NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 110/16 | 19. SEPTEMBER 2016
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Artenschutz/Internationales (CITES)
17. CITES-Konferenz: NABU verfolgt Verhandlungen in Johannesburg
Weitreichende Entscheidungen zu Elefanten und Nashörnern erwartet
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Berlin - Am kommenden Samstag, den 24. September, startet in
Johannesburg die 17. Konferenz des Washingtoner
Artenschutzübereinkommens (CITES). Zwei Wochen lang werden über 2.000
Delegierte aus 183 Staaten über die Regelung des internationalen Handels
mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten entscheiden. Der NABU beteiligt
sich vor Ort an den Verhandlungen.


In Johannesburg stehen heiße Diskussionen und wichtige Entscheidungen
über den zukünftigen Schutz dutzender Arten bevor. Unter anderem wird
über das Schicksal des Afrikanischen Elefanten entschieden. Nur noch gut
350.000 der Dickhäuter ziehen durch die Savannen Afrikas, so das
Ergebnis des gerade veröffentlichten, fast afrikaweiten Elefantenzensus.
In den 70er Jahren waren es noch 1,2 Millionen. Schuld am dem
dramatischen Bestandsrückgang ist die Gier nach Elfenbein, die Wilderern
und vor allem ihren Hintermännern viel Geld bringt. "Der NABU fordert
die umfängliche und dauerhafte Schließung aller nationalen und
internationalen Elfenbeinmärkte. Nur so können wir ein Aussterben der
Elefanten verhindern", sagte Heike Finke, NABU-Präsidiumsmitglied und
Expertin für internationalen Artenschutz. Ein Hoffnungsschimmer ist das
Ergebnis der kürzlich auf Hawaii zu Ende gegangenen Konferenz der
Weltnaturschutzunion (IUCN). Dort stimmten 91 Prozent aller Mitglieder
für ein Verbot der Elfenbeinbinnenmärkte, was CITES laut NABU nicht
ignorieren kann. Dass das Thema auch Deutschland betrifft, zeigt ein
aktueller Fall: 1,2 Tonnen Elfenbein wurden in den vergangenen Monaten
sichergestellt, so viel wie nie zuvor. Das Elfenbein, sowohl verarbeitet
als auch roh, stammt von mehr als 200 getöteten Afrikanischen Elefanten
und hat einen Marktwert von über einer Millionen Euro.
 
Die Verhandlungen in Johannesburg könnten auch entscheidend für das
Überleben von Nashörnern sein, deren Horn eines der wertvollsten
Handelsgüter überhaupt ist und vor allem Anwendung in der Traditionellen
Asiatischen Medizin findet. Die Wilderei auf afrikanische Nashörner
steigt seit 2008 kontinuierlich an und hat 2015 mit 1.342 gewilderten
Tieren ihren bisherigen Höchststand erreicht. Dennoch fordert Swasiland,
mit Rückendeckung des Gastlandes Südafrika, den internationalen Handel
mit Nashorn wieder zu erlauben.
 
Auch um die weniger bekannten Schuppentiere steht es derzeit schlecht.
Mit etwas Glück könnten sie auf der Konferenz den Sprung auf Anhang I
der Konvention schaffen. "Das damit verbundene Handelsverbot, das auch
bei der IUCN breite Unterstützung fand, ist längst überfällig.
Schuppentiere sind die am häufigsten illegal gehandelten Säugetiere der
Welt. Die Nachfrage nach ihren Schuppen für die Traditionelle
Chinesische Medizin hat die Tiere fast bis an den Rand der Ausrottung
gebracht", erläuterte Finke.
 
Weniger gut könnte es hingegen für den auch in Deutschland heimischen
Wanderfalken laufen. In den 1950er Jahren fast ausgerottet, haben sich
die Bestände weltweit erholt. Das hat Kanada dazu veranlasst, eine
Aufhebung des Handelsverbotes zu beantragen. "Aus Sicht des NABU wäre
dies eine unverantwortliche Maßnahme, da es nach wie vor Hinweise auf
umfangreichen illegalen Handel mit diesen Raubvögeln gibt", so Finke. 
 
Neben den Landtieren stehen auch in diesem Jahr wieder einige
Meeresbewohner auf der Agenda der CITES-Konferenz. So werden
beispielsweise strengere Schutzmaßnahmen für die von Überfischung
bedrohten Fuchs- und Seidenhaie sowie Teufelsrochen zur Diskussion
stehen - sehr zum Unmut einiger Fischereinationen.
 
Der NABU ist während der gesamten Konferenzdauer mit zwei Expertinnen
für internationalen Artenschutz, Heike Finke und Claudia Praxmayer,
in Johannesburg. Zeitnah geben sie Einschätzungen und Bewertungen der
Ereignisse und Anträge ab und stehen für Presseanfragen zur Verfügung.
In einem Blog berichten sie außerdem vom jeweiligen Verhandlungsstand:


Kontakt:



Heike Finke
NABU-Präsidiumsmitglied und Expertin für internationalen Artenschutz
Mobil: 0049 179-1102513
heike.fi...@nabu.de 

Claudia Praxmayer
BAG Internationaler Artenschutz
claudia.praxma...@nabu.de



Dr. Barbara Maas
Leiterin internationaler Artenschutz der NABU International
Naturschutzstiftung
Tel. +44 (0)7970 9877 42
E-Mail:barbara.m...@nabu.de




NABU-Webseite zu CITES und Blog (sp�testens zum Start der Konferenz am
24.9.):
www.NABU.de/cites
https://blogs.nabu.de/naturschaetze-retten/category/weltweit/
 
Kostenlose Pressebilder unter www.NABU.de/presse/pressebilder  
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