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11.12.2014

Atomenergie

Ökostrom-Versorger startet Kampagne gegen Hinkley Point C

Schönau - Die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) haben eine offizielle
Beschwerde an die Generalsekretärin der EU-Kommission, Catherine Day,
gesandt. Die Beschwerde richtet sich gegen die genehmigten Subventionen für
das Atomkraftwerk Hinkley Point C in Großbritannien. Im Internet ruft die
EWS nun zum Mitmachen auf [1].

Mit der Kampagne „Kein Geld für Atom - Stoppt Brüssel“ ruft der
Ökostrom-Versorger aus dem Schwarzwald zur Unterstützung auf. Jeder
interessierte Bürger kann sich an der Aktion beteiligen und sich der
Beschwerde bei der EU-Kommission anschließen. Die Beschwerde richtet sich
gegen die genehmigten Subventionen der Europäischen Kommission für den Bau
von neuen Atomkraftwerken in Großbritannien als Bürgschaft in Höhe von 21
Mrd. Euro. Hinzu kommt die genehmigte garantierte Atomstrom-Vergütung über
35 Jahre.

Atomstrom-Vergütung: 11 Cent/kWh über 35 Jahre

Großbritannien will den Betreibern eine garantierte Vergütung von 11 Cent je
Kilowattstunde (kWh) zahlen. Hinzu kommt noch ein jährlicher
Inflationsausgleich. Die EWS verweist [2] auf eine Rechnung der Financial
Times, nach der die garantierte Vergütung am Ende der 35 Jahre etwa 35 Cent
je kWh betragen wird. EWS vergleicht diese Zahlen mit der Vergütung von
Solarstrom nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz in Deutschland. Das sind
derzeit etwa neun Cent/kWh, ohne Inflationsausgleich.

Kritik an AKW-Subventionen: Nur bei gemeinsamem Interesse der EU erlaubt

Nach Auffassung der EWS sind diese Subventionen nicht rechtens, denn
grundsätzlich verbiete das europäische Wettbewerbsrecht solche staatlichen
Beihilfen. Ausnahmegenehmigungen dürften nur erteilt werden, wenn die
Maßnahmen ein gemeinsames Interesse der EU darstellen würden.

Sebastian Sladek, Geschäftsführer der Elektrizitätswerke Schönau Vertriebs
GmbH und designierter Vorstand der Netzkauf EWS eG, erklärte [3] dazu: „Nur
durch diese Subventionen wird der Bau unrentabler Atomreaktoren möglich -
auch 60 Jahre nach Beginn der zivilen Nutzung ist die Atomenergie immer noch
unwirtschaftlich. Mit der Entscheidung zu Hinkley Point C schafft die
EU-Kommission einen Präzedenzfall, der geeignet ist, einen Dammbruch
auszulösen und dem Neubau von Atomkraftwerken in Europa Tür und Tor zu
öffnen. Nach dem Vorbild von Hinkley Point könnten nun weitere
Neubauprojekte in ganz Europa vorangetrieben werden. Leidtragende sind die
Bürgerinnen und Bürger, die nicht nur die exorbitanten Kosten, sondern auch
die unkalkulierbaren Risiken der Atomtechnologie tragen müssen.“

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[1] http://www.ews-schoenau.de/kampagne
[2] http://www.ews-schoenau.de/kampagne/hintergrundinfos
[3] http://www.youtube.com/watch?v=HPLyC7KYYkI




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