Hallo zusammen,

ich habe mit ein paar Gedanken zur Belegung der Ebenen 5 und 6 für Neo-Qwertz 
bzw. -Qwerty gemacht und möchte sie im Folgenden vorstellen. 

== Regeln zur Belegung der griechischen Buchstaben: ==

Die Belegung soll international einheitlich verwendet werden, da die Qwertz- 
und Qwerty-Belegung weite Verbreitung haben und kein nennenswerter Vorteil aus 
einer lokalisierten Version entstünde. 

Die griechischen Buchstaben sollen grundsätzlich auf den lateinischen 
Buchstaben liegen, die ihnen phonetisch entsprechen. Dies ist jedoch nicht von 
vorneherein eindeutig, unter anderem da man dafür die altgriechische oder die 
neugriechische Aussprache zugrunde legen kann. Würde man ausschließlich die 
altgriechische Aussprache berücksichtigen, dann würde φ dem P zugeordnet oder χ 
dem K. Bei konsequenter Anwendung der neugriechischen Aussprache käme dagen β 
auf V bzw. W, γ käme eventuell auf J. Auch wird das Lautsystem in verschiedenen 
Sprachen unterschiedlich auf das lateinische Alphabet abgebildet, sodass in 
bestimmten Fällen Einzelfestlegungen getroffen werden. Die Belegung soll nach 
Möglichkeit der (vermuteten) Erwartungshaltung des Schreibers entgegenkommen, 
also φ -> F (neugriechisch), β -> B (altgriechisch). In manchen Fällen hat also 
die Gewohnheit Vorrang vor der Einhaltung einfacher formaler Regeln. Da die 
Belegung international verwendet werden soll, kommen die für deutsche Schreiber 
plausiblen Assoziationen wie η -> ä, ς -> ß, χ -> ch nicht in Betracht. 

Zuordnung:

a) Griechische Buchstaben, deren groß geschriebene Variante im Aussehen mit 
einem lateinischen Buchstaben übereinstimmen, liegen auf der gleichen Taste wie 
der entsprechende lateinische Buchstabe. Eine Ausnahme davon bildet das Rho, 
das groß geschrieben zwar so aussieht wie das lateinische P, wie üblich jedoch 
dem lateinischen R zugeordnet wird. 

b) Einige griechische Buchstaben, die nicht zur Kategorie a) gehören, haben 
gängige Entsprechungen zu lateinischen Buchstaben: γ -> G, δ -> D, λ -> L, σ 
(ς) -> S, φ (ϕ) -> F, π -> P, ρ (ϱ) -> R und liegen deshalb auf den 
entsprechenden Tasten. 

c) Stehen für eine Taste mehrere griechische Buchstaben zur Auswahl, so wird 
derjenige bevorzugt, der auch bisher bei Neo dafür verwendet wurde. Die anderen 
Kandidaten kommen möglichst auf angrenzende Tasten, oder auf Tasten, die vom 
gleichen Finger bedient werden. Mehrere Belegungsanwärter gibt es zum Beispiel 
im Falle mehrerer Schreibvarianten. Griechische Buchstaben, die mehrere Laute 
miteinander kombinieren (ψ -> ps, ξ -> ks) werden in diesem Zusammenhang als 
Schreibvariante des Buchstabens für den jeweils einleitenden Laut aufgefasst. 
Das θ (ϑ) wird neugriechisch wie das stimmlose englische th ausgesprochen, 
wofür es nicht in jeder Sprache eine lautliche Entsprechung gibt, in den 
meisten anderen Sprachen wird es wie t ausgesprochen (altgriechisch), weshalb 
es hier als Variante von t behandelt wird. 


Damit kommt man beispielsweise zu folgender Belegung:

-----------
₁₂₃ϵρϑθ⟨⟩₀‑
_ςεϱτζ_ιοπ♀
ασδφγηξϰλψ♂
υχ_ϕβνμκω⚥

⇐⇔⇒∈√Θ→∞↦∅­-
ℚ∫∃ℝ∝ℤ∪∩⊂Π∥
∀ΣΔΦΓ∘Ξ¬ΛΨ⊥
ℵ×ℂ∇∂ℕ∨∧Ω∡
-----------

Dabei wurde das ω (Ω) nicht auf die an sich plausiblere Position der 
Zifferntaste 0 gelegt (plausibel, weil sie an das O angrenzt), da die 
tiefgestellte 0 hier konsistent zu den tiefgestellten Zahlen 1, 2 und 3 auf der 
Zifferntaste bleiben soll. (Wird das Omikron eigentlich gebraucht? Die Frage 
stellt sich, wegen der Verwechslungsgefahr mit dem lateinischen O. Falls es 
nicht gebraucht wird, könnte das ω dort untergebracht werden.) Eselsbrücke: Das 
ω ist letzter Buchstabe des Alphabets und letzter auf der Tastatur. (Das α ist 
der erste auf der Tastatur - vorausgesetzt, man liest spaltenweise.)

Die X-Taste könnte statt des χ auch das ξ aufnehmen. Dies lässt sich phonetisch 
begründen (s.o.). Vor allem ist aber die Belegung für 
naturwissenschaftlich-mathematische Anwendungen vorgesehen, und das ξ übernimmt 
dort oft die Rolle eines alternativen X. Bei einem Wechsel käme das χ auf das 
benachbarte C. (Hierzu hätte ich gerne Kommentare.)


== Belegung der mathematischen Symbole ==

• Das Integralzeichen ∫ wurde oberhalb der S-Taste angeordnet, weil es sich um 
ein stilisiertes S (für "Summe") handelt. 
• Das Wurzelzeichen √ wurde oberhalb der R-Taste angeordnet, weil es sich um 
ein stilisiertes kleines R ("radix") handelt. 
• Der Mengenoperator ∪ wurde wegen seiner Ähnlichkeit zum U auf diese Taste 
gelegt. 
• Das ∇ (Nabla) wurde auf das V gelegt, weil es von seiner Form her daran 
erinnert. 
• Das ℵ (Aleph) wurde aufgrund seiner Verwandtschaft zum A (bzw. α) unterhalb 
dieser Taste platziert. Dabei ist zu anzumerken, dass es auf einer 
Qwerty-Tastatur seine Position mit dem ℤ tauscht, wo es dann neben dem 
Proportionalitätszeichen (∝) liegt, das ebenfalls mit dem lateinischen A 
verwandt ist und dem α ähnelt. 
• Das Produktsymbol × wurde wegen seiner Ähnlichkeit zum X auf diese Taste 
gelegt. 

Gruppen: 

• Die Zeichen für Summe und Differenz liegen nebeneinander. 
• Die Zeichen für Summe und Integral liegen übereinander. 
• Die Differenzierungsoperatoren ∇ und ∂ liegen nebeneinander. 
• Die Logikoperatoren ∨, ∧ und ¬ sind in einem Dreieck angeordnet. 
• Die Mengenoperatoren ∪, ∩ und ⊂ liegen in einer Reihe. 
• Die Zeichen ♀, ♂ und ⚥ sind untereinander angeordnet. 
• Die Zeichen ∥, ⊥ und ∡ sind untereinander angeordnet. Dabei liegt ∥ neben dem 
P wie "parallel". 
• Alle Symbole mit Pfeilen liegen auf Tasten der oberen Reihe. 
• Wird die X-Taste mit dem ξ bzw. Ξ belegt, dann bietet sich für das × die 
J-Taste an, sodass die Operatorsymbole ∘ und × nebeneinander liegen. 


Johannes



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