University of Hawaii/scinexx

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-23002-2018-08-02.html 

 

Mikroplastik heizt der Erde ein

 

Zerfallende Kunststoffteile setzen Treibhausgase wie Methan frei

 

Zerfall mit Nebenwirkungen: Mikroplastik stellt womöglich ein noch größeres
Umweltproblem dar als bisher bekannt. Denn eine Studie zeigt: Zerfällt
Kunststoff unter Einfluss von Sonnenlicht, werden dabei Treibhausgase wie
Methan frei. Je weiter die Verwitterung voranschreitet und je kleiner die
Plastikpartikel werden, desto stärker ist dieser Effekt. Mikroplastik sei
demnach eine bislang unterschätzte Quelle klimarelevanter Gase, so die
Forscher

 

DAS PROBLEM ist altbekannt: Unser Plastikmüll sorgt dafür, dass die Umwelt
zunehmend mit Mikroplastik verseucht wird. Die winzigen Kunststoffteilchen
schwimmen in Seen, Flüssen
<http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-22532-2018-03-16.html>  und in den
Ozeanen, lassen sich in der Luft und auch im Boden
<http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-22597-2018-04-05.html>  nachweisen.
Nehmen Tiere diese Plastikpartikel auf, können sie gesundheitliche Schäden
davontragen. Und wir selbst gefährden uns womöglich ebenfalls. Denn über die
Nahrungskette landet das Mikroplastik versteckt in Fischen
<http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-22432-2018-02-19.html> , Salz
<http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-22300-2018-01-15.html> , Honig
<http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-16893-2013-11-18.html>  oder Getränken
<http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-17624-2014-06-02.html>  auch in
unserem Körper.

 

Zerstörerisches Sonnenlicht

 

Als wäre dies nicht genug, haben Sarah-Jeanne Royer von der University of
Hawaii in Manoa und ihre Kollegen nun einen weiteren negativen Effekt der
Plastikwinzlinge aufgedeckt: Bei ihrer Entstehung werden Treibhausgase
freigesetzt. Die Wissenschaftler untersuchten, wie unterschiedliche
Kunststoffsorten unter dem Einfluss von Sonnenlicht langsam zerfallen - von
Polycarbonat über Acryl bis hin zu Polyethylen (PE).

 

Es zeigte sich: All diese Materialen geben Ethylen und das überaus potente
Klimagas Methan ab, wenn sie mit UV-Licht bestrahlt werden. Das mit Abstand
am häufigsten produzierte und entsorgte Polyethylen entpuppte sich dabei als
der produktivste Emittent beider Treibhausgase. Um dieses Phänomen genauer
unter die Lupe zu nehmen, startete das Forscherteam anschließend ein
längerfristiges Experiment.

 

Emissionsrate steigt

 

Über einen Zeitraum von 212 Tagen beobachteten sie, was beim Bestrahlen mit
Kügelchen aus LDPE passierte - einer speziellen Form von Polyethylen. Das
Ergebnis: Je länger die Plastikteilchen dem Sonnenlicht ausgesetzt waren,
desto mehr Treibhausgase produzierten sie. Die Emissionsraten stiegen im
Laufe der Zeit immer weiter an.

 

Den möglichen Grund dafür sehen Royer und ihre Kollegen vor allem im
fortschreitenden Zerfall des Plastiks: "Weil bei dem Prozess Risse und
Mulden im Material entstehen, vergrößert sich auch die Oberfläche, auf der
die Sonne ihre schädliche Wirkung entfalten kann - dies trägt zu einer
weiteren Beschleunigung der Treibhausgasproduktion bei", sagt die
Wissenschaftlerin. Besorgniserregend auch: Hatte der Zerfall des Plastiks
erst einmal begonnen, emittierte das Material selbst im Dunkeln noch Gase.

 

Klimarelevante Spurengase

 

Je mehr sie zerfallen und je kleiner sie werden, desto mehr Treibhausgase
könnten Kunststoffteile in der Umwelt freisetzen, glauben die Forscher.
"Mikroplastik kurbelt die Produktion von Treibhausgasen womöglich weiter
an", schreiben sie. "Plastik stellt damit eine bisher nicht beachtete Quelle
klimarelevanter Spurengase dar, die mit der zunehmenden Anreicherung von
Kunststoff in der Umwelt in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird", konstatiert
Royers Kollege David Karl. (PLOS One, 2018 [1])

 

[1] http://dx.doi.org/10.1371/journal.pone.0200574 

 

(University of Hawaii at Manoa, 02.08.2018 - DAL)

 

 

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