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N A B U - P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 87/12 ---- 31.7.2012 
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Verkehr/Umweltschutz
NABU fordert Lkw-Maut auf allen Straßen und Vorteile für neuere Lkw 
Miller: Einnahmen sollen Verkehrswende und Lärmschutz voranbringen
 
Berlin – Vom morgigen 1. August an gilt die Lkw-Maut für schwere Lkw
auch auf einzelnen Bundesstraßen. Aus Sicht des NABU ist dies ein
sinnvoller, wenn auch halbherziger Schritt zu mehr Kostengerechtigkeit
und weniger Mautflucht. „Lkw belasten unsere Straßen besonders stark.
Sie verursachen enorme Mengen an Kohlendioxid, Luftschadstoffen und Lärm
und müssen daher mehr an den Kosten für Umwelt und Gesundheit beteiligt
werden. Die Lkw-Maut muss deshalb so schnell wie möglich auf das gesamte
Straßennetz ausgeweitet werden“, forderte NABU-Bundesgeschäftsführer
Leif Miller.
Die 2005 eingeführte Lkw-Maut galt anfangs nur für Bundesautobahnen.
Nach dem Ausweichen vieler Lkw auf andere Routen wurde sie schrittweise
auf einzelne Bundesstraßen ausgeweitet. Mit dem 1. August kommen 1.135
Kilometer und somit nur drei Prozent der Bundesstraßen hinzu. „Seit
Jahren wird bei der Lkw-Maut Flickwerk betrieben, immer wieder kommen
nur einzelne Bundesstraßen hinzu. Dabei fällt die Belastung auf allen
Straßen an. Wenn die Bundesregierung in dem Tempo fortfährt, wird eine
umfassende Lkw-Maut weiter auf sich warten lassen“, so Miller.
Hinsichtlich der Maut-Einnahmen fordert der NABU ein Umdenken. Werden
die Maut-Einnahmen wie bislang zweckgebunden für den Ausbau und Erhalt
des Straßennetzes verwendet, wird dies nicht zu einer
Verkehrsverlagerung auf umweltgerechtere Verkehrsträger und zur
Vermeidung unsinniger Transporte führen. „Die wachsenden Einnahmen der
Lkw-Maut müssen stattdessen stärker in die Verkehrswende und einen
höheren Lärmschutz investiert werden“, so NABU-Verkehrsexperte
Dietmar Oeliger.
Der NABU fordert von Verkehrsminister Peter Ramsauer, zum 1. Januar
2013 eine neue Mautverordnung vorzulegen, in der Lkw mit den neuen
Euro-VI-Motoren bessergestellt werden und entsprechend weniger zahlen
müssen. Die günstigste Mautklasse sollte dann nur noch für Lkw mit
der neuen Abgasnorm Euro VI gelten, die rund 80 Prozent weniger
Stickoxide und zwei Drittel weniger Partikel ausstoßen. Lkw mit der
Abgasnorm Euro V und schlechter sollten in den Mautkategorien niedriger
eingestuft werden und entsprechend mehr zahlen. „Der Abstand zu den
deutlich saubereren Motoren sollte mindestens vier Cent pro Kilometer
betragen. So schafft das Verkehrsministerium Anreize, die für den
Umstieg auf eine weniger belastende Lkw-Flotte und eine fortschrittliche
Verkehrspolitik dringend erforderlich sind“, so Oeliger.
 
Für Rückfragen:
Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte, Tel. 030-284984-1613, mobil
0172-9201823
 
Im Internet zu finden unter www.NABU.de ( http://www.nabu.de/ )   
 
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