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El Niño: Gefahren für die Welternährung

An den Agrarbörsen wird auf Ernteausfälle wegen drohender Dürren in
Australien und Indien spekuliert

Wolfgang Pomrehn 14.05.2014

Im tropischen Pazifik sieht es ganz so aus, als ob sich dort ein neues
El-Niño-Ereignis zusammenbraut. Die US-Behörde für Ozeane und Atmosphäre
NOAA schätzt die Eintrittswahrscheinlichkeit für dieses Jahr inzwischen auf
65 Prozent ein [1].

El Niño wird ein Wetterphänomen genannt, das die Verhältnisse in der Region
auf dem Kopf stellt, aber auch weit darüber hinaus Auswirkungen hat. So sind
El-Niño-Jahre im globalen Mittel meist überdurchschnittlich warm. Das in
diesem Sinne herausragende Jahr 1998 sah zum Beispiel den stärksten bis
dahin beobachteten El Niño.

Im nordhemisphärischen Sommer führt El Niño zu ausgedehnter Trockenheit über
weiten Teilen Australiens und Indiens sowie in der südlichen Karibik.
Indonesien, die Philippinen und viele pazifische Inseln sind ganzjährig von
Trockenheit bedroht, der Nordwesten Brasiliens vor allem im Winter.
Ebenfalls im Winter ist an den Küsten Ecuadors und Perus mit schweren
Regenfällen zu rechnen, teilweise in sonst extrem trockenen Regionen.
Zugleich leidet dort die Fischerei, weil kein kaltes, nährstoffreiches
Tiefenwasser mehr aufquillt, so dass die Fische zu wenig Nahrung haben. Auch
mit weit verbreiteter Schädigung von Korallenriffen ist zu rechnen, was
längerfristige Auswirkungen af Torurismus und lokale Fischerei haben wird.

Entsprechend setzen an den Agrarbörsen die ersten Händler bereits auf
steigende Preise, wie Wallstreet online berichtet [2]. Offensichtlich wird
mit größeren Ernteausfällen gerechnet. Australien gehört immerhin zu einer
der Kornkammern des Globus und Ernteausfälle in den bevölkerungsreichen
Staaten Indonesien und Indien würden die Nachfrage auf dem Weltmarkt
zusätzlich erhöhen.

Für die Armen dieser Welt, und damit sind in diesem Fall durchaus auch
hiesige ALG-II-Empfänger gemeint, sind das ziemlich schlechte Nachrichten.
Denn die Preise für Grundnahrungsmittel bewegen sich ohnehin bereits auf
sehr hohem Niveau, wie die Grafiken Weltbank und der UN-Agrarorganisation
FAO zeigen. Im Verlaufe des Preisanstiegs 2008 hatte sich die Zahl der
Hungernden auf über eine Milliarde Menschen erhöht.

Links:

[1] http://tinyurl.com/z7jr4
[2] http://www.wallstreet-online.de/nachricht/6751304




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