.ausgestrahlt - gemeinsam gegen Atomenergie
Pressemitteilung

Hamburg, 11 .September 2015


Eon hat Lücke in Gabriels Gesetz gefunden

- Eon müsste für Uniper haften, aber Uniper nicht für Eon.
- Ausgelagerte Vermögenswerte sind sicher vor Zugriffen des Staates.
- Damit steigt trotz dem Verbleib der AKW bei Eon das Risiko für die
Steuerzahler.


Zu den Folgen der Eon-Atom-Entscheidung erklärt Jochen Stay, Sprecher
der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

„Eon hat eine Lücke in Sigmar Gabriels Nachhaftungsgesetz gefunden. Mit
dem Verbleib der Atomkraftwerke bei Eon und der Aufspaltung des
Unternehmens lässt sich ein beträchtlicher Teil des Konzernvermögens
retten, ohne für die Folgekosten der Atomkraft herhalten zu müssen.

Der ursprünglich geplante Weg, die AKW in die neue Gesellschaft Uniper
auszulagern, wird durch das Gesetz vereitelt. Aber umgekehrt
funktioniert der Plan:

Die Entscheidung von Eon, die Atomkraftwerke nicht mit der neuen
Gesellschaft Uniper auszugliedern, sorgt zwar dafür, dass der Konzern
weiter für die Folgekosten beim Abriss und der Atommüll-Lagerung haftet.
Aber Eon und damit das Haftungsvermögen wird durch die Aufspaltung des
Konzerns deutlich kleiner. Damit steigt die Gefahr einer
Zahlungsunfähigkeit. Sollten die von Eon gebildeten Atom-Rückstellungen
an Wert verlieren oder nicht ausreichen, kann zukünftig nicht mehr auf
die an Uniper übertragenen Vermögenswerte zugegriffen werden.

Bundeswirtschaftsminister Gabriel hat seinem Nachhaftungsgesetz das
Motto gegeben ‚Eltern haften für ihre Kinder‘. Der Staat hätte damit die
Möglichkeit, wenn Uniper nicht zahlen kann, auf Eon-Vermögen
zuzugreifen. Aber eben nicht umgekehrt. Und da Eon nicht für Uniper
haften muss, bleiben die AKW jetzt bei Eon und ein Teil des
Konzernvermögens wird durch die Auslagerung in Uniper vor Zugriffen des
Staates geschützt.

Im Ergebnis bedeutet dies, dass bei einer zukünftigen Steigerung der
Folgekosten der Atomkraft und einer Zahlungsunfähigkeit von Eon, die
Steuerzahler einspringen müssen. Das Vermögen von Uniper bleibt
unangetastet. Da Uniper den Eon-Aktionären gehört, aber nicht mehr dem
Eon-Konzern, sind die Anteilseigner fein raus.

Gabriel muss das Gesetz schleunig nachbessern.“


Rückfragen an
Jochen Stay, Tel.: 0170-9358759
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