Hallo Jo,

> So stellt sich mir die Frage: »Was ist dieser Unterschied?«

Die Zifferntasten über den Buchstaben und die Nummernblock-
Zifferntasten senden verschiedene Keycodes, siehe z.B. 
https://github.com/thilo-fischer/neomys/blob/master/extern/SDL/SDL_scancode.h
SDL_SCANCODE_1 und SDL_SCANCODE_KP_1. Es sind also grundsätzlich andere
Tasten, das muss schon deswegen so sein, weil die Zifferntasten über
den Buchstaben ja auf Ebene 2 mit Sonderzeichen belegt sind, die
Zifferntasten im Nummernblock nicht. M.W. sollte der Nummerblock auf
Ebene 4 von Neo2 die Nummernblock-Tastencodes erzeugen; wenn das nicht
der Fall ist, würde ich vermuten, dass dies eine schwäche des Treibers
ist. Welches OS und welchen Treiber verwendest Du?


> Ich habe zum Beispiel einfach einem Klumpen Knetmasse die Form
> gegeben, die gefühlt, meinen Händen 
> beim tippen schmeicheln, und von einer alten Tastatur die
> Tastenkappen in die Knete gedrückt.

Planst Du also etwas ähnliches wie das Kinesys Advantage (ggf. mit zwei
Gehäusehälften)? Wenn jede Taste in einem anderen Winkel angeordnet
werden soll, braucht auch jede Taste eine eigene kleine Platine. Das
bedeutet ziemlich großen Aufwand bei Gehäusebau und mit der Verkabelung
der Platinen.


Ich habe mir vor einigen Jahren auch eine eigene Tastatur gebaut
(inspiriert von Ergodox und Kinesys und Neo2-optimiert -> 
https://www.youtube.com/watch?v=_H30DtSoXkY, 
https://github.com/thilo-fischer/neomys
. Ich muss dringend mal die Videos der neueren Hardwareversionen online
stellen ... Bin sehr zufrieden damit.) Ich habe meine Cherry-MX-
Switches auf schmale Platinen gelötet, so dass je eine "Spalte" Tasten
auf einer Platine ist. Diese Platinen kann man nun so gegeneinander
verschieben, dass sie gut zu den individuellen Fingerlängen passen 
(https://github.com/thilo-fischer/neomys/blob/master/housing/columns.svg).
Außerdem habe ich die Spalte des Mittelfingers weiter unten, die des
kleinen Fingers weiter oben angeordnet und die zweite (und dritte)
Spalte von Zeige- und kleinem Finger ein bisschen gekippt
(https://github.com/thilo-
fischer/neomys/blob/master/housing/stencil.svg). Tastaturkappen sind
(bei guten Tastaturen) in jeder Reihe anders geformt und sind an den
Winkel angepasst, in dem der Finger auf die Taste tippt. Jede Tasten
einer Spalte hat also eine andere Tastaturkappe passend zur Reihe, zu
der die Taste gehört. Das stellt für mich einen guten Kompromiss dar
zwischen einer möglichst ergonomischen Anordnung der Tasten (oder was
ich eben so für ergonomisch halte) und einem noch vertretbarem
Bastelaufwand.


Im Gegensatz zur Ergodox und dem, was ich von Deinen Plänen verstanden
habe, habe ich bewusst sehr wenige Daumentasten verwendet, da ich meine
Daumen für gar nicht so beweglich halte, dass ich ihnen mehr als eine
regelmäßig zu drückende Taste zuordnen möchte.


Hoffe, Du kannst Dir da ein paar Inspirationen rausziehen. Wenn Du
Interesse hast, würde ich gerne sehen, ob wir unsere
Tastaturbauprojekte zusammenbringen und voneinander profitieren können
-- mir schwebt da sowas wie ein universelles Eigenbau-Tastatur-
Bastelkit vor, mit dem jeder seine eigene Wunschtastatur bauen und
dabei auf vorhandene, flexibel zu verwendende Komponenten zurückgreifen
kann ;)


Gruß


Thilo



-------- Weitergeleitete Nachricht --------

Datum: Thu, 17 Jan 2019 21:09:44 +0100
Betreff: Re: [Neo] [ticket] #358: Pfeiltasten hoch und runter unter MS
OneNote funktionieren nicht.
An: Neo-Layout <diskussion@neo-layout.org>
Reply-to: Neo-Layout <diskussion@neo-layout.org>
Von: Jo Tasmo <tschot...@gmail.com>
Hallo Zusammen,

(wollte ein neues Ticket erstellen. Wurde aber als Spam beurteilt.
Sorry das ich diesen Weg gehe, solltet ihr auch der Meinung sein, das
dies Spam ist, dann löscht mich halt von der Mailingliste)

ich bin dabei, mir eine Eigenbau-Tastatur, von der Idee der Ergodox
ausgehend, zu bauen. Wobei mir die Idee des Daumentasten-Blocks und die
zwei unabhängigen Teile/Hände sehr gut gefällt. Mein Eigenbau aber noch
mehr aus den Däumlingen herausholen ›soll‹ (mehr Daumentasten in
modelliertem Gehäuse). Nun arbeite ich mich gerade in Blender ein. Dort
wechselt man mit 1,3 und 7 des ›Nummernblocks‹ in die Vorder-, Seiten-
und Draufsicht des Objekts. Mit den gleichen Ziffern der Zahlenreihe,
und mit dem Neo 2 Nummernblock auf der Ebene 4. (4 auf n, 1 auf m etc.)
funktioniert das aber nicht. Ich bin in Sachen Programmieren, noch
recht grün hinter den Ohren, aber lerne gern dazu. Nun hätte ich bis
dato gedacht, dass z.B. die Ziffer 1 einfach die Ziffer 1 bezeichnet,
und einfach an verschiedenen Orten in verschiedener Anordnung auf einer
Tastatur vorhanden ist. Aber ... es scheint da einen Unterschied zu
geben.


So stellt sich mir die Frage: »Was ist dieser Unterschied?«
 

Des weiteren verfolge ich manchmal die Threads der Mailingliste. Wobei
ich mich immer wiedermal frage, ob für Neo ein ›klares‹ Ziel definiert
ist. Ich meine damit, dass immer wieder mal was, z.B. über die Ergodox
auftaucht, die aber mit entsprechender Firmware 32 Layers ermöglicht
(also Neo nur ein Teil davon sein kann), die Tastenanordnung trotzdem,
dem deutschen Neo nicht wirklich gerecht wird, da die Tastenreihen
nicht ›lang‹ genug sind, sprich nicht genug Tasten für die Umlaute
haben. Das Neo auf ›gewöhnliche‹ Querz-Tastaturen gezaubert werden
kann, ist Spitze, aber z.B. wegen den Modifier-Verrenkungen für Ebene 4
und 5 – je nach Modell – beim zügigen tippen, einen echt schrägen Flow
ergibt (habe mir die griechischen Zeichen mit diakritischen Zeichen für
Sanskrit und Pali ersetzt die zügig getippt werden können/sollen, im
Gegensatz zu griechischen Zeichen, die ab und an in eine Formel
eingesetzt werden). Heißt, dass man dadurch sicher mehr Leute erreicht.
Aber es bleibt meiner Meinung nach trotzdem ein sub-optimale Lösung. 

Gibt es da ein Ziel, wo die Entwicklung hinzielt? 
(z.B. eine einheitliche Hardware)
Oder soll einfach mit den verschiedenen Möglichkeiten, weiter-jongliert 
werden?

Schließlich könnte man, im Zeitalter des 3D-Drucks ein optimiertes
Gehäuse entwerfen, und als 3D Vorlage
dann zum Download zur Verfügung stellen. Wobei eventuell ein Index,
ähnlich von ›Schuhgrößen‹ entwickelt werden könnte. Denn schließlich
gibt es auch ›Langfinger‹. 
Ich habe zum Beispiel einfach einem Klumpen Knetmasse die Form gegeben,
die gefühlt, meinen Händen 
beim tippen schmeicheln, und von einer alten Tastatur die Tastenkappen
in die Knete gedrückt. Was einem
Tastaturprojekt gleich ein ganz anders ›Gesicht‹ gibt. Es fehlt mir da
natürlich noch die praktische Erfahrung, wie sich dies in der Anwendung
tatsächlich bewährt. Bin eben dabei, das ›Tastatur-Gesicht‹ für meine
Hände in ein druckbares Format zu bringen. Des weiteren denke ich, das
es sich lohnt auch individuell geformte und mit verschiedenen
Oberflächenstrukturen versehene Tastkappen zu modellieren. Ist so ein
Hundertwasser- und Barfußgeher-Ansatz. Denn für mich wirkt tippen, wie
eine Reflexzonen-Massage. Ich wollte das einfach mal in die Runde
werfen, um die Tastur, über ihre übliche Funktionalität hinaus zu
erweitern und vielleicht neu zu definieren. Wie auch immer, das
unbefangene Kneten hat auf jeden Fall ein paar unübliche
Tastenpositionen hervorgebracht, die sich aber anatomisch einfach
anboten. Nun bin ich gespannen, wie sich dies mit dem für mich noch
neuen Technik vereinen läßt.

Gute Zeit Allen

tasmo



Antwort per Email an