Re: ifrOSS

2020-06-26 Diskussionsfäden Max Mehl
Hallo Tobias,

~ Tobias Tschauner [2020-06-25 18:02 +0200]:
> ich wollte gerne wissen ob jemand von euch die ifrOSS ( Institut für
> Rechtsfragen der Freien und Open Source Software) kennt und wie die zum Thema
> Open Soure eigentlich stehen. Leider bin ich auf der Hompage [1] nicht 
> wirklich
> schlau geworden.

Die FSFE ist wie ifrOSS Teil des Konsortiums des "Next Generation
Internet Zero"-Projekts [^1]. FSFE und ifrOSS helfen dabei den einzelnen
Projekten bei der Freie-Software-Lizenzierung und damit verbundenen
Rechtsfragen.

Von ifrOSS kennen einige vermutlich auch Dr. Till Jaeger, der im
Zusammenhang mit GPL-Violations und in einer Studie [^2] zu den
Auswirkungen der "Radio Lockdown Directive" [^3], die wir in Auftrag
gegeben haben, wohl recht klar zu den Verfechtern Freier Software
gezählt werden kann.

Das spricht aber natürlich nicht für das gesamte Institut oder einzelne
Mitglieder.

Viele Grüße
Max


[^1]: https://fsfe.org/activities/ftf/ngi0

[^2]: 
https://download.fsfe.org/policy/radiodirective/RED_Legal_Study_Jaeger-2019.pdf

[^3]: https://fsfe.org/activities/radiodirective/

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Re: ifrOSS

2020-06-26 Diskussionsfäden Ilu

Hallo Tobias,

hinter ifross.org steht eine Gruppe von deutschen Rechtsanwälten. Die 
befassen sich zunächst einmal mit dem juristischen Ist-Zustand. Ein 
Standpunkt muß damit nicht unbedingt verbunden sein. Schließlich wird 
FOSS überall eingesetzt und dabei wird juristische Beratung benötigt. 
Aus dem gleichen Grund befasst ifross.org sich auch mit der 
Rechtsentwicklung.


Das ist keine Lobby-Organisation, sondern das Publikationsorgan von 5 
auf das Rechtsgebiet spezialisierten Rechtsanwälten. Du könntet für 
jeden einzelnen wahrscheinlich einen politischen Standpunkt ermitteln, 
wenn Du die Namen im Internet suchst. Vor allem anderen gehen die auf 
der Seite aber ihrem Beruf nach. Da weltweit auf um und bei 90% aller 
Rechner FOSS läuft (Zahl einfach aus der Luft gegriffen - Apache! 
Android! Embedded Linux!), ist das ein lukratives Geschäftsfeld. Im 
allgemeinen sucht man sich kein Geschäftsfeld, das man innerlich 
ablehnt, also geh mal von einer positiven Grundhaltung aus.


Die publizieren viel. Wenn ich eine lizenzrechtliche Einordnung 
benötige, würde ich sicher auch auf ifross schauen. Dein Jurist wird da 
irgendwo irgendwas gelesen haben, was seine Argumente in einem 
bestimmten Anwendungsszenario stützt. Das sagt weder etwas über ifross 
noch über FOSS noch überhaupt irgendetwas aus. Üblicherweise ist der 
Tenor im ifross Blog der gleiche wie in allen anderen Anwalts-Blogs: "Du 
brauchst Beratung und wir können das." Damit haben sie eigentlich immer 
recht. Nichtsdestotrotz eine wertvolle Informationsquelle.


Gruß
Ilu

Am 25.06.20 um 18:02 schrieb Tobias Tschauner:

Hallo Zusammen,
ich wollte gerne wissen ob jemand von euch die ifrOSS ( Institut für
Rechtsfragen der Freien und Open Source Software) kennt und wie die zum Thema
Open Soure eigentlich stehen. Leider bin ich auf der Hompage [1] nicht wirklich
schlau geworden.
Der Grund dafür ist, ich habe einen Juristen kennengelernt der sich stark auf
diese Institut beruft aber eher gegen Open Source ausspricht. Diese kann
natürlich auch die Meineung von dem Juristen sein.
Über Infos würde ich mich Freuen.
Gruß Tobias
[1]: https://www.ifross.org/


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Re: PublicMoney: CoronaWarnApp strategisch nutzen (inkl. HOWTO)

2020-06-26 Diskussionsfäden Wolfgang Romey
Hallo Michael,

vielen Dank für Deine lehrreichen Erläuterungen. 

Mit der Sache haben Sie allerdings wenig zu tun. In einer Situation, in der in 
die in unternehmerische Freiheit von sehr vielen Menschen durch den Staat in 
einer Weise eingegriffen wurde, daß ihre Unternehmen akut gefährdet sind, 
erscheint es mir notwendig, daß auch die Unternehmen, die in Geld schwimmen, 
einen Beitrag zur öffentlichen Daseinsvorsorge leisten müssen. Deren Existenz 
würde dadurch ja in keinster Weise bedroht.

Aus meiner Sicht hätten Google, Apple und Co. dazu verpflichtet werden müssen, 
die App auf eigene Kosten zu entwickeln und zwar so, daß eine wirklich Freie 
Software entsteht: Quellcode frei und veränderbar, keine Abhängigkeit von 
Google oder Apple, gespeichert auf einem öffentlichen Repositorie. Die Telekom 
müßte verpflichtet werden, die für den Einsatz notwendige Infrastruktur 
unentgeltlich zu betreiben. 

Die App ist deshalb kein Vorbild fü Public Money - Public Code. Öffentliche 
Gelder hätten nie eingesetzt werden dürfen. Aber das ist in neoliberalen 
Zeiten wohl undenkbar.

Wolfgang






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Wolfgang Romey

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