Kerschbaum: „Österreich braucht eine neue Sorgekultur“
Der neue Generalsekretär des Roten Kreuzes fordert bessere Rahmenbedingungen 
für Pflege
Wien (Rotes Kreuz) – „Die Herausforderungen rund um das Thema Pflege und 
Betreuung brauchen in Österreich mehr Beachtung und konsequentes politisches 
Handeln“, fordert Werner Kerschbaum, seit 1. Juli neuer Generalsekretär des 
Österreichischen Roten Kreuzes. „Derzeit erhalten rund 430.000 Menschen in 
Österreich Pflegegeld. Schätzungen zu Folge werden es allein aufgrund der 
demografischen Entwicklung 2020 bereits mehr als 500.000 sein.“ Das Rote Kreuz 
stelle sich auf diese Situation ein. Mit der Dotierung des Pflegefonds habe die 
Politik einen wichtigen Grundstein gelegt. „Dennoch: Österreich braucht eine 
neue Sorgekultur. Die inhaltlichen und strukturellen Reformen müssen konsequent 
weitergeführt werden“, so Kerschbaum.
Insbesondere bei folgenden drei Punkten sieht Kerschbaum Handlungsbedarf:
1.      Derzeit ist die Pflege von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich 
geregelt. „Beispielsweise kostet den Pflegebedürftigen eine Betreuungsstunde in 
der Steiermark doppelt so viel wie in Oberösterreich“, sagt Kerschbaum. „Wir 
fordern die Harmonisierung und transparente Gestaltung von Betreuungsstandards, 
Zugängen, Berechnungsmodellen und Tarifen.“
2.      „Die Arbeitsbedingungen in der Pflege sind attraktiver zu gestalten, 
die Ausbildung ist zu reformieren und in das Regelschulsystem zu integrieren. 
Bis zum Jahr 2020 benötigt Österreich zusätzlich 17.000 Vollzeitkräfte im 
Pflege- und Betreuungsbereich“, so der Rotkreuz-Generalsekretär. „Das wird nur 
gelingen, wenn diese für unsere Gesellschaft so wertvollen Berufe mehr 
Anerkennung und eine bessere Mittelausstattung erfahren.“
3.      Die Anzahl und Vielfalt der Betreuungsangebote ist zu erhöhen. „Wir 
brauchen schon jetzt mehr Möglichkeiten für Kurzzeitpflege, Tagesbetreuung oder 
betreutes Wohnen, um Pflegebedürftigen das jeweils passende Angebot machen zu 
können und pflegende Angehörige zu entlasten“, ist Kerschbaum überzeugt.
Am 2. Juli startet das Österreichische Rote Kreuz eine Kampagne, um die 
gesellschaftliche Relevanz von Pflege und Betreuung noch deutlicher zu machen, 
Menschen für Pflegeberufe zu interessieren und Freiwillige zur begleitenden 
Mitarbeit einzuladen. „Pflege und Betreuung ist eine der Kernaufgaben des Roten 
Kreuzes“, sagt Kerschbaum. „Mit unseren Angeboten ermöglichen wir 
pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen die gesellschaftliche Teilhabe 
und mehr Lebensqualität.“
Für die nun startende Kampagne zeichnet Michael Opriesnig verantwortlich. Der 
frühere Marketingleiter des Roten Kreuzes wechselte mit Anfang Juli in die 
Geschäftsleitung und wird als stellvertretender Generalsekretär gemeinsam mit 
Werner Kerschbaum die Geschäfte von Österreichs größter humanitärer 
Organisation führen.
Alle Infos zur neuen Geschäftsleitung und der aktuellen Pflegekampagne unter 
www.roteskreuz.at<http://www.roteskreuz.at>
Rückfragehinweis:
Mag. Andrea Winter
Österreichisches Rotes Kreuz
Presse- und Medienservice
Tel.: +43 1 589 00-153
Mobil: +43 664 823 48 54
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