--------------------------------------------------------------------------- N A B U - P R E S S E D I E N S T ---- 07.05.2012 --------------------------------------------------------------------------- Naturschutz/Umwelt NABU begrüßt Wende beim Bauernverband Wieder auf dem Weg zum konstruktiven Dialog in Sachen Landnutzung? Berlin – Der NABU begrüßt, dass sich der Deutsche Bauernverband (DBV) in der Debatte um die notwendige Veränderung der Landnutzung wieder auf einen konstruktiven Dialog zubewegt. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, hat vor dem Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages den Schutz von landwirtschaftlichen Flächen eingefordert und hierzu entsprechende Vorschläge unterbreitet. Hierzu erklärte NABU-Präsident Olaf Tschimpke: „Eine breite Mehrheit aus Naturschutzverbänden, Landwirten und Gemeinden unterstützt bislang den Kampf gegen den Landschaftsverbrauch durch Siedlungs- und Infrastrukturmaßnahmen. Diese Mehrheit tritt aktiv für den Erhalt von Natur und landwirtschaftlichen Produktionsflächen, Lebensraum und Lebensqualität ein. Der DBV kündigte jedoch zu Beginn des Jahres diese grundlegende Übereinstimmung mit seiner ‚Flächenfraß-Kampagne‘ auf: Anstatt gegen die tatsächlichen Urheber des Landschaftsverbrauchs, nämlich den Siedlungs- und Verkehrsbau vorzugehen, erklärte der DBV die notwendige naturschutzrechtliche Ausgleichsregelung zum Mitverursacher.“ Landwirtschaftliche Flächen gehen in erster Linie dann verloren, wenn sie durch Bauvorhaben anderweitig genutzt werden. Die für diese Vorhaben notwendigen Kompensationsmaßnahmen werden auch auf landwirtschaftlichen Flächen umgesetzt, dennoch sind diese Flächen im Anschluss häufig weiter für die Landwirtschaft nutzbar und beihilfefähig. Ausgleichsflächen führen somit nicht zu Landschaftsverbrauch. Vielmehr sind es der Siedlungs- und der Straßenbau, die hier zu einem Verlust führen. Ziel muss es demnach aus Sicht des NABU sein, die wahren Verursacher, nämlich den Siedlungs- und Straßenbau, einzuschränken und somit die Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts zu erhalten. Der NABU fordert den DBV auf, sich den tatsächlichen Ursachen des Flächenverbrauchs entgegen zu stellen. Kritisch wird der NABU prüfen, ob sich hinter der gewählten Formulierung Sonnleitners, einer „intelligenteren und flächenschonenderen Ausgestaltung des Ausgleichs bei Naturschutzmaßnahmen“, die alte Haltung des DBV verbirgt. In einem Hintergrundpapier hat der NABU zusammen mit dem DNR und BUND die Vorwürfe des Bauernverbands auf den Prüfstand gestellt und widerlegt. Mehr Informationen im Positionspapier „Fünf Mythen über den Flächenfraß“: www.nabu.de/downloads/NABU_Hintergrundpapier_Flaechenfrass.pdf Für Rückfragen: Nicola Krettek, NABU-Expertin für Nachhaltige Siedlungsentwicklung, Tel. 030-284984-1629 Im Internet zu finden unter www.NABU.de ( http://www.nabu.de/ )
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