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Posted on: Wednesday, September 27, 2017 8:31 AM

Author: Michael Gerhardt (i...@denkhausbremen.de)

Subject: Interviewreihe mit Umweltverbänden: Mehr Gerechtigkeit - Weniger
Wachstum

 

(Bremen, 27.09.2017) Die großen deutschen Umweltverbände sind sich einig,
dass ohne soziale Gerechtigkeit ein ökologischer Wandel nicht zu haben ist.
Das ist die überraschende Quintessenz der heute veröffentlichten
Interviewreihe, die von der Organisation denkhausbremen mit aktiven und
ehemaligen Führungskräften der Umweltverbände geführt wurde. Befragt wurden
Fachleute von BUND, Deutscher Naturschutzring, Greenpeace, NABU,
NaturFreunde und WWF. Die Interviewten fordern darüber hinaus eine Abkehr
vom Wachstumsdenken - bis hin zu dem Appell, eine Art neue APO zu bilden. 

 

Die denkhausbremen Interviewreihe mit dem Titel „Wer die Vergangenheit
kennt, kann die Zukunft besser gestalten“ beleuchtet den Einfluss der
wachstumskritischen Debatte auf die Umweltverbände. „Es ist bemerkenswert,
dass sogar etablierte Naturschutzverbände, deren Wurzeln ins bürgerliche
Milieus hineinreichen, das allgegenwärtige Wachstumsparadigma in Frage
stellen“, erläutert denkhausbremen-Geschäftsführer Peter Gerhardt.

 

Soziale Gerechtigkeit ist für die großen deutschen Umweltverbände zentral.
„Wenn wir nicht zusehen, dass sich auch Menschen mit niedrigeren Einkommen
ein gutes Leben leisten können, dann werden wir am Ende nicht erfolgreich
sein“, erklärt NABU-Präsident Olaf Tschimpke in diesem Zusammenhang. Auch
politische Projekte wie der Kohleausstieg sollten, so Tschimpke,
sozialverträglich gestaltet werden.

 

Die befragten Experten kritisieren, dass kontinuierliches Wachstum weiterhin
ein unumstößliches Fundament unseres Wirtschaftens sei und unseren Planeten
auf die Dauer erschöpfe. WWF-Vorstand Christoph Heinrich konkretisiert, dass
eigene Studien belegten, dass bei Fleisch, Soja oder Palmöl die globalen
Grenzen der Tragfähigkeit bereits überschritten seien. Helmut Röscheisen,
Ex-Generalsekretär des Dachverbands Deutscher Naturschutzring, rät den
Umweltverbänden auch im Hinblick auf die eigene Nachwuchsarbeit sich in der
wachstumskritischen Debatte zu engagieren: „Die Frage nach ökologischen
Lebensstilen und die Wachstumsdebatte als solche bieten da schon einige
Brücken, um junge Leute für die eigene Arbeit zu begeistern.“

 

Die Interviewten sprechen ferner über ihr ambivalentes Verhältnis zur
Industrie. Wolfgang Lohbeck, langjähriger Greenpeace Kampaigner und Vater
des Drei-Liter-Autos, ist skeptisch, ob sich der Dialog mit der Wirtschaft
für die Umweltverbände lohnt. Es bestehe dadurch die Gefahr, sich zu sehr um
Detailverbesserungen zu bemühen und das große Ganze aus dem Auge zu
verlieren, nämlich in seinem Fall das „durchaus perverse Fortbewegungsmittel
Auto insgesamt“. Er hält das System „Auto“ für „brutal, gewalttätig,
vernunftwidrig, auf Kosten aller“.

 

Die Umweltfachleute erläutern auch Ihre Ideen für die Zukunft. Die
BUND-Ehrenvorsitzende Angelika Zahrnt gibt sich pragmatisch und sieht die
Stärke ihres Verbandes auf der lokalen Ebene und fordert mehr Repair-Cafés
für defekte Kleingeräte und Car-Sharing. Der frühere Parlamentarische
Staatssekretär im Bundesumweltministerium und heutige
NaturFreunde-Vorsitzende Michael Müller wünscht sich, dass sich die Verbände
gemeinsam noch stärker politisch einmischen: Er ruft sie dazu auf, „eine Art
APO, also außerparteiliche Opposition“ zu bilden und die politischen
Parteien beim Thema Wachstum stärker unter Druck zu setzen.

 

Die Interviewreihe hat denkhausbremen im Rahmen des „Dialog Degrowth“
initiiert. In diesem vom Umweltbundesamt geförderten Projekt tauschen sich
Umweltverbände mit wachstumskritischen Initiativen aus und erarbeiten
gemeinsam konkrete Lösungsansätze für soziale und ökologische
Zukunftsfragen.

 

Die Interviewreihe als Broschüre zum Download: Bitte hier klicken.
<http://denkhausbremen.de/wp-content/uploads/2017/08/denkhausbremen-Wer-die-
Vergangenheit-kennt-kann-die-Zukunft-besser-gestalten..pdf> 

 

Zur Projekt-Website des „Dialog Degrowth“: Bitte hier klicken.
<http://denkhausbremen.de/de/themen/dialog-degrowth/> 

 

View article...
<http://denkhausbremen.de/de/interviewreihe-mit-umweltverbaenden-mehr-gerech
tigkeit-weniger-wachstum/> 

 

 

 

 

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