 Diskussionsfäden Wolf Belschner
Am 02.08.2011 20:35, schrieb Daniel Horz:


 Dadurch wurde die Umstellung in meinen Augen aber eher behindert, als
 ich nach einer knappen Woche einfach ins kalte Wasser gesprungen bin,
 ging die Lerngeschwindigkeit subjektiv sofort rauf. Einen Tipptrainer
 habe ich seitdem maximal noch aus Spaß benutzt.

Tipptrainer bringen meiner Meinung nach nur beim allerersten Mal was,
wenn man mit seinen Fingern noch gar nicht auf einer Tastatur umzugehen
weiß. Schon beim nächsten Layout sollte man dann drauf verzichten, es
geht dann ohne wesentlich schneller.

Wolf



Re: [Neo] [Fwd: AW: Gesprächsanfrage]

2011-08-01 Diskussionsfäden Benjamin Kellermann
Hier mal meine Antworten, wobei ich die erste Frage nach unten gestellt
habe, weil es imho die „overall“-Frage ist.

Am Montag, den 01.08.2011, 13:34 +0200 schrieb Benjamin Kellermann:

 2) Dauert es lange, bis man das beherrscht?

Es dauert keinesfalls länger als QWERTZ zu lernen. Wenn man nicht bereit
ist, die Zeit ins Blindschreiben-lernen zu investieren sollte man auf
jeden Fall bei QWERTZ bleiben, da Neo im 2-Finger-Suchmodus nur wenige
Vorteile bietet.

 3) Ist sie denn wirklich schneller?

Wenn man sich anschaut, welche Virtuosität Pianisten erreichen und
welche Geschwindigkeiten/Fehlerquote bei Meisterschaften im
Tastschreiben erreicht werden wird schnell klar, dass die menschliche
Ergonomie so gut ist, dass sie jede noch so schlechte Tastaturbelegung
„ausbügeln“ kann. Das heißt nicht, dass man mit Neo _nicht_ schneller
schreiben kann, auf jeden Fall kann man aber mit QWERTZ so schnell
schreiben, dass der Flaschenhals im täglichen Arbeiten nicht das drücken
der Buchstaben ist.

 4) Sprich, lohnt es sich für die Finger und die Gelenke, diese neue
 Schreibart zu erlernen?

Ob es die Erkrankungen reduziert ist nicht wissenschaftlich belegt, Fakt
ist allerdings, dass man kürzere Wege mit den Fingern zurücklegen und
sich weniger „verrenken“ muss. Spätestens wenn man sich beim täglichen
Arbeiten an schwierigen Griffen oder ungünstigen Buchstabenfolgen stört,
sollte man sich überlegen ob es einem Wert ein anderes Layout zu lernen.

1) Macht es Sinn, diese neue Belegung zu benutzen?

Das kann natürlich nicht allgemein beantwortet werden. Vorausgesetzt,
man arbeitet oft genug am Rechner, dass man blind schreiben möchte
sollte man überlegen ob man folgenden Aussagen zustimmen kann:
• Ich kann QWERTZ mit über 300 Anschlägen pro Minute schreiben.
• Ungünstige Buchstabenfolgen stören mich nicht.
• Ich benötige in der Computerbenutzung keine Programmier- und 
  Sonderzeichen (z.B. / \ [ ] $  = )
• Ich arbeite sehr oft an fremden Rechnern auf denen ich das 
  Tastaturlayout nicht umstellen kann.
Je mehr der Aussagen man mit „nein“ beantwortet, desto sinvoller ist es
Neo zu lernen.

Ben

-- 
GPG-Fingerprint: D19E 04A8 8895 020A 8DF6  0092 3501 1A32 491A3D9C
http://pgpkeys.pca.dfn.de/



Re: [Neo] [Fwd: AW: Gesprächsanfrage]

2011-08-01 Diskussionsfäden Arno Trautmann

Benjamin Kellermann wrote:

Hier mal meine Antworten, wobei ich die erste Frage nach unten gestellt
habe, weil es imho die „overall“-Frage ist.


Kurze, spontane Anmerkungen dazu:


Am Montag, den 01.08.2011, 13:34 +0200 schrieb Benjamin Kellermann:


2) Dauert es lange, bis man das beherrscht?


Es dauert keinesfalls länger als QWERTZ zu lernen. Wenn man nicht bereit
ist, die Zeit ins Blindschreiben-lernen zu investieren sollte man auf
jeden Fall bei QWERTZ bleiben, da Neo im 2-Finger-Suchmodus nur wenige
Vorteile bietet.


Neo 2.0 zu lernen dauert sicher länger als QWERTZ – wenn es bedeutet, 
alle Ebenen zu beherrschen. Diese Einschränkung muss man, denke ich, 
schon machen. Objektive Erfahrungen haben wir allerdings nicht, muss man 
wohl leider ebenfalls zugeben.



3) Ist sie denn wirklich schneller?


Wenn man sich anschaut, welche Virtuosität Pianisten erreichen und
welche Geschwindigkeiten/Fehlerquote bei Meisterschaften im
Tastschreiben erreicht werden wird schnell klar, dass die menschliche
Ergonomie so gut ist, dass sie jede noch so schlechte Tastaturbelegung
„ausbügeln“ kann. Das heißt nicht, dass man mit Neo _nicht_ schneller
schreiben kann, auf jeden Fall kann man aber mit QWERTZ so schnell
schreiben, dass der Flaschenhals im täglichen Arbeiten nicht das drücken
der Buchstaben ist.


An dieser Stelle wäre sicher ein Verweis auf die Navigation angebracht. 
Denn die ist de facto schneller, wird aber bei sämtlichen 
Schreibwettbewerben nicht berücksichtigt.



4) Sprich, lohnt es sich für die Finger und die Gelenke, diese neue
Schreibart zu erlernen?


Ob es die Erkrankungen reduziert ist nicht wissenschaftlich belegt, Fakt
ist allerdings, dass man kürzere Wege mit den Fingern zurücklegen und
sich weniger „verrenken“ muss. Spätestens wenn man sich beim täglichen
Arbeiten an schwierigen Griffen oder ungünstigen Buchstabenfolgen stört,
sollte man sich überlegen ob es einem Wert ein anderes Layout zu lernen.


Vielleicht sollten wir hier mal aus der Erfahrung berichten: Ich habe 
deutlich weniger Schmerzen in den meisten Fingern und vor allem 
Handgelenken, /aber/ wesentlich schlimmere Schmerzen in den kleinen 
Fingern (hatte ich schonmal geschrieben). Für Programmierer ist Neo mit 
der starken Belastung der kleinen Finger nämlich auch nochmal anders zu 
betrachten. Geht das anderen auch so?



1) Macht es Sinn, diese neue Belegung zu benutzen?


Das kann natürlich nicht allgemein beantwortet werden. Vorausgesetzt,
man arbeitet oft genug am Rechner, dass man blind schreiben möchte
sollte man überlegen ob man folgenden Aussagen zustimmen kann:
• Ich kann QWERTZ mit über 300 Anschlägen pro Minute schreiben.
• Ungünstige Buchstabenfolgen stören mich nicht.
• Ich benötige in der Computerbenutzung keine Programmier- und
   Sonderzeichen (z.B. / \ [ ] $  = )

 • Ich navigiere meistens mit der Maus und habe kein Problem mit dem
 ständigen Wechsel zur Tastatur.

• Ich arbeite sehr oft an fremden Rechnern auf denen ich das
   Tastaturlayout nicht umstellen kann.
Je mehr der Aussagen man mit „nein“ beantwortet, desto sinvoller ist es
Neo zu lernen.


Habe noch die Navigation ergänzt. Da du die jetzt konsequent weggelassen 
hast: bist du dagegen, das in einem kurzen Interview überhaupt zu 
erwähnen oder findest du es keine passende Antwort auf die Fragen?


Gruſs
Arno



Re: [Neo] [Fwd: AW: Gesprächsanfrage]

2011-08-01 Diskussionsfäden Benjamin Kellermann
Hi!

Am Montag, den 01.08.2011, 14:27 +0200 schrieb Arno Trautmann: 
 […]
 Habe noch die Navigation ergänzt. Da du die jetzt konsequent weggelassen 
 hast: bist du dagegen, das in einem kurzen Interview überhaupt zu 
 erwähnen oder findest du es keine passende Antwort auf die Fragen?

ich hab das ganze mal in die FAQ aufgenommen (inkl. deiner Anmerkungen)
https://wiki.neo-layout.org/wiki/FAQ
Habs gleich ganz oben hin geschrieben, vielleicht wollen wir die Seite
aber sowieso mal in mehrerer FAQs aufteilen?

Ben